Kurbelwelle beurteilen

  • Hallo,


    könnten die Spezis hier mal ein paar worte zu meiner Kurbelwelle sagen??


    1. wie müssen sich die lager anhören wenn man sie dreht?
    ich kenne das nur von inline skates, da lassen sich die neuen nur schlecht drehen (ohne belastung) und sind fast geräuschlos,
    verschlissene sind dann recht rasselnd. müsste doch hier genauso sein?


    2. wie müssen die drehschieber aussehen?


    3. was haltet ihr von dieser: noch brauchbar?
    die äusseren Lager rasseln schon recht laut beim drehen die mittleren nicht so sehr.
    habe mal gehört das es wellen gibt bei denen man die äusseren lager wechseln kann? stimmt das und trifft es hier zu??


    beim fahren war der motor immer sehr laut, hat geklingelt wie sau - das war schon von weitem zu hören.
    Heckman meinte mal das seien dann die drehschieber, bestätigt sich das auf den bildern?!



    Vielen Dank!!


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  • Also deine Drehschieber kannst du schonmal getrost wegschmeißen. Die Löcher sehen bald doppelt so groß aus wie sie sein müsten.
    Die Löcher sind im Neuzustand rund und bei wiederverwendung würde ich davon absehen Drehschieber zu verwenden die mehr als 0,3mm ausgeschlagen sind.


    Zur Welle ist es eher schwierig zu sagen ob die nach Geräusch noch zu gebrauchen ist. Mit einem Tropfen Öl kann jedes Geräusch schon weg sein (muß nicht) wichtig ist einfach das sie kein Spiel haben.
    Sowohl Radial sowie Achsial sollten sie Spielfrei sein. Das last sich schon feststellen. Auch der mittlere Aluring sollte nicht zu doll kippeln. (Der dichtet die Zylinder zueinander ab)
    Die Pleule sollten kein Höhenspiel haben. Seitliches Spiel kann da sein sollte aber auch dort nicht zu groß sein.


    Vorher aber ganz wichtig reinigen. Die Lager sollten sauber und ölkohlefrei sein sonst wird die Prüfung unter Umständen verfälscht.


    Was man aber an deiner Welle sehen kann ist das die Stifte der Drehschieber auch schon etwas eingelaufen sind.


    Wenn du sie ordentlich sauber bekommst und deine Prüfung positiv ist kann sie sicher noch eine Weile laufen.


    Wenn ich die Teile auf deinen Bildern betrachte würde ich so um die
    50 tkm schätzen .

  • Also erstmal vielen Dank. 50tkm klingt ja erstmal sehr gut.
    und meine Fragen sind größtenteils beantwortet.


    Also der mittlere ring lässt sich stark nach links und rechts bewegen.
    wie auf dem bild evt zu erkennen, ist er sehr weit links und lässt sich genauso weit an die andere seite schieben.
    ist das schlecht oder könnte es halten?


    die pleuel haben auf jeden fall seitliches spiel, und das auch nicht zu knapp würd ich sagen. in der höhe aber nicht soweit ichs bisher beurteilen konnte.


    beschäftigt haben mich wie gesagt die seitlichen lager, weil sie ja doch recht laut sind... und die drehschieber, gut die zu erneuern ist ja kein ding, aber könnten diese eine ursache für das starke klingeln gewesen sein?


    wie ist das mit dem wechslen der lager? ein gerücht oder tatsächlich möglich?



    MAtt

  • Also Ölkohle is da reichlich vorhanden...(ich würde von mehr als 50.000 ausgehen, aber man kennt ja nicht die anderen Umstände.....Kurzstrecke...Mischungsverhältnis)


    Die äußeren Lager kannste ruhig tauschen, sind meist auch die, die zuerst hin sind und Geräusche machen. Prüf mal bei völlig trockenem Außenlager, ob die "rattern" wenn du den Schwung gibst. Wenn ja-fertig, dann ist da schon ordentlich Spiel. (einfach warm machen und abziehen oder im Schraubstock einfach zerstören)
    Das sich der mittlere Ring auf der Welle hin und her bewegen läßt, ist normal.
    Das die Pleuel seitliches Spiel haben, ist auch richtig (am Pleuelfuß in voller Breite zwischen den Kurbelwangen, oben das Kippspiel zu ermitteln ist Gefühlssache, aber auch neue Wellen haben dort schon ein gewisses Spiel)


    Das rasseln von den Schiebern kann schon vorkommen, dann ist aber der Motor schon sehr verschlissen, das hört sich auch nicht wie Verbrennungsklingeln an, obwohl es unter den gleichen Umständen auftritt (best. Drehzahl und Vollast)


    Wenn die Zapfen für die Drehschieber schon so eingelaufen sind, würde ich die Welle reg. lassen. Denn was willst du neue Schieber auf die eingelaufenen Zapfen stecken, und dir diese nach ......km wieder verschleißen.


    PS: ein Bild von den Kolben würde mich auch interessieren.

    Einmal editiert, zuletzt von heckman ()

  • Also das Motorklingeln was ich meinte war selbst im standgas sehr laut.
    nicht wie das leistungsklingeln!


    Die Kolben dazu gibt es nicht mehr - es wurde mal ein regenerierter satz zylinder aufgezogen. die zuletzt montierten (ca. 4tkm waren sie drauf) werd ich morgen mal fotografieren.


    wo kriegt man denn die seitlichen lager?? und welche bezeichnung tragen sie?

  • Bei den Langlöchern nicht verwunderlich :zwinkerer:


    Wie die Lager heißen? Schau mal bei Reich, Ldm.Tuning, Little und den ganzen Shops nach. Irgendwo gabs auch alle 4 Mittellager zusammen. Ich guck auch nochmal. Bei dem Außenlager gibts 2 verschiedene. Du hast schon eine neuere Welle, da ist der Innenring des Lagers größer.

  • Lagerspiel bei der Welle eigentlich bedeutungslos, Geräusche macht die so oder so. Man beachte die Mitnehmer der Drehschieber.Entweder was für`n Verwerter oder regenerieren lassen !


    m.f.G.

  • Tja sowas in der Art dachte ich mir schon.
    Habe mir die mitnehmer eben mal angesehen, die sind alle 4 ca. 1mm eingeritzt.
    Hmm, dann wirds wohl doch was für den regenerierer, oder wenns mir zu teuer ist für Drehschieber's "Testzwecke".


    Hier mal der Kolben, aber so toll sehen die auch net aus oder?
    Sind beide so einseitig angelaufen.


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  • nach dem Bild zu urteilen sieht der kolben gut aus, so lange keine klemm spuren da sind, sich die ringe noch frei bewegen lassen und auf dem kolben boden keine einkerbungen vorhanden sind würde ich sie nochmal nehmen. Würde aber vor einbau das Ringstossmass kontrolieren bzw. den Zylinder mal ausmessen.

  • Na dafür das man den Kolben nur von hinten sieht, sieht er eher schlecht aus. Vorn dürfte der noch viel mehr angelaufen sein (Auslaß). Dann sinkt die Kompression, es schmaucht zwischen Buchse und Kolben durch (das erklärt auch den Großteil der Ölkohle an der Welle) und die Klemmerneigung steigt.

  • Hier mal ein Bild von meinem Motor, der mir vor ein paar Tagen festgegangen ist (Pleuel).
    Der Motor hatte schätzungsweise 70-80.000km gelaufen.
    Der rechte Kolben im Bild ist wenig angelaufen (unter den Kolbenringen).

    Einmal editiert, zuletzt von heckman ()

  • woran liegt es denn das die kolben bei mir so sehr angelaufen sind?
    an der welle oder an den zylindern, kolben??


    da die ja erst ca 4000km gelaufen sind dachte ich eigentlich die noch eine weile fahren zu können?

  • @Drehschieber
    Der linke Kolben ist nur durch das festgegangene Pleuellager in Mitleidenschaft gezogen worden.


    Wenn die Kolben so anlaufen, ist ein bestimmtes Verschleißmaß von Kolben und Buchse erreicht. Dann schmauchen die zum Kurbelgehäuse hin durch. Folge: mehr Ölkohle, weniger Leistung, mehr Spritverbrauch, höhere Klemmerneigung. Hatte ich aber schon geschrieben.
    Ich glaube nicht, daß die erst 4000 gelaufen sind, es sei denn, jemand hat die völlig zu groß geschliffen.

  • Also ich habe die zylinder und kolben von einer Motoreninstandsetzungsfirma gekauft. natürlich als paar.


    Sie sind tatsächlich erst 4000km gelaufen, es sei denn mein tacho unterschlägt einige tausend kilometer....


    aber über zu wenig leistung kann ich mich nicht beklagen eigentlich.

  • Hallo Leute,
    Habe heute zum Abdichten die Zylinder abgenommen und mal an den Pleuel gewackelt. Die haben jeweils unterschiedliches seitliches Spiel, und darüber hinaus hat Nr.2 mehr Spiel als Nr.1. Wie viel ist denn (Gefühlssache hin oder her) noch im Rahmen, ab welchem mm-Wert wird es bedenklich?
    Gruß,
    Freddy

  • Darüber kann man nur bedingt eine Aussage treffen. Über den Daumen ist bei mir persönlich bei ca. 3mm Schluß. Dann gehen die erfahrungsgemäß bald fest, bzw. klappern dann bereits ordentlich. Eine neue reg. hat um die 1 bis max. 2mm. (Kippspiel!, darauf achten, dass sich das Pleuel dabei nicht auf dem Hubzapfen verschiebt)
    Genaue Aussage geht aber nur bei auseinandergedrückter Welle. Die Hubzapfen kann man dann genau beurteilen. Bei Motoren, die ewig mit zugesifften Luftfiltern gelaufen sind, sind die Hubzapfen einseitig eingelaufen, sprich nicht mehr rund (hat wahrscheinlich indirekt mit dem Spülverhalten zu tun und permanentem erhöhten Unterdruck im Ansaugbereich).
    Auch je nach Gradstellung des Lagers ist das Spiel unterschiedlich, also die Welle an mehreren Punkten kontrollieren, geht es dabei bei einem einzigen Punkt über 3mm, ist Schluß.
    Man muß auch auf Kratzgeräusche (Rattern) achten (geht aber nur bei ausgebauter Welle), laufen die Pleuellager geräuschlos, ist alles ok.
    Also, wie du siehst, kannst du nicht wirklich was in Erfahrung bringen, solange
    du nur die Zylinder gezogen hast.
    Wenn er sauber läuft, fahr weiter.
    Kennst du den KM-Stand nicht, laß die Welle/Zylinder machen und freu dich über einen leisen Motor.

  • OK, dann bau ich jetzt erstmal wieder alles zusammen, schau vorher noch ob Zylinder/Kolben noch was taugen und fahr weiter. Es hat ja die ganze Zeit gehalten und wird sicherlich noch einige km gut gehen (hoffe ich). In der Zwischenzeit schaue ich mich nach einer neuen KW und Gedöns um, alte Motoren mit evtl. geeignetem Gehäuse habe ich noch, und dann kann man das ja umbauen....
    Gruß,
    Freddy