Kupplung wechseln? (Detaillierte Beschreibung?)

  • Hallo euch allen:


    Muss leider nächste Woche meine Kupplung wechseln, grade jetzt, wo alles mal so schön läuft:


    Hab zwar schon am Ersatzteiltrabi geübt, aber einige Fragen habens sich ergeben:


    Also: Ich möchte zum Kupplungswechsel den Motor (ohne Getriebe) ausbauen!


    Meine Fragen wären:


    - Was lasst ihr dazu an Anbauteilen dran? Vergaser? Lichtmaschine?


    Ich wollte den Frontgrill abnehmen, Luftfiltergehäuse + Heizungsschläuche raus, natürlich Benzinleitung vom Vergaser ab, dann Motormatte und Luftleitbleche ab, Radiallüfter und Keilriemen ab, und dann natürlich Anlasserschrauben und restliche Verbindungsschrauben zwischen Motor und Getriebe...


    Meine Frage ist jetzt: Was ist sinnvoller, den ganzen anderen Kram (LM / Zündungskabel, Vergaser)auch noch ab, damit ich den Motor leichter ganz aus dem Auto rausholen kann, oder einfach den Motor mit allem Kram evtl mit Wagenheber einfach vorsichtig hochkurbeln, bis ich gut an die Kupplung komme? Natürlich vorher den Motor vom Getriebe entkoppeln! (Vrsichtig nach links rausziehen?)


    Problem bei mir ist Folgendes: Hab jetzt 8 Wochen jeden Tag am Trabi geschraubt, ist alles super eingestellt und der Kleine läuft wie ein Bienchen...jetzt Kupplung fertig...hab einfach keinen Bock, alles wieder zu verstellen, deshalb wollte ich auch die Gaszüge usw am Vergaser lassen!


    Oder ist das kein Problem, wenn man die abnimmt? Sieht man ja eigentlich hinterher, wo die Züge saßen!


    Ganz wichtig ist für mich, ob ich den Vergaser am Motor lassen soll, weil sonst muss ich mir noch eine Dichtung dafür besorgen!


    Also was meint ihr?


    Ist es einfacher, gleich mal alles (bis auf den Vergaser) vom Motor abzunehmen, den ganzen Motor ohne Getriebe raus, Kupplung wechseln und das ganze Geraffel wieder rein???


    oder: Alles was geht dranlassen und Motor einfach nur hochkurbeln, bis ich an die Kupplung komme!


    Und noch eine Frage: Ich will das Getriebe drinlassen! Also lasse ich es auch verschraubt? Und löse nicht die Getriebeverschraubung am Hilfsrahmen? Richtig???


    Zur Info noch: Ich hab nur eine Halle für einen Tag, keine Hebebühne, daher fällt ein einfaches Auseinanderschieben und Wechsel der Kupplung von unten für mich leider flach! ich befürchte anber auch, dass das für einen Anfänger eine zu grosse Fummelei würde!


    Ansonsten wird dann ja wenn ich das richtig verstanden hab, der Kupplungsautomat (Sechs Schrauben) gelöst und mit alter Kupplungscheibe abgenommen. Dann neue Scheibe (und ggf. neuer Automat) wieder rein, dabei die Kupplungsscheibe mittels Dorn(oder alte Antriebswelle) zentrieren, und Kupplungsautomat dabei wieder mit den sechs Schrauben festschrauben.
    Danach oder davor noch das Ausrücklager (falls verschlissen) auswechseln, indem ich die zwei Formfedern abziehen, Lager raus, neues Ausrücklager rein, Federn wieder befestigen...alles erledigt?


    Hat da jemand Erfahrung mit den kugelgelagerten Ausrücklagern??? Die bei Trabantweld angeboten werden?


    Nach Zusammenbau aller Komponenten dann noch das Kupplungsspiel am Pedal einstellen.


    Das wäre dann theoretisch alles???


    Sorry das ich da nerve, hab aber auf meine spezielle Frage, was man an Anbauteilen am Motor beim KMupplungswechsel dranlassen kann, nix Richtiges hier im Forum gefunden.


    Ich möchte endlich mit meinen Kleinen fahren, bin auch drauf angewiesen, und könnte mich nur ärgern, dass ich das nicht vorher gesehen hab, dass die Kupplung ferig ist! :doh: :doh: :doh: Will halt jetzt so wenig dran verändern, wie nur möglich...läuft grad alles super!


    Liebe Grüsse an Alle!

  • Also ich würde die Luftleitbleche und den Lüfter dran lassen, zur Not nur die Lima ab, damit es vllt. etwas leichter wird. Ansonsten halt nur die Zündung ab (ist halt etwas nervig die Kabel da raus zu ziehen) und raus mit dem guten Stück.
    Getriebe würde ich auch losschrauben, damit macht sich das raus und rein für meinen Geschmack sehr viel besser, obwohl ich es ohne Losschrauben noch nie versucht hab.

    Matt ist das neue Hochglanz
    Zwei Zylinder, zwei Takte und ein Mikuni: da geht was! :thumbup:

  • nur um die Kupplung zu wechseln, baue ich garnix aus.
    Vordere Motor- und Getriebeaufhängung wird vom Hilfsrahmen gelöst,
    Anlasser raus ( [lexicon]Batterie[/lexicon] abklemmen ), Krümmer vom [lexicon]VSD[/lexicon] lösen, Heizungsgeschläuch raus
    4 Schrauben Motor- Getriebe rausdrehen und
    Motor und Getriebe so weit wie möglich auseinanderheben.
    Dann ruhen Motor und Getriebe auf den Silentblocks neben den Befestigungsbohrungen.
    Der Platz reicht, um die Schrauben des Automaten herauszudrehen und Automat, sowie Scheibe herauszunehmen.
    Is ein bissel Fädelei, geht aber am schnellsten.


    Hast du viel Zeit, dann baue den Motor komplett aus.


    Motor und Getriebe nehme ich nie zusammen raus, weil mir die Fädelei mit den Antrieben zu gross ist und meine Bequemlichkeit,
    übernormale Kräfte nutzen zu müssen zuwieder ist.

    Wenn irgendein Teil in einer Maschine falsch eingebaut werden kann, so wird sich immer jemand finden, der dies auch tut.
    - 5. Murphysches Gesetz -

  • Ich mache es ähnlich, hebe auber den Motor immer noch "halb raus" - d.h., ich setze ihn , mit der Kupplung ca. 45° nach oben zeigend, seitlich auf dem Getriebe ab. Nunmehr ist der Wechsel der Kupplung - incl. der zumeist nötigen Reinigungsarbeiten (Achtung - bei älteren Kupplungen Asbeststaub! - also den zumeist reichlich vorhandenen Abrieb nie ausblasen oder dergleichen, sondern z.B. mit Bremsenreiniger ausspülen.) völlig problemlos möglich.
    So kann man ggf. sogar noch den Simmerinmg Getriebeantriebswelle und/oder den Schleifring ersetzen. :zwinkerer:

  • also ich würde zündung abklemmen, benzinschlauch ab, motor und getriebe vom hilfsrahmen abschrauben dann motor und getriebe in einem stück aus den löchern vorn nach rechts heben dann motor vom getriebe trennen und raus damit! geht eigentlich unkompliziert!

  • Motor habe ich bisher immer rausgenommen, genau laut WHIMS...
    Speziell im Kurzstreckenverkehr ist das rollengelagerte Ausrücklager eine gute Alternative, der Graphitring ist eigentlich nicht mehr so ganz zeitgemäß.
    Lege Wert darauf, eine hochwertige Kupplung zu verbauen und keinen Ungarn-Mist bzw. Billigware aus unbekannter Herkunft / siehe Bilder der Galerie! Etwa 15.000km sind schließlich keine wirklich gute Laufleistung für eine Kupplung!

  • Da ich diese Sache schon des Öffteren erledigen durfte, die Anleitung von standard (und Murphy) ist die m.E. perfekteste (sowohl Zeit wie Aufwand betreffend - Effizienz halt). Ebenso nachdrücklich zu standard Ausführungen, Reinigung der Schwungscheibe vom Abrieb ist unbedingt erforderlich.
    Für Beginner und leicht Fortgeschrittene einfacher, weil andere Komponenten des Managements sicht-u. ev. begreifbar werden: Motor kann man rausnehmen, weil es sich leichter schaffen lässt... Soo er den wieder korrekt und ohne Schäden reingesetzt wird...
    :zwinkerer:
    Aus welchem Grund sollte irgentwer rel. teures rollengelagertes reinbauen, wenn´s genügend herkömmlich bewährtes, extrem günstiges (bei Verfügbarkeit) graphithaltiges auch tut? Wär dasgleiche, als wenn ich meine Frau austausche - nicht mehr zeitgemäß - obwohl die nächste die selben Funktionen erfüllen sollte... :grinsi:
    Einleuchtend wäre nur der Einsatzzweck, Rally, Bergrennen etc pp., da isses notwendig, auf Top-Material zu zu greifen...
    Zwischen "hochwertig" (wer legt dies fest, der Preis vielleicht?) und Ungarn-Qualität (auch die ist besser geworden), liegen noch andere Welten.


    Edith sagte, versuch die kleine Rechtschreibung.

    Bei gleicher Umgebung lebt doch jeder in einer anderen Welt!


    Artur Schopenhauer

    Einmal editiert, zuletzt von WW_Trabi ()

  • Ich bleibe bei der Empfehlung zum rollengelagerten Ausrücklager, alleine durch den nicht mehr vorhandenen Abrieb des Graphit-Materiales lebt die "neue" Kupplung einfach länger, klingt logisch. Abrieb schmiert auf den Reibbelag. War bei Westfahrzeugen seit den 1950ern Standard, war eben in der [lexicon]DDR[/lexicon] noch nicht etabliert, Graphitring ist eben billiger.
    Warum nicht zu besserer Technik greifen, wenn diese verfügbar ist und dazu relativ preisgünstig?
    (ok, ne neue Frau, weil die aktuelle nicht zeitgemäß ist.... der Vergleich hinkt etwas.....)
    Von "Ungarn_Ware" rate ich dennoch ab.
    Kaufe eine gute regenerierte DDR-Ware, bevor Du mehrfach tauschst.
    Leider, vermute ich, hat WW-Trabi die Bilder in meiner Galerie nicht gesichtet.

  • Hallo nochmal,


    also dann reicht es, wenn ich die beiden vorderen Befestigungsschrauben von Motor und Getriebe am Hilfsrahmen löse (nicht die dritte hinten am Getriebe?) und Motor vom Getriebe abschraube....mit allem Drum und Dran vorsichtig vom Getriebe trenne (sinnig nach links aus der Antriebswelle des Getriebes ziehen?) und dann so wie er ist einfach mit der rechten Unterseite (Kupplungsgehäuse) auf die Kante vom Getriebe auflege...dann müsste er so ca 45 Grad mit der Kupplungseite nach oben zeigen...kann ich mir so auch vorstellen!


    Natürlich hab ich vorher die Heizungsschläuche rausgenommen!

    Ich brauch also kein einiges Kabel abziehen? Keinen Bowdenzug lösen?


    Reichen da alle Bowdenzüge usw aus, dass man das so machen kann?


    Ist links neben dem Motor genug Platz, ihn aus der Getriebewelle rauszukriegen? Hab zB beim Ausbau meines anderen Motors die Abdeckkappe (Plaste) der Zündung kaputt gemacht...ähm Ja, war eh sehr gammelig!

    Was ist mit Schaltrohr, dranlassen? Verbiegt das nicht, wenn ich das Getriebe etwas bewege? Hab grad alle Lager + Gummis dran neu, wenig Spiel!


    Mal ausprobieren! Wäre absolut super, wenn das so klappt!


    Die Zündkabel / Stecker nehm ich natürlich ab, is ja kein Problem, und [lexicon]Batterie[/lexicon] klemm ich auch vorher ab! Und Benzinhahn schliessen!


    Zur Kupplung: Ich hab tierisch Glück gehabt und in meinem Ersatzteiltrabi eine praktisch neuwertige und originale IFA-Kupplung + Automat gefunden, der Schleifring vom Ausrücklager ist auch fast neu... die Sachen wollte ich erstmal einbauen!


    Hab dann noch bei Ebay ne originalkupplung + Automat ersteigert, komplett neu, die Scheibe!


    Kugelgelagertes Ausrücklager gönn ich mir dann beim nächsten Mal! Und schön sauber machen werd ich das alles an der Kupplung auch!


    Besten Dank!


    Ps: Hab heute meine erste richtige Trabifahrt hinter mich gebracht! Wow! Ist echt gewöhnungsbedürftig! Noch überwiegt der Angstfaktor, aber es fängt schon an, richtig Spass zu machen! Naja, die ersten 25 Kilometer am Stück hat der Kleine auf alle Fälle gut bewältigt! Schaltung klappt auch langsam, nur das ganze Fahrverhalten muss ich mir erst verinnerlichen...hab mich erstmal mit Durchschnitt 80 KmH durch die Prärie bewegt...

  • Also Vergaser demontier ich immer bei sowas.Hab schon einen zerknackt beim Motor rausnehmen.Ist mir sehr blöd weggerutscht und dann schön auf den Vergaser und der war so gut. :schluchzer: Nun darf ich nen 1-1 fahren weil die alten immer seltener werden.

    „Die letzte Stimme, die man hört, bevor die Welt explodiert, wird die Stimme eines Experten sein, der sagt: 'Das ist technisch unmöglich!'“

    Einmal editiert, zuletzt von 2T_Duft ()

  • "Vergaser zerhackt" - da gehört aber doch schon einiges dazu... :verwirrt:
    Also: hintere Getriebebefestigung, Schaltrohr, Bowdenzüge, Kabel etc. können bei der "murphy-standard-Methode" ( :grinser: ) dranbleiben - genau darin liegt ja die gewisse Zeit- und Arbeitsersparnis.
    Zur Verdeutlichung vielleicht nochmal Folgendes: ich hebe den vorderen Getriebesilentblock immer mit Hilfe eines längeren Montierhebels (oder einer kürzeren "Brechstange") aus dem Hilfsrahmen - gleichzeitig den Motor etwas mit anheben, schon ist auch dort der Stehbolzen des Silentlagers aus dem Rahmenloch heraus. Wenn man den Motor jetzt ein Wenig nach vorne zieht, rutscht das Getriebelager "automatisch" neben die Aufnahme des Hilfrahmens. Dadurch ist dann auch gerade genug Platz, um den Motor aus- und einfädeln zu können.
    Noch ein Tip zum Einbau: wenn das wieder-ansetzen des Motors ans Getriebe nicht so recht klappen will (gute Zentrierung der neuen Kupplungsscheibe st natürlich Pflicht!) , kann man sich ggf. mit teilweisen Einschrauben der Anlasserbolzen eine ordentliche Führung schaffen. :zwinkerer:


    Kugelgelagertes Ausrücklager ist m.E. nicht wirklich nötig, grenzt an für mich beinahe an "rausgeschmissenes Geld". :zwinkerer: Bei normaler (!) Nutzung der Kupplung (also an der roten Ampel etc. Gang RAUS, Fuß vom Kuppl.pedal RUNTER) ist auch beim serienmäßigen Graphitring der Verschleiß augesprochen gering, der überlebt normalerweise sogar mehrere Kupplungen.

  • Zumindest sollte die hintere Getriebeaufnahme gelockert werden, bevor Motor und Getriebe bewegt werden.
    Und nach dem abschließenden Zusammenbau diese Halterung auch auf Festsitz kontrollieren. Es wäre nicht das erste Mal, dass ich ein merkwürdiges Geräusch als lose hintere Getriebehalterung diagnostiziere.
    :zwinkerer:

  • Hallo nochmal,


    ja super Danke, ich muss auch wirklich dringend dran! Einstellschraube von Kupplung bis zum Rand hochgedreht...


    Eine ganz wichtige Frage noch:


    Muss ich den Wagen dazu aufbocken????


    Hab im [lexicon]WHIMS[/lexicon] gelesen, dass der Wagen aufbebockt werden muss, sehe aber nich wirklich einen Sinn darin!


    Der Ausbau meines Motors aus dem Ersatzteil-Trabi ging auf alle Fälle auch ohne Aufbocken recht gut


    Könnte mir nur vorstellen, dass man durch die dann runterhängenden Antriebswellen etwas mehr Platz im Motorraum hat...???


    Und an die Schrauben komm ich auch so dran,....


    Naja, ich darf in der Halle meiner Werkstatt die Kupplung wechseln, im Notfall lassen die mich bestimmt kurz auf die Hebebühne, denk ich!


    Vielen Dank auf alle Fälle, ich werd meine Erlebnisse schildern, wenn ich mich da endlich dran ausgetobt habe!