Ältester Klappfix / Campifix???

  • N ein, nach jemandem aus Olbernhau gabs ganz am Anfang ein Projekt der Fima Pouch (die mit den Booten). Dieses wurde Ende der 50er zu den "Fahrzeugbauern" nach Seiffen gegeben. Die haben diesen "Zeltanhänger" dann entweder noch in Seiffen oder schon in Olbernhau als Campifix gebaut und vertrieben.


    Das müßte diese Holzkiste sein: http://www.unser-camptourist.de/campifixbilder.htm


    Generell muß das quasi der "Urschleim" gewesen sein, der aber max. vom F9 bzw. 311er gezogen werden konnte.


    Dann haben die bei FWO wohl beschlossen einen leichten Anhänger zu bauen, der vom Trabant ziehbar ist.


    Problem 1: der alte war zu schwer.


    Problem 2: der Trabant konnte noch durfte damals Anhänger ziehen ( auch mangels AHZV)


    Also hat man zweierlei gemacht: den Anhänger durch Mischbauweise leichter und dem Trabant eine AHZV gebaut. Diese wurde damals in Olbernhau entwickelt - die Sachsenringer haben sich anfangs sogar dagegen geweigert und nur durch "politischen Druck" einen P50 rausgerückt, der dann als Versuchsträger gedient hat.


    Irgendwann Anfang der 60er wurde der AHZV-Bau nach Halle ausgelagert - und die Campifix dann irgendwann zwischen 64 und 68 (vermutlich bei 66 rum) nochmals überarbeitet. Dann gabs ein modifiziertes Zelt mit Reißverschlüssen samt einer anderen Stauraum- und Küchenausführung.
    Ich versuche das demnächst mal zu dokumentieren.


    Der Klappfix 64 lief dazu parallel. Ähnliches Chassis (ich meß demnächst mal nach, wohl etwas länger), GfK-Aufbau, größeres Zelt samt deutlich mehr Schlafplätzen und ein Gewicht das wiederum nur der "Wartburg-Klasse" ein Ziehen ermöglichte. Und ab 1965 wurde die Klappfix 64 definitiv exportiert - wie haben so einen von 65 aus NL hier.


    Die BA sagt auch wer was wie konnte:


    http://www.unser-camptourist.de/campifix/campifix.pdf


    Ich würde gerne 2 Fragen klären:


    -Wann wurde die AHZV in Halle gebaut?


    - Wann wurde der Campifix (der manchmal nach DDS auch "Campifix super" hieß, vermutlich in Anspielung auf die "Erleichterung Anfang der 60er) in der runden Form und dann in der eckigen Form gebaut?


    Deswegen würde ich auch darum bitten, das die mit Campifix gesegneten hier mal 1-2-3 Bilder dazu posten.

  • Es muß sogar noch älteres Material geben.


    Im Erprobungssbericht der Ägypten-Expedition von 1956 wird erwähnt, daß bei dieser Reise zu Test- und Übernachtungszwecken ein Zeltanhänger des VEB Fahrzeugwerk Aschersleben mit von der Partie war. Der sollte ursprünglich von den beiden P240 gezogen werden, die dann aber wegen ständiger Vollbesetzung und Gepäck solo gefahren wurden, weshalb der Klappfix mittels Spezialkupplung an einen IFA H3S Kipper gekuppelt wurde und nach einigen Hundert Klometern unbefestigter Wüstenpiste mit Deichsel- und Rahmenbruch irreparabel auseinanderfiel.

  • Definitiv!


    Die Wismarer bauten wohl seit Ende der 50er / Anfang 60er Wowas in Kleinserie, ein Betrieb bei Dresden ebenfalls und auch sonst ist da noch einiges im Dunkeln.


    Leider geben die Sekundärquellen dazu nicht viel her - Camping hatte damals mit Zelt zu tun und die Wowas waren in Zeitungn deutlich unterrepräsentiert.


    Die Dübener haben ja dann auch wieder angefangen, die Weferlinger schien es ab Anfang der 60er zu geben, dazu kommen noch Eigenbauten oder andere, über Jahre hinweggeraffte Kleinserien.


    Nur sind die Fahrwerke von LC 9 und Dü-Ei gemessen an der Fahrwerkskontruktion des Zentralrohrrahmens der Olbernhauer mit primitiv noch sehr wohwollend umschrieben...... einfach wohl auch weil Möglichkeiten mit den Jahren besser wurden.

  • Aufjedenfall ist mein Ex-"Campi" bei Mossi gut aufgehoben :)

  • zur Quelle POUCH.... kann ich mich erinnern, daß der Faltbootbau Pouch, Betriebsteil Leipzig die Innenzelte für die Olbernhauer Camptourist fertigte.
    Da der damalige Betriebsleiter zu meinem Bekanntenkreis zählte, habe ich einen wegen geringen Mangels nichtexportierten 6-2 W im Werksverkauf erwerben dürfen.

    Wenn irgendein Teil in einer Maschine falsch eingebaut werden kann, so wird sich immer jemand finden, der dies auch tut.
    - 5. Murphysches Gesetz -

  • Von der Firma VEB AMW Wismar wurde in der Motorjahr Ausgabe 1961 ein Klappanhänger vorgestellt, der gänzlich anders funktioniert als alle CT-Varianten. Dort wurde ein zielmlich hoher Kasten nach links und rechts aufgeklappt, Seitenwände aus Aluminium mit Fenstern eingesteckt und obendrüber das Dach aus Zeltbahn gespannt. Auch Front und Heck waren Zeltbahn, mit Reißverschlüssen zu öffnen. Die Räder waren 5,00/16 , also Framo. Handelt sich also um eine Entwicklung der 50er Jahre. Anhänger Typ Nummer A 02.012.


    [Blockierte Grafik: http://www.eurotrabi.com/img_caravanes/amw.jpg]


    Man betrachte auch die Rückleuchten, die aus dem absoluten Nachkriegs-Arsenal stammen. Weiterhin keine Anhänger-Dreieckstrahler verbaut. Also wirklich fast so alt wie Steinkohle.

    :thumbup:DUROPLAST! Es heißt DUROPLAST!!

    2 Mal editiert, zuletzt von Eisenauto ()

  • Jetzt kann man ja mal wieder die eine oder andere Sache nachtragen. Wg. dem Wismarer Anhänger: Nach Aussage bzw. den Aufzeichnungen der Ägypten-Expedition wurde so ein Anhänger mitgenommen und ist relativ kurzfristig auf der schlechten Piste verendet. Wiederum sagt die Beschreibung relativ eindeutig aus, das es ein Aufklappanhänger á la Berger, Combicamp bzw. Rhön gewesen sei - sprich der Deckel wurde zum Fußboden.


    Nochmal zu den ältesten Anhängern:


    Der bislang älteste Campifix ist von 1956: nämlich der hier (mit komplett anderem Fahrwerk, etwas anderem, holzlastigerem Aufbau und noch aus Pouch mit Ballenstedter Chassis):


    [Blockierte Grafik: http://www.blitzer-fotos.de/daniel/Campifix1-1.jpg]


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    Danach kamen die 3 "Super-Versionen", wobei das Super eher vom DDS formuliert wurde - die Prospekte und Briefe weisen darauf nicht hin.


    Die erste Ausführung: von Sommer 1960 Dezember 1962:


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    Hier noch mit Ausziehtisch. Zustand: 3, voll funktionstüchtig, optische Mängel, 1. Hand, neues Zelt und gutes Holz innen. Die Rückleuchten sind die falschen - es werden aber demnächst die richtigen verbaut.



    Die zweite Variante vom Dezember 62 bis zum Sommer 67:


    Hier schon mit vorderem Laderaum und hinterer "Drehküche" aus Alu. Deckel und Innenleben sind ansonsten mit dem Vorgänger identisch.


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    3. Ausführung, von August 67 bis Sommer 1970:


    Hier mit von außen zugänglichem vorderen Laderaum, etwas anderer Küche und deutlich größeren Fenstern. Die Deckelschutzleisten sind nicht mehr aus Holz sondern aus Alu. Die Befestigung der schwenkbaren Anbauten wurde nochmal zwischendurch (Anfang 1969?) von Schraubknebel auf Überwurfschnapper geändert.


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    Parallel dazu liefen die Klappfix-Baureihen - auch mit 4 verschiedenen Baureihen zwischen 1958 und 1967


    Hier handelt es sich vermutlich um einen von den ältesten Klappfix, Typisierungsdatum war hier Mai 1959.Leergewicht war hier noch 320 kg, die Küche ist vorn.


    Der Innenaufbau ist mit den Nachfolgern identisch, die Elektrik ist eine Mischform. Nummernschildbeleuchtung ist eine vom P70, die Blinkleuchten entsprechen den Maßen nach der vom G5 / S 4000 , haben hier aber noch eine Rotabteil für das Schlußlicht(und wurden so auch an Klappfix 63 und 64, Campifix 60-62 und 63-67 verbaut). Interessant ist hier wie auch bei den frühen Campifix das Bremslicht in der Nummernschildbeleuchtung. Bereifung ist wie beim Nachfolger Klappfix 63 ein 15" auf 311er Felge.


    (Die Bilder werden mit freundlicher Genehmigung von M. Schubert verwendet.)


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    Es ist ein nur knapp 2 Jahre gebauter Klappfix 63. Der Zweitbesitzer meint, seit 1984 hätte er keinen mehr gesehen und außerdem: es ist der Dickste. Quasi nicht das Flaggschiff sondern das Dickschiff.


    15"-Räder, 370 kg leer, und deutlich größer als man denkt..... sieht aus wie ein aufgepusteter Campifix (63-67)


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    Der Nachfolger ist den meisten als Klappfix 64 bekannt, der hier ist quasi der Exportbruder noch als EKS Sliedrecht.


    Die Ausgangsbasis:


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    Besonderheit: dies ist ein Alpenkreuzer.


    Das heißt im Detail folgende Abweichungen vom Klappfix 64:


    - die AHZV ist eine von 1964 von einer Firma im Westen (statt der originalen KK 30)


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    - Der verbaute Kocher ist ein Campinggaz mit Bajonetthalterung


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    - die Typenbezeichnung lt. Brief ist noch nicht vergeben, spätere haben dann einen eigenen Alpenkreuzer-Schriftzug bekommen


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    [Blockierte Grafik: http://www.blitzer-fotos.de/daniel/Klappfix5.jpg]


    - die Erstzulassung war 1967 in München, wo er dann bis ca. 2007 zugelassen war.


    - die FIN scheint einer eigenen Zahlenreihe zu folgen - die Klappfixe haben andere Nummerngruppen bekommen.


    - es gibt kein Typenschild und es wird auch keins benötigt.


    Nach dem kam dann der erste Camptourist - das Flaggschiff.

    Wozu Ventile? 0,6 EDS Hemi


    Seine Freunde nennen ihn Mossi, die Anderen sprechen nur vom "dicken Typ mit der Zigarre".


    www.trabant-original.de

    Einmal editiert, zuletzt von Mossi ()

  • Moin :|


    Dank mossi hab ich nun neben meinem CT8 nun auch noch einen Campifix 62 ;(


    So ich hab dann auch mal ein zwei Bilder bemacht. Bevor die Küche zum entlacken geht.


    Mfg Motte

  • Eisenauto, so ein Alubau Wismar Wohnwagen war oder ist bei OMOMA drin, fand ich interesant wußte gar nicht das esowas gibt

  • Hast du davon mal Fotos? Es ist eine interessante Facette des Wowa-Baus in den 50ern.

  • Na ja Wohnwagen ? Hier mal die Eckdaten, Hersteller Alubau und Metallveredlung Wismar Baujahr 1957 Eigengewicht 4000 kg Zuladung 7000 kg es ist ein Tieflader, zum wohnen auf Urlaub habe ich doch meinen Rhön !!

  • Ich habe mir vor zwei Jahren nen schönen LZA Rhoen Universal ( Bj. 88 )für wenig Geld ( 300€ ) erstanden. Also der hat zwar keinen Stauraum wie der Campifix, is aber sehr schön anzusehen und auch alleine in ca. 5 minuten aufgebaut. Wir wurden sogar letztes Jahr auf dem Heimweg von einer Horde Briten vollgequatscht.
    Ich habe nur nüscht verstanden :D Aber da meine Frau wunderbar Englisch kann ging es. 1000 Fotos von unserem Wagen mit dem Anhänger dran haben se gemacht.
    Also ich möchte den nie wieder missen.
    Nun noch Allzeit gute Fahrt mit IFA - Fahrzeug und Anhänger
    MFG der Moritz

    Wo drückt der Schuh? " Auf's Gaspedal " !