Kann man so auch nicht ganz sagen, denn immerhin hatte der Programmierer ja an der Stelle mitgedacht, und genau das war vermutlich sein Fehler.
Grundproblem ist wie immer die rein in Prosa formulierte Spezifikation, gepaart mit den Deutungsmöglichkeiten, die die deutsche Sprache erlaubt. Es ist durchaus legitim, sich im zweiten Satz auf Dinge des ersten Satzes zu beziehen, auch wenn da etwas anderes dazwischen steht. Grammatikalisch gesehen, fehlt im letzten Teilsatz einfach das Objekt. was aber umgangssprachlich durchaus üblich ist. Deshalb sollten reine Prosa-Spezifikationen immer in einfachen und vollständigen Sätzen erfolgen.
Die einfachste Prosaische Beschreibung wäre gewesen (sofern ich die eigentliche Absicht des Auftraggebers richtig deute): "Geh zum Laden und kaufe einen Laib Brot und ein Dutzend Eier".
Der Programmierer ist schon intelligent genug, um zu verstehen, dass er die Eier nur kaufen kann, wenn es sie auch gibt. Genau wie eigentlich auch das Brot. Aber da die Verfügbarkeit der Eier so hervorgehoben ist, dann könnte sich der letzte Teilsatz wohl auf das Brot beziehen.
Ein guter Programmierer würde daher folgende Dinge hinterfragen:
- Warum hängt die Menge des bestellten Brotes von von der Verfügbarkeit der Eier ab?
- Falls sich der letzte Teilsatz auf die Eier bezieht, was soll ich mitbringen, wenn es zwar Eier gibt, aber weniger als 12?
- Was soll ich mitbringen, wenn es kein Brot gibt?
- Ist es nicht effizienter, erst im Laden anzurufen, um die Verfügbarkeit der Produkte festzustellen, und erst bei positiver Rückmeldung den Weg zum Laden zu gehen?
Da der Auftraggeber aber die Ehefrau ist, und der Programmierer offensichtlich auch ein guter Ehemann, kommt es überhaupt nicht in Frage, die Anweisungen des Auftraggebers zu hinterfragen.
Somit hat der Programmierer zwar alles Menschenmögliche getan, den Auftrag seiner Frau optimal zu erfüllen und auch wirklich mitgedacht, Aber ob das für den Haussegen hilfreich war...
Ergo: Denken ist nicht die einzige Lösung aller Probleme.