Querverstrebung im Kofferraum

  • Mir ist aufgefallen, das mein Trabi eine Querverstrebung (Rohr) zwischen den Radkästen im Kofferraum verbaut hat.
    Das ist ja nicht weiter schlimm, nur sehe ich das bei Bildern von anderen nicht... da ist kein Rohr!


    Daher meine Frage: Ist dieses Rohr standartmäßig angebracht oder vielleicht nachträglich? (Limo, Bj. '86)

  • Hehe... joa! :lach:
    ...meine Bedenken gingen nur dahin, dass dieses Rohr vielleicht vom Vorbesitzer eingeschweißt wurde, weil mein geliebtes Gefährt sonst auseinanderfällt...

  • Ist beim 601 Serie, kann aber nicht sagen, ob von Anfang an. Mein 1968er (Bild links) hatte es schon, mein 1960er P50/1 nicht. Was dazwischen war - weiß sicher jemand anderes hier :zwinkerer:

  • Nee, keine Sorge. Wenn du dir das Rohr genau ansiehst, siehste auch, dass die Rücksitzlehne dort mit angeschraubt ist (bei ca 1/3 der Gesamtlänge von der Beifahrerseite Richtung Fahrzeugmitte). Es muss also original sein. Ich hatte mich seinerzeit auch gewundert, als ich mal die Rücksitzlehne abgenommen hab, um etwas Musik unterzubringen. Ansonsten ist ja vom Kofferraum aus diese Filzmatte davor, da siehste nix davon.


    Gruss


    Mutschy

  • ...ach die soll da also fest geschraubt sein? Meine zumindest nicht! Aber naja das wird sich machen lassen... :zwinkerer:

  • Hmm...also dass die Rücksitzlehne daran festgeschraubt ist, hab ich auch noch nicht feststellen können. Bei mir zumindest nicht. Denn ich hatte letztens alles rausgenommen und hab durch dieses Rohr ein paar Kabel verlegt, für meine beiden Heckscheibenventilatörchen. Da wäre mir das aufgefallen. Und sehen tut man die Verstrebung doch auch. Ich hab dort zumindest keine sichtverdeckende Filzverkleidung...?!?!

    :rotnase: "Ist es denn wirklich so, dass wir jeden Dreck, der vom Westen kommt, nu kopieren müssen? Ich denke, Genossen, mit der Monotonie des Je-Je-Je, und wie das alles heißt, ja, sollte man doch Schluss machen." :rotnase:

  • ...damit es mir auch der letzte Zweifler glaubt, dass die Lehne angeschraubt ist, stell ich mal 2 Fotos von meinem Trabi rein. Ich hoffe mal, dass erkennbar ist, was ich meine.


    Mit der Filzmatte meine ich die Kofferraumverkleidung. Ob die in allen Trabi dirn war, weiss ich aber nicht.


    Gruss


    Mutschy

  • Das die Lehne der Rückbank nicht mit der Strebe verschraubt ist, kann ich allerdings auch bestätigen. Scheint also baujahrbedingt zu sein (meiner: Mitte/Ende 70er)!


    Und die Kofferraumauskleidung konnte ich mir auch nicht leisten - ist ja der reinste Luxus :staun: :grinser: - de luxe Ausstattung

  • Die ersten 601 (63-65?) hatten diese Versteifung noch nicht, die kam erst später, weil es zu Karosserieschäden im Bereich der Radkästen kam. Befestigungspunkte für den 601 waren anfänglich auch nur oben in den Ecken in dem Knotenblech.

  • Tja, und mein Trabi ist BJ u EZ 02/88. Damit wäre wohl alles geklärt. Im WHIMS steht ausserdem, dass im April 88 die Schraubenfedern kamen. Und damit ist dann auch der Grund für die Verstrebung weggefallen, vermutlich wurden auch die Radhäuser stabiler konstruiert. Ich meine, mal gelesen zu haben, dass ein Federbein jedenfalls nicht in die Stoßdämpferaufnahme der Radkästen für Blattfedern passt (die Dome sind zu eng^^).


    Im Kombi gabs diese Verstrebung übrigens nicht, dort hat vermutlich die umklappbare Rückenlehne den Job übernommen. Das erklärt auch, warum die Lehne im Gegensatz zur Limo-Lehne relativ stabil gebaut war.


    Gruss


    Mutschy

  • Knotenblech ist vielleicht nicht 100%ig der richtige Ausdruck, aber gemeint ist eine Versteifung zwischen Bodenblech und Stoßdämpferaufnahme (2 Punkte, die richtungswechselnde Belastungen aushalten müssen, werden mehr oder weniger direkt durch ein "Knotenblech" verbunden, um diese Kräfte aufzunehmen).
    Irgendwie bin ich ein schlechter Erklärbär und werds dir einfach bei Gelegenheit am reellen Beispiel zeigen;-)

  • Um das Knotenblech mal etwas zu erklären...



    Überall wo Kräfte aus verschiedenen Richtungen auf einen Punkt treffen, entsteht dort ein Kraftknoten, wo die einzelnen Kräfte sich gegenseitig verstärken oder aufheben, je nachdem aus welchen Richtungen sie kommen.


    Das ist wie mit Lichtstrahlen. Bündels du viel Licht auf einen Punkt, verstärkt sich das Licht dort sehr stark.


    An diesen Kräfteknotenpunkt setzt man jetzt nun ein Verstärkungsblech ein was die einzelnen Kräfte aus den verschiedenen Winkeln aufnimmt und ableitet, bevor sie auf den Kräfteknoten/Punkt kommen.


    Ein Beispiel:


    Du schweist ein Stück Stahl senkrecht auf ein anderes Stück Stahl.


    Wenn du jetzt an dem senkrechten Stahlstück hin und her biegst, kann es wieder an der Schweisstelle abreißen oder? :zwinkerer:


    Schweist du jetzt aber zwischen die senkrechte und die waagerechte noch diagonal eine kleine Strebe ein. Kannst du es nicht mehr so leicht hin und her biegen und du hast diesen Knoten durch ein Knotenblech verstärkt :winker:


    Alles Klar? :top:

  • Wäre noch zu ergänzen, daß die ersten 601er Kombis noch nicht die später übliche Verstärkung zw. Radkasten/Stoßdämpfer.dom und Fensterbank hatten (wo die Seitenverkleidungen unterbrochen sind). Ergebnis: starke Rißbildungen im Radkasten-und Heckbereich (z.B. beim 65er Dienstkombi meines Vaters damals, welcher den harten Forsteinsatz in diesem Bereich nicht allzu lange mitmachte - Anfang der 70er war ´ne E-Karosse fällig). :zwinkerer: