Mancher Mensch lernt die Freiheit mit all ihren Nachteilen und Ungerechtigkeiten erst schätzen, wenn er in einer wirklichen Diktatur leben muss.
Und hier kann man nahezu ungestraft jede Meinung äußern und muss sich dann halt mit eine politischen Zuordnung abfinden. Aber man verschwindet nicht einfach von der Bildfläche oder bekommt sein Leben entzogen.
Nun hat ein Großteil von uns hier ja bereits unter einer Diktatur (zumindest einer nachträglich als solche deklarierten, offiziell damals unter der "des Proletariats" ) gelebt, gelernt und gearbeitet, somit besteht ggf. die Möglichkeit eines tatsächlichen Systemsvergleichs (mit der gewissen, zweifellos vorhandenen, Schönfärbung durch über 3 vergangene Jahrzehnte).
Ich persönlich könnte jetzt nicht behaupten, dass der 100% oder weitestgehend zugunsten des heutigen Systems ausfällt, dafür ist auch heute viel zu viel im Argen, insbesondere auch in den letzten Jahren - und sich auch für die nähere Zukunft bereits abzeichnend.
Für die vielproklamierte Freiheit westlicher Lesart kann ich mir nur etwas kaufen/an ihr wirklich teilhaben, wenn ich genug Geld auf Tasche habe (je mehr davon ich besitze, desto mehr Freiheiten kann ich genießen, ohne ist eher Essig... ).
Und was die digitale Überwachung anbelangt: die hat doch weltweit (und auch hierzulande) längst ein Maß an Tiefgründigkeit erreicht, von dem frühere 'analoge Überwacher' nur träumen konnten. Bis zur Schlechterstellung z.B. bei Versicherungen und in diversen anderen Lebensbereichen ist es da nur noch ein klitzekleiner Schritt...
Bei "von der Bildfläche verschwunden" fallen mir ganz spontan Leute wie Eva Herrmann, U. Steimle oder X. Naidoo ein. Allesamt von der Bild(schirm)fläche verschwunden, weil die (durchaus streitbare, aber angeblich doch ach so freie ?) Meinung nicht ins Mainstreamraster gepasst hat. Allzuweit her ist es mit der gepriesenen Meinungsfreiheit allzuoft leider nicht mehr - und auch hier hat man oft den Eindruck, dass es eher schlechter wird.