Rostbehandlung in Hohlräumen

  • So, ich bin mit dem Neuaufbau von meinem Trabant nun soweit, dass ich mir langsam Gedanken mache, wie ich die nichtzugänglichen Stellen (also alle Hohlräume) behandle, die möglicherweise auch angerostet sind.


    Ich habe den Unterbodenschutz nun restlos entfernt und es sind soweit keine Blecharbeiten an den tragenden Teilen notwendig. Soweit wie man es von außen sehen kann befindet sich teilweise eine Schicht aus Dreck und Elaskon (u.a. im Geweih an den Hilfsrahmen-Flanschen und am Ende der Schweller sichtbar). Vorne am Schweller erkennt man unter der Schmutzschicht angerostetes Blech.


    Nun habe ich heute mal angefangen mich beim Korrosionsschutz-Depot reinzulesen. Dabei bin ich auf FERTAN gestoßen, nur bin bei den Anwendung etwas skeptisch. D.h. man soll wohl den Hohlraum zunächst mit Wasser ausspülen, dann mit Fertan behandeln und dann die Reste des Umwandlers wieder mit Wasser ausspülen. Anschließend dann den Hohlraum "normal" konservieren. Diese Konservierung werde ich mit Mike-Sanders-Fett durchführen, nur bin ich mir bei der Vorbehandlung der möglicherweise vorhandenen Roststellen noch nicht ganz entschlossen, wie ich vorgehen soll.


    Wie behandelt ihr angerostete Hohlräume?
    Mit welchen Produkten habt ihr gute oder auch weniger gute Erfahrungen gemacht?
    Wie kann man verschmutzte Hohlräme am effektivsten Reinigen?

  • Hallo Matze,


    deine Überlegungen mit Fertan + Mike Sanders sind ausreichend. Schon allein das Sanderfett genügt meiner Meinung nach vollkommen, um einen - auch angerosteten Hohlraum dauerhaft vor dem weiterrosten zu schützen. Ich habe im Sommer selbst mit der unglaublichen Kriechwirkung Bekanntschaft gemacht habe. Glaub mir, wo das Zeug ist kommt nie wieder Luft hin. Und wo keine Luft, da keine Oxidation. :zwinkerer:


    Wenn du aber den Weg über eine komplette Rostentfernung gehen willst, würd ich folgendermaßen vorgehen.


    1. mechanische Entfernung des Rosts+Drecks. Dazu führst du einfach die Hohlraumdüse deiner Hohlraum-Druckbecher-Pistole mitsammt Schlauch in den Hohlraum ein und drückst ab. Allein duch die Luft wird die Metalldüse derart in Bewegung gebracht, dass sie dir den Hohlraum von innen abklopft und somit beinahe jeder bereits im Hohlraum befindliche Rost rein mechanisch abgelöst wird. Und die ausströmende Luft bläst den ganzen Schmodder einfach heraus.


    2. Behandlung mit Fertan. (das mit dem Wasser ist schon richtig so - und die Ergebnisse sind echt verblüffend. Den Hohlraum natürlich nachher gut trocken - klappt mit nem Föhn übrigens ganz gut)


    3. Sandern


    ... und wenns danach so aussieht:
    [Blockierte Grafik: http://img170.imageshack.us/img170/4320/img6140ui0.th.jpg]


    4. Glücklich sein. :grinser:


    Gruß, Waldmoos.

  • habe meine schweller damals am ersten anders gesichert...


    große reinigerbürsten beim schornsteinfeger geholt,
    und schweller innen gebürstet


    danach wie waldi schon beschrieb luftdruckpistole genohmen und ausgeblasen,


    danach alle löcher abgedichtet und den wagen hinten gut 40 cm aufgebockt und die hohlräume mit rostschutzfarbe zugejaucht,


    alles wieder verschlossen und ab über die kopfsteinpflasterpiste


    rest abgelassen ,



    dann für nen fön nen aufsatz gebaut und am schweller angeschlossen und gut trocknen lassen ,


    als alles trocken war hab ich mir wachshohlraum konservierung besorgt und wieder die schweller ausgespritzt


    hält seit 6 jahren rostfrei bisher :grinser:





    scheiß arbeit aber lohnt sich





    naja der vorbesitzer meinen 600erters hat das wohl nicht gemacht siehe
    meine galerie






    [SIZE=7]naja der rostschutzanstrich ist BLEIMENAGERIE gewesen [/SIZE]

  • Fertan ist für Hohlräume ungeeignet, da man es nach der Behandlung mit Wasser spülen muß.
    Wenn man das nicht tut läuft man Gefahr das das was hinterher raufkommt nicht richtig hält.


    Wenn schon son Rostumwandler dann eine Sorte die nicht gespült werden muß.


    Sanders ist da aber wohl auch eine gute Alternative, wenn schon Rostansätze da sind.

  • Wenn man den Rost schon lockerklopfen und schollenweise ausblasen muß, ist über eine Erneuerung der Trägergruppe nachzudenken. Denn wenn es soweit ist, helfen auch keine Rostumwandler mehr... :zwinkerer:


    Ansonsten würde ich nicht Fertan, sondern Brunox
    verwenden.
    Das kann man mit Aceton verdünnen und per Hohlraumdüse auflackieren. Durch den Epoxydharzanteil bildet es eine anständige Grundierung und versiegelt hervorragend vorhandenen Rost.
    Ich habe es mehrfach ausprobiert - es ist wirklich ein prima Mittelchen, um die Wiederkehr von Oberflächenrost wirksam zu verhindern. Auch und gerade an Bauteilen, die hinterher noch lackiert werden sollen.


    Danach Konservierung - und wer richtig auf die Kacke hauen will, kann ja vorher noch eine Runde Decklack in die Schweller blasen... :grinser:


    www.brunox.ch