Welches Fett für Blattfedern

  • Danke, aber das hatte ich schon gelesen. Nur da steht nicht wie man das Zeug auf Blattfedern aufträgt - für diesen Anwendungsfall ist der Text vom Hersteller wenig hilfreich. Ist nicht böse gemeint, aber ich hatte mir andere Informationen erhofft. Zur Erklärung:


    Alle 3-5 Jahre baue ich so eine Blattfeder gern mal aus und zerlege sie. Natürlich wird sie dabei gereinigt und da trage ich dann auch Fett aus einem Eimer oder einer Dose mit dem Spachtel auf jede Lage auf. Das praktiziere ich so seit Jahren.


    Aber fettet ihr in der Zeit dazwischen nie nach? Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die Blattfedern nach ein paar Monaten immer anfangen Geräusche zu machen und daher halbjährlich mit Sprühfett nachgefettet. Das hilft effektiv gegen die Geräusche. Nur leider haftet dann auch der ganze Dreck dran. Nach 3-5 Jahren ist die Feder ein einziger Dreckbatzen und muss zerlegt werden. Da hier gesagt wurde, dass sich an dem Seilfett kein Dreck ablagert, hatte ich gehofft, dieses auch zum Nachfetten benutzen können. Aber ohne Sprühmöglichkeit scheint mir das nicht praktikabel.


    Gruß, Felix

  • Hmm, find ich auch irgendwie doof - hauptsächlich optisch. Ich werde mal Drahtseilfett ausprobieren, wenn ich die nächste Feder zerlege. Vielleicht erhöht sich damit ja wenigstens das Nachfettintervall. Gerade hab ich noch das hier gefunden:


    https://www.foerch.de/werkstat…-zahnradschmierstoff-s452


    Interessanterweise soll es auch zur Drahseilschmierung geeignet sein. Scheint also durchaus üblich zu sein für beide Anwendungsfälle das gleich Fett zu nehmen. Mit dem Spray kann man dann ja auch wieder nachfetten. :)


    Gruß, Felix

  • Vielen Dank für deine Antwort. Das klingt super. Gelegendliches Nachsprühen finde ich nicht wild. Bei der halbjährlichen Wartung ist das ja schnell gemacht. Wenn man sich das 3-jährliche Komplettzerlegen sparen kann, weil sich der Dreck eben nicht so ansammelt wäre das ein echter Gewinn. Ich werde das so mal ausprobieren. :)


    Gruß, Felix

  • Lustig ist, dass die ganzen Leute aus den Offroad-Foren mit ihren Landrovern und Landcruisern auch bei Trabantwelt bestellen wegem dem Sprühfett.
    Gibt es fast nur dort (online).


    Ich werde es auch testen.
    Mein geplantes Vorgehen:
    Zwischen den Lagen alles blank machen und entrosten. Alle Kanten lackieren bzw. oberste und unterste Feder jeweils außen lackieren.
    Anschließend fetten und Endmontage.

  • Also ich fand immer, dass die Federn schon sehr ordentlich aussahen, wenn man sie ordentlich blank gemacht und dann gut gefettet hat. Lackieren würde ich eine Blattfeder nicht. Kann mir nicht vorstellen, dass das lange hält und wesendlich besser aussieht.

  • "Lackieren würde ich eine Blattfeder nicht. Kann mir nicht vorstellen, dass das lange hält und wesendlich besser aussieht."


    Manche Erkenntnis gewinnt man durch Umsetzung.



    Ich mache es seit Jahren und bin davon recht angetan.....warum auch nicht....

  • Also meine alte Blattfeder sieht noch recht ordentlich aus und die ist auch lackiert. Leider auch zwischen den Lagen. Das werde ich definitiv anders machen.

  • Moin,


    vor einem halben Jahr habe ich nun meine Blattfeder zerlegt, komplett blank gemacht, entfettet und dieses Förch Blattfederspray auf alle Lagen gründlich von allen Seiten aufgetragen. Das Ergebnis sieht gut aus - wie lackiert. Das Ganze ist nach dem Trocknen auch wunderbar grifffest. Sehr angenehm zu verbauen und anzusehen. Bis dahin war ich echt begeistert.


    Leider war es das auch schon mit den guten Eigenschaften. Beim ersten Einsteigen in den Wagen knackte es deutlich vernehmbar von der Feder. Die inzwischen zusammengeklebten Lagen mussten sich wohl beim Einfedern regelrecht voneinander losreißen. Das war zunächst jedesmals so beim ersten Einfedern nach einigen Stunden Standzeit. Das hat sich aber bald gegeben und seitdem quitscht die Feder deutlich vernehmbar bei jeder Bodenwelle. Zwischen den Lagen und an den Überlappungsstellen sieht man auch schon wie es wieder fröhlich vor sich hin rostet. Mir scheint es, als hätte sich diese Beschichtung dort komplett weggerieben. Tut mir leid, aber das Zeug ist meiner Meinung nach für eine Blattfeder vollkommen untauglich. Ich bin seitdem ca. 1000km bei Wind und Wetter gefahren. Ich bin sehr enttäuscht.


    Geölt habe ich vor Jahren ausprobiert. Das Öl war viel zu schnell abgewaschen - kommt natürlich sehr aufs Öl an. Aber das scheint mir auch nicht der richtige Weg zu sein. Fetten hat prinzipiell wunderbar funktioniert was die Federeigenschaften angeht. Hält sehr lange, konserviert gut und es quitscht auch nix. Aber die Feder ist im Alltagsbetrieb sehr schnell komplett mit Dreck paniert und man saut sich bei Arbeiten in der Nähe sehr ein. Mir gefällt das nicht wirklich - technisch war das bisher aber die beste Variante.


    Ich werde daher als nächstes nun Fluid Film AS-R probieren. Langsam frustriert mich das Thema etwas. Es ist ja schon etwas zeitintensiv die Feder auszubauen, zu zerlegen usw. Aber gut, was solls. Die letzte sinnvolle Option die man im Netz so lesen kann ist Seilfett - mal sehen. Bandagen usw. finde ich doof. Die erfüllen ganz sicher ihren Zweck hinsichtlich Konservierung und Schmutzabweisung, aber ich möchte gern die einzelnen Lagen sehen können um zu kontrollieren, ob eine Lage gebrochen ist oder wie es um den Rost steht. Also dann, ich werde berichten.


    Gruß, Felix

  • Du hast die Federlagen "blank gemacht", auch die Auflage-/Reibeflächen zw. den einzelnen Lagen?? Wo soll sich da noch nennenswert Schmiestoff halten? :hä:

    Ich sprühe die Federn mit schnöder Graphitlösung ein, die zieht alleine ein und durch und Ruhe ist :zwinkerer: (mit Ausnahme der immer wieder knackenden Federauflagen am Kombi, aber das ist eigentlich ein anderes Thema).

  • Ich hatte vor vielen Jahren eine Feder bekommen die anscheinend mit Grapfhit Pulver behandelt war. Das hat richtig lange gehalten und das bei ganzjähriger Nutzung. Im Problem Bereich hab ich dann auch mit Graphitöl nach behandelt.

    Biete Serienmotoren, Sportmotoren, Rennmotoren, Sport-VSD, Vergaserumbauten, Regenerierung Drehschieberflächen, Gehäusereparaturen, Aluschweißen, Sandstrahlen mit verschied.Material auf Anfrage

  • Ich mische Graphitpaste mit stinknormalem Fett damit die recht steife/harte Paste etwas geschmeidiger wird. Ein Löffel voll MoS² Pulver von Motimol kommt auch mit rein.

    Damit die zerlegte Feder bestreichen und dann im eingebauten Zustand einmal im Jahr (vorm Winter) aufbocken, die Lagen soweit spreizen wies geht (meist mit nem Schlitzschraubenzieher) und einpinseln.

    Hat bisher immer gut funktioniert.

    Das was da beim einfedern dann rausquillt verstreiche ich flächig auf der Feder mit nem Lappen.

    Und das reicht dann auch in der Regel beim Zwischen-Check. Mit dem Lapen einmal drüber.

  • Du hast die Federlagen "blank gemacht", auch die Auflage-/Reibeflächen zw. den einzelnen Lagen?? Wo soll sich da noch nennenswert Schmiestoff halten? :hä:

    Ich habe halt mit einer Reinigungsscheibe auf der Flex allen Schmutz und Rost entfernt. Lässt du das etwa alles drauf?


    Ich hatte vor vielen Jahren eine Feder bekommen die anscheinend mit Grapfhit Pulver behandelt war. Das hat richtig lange gehalten und das bei ganzjähriger Nutzung. Im Problem Bereich hab ich dann auch mit Graphitöl nach behandelt.

    Und wie bekomme ich das Pulver das drangehaftet?


    Ich mische Graphitpaste mit stinknormalem Fett damit die recht steife/harte Paste etwas geschmeidiger wird. Ein Löffel voll MoS² Pulver von Motimol kommt auch mit rein.

    Damit die zerlegte Feder bestreichen und dann im eingebauten Zustand einmal im Jahr (vorm Winter) aufbocken, die Lagen soweit spreizen wies geht (meist mit nem Schlitzschraubenzieher) und einpinseln.

    Hat bisher immer gut funktioniert.

    Das was da beim einfedern dann rausquillt verstreiche ich flächig auf der Feder mit nem Lappen.

    Und das reicht dann auch in der Regel beim Zwischen-Check. Mit dem Lapen einmal drüber.

    Danke für die Anleitung. Klingt gut, nur wie verhält sich das mit dem Dreck? Ist das im Alltagsbetrieb dann schnell komplett paniert? Ist das wenigstens ein bisschen grifffest?


    Gruß, Felix

  • Wenn dich das Fett und die Dreckkruste stört versuchs doch mal mit Teflonbandzwischenlagen.

    Ich habe z. B. 4 solche Teflonteller unterm Klavier. Damit kann man dieses ganz leicht übers Parkett schieben ohne das es Kratzer hinterlässt.

  • Also im Alltag wird da immer irgendwie Schmutz und andere Anhaftungen an einer schmierigen Feder kleben bleiben. :schulterzuck:


    Man kann das sicher etwas kompensieren, wenn man wie früher am P50/60 Federgamaschen drüber zieht. Ansonsten ist es praktisch unmöglich das an einer fettigen Feder nichts hängen bleibt.

    Und fässt man es an, hat man in jedem Fall Fettpfoten danach.

    Ist mir aber so lieber also trocken und rostig wie man es sonst sehr oft sieht.

    Da hat auch noch nie was geknarzt oder sonstwie Geräusche gemacht.


    Ich war erst vor kurzem dran, ist so ca. 6 Wochen her. Und durch die Zwischenkontrollen und ggf. Nachbehandlungen, bildet sich da auch (bei mir) eher keine dicke Kruste.


    Sie richtig viel Schmutz ist aktuell nicht dran. Oben drauf sieht aus wie etwas Sand oder ganz kleiner Kiesel.

    Das wische ich dann wie erwähnt ab und fette nach.



    Ich denke besonders hinten (das trifft hier beim meinem Schraubenfederauto nicht zu, daher kein Foto) ist der Einsatz von Federgamaschen nicht verkehrt und trägt sicher zur Erhöhung der Haltbarkeit bei.


    Früher haben einige auch alte Jutesäcke oder andere Stoffe um die Federn gewickelt und zumeist mit dickem Draht gesichert, um sie zu schützen. Ich hab solche ausgebauten Exemplare liegen. Die waren dann auch mit Fett durchtränkt und es konnte so kaum Wasser rankommen.

    Für den harten Wintereinsatz mit Salzstraßen sicher nicht die schlechteste Lösung.

  • Die letzte sinnvolle Option die man im Netz so lesen kann ist Seilfett - mal sehen.

    Seilfett wird nach dem Verdunsten des Lösungsmittels sehr fest, etwa wachsartig. Zwischen den Lagen würde ich das nicht verwenden. Da ist sicher ganz normales Fett (oder wie von Tim empfohlen Graphitpaste) am sinnvollsten.


    Ich habe es zuletzt so gemacht: Feder mit reichlich (gebrauchtem) Fett montiert. Altes Fett habe ich reichlich seit der Überholung der Antriebswellen. Die außenliegenden Flächen der Federlagen anschließend gründlich entfettet und mit mattschwarzer Rostschutzgrundierung versehen (Brantho-Korrux-Nitrofest). Später dann noch mit transparentem Wachs (Aero46) versiegelt. Nach dem Spannen bzw. dem Einbau der Feder das ausgetretene Fett an den Stirnseiten entfernt, und diese dann mit Seilfett versiegelt. Das bildet eine eine halbwegs grifffeste Beschichtung, und es pappt weniger Dreck an.


    Am Schönwetterauto sieht das auch nach nunmehr 3 Jahren aus, wie gerade erst frisch gemacht. Ob das auch fürs Alltagsauto taugt, kann ich nicht beurteilen.


    Im Zweifel würde ich für das Alltagsauto die seit 60 Jahren bewährte Methode bevorzugen: Feder mit reichlich Fett montieren, zwischenzeitlich gelegentlich mit Graphitöl besprühen und alle paar Jahre ausbauen und neu Fetten.


    Gruß Steffen

    Früher fuhr ich 6V, weil ich musste. Heute tu ichs, weil ich kann.

  • Ich bin ehrlichgesagt noch nie auf die Idee gekommen, eine meiner diversen Blattfedern alle paar Jahre auszubauen, um sie zu zerlegen, zu fetten, wieder zusammen- und wieder einzubauen. Warum auch? Regelmäßig mit Graphitlösung nachbehandelt versehen die einfach nur ihren Dienst, und das sogar geräuschlos.

    M.E. ist es auch gar nicht nötig oder erstrebenswert, der Blattfeder fast jegliche innere Reibung via Spezialfett, Teflonbändern o.ä. auszutreiben, da eine gewisse Eigendämpfung durchaus ein erwünschter Teil der Federcharakteristik ist.

    Ich habe halt mit einer Reinigungsscheibe auf der Flex allen Schmutz und Rost entfernt. Lässt du das etwa alles drauf?

    Natürlich nicht - aber ich entferne evtl. Rost und Keim eben nur mit einer normalen Drahtbürste. "Blank machen" ist m.E. viel zu viel des Guten und trägt zu Deinem Problem (Schmierung hält nicht vor) das Seine beiträgt.

    Was für eine 'Reinigungsscheibe" hast Du verwendet - Fächerscheibe oder "N....keks"? Beides zu gründlich/zu blank machend m.M. nach.

    Die dick fettige Optik bei Tim mag lange vorhalten, würde mir aber nicht zusagen. Schon der Gedanke, da irgendwann mal montagemäßig ranzumüssen... :verwirrter:

    Ich bleibe also schlicht und ergreifend bei der bewährten Graphitlösung und bin dabei in der glücklichen Lage, ausreichend davon am Lager zu haben (vor Jahren mit einem Kumpel zusammen mal einen größeren Posten aufgekauft (reicht locker noch Jahrzehnte :top: ) - als es die noch unter 1€/Stück gab. Heute wird durchaus schonmal gut das 10-fache bezahlt, ohne mit der Wimper zu zucken :dollar: ).