Interesse an einem Tacho-"Restaurations"-Thread?

  • Ich weiß es nicht mehr genau da es schon ne Weile her ist das ich nen Tacho mit Folie verschandelt habe, aber es hat nie Probleme bereitet diesen zu entfernen, also gehe ich davon aus das er nur gesteckt war.

  • Interessanter Tip!
    Der Anschlag ist möglicherweise wirklich nur gesteckt bzw. eingepresst. Wenn ich wieder zuhaus über dem Tacho bin, kann ich ja mal nachsehen.



    Gruß
    Benjamin

    Fährt und schraubt gern *Simson S50B1* *Schwalbe KR51/1* *Trabant 601 LX '88* *Lada Niva 1700*


  • Ich persönlich werfe aber nichts weg, ohne einen Reparatur-Versuch gestartet zu haben, und kostet das Neuteil noch so wenig.


    Genau meine Meinung! Bei mir wird auch nichts weggeschmissen;) Ich find das kleine Tutorial sehr nützlich, immer weiter so :thumbup:

  • Hallo,


    mittlerweile habe ich den Tacho wieder komplettiert.


    Was ist noch geschehen? Zunächst habe ich alle ausgebauten Teile frisch geschmiert und wieder eingesetzt. Für die Stahlwelle des Tachoantriebes habe ich MoS2-Langzeitfett genommen und für die Zapfen der Kunststoff-Schneckenräder ein Fett, welches speziell für Kunststoff/Kunststoff und Kunststoff/Stahl - Paarungen vorgesehen ist. Ich habe nur die Zapfen leicht eingefettet und nicht die Schnecken-/ Zahnräder selbst.


    So sieht der Tacho von hinten mit montiertem Tachoantrieb aus:



    Dann habe ich mich noch um die Optik des guten Stückes gekümmert. Zunächst die angerosteten Schraubenköpfe der Zifferblattschrauben aufgearbeitet. Dazu die Schrauben herausgedreht und die Köpfe und Schlitze mit Ballistol abgerieben. Danach wieder trockengerieben und eingeschraubt.
    Auch das Zentrum des Zeigers habe ich so behandelt.



    Danach blieb nur noch das Tachoglas und der Nullstell-Drehknopf übrig. Den Knopf habe ich mit feuchter Stahlwolle (fein) abgerieben. Das Glas mit etwas Fensterreiniger geputzt.
    Dann ging es schon an die Endmontage. Zuerst den Tacho wieder ins Gehäuse einsetzen und mit der zentralen Kunststoffmutter hinten befestigen. Dann wird der Gummiring, das Glas und dann die Blende in den Haltering eingelegt, dann der Haltering aufs Tachogehäuse aufgelegt. Es ist sehr schwierig, dass am Ende alles fusselfrei am Platz ist - ich musste mehrmals nachputzen.


    Den Tacho habe ich dann wieder mit dem "Gesicht" nach unten auf mein Holz aufgelegt, etwas mit der Hand in den Haltring gedrückt (damit der Gummiring eine gewisse Spannung bekommt) und dann den Haltering mit der Hammerfinne rundum gleichmäßig umgelegt. Erst an vier gegenüberliegenden Stellen geheftet, dann in mehreren Durchgängen endgültig umgebördelt.


    Der umgebördelte Rand sieht nun so aus:


    Zum Schluss wird noch der Nullstell-Drehknopf mittels seiner Madenschraube befestigt. Darauf achten, dass die Spitze der Madenschraube in die entsprechende Senkung auf der Welle des Tachos kommt.



    Und nun noch ein paar Bilder vom fertigen Tacho. Ich finde, das Ergebnis kann sich sehen lassen. Von vorne sieht man absolut nichts von dem Eingriff, außer, dass der Tacho nunmehr wieder wie neu aussieht.






    Zum Vergleich nochmal das Bild vom Ausgangszustand.




    Mir hat die Aktion Spaß gemacht und allein durch die neue Optik hat es sich gelohnt. Der Zeiger scheint jetzt auch nicht mehr zu hängen; wenn ich von hinten einen passenden Schraubendreher ansetze, bewegt sich der Zeiger schon bei langsamen Drehungen. Der endgültige Funktionstest folgt natürlich erst eingebaut im Trabant - wenn die Saison ab 1. März 2013 dann wieder startet ;)



    Gruß
    Benjamin

    Fährt und schraubt gern *Simson S50B1* *Schwalbe KR51/1* *Trabant 601 LX '88* *Lada Niva 1700*

  • Danke dir!
    Vielleicht hilft der Thread dem ein oder anderen, der Ähnliches vorhat.



    Falls es noch Fragen gibt, können die gerne gestellt werden.



    Gruß
    Benjamin

    Fährt und schraubt gern *Simson S50B1* *Schwalbe KR51/1* *Trabant 601 LX '88* *Lada Niva 1700*

  • OK, mittlerweile ist der Tacho wieder drin, verkabelt und alle Lämpchen leuchten an der richtigen Stelle ;) Sieht schon schick aus jetzt. Das einzige Zeigerinstrument sollte schon etwas hermachen, finde ich.
    Der weitere Funktionstest muss halt bis März warten.


    Zitat


    Ich werde mich als nächstes wohl meiner KMVA widmen und den Ring aufbördeln, weil ja von innen Kondenswasser an der Scheibe ist.


    Viel Erfolg! Kannst deine Erfahrungen / Ergänzungen gerne hier schildern.



    Gruß
    Benjamin

    Fährt und schraubt gern *Simson S50B1* *Schwalbe KR51/1* *Trabant 601 LX '88* *Lada Niva 1700*

  • Ich habe heute nach Bepones Tutorial den Ring der KMVA aufgebördelt. Der Ring ging heile ab, war aber schwer, da de Durchmesser der KMVA kleiner ist, als vom Tacho. Daher musste ich den Ring mit 2 Schraubendrehern gleichzeitig herunterhebeln, ähnlich, wie beim herunterziehen eines Fahrradreifens von der Felge. Nach dem Reinigen mit Fensterputz, habe ich den Ring mit der Hammerfinne wieder umbördeln können, sieht fast aus wie neu :)


    Vielen Dank, Bepone! :)



    Hier meine Fotos dazu:
    (auf dem letzten Foto ist etwas Staub außen auf der Scheibe, innen ist alles blitzblank)

  • Hast du wirklich super hinbekommen :thumbup:
    Und schon wieder ein Stück Trabant gerettet.


    Freut mich, wenn ich dabei helfen konnte!



    Gruß
    Benjamin

    Fährt und schraubt gern *Simson S50B1* *Schwalbe KR51/1* *Trabant 601 LX '88* *Lada Niva 1700*

  • Da ich auch schon ein paar Gerätschaften dieser Art auf- und umgebaut habe, möchte ich noch folgenden kleinen Hinweis geben:


    Wenn ihr ein Mäusekino aufmacht, dann solltet ihr darauf achten, dass der Blechring, der je nach Ausführung 1 oder 2 Löcher für den Fototransistor und die rote LED hat, nicht verdreht. Ansonsten sind die beiden Halbleiter danach derart verbogen, dass sie bei der Montage am Lochrand anliegen. Das tun sie im Original aber nicht. Beide sind exakt mittig in ihren Löchern drinne. Echte Präzisionsarbeit! :thumbup:


    Gruß - Alex

  • Danke für den Hinweis, Alex!


    Zitat

    Echte Präzisionsarbeit! :thumbup:


    Tja, die Präzision liegt oft in verborgenen Details ;)



    Gruß
    Benjamin

    Fährt und schraubt gern *Simson S50B1* *Schwalbe KR51/1* *Trabant 601 LX '88* *Lada Niva 1700*

  • Hallo,


    Habe heute meinen Drehzahlmesser bekommen. Morgen erfolgt der erste Funktionstest.


    Leider ist die Scheibe von innen auch leicht beschlagen und verdreckt. Leider habe ich keine Ahnung, wie man ihn öffnet. Ich will ja nichts kaput machen.



    Hat jemand Tipps für mich?



    EDIT: Ich hab erfahren, dass man den Standfuß abschrauben muss, dann kann man das Gehäuse öffnen. Werde mich mal demnächst davorsetzen. Funktionstest wurde übrigens bestanden ;)

  • Moin,


    ich habe noch einmal eine Frage: Die Tage hatte ich einen alten Tachometer auf, also einen, wo die einzelnen Kilometerrollen noch einen kleinen Blechsteg zueinander haben. Kann es sein, dass diese Tachoausführungen nicht gedämpft sind? Ich wüsste nicht, wo sich dort das hier einige Beiträge vorher erwähnte Silikonöl befinden soll!?


    Gruß - Alex

  • Hallo Alex,


    schau dir nochmal das Bild an:



    Soll eine Dämpfung mit Silikonöl vorhanden sein, muss es so eine dickere Buchse mit untenliegender Scheibe geben.
    Ich weiß nicht, wie die älteren Tachos aufgebaut sind. Aber wenn die sowas nicht haben, haben sie wohl auch keine Dämpfung.


    Wenn du den Zeiger auslenkst, schnellt er wohl wieder auf Null?



    Gruß
    Benjamin

    Fährt und schraubt gern *Simson S50B1* *Schwalbe KR51/1* *Trabant 601 LX '88* *Lada Niva 1700*

  • Ja, also die Nadel geht sehr schnell zurück und die auf dem Bild zu sehende "Buchse" gibt es ebenfalls nicht. Also haben die wohl vermutlich keine Dämpfung, was?

  • Tja, wenn dazu keine entsprechende "Hardware" zu sehen ist, sondern z.B. nur zwei dünne Buchsen...


    Du kannst versuchen, die Welle in den Buchsen mit zähem Fett zu schmieren. Bei alten Moped-Tachos ist die Nadel auch recht schön gedämpft, weil der Schmierstoff gut zäh geworden ist.



    Gruß
    Benjamin

    Fährt und schraubt gern *Simson S50B1* *Schwalbe KR51/1* *Trabant 601 LX '88* *Lada Niva 1700*

  • Du kannst versuchen, die Welle in den Buchsen mit zähem Fett zu schmieren.


    Differenzialöl heißt das.
    Müsste nur noch jemand rausfinden, welche Sorte für den Trabant am geeignetsten ist.


    Und außerdem hätte ich noch eine Anregung für die Leuchtdiodenbastler.
    MfG
    hjs

  • Zu meinem DZM: nachdem der Fuß ab war, konnte ich die Innereien nach hinten herausziehen und vorne das Glas reinigen. Fotos habe ich keine gemacht... Aber bei Gelegenheit werde ich mal nen Foto machen, bei dem man auch den eingebauten Zustand sieht. Da ich ein Originalteifetischist bin, kam für mich natürlich nicht in Frage am Amaturenbrett rumzuschnippeln. Ich habe den DZM rechts neben dem Tacho, bei dem Loch, wo man die schwarze Abdeckung aufs Amaturenbrett klippst angeschraubt. Ich musste ledeglich das Loch etwas weiten, das kann man aber problemlos zurückrüsten, so dass man es nichtmehr sieht.


    Was meint ihr: sind bei ca. Tacho 60 km/h etwa 4000 1/min realistisch (3. Gang)? Ich denke, das passt in etwa.