was habt ihr früher in der ddr gemacht?

  • dieser thread geht an alle ehemelaigen ddr bürger!



    ich wollte mal wissen was ihr zur zeit des kommusismuss so getrieben habt!



    was habt ihr gearbeitet? was wurde durch die mauereröffnung verändert? was fandet ihr besser?




    ich möchtenich dass dies in einer politischen diskussion endet!





    :top:

  • Mist, das hab' ich nie geschafft!
    Ein Jahr hat noch gefehlt, dann wäre ich vom Jungpionier zum Thälmanpionier aufgestiegen.

  • Bei mir ging bis zur 7.Klasse alles seinen sozialistischen Gang in der Schule. Dann kam die Wende.
    Heute ist es z.B. schlecht in Bezug auf Kinderversorgung (Kinderkrippe/Kindergarten). Das war früher alles geregelt, heute kann meine Dame nicht mehr Arbeiten gehen, weil es keine Plätze gibt (noch nicht, mein Lütter ist gestern 2 geworden).
    Das gesamte imaginäre Sozialsystem von heute ist völlig falsch gestrickt.
    Aber es gab auch genügend Mißstände in der DDR, welche mich aber weniger tangierten, meine Kindheit war von Fürsorge und anderen wichtigen elementaren Grundsätzen gefüllt.

  • Da ich 1982 geboren wurde, habe ich nur meine Kindheit in der DDR erlebt.
    Kann aber sagen, dass man sich früher viel mehr über kleine Dinge gefreut hat.
    Als es nach der Wende alles zu kaufen gab, wurde dann vieles selbstverständlich... und heutzutage wissen viele einige Sachen gar nicht mehr zu schätzen.
    Oft stand ich mit Mutti vorm Intershop und wollte ein Matchbox Auto haben, ging aber nicht weil es zu teuer war, und als man mal eines zum Geburtstag bekommen hatte freute man sich tierisch und behandelte es wie ein rohes Ei.
    Genauso hatten die Jüngeren mehr Respekt den Ältern gegenüber und auch der Zusammenhalt und die Hilfsbereitschaft der Menschen war größer...
    Mein Onkel arbeitete bei der NARVA dort gab es für die Mitarbeiter immer eine Banane zum Essen dazu, die aß er aber nicht selbst, sondern brachte sie mit und wurde unter uns Kindern geteilt.
    Ich kann mich auch noch an viele Wochenenden erinnern, wo meine Eltern bei Onkel, Arbeitskollege,... waren, ich dort mit Steinen, Sand, und einem Traktor aus Holz gespielt habe während alle anderen am Ausbau bzw. Aufbau von Haus, Garage,... beschäftigt waren.
    Und wie sieht das nun aus? Kaum einer sieht sich noch und jeder hat seine eigenen Probleme...
    Die Kinder kommen in die Schule und haben nur die große Klappe, 14Jährige trinken in der Mittagspause auf dem Schulhof schon Alkohol und der Lehrer hat sowieso keinem was zu sagen...
    Wenn ich mich noch an die erste Klasse erinnere, als es noch Samstags in die Schule ging, wo man dann nach Hause kam und die Eltern mit dem Mittagessen warteten, ich weiß nicht, das war irgendwie ne komplett andere Erziehung... zu den Pionieren kann ich nicht’s weiter sagen, da ich erst am 07.12.89 zum Jungpionier wurde und so damit nicht mehr viel am Hut hatte... aber ich denke es hat den Jüngeren was gegeben, wo man etwas stolz drauf war, ich hab mich damals jedenfalls gefreut.


    Ich würde sagen den Menschen geht es zum großen Teil besser, vorallem ist der Lebensstandart gestiegen, aber das menschliche Miteinander hat seit der Wende stark gelitten... und es wird nicht besser

  • Ich siedelte 1984 mit 18 Jahren vom Niederrhein nach Berlin (West) über und lernte die DDR erstmals als durchreisender kennen.
    Bei der Durchreise überwiegten die negativen Eindrücke:
    Wir wurden an der Grenze zwar freundlich behandelt, jedoch wurde einem durch die Atmosphäre am Grenzübergang schon klar, dass wir auf gar keinen Fall aufmucken durften.
    An der ersten Tankstelle (heutige A 2 - Raststätte Börde) sahen wir, dass wir Bundesdeutsche weniger für qualitativ besseres Benzin zu bezahlen hatten, als die DDR-Bürger. Auch die Zapfsäulen waren in besserem Zustand bzw. moderner.
    Im Restaurant erlebten wir folgende Situation: Wir bestellten und bekamen entsprechend unser Essen, zu einem - für westliche Verhältnisse - niedrigen Preis. Als wir Zahlen wollten, kramte der Ober einen kleinen Schreibblock aus Sero-Papier heraus und errechnete den zu zahlenden Betrag. Wir reichten ihm dann natürlich DM-Banknoten. Darauf zerriss der Kellner diesen grauen Zettel im DDR-Klopapierdesign und schrieb die Rechnung noch einmal neu, dieses mal auf einen etwas größeren Schreibblock, der aus fast weißem Papier bestand. Dabei wurden wir von einem Paar, das am Nachbartisch saß, beobachtet. Diese Ungleichbehandlung war für uns wie für unsere Tischnachbarn offensichtlich.


    In den folgenden Jahren hab ich die DDR als Besucher ihrer "Hauptstadt", als Transitreisender sowohl im Zug als auch im später eigenen Auto sowie als Zuhörer und Zuschauer der elektronischen DDR-Medien kennengelernt.
    Zu den anfänglich negativen :zornig: kamen dann auch positive Eindrücke :lach: .

  • Als 1973 geborener hab´sch schon etwas mehr mitbekommen... also, Kinderkrippe, Kindergarten, dann Schule (inkl. jeden Samstag) - dabei Jung- und Thälmanpionier und dann natürlich Jodler...FDJodler :lach:


    zur Wendezeit war ich gerade in der Lehre, und es ging in der damaligen Filmfabrik ziemlich chaotisch zu, weil keiner mehr so richtig wusste, was überhaupt losgeht


    der Sache mit den Matchboxauto´s (liebevoll Mätschi´s genannt), kann ich nur voll und ganz beipflichten :top:

    :aicke: TRABANT - mehrfach Alpenerprobt
    Wos´n doa loooohhhhs??? :aicke:

  • Ja ich habe die Wende damals auch voll und ganz mitbekommen, erst die Pionierorganisation, dann die FDJ odler und dann habe ich zur EOS also Gymnasium gewechselt, ich war damals 15 oder 16.
    Habe dann noch schnell geschaut, das ich meinen Führerschein fürs Motorrad mache, ind der GST nätürlich.
    Meinen ersten Besuch im Westen habe ich in Berlin gemacht, weil wir da zum Urlaub waren.


    Matchbox habe ich auch gesammelt und mein Junior spielt jetzt gerade fleißig damit. :top:

  • Tjaa - ich habe den bisher größeren Teil meines Lebens in der DDR verbracht, da ich ja bereits 1965 das Licht der Welt erblickte. Somit habe ich Kindheit und Jugend, Schule und Lehre , mehrere Berufsjahre sowie 1,5 Jahre "Asche" vor der Wende absolviert. - Ebenso erste Liebe, Heirat und sogar meinen Sohn habe ich noch in der DDR gezeugt, eine "richtige" Geburtsurkunde war ihm dann auch noch vergönnt! Mein Haus und mein erstes Auto (selbstverfreilich ein Trabi! :top:) habe ich ebenfalls damals erworben.
    Das waren schon eine Menge Jahre - viele Erlebnisse und Erfahrungen, positive wie negative. Rückblickend überwiegen zugegebenermaßen doch merklich die positiven - der relativen materiellen Bescheidenheit stand eben ein großer "Schatz" an zwischenmenschlicher Wärme und "miteinander" gegenüber, den man heute - bei aller Ellenbogenmentalität, Oberflächlichkeit und Konsumgeilheit doch recht oft vermisst...
    Der "G-Punkt" hat´s im wesentlichen eigentlich schon auf den Punkt (nicht den G-Punkt :grinser:) gebracht. :zwinkerer:


    Meine Matchies haben übrigens auch wohlbehütet bis heute überlebt, ebenso wie der Großteil der Ost-Spielzeugautos übrigens. :zwinkerer:

  • Moin


    Erfahrungen Ost West: Geboren 1974 in Rostock Super Kindheit“ alles in Lot“ aber 1990 ging das Desaster los. Meine Erste Lehre 1990 als Schiffsmotorenbauer habe ich zwar noch beendet, aber nach dem Abschluss ab zum Arbeitsamt (ALLE 41 Lehrlinge). :verwirrter: :verwirrter: Dann die Bundeswehr im Westen Braake , eine Welt ist zusammengebrochen“ Der erste Kontakt“ mit Jugendlichen aus den gebrauchten Bundesländern. Was uns Ossis nicht umbringt macht uns Härter. :traurig: :traurig: Aber alles geht vorbei. Der zweite Anlauf 1994 Ausbildung Schiffsmechaniker beim Bund zur See gefahren(Hamburg Bremerhafen usw.) und jetzt Student an der Seefahrtsschule Rostock. Und das Beste an jedem zweiten Gegenstand seht „ Eigentum des Volkes Seefahrtsschule Wustrow Warnemünde“ und die Mauern im Kopf sind mindestens noch in meiner Generation da mit OST West Gehalt wird das auch noch so Bleiben.



    Mit freundlichen Grüßen Motte :zungeaus: :zungeaus: :zungeaus:

  • Ich bin Baujahr 81, hab also Kindergarten und nen Großteil der Grundschule mitbekommen. In Sachen Kinderbetreuung liegen in der Tat Welten zwischen "damals" und heute.


    Auch die "Mätschies" halte ich bis heute in Ehren, viele von denen haben aufgrund ihres (vor allem ideellen) Wertes auch zu meinen wildesten Zeiten keinen Sandkasten von innen gesehen!


    Und eins weiß ich noch genau: Ende 90/Anfang 91 (glaub ich) wäre mein Jahrgang mit dem roten Halstuch dran gewesen, aber dazu kam es ja bekanntlich nicht mehr. Ich war damals stocksauer!!! :grrr: Aber sowas von!!! :lach:

    MFG
    Schumi


    Ich mochte schon als Kind kein Blechspielzeug!

  • Da ich als Schweizer geboren, mit Wurzeln in Sachsen, habe ich mich schon sehr früh den Geschehnissen in der DDR interessiert. Sehr kurz nach dem Fall der Mauer hab ich auch dieses Land (noch DDR) besucht. Es schien mir als sei die Zeit stehen geblieben, jedoch hat es meine Erwartungen Positiv übertroffen. Leider habe ich das alles was mir damals als Positiv erschien bei meinem Besuch im letzten Jahr nicht mehr gefunden. „G-Punk“ seine Zeilen in diesem Thema treffen da ins Schwarze. Die Nachteile unserer westlichen Kultur haben die DDR überschwemmt und deutliche negative Spuren überlassen. Leider haben wir es versäumt vom positiven in der DDR zu lernen und bei uns einfliesen zu lassen. Es gibt kein System das 100%tig ist, das eine mag besser und das andere schlechter sein. Wann lernen wir endlich von der Vergangenheit und es in Zukunft besser zu machen.

  • Vom Alter her bin ich wohl der Nestor dieser Runde. Ich bin ´54 geboren und habe auch alles mitgemacht, was die DDR zu bieten hatte. Kindergarten, Schule einschließlich aller Jugendorganisationen, Lehre als Kfz- Schlosser und Armee. Ich war zwar Berufssoldat, habe aber trotzdem nicht unbedingt anders oder gar besser gelebt als andere.
    Nach der Wende ist es mir genauso ergangen wie vielen. Viele wechselnde Arbeitsstellen, da "sichere" Produktionsbetriebe plötzlich Pleite gingen, Umschulungen usw,usw. Man ist zwar durch diese Situationen nicht dümmer geworden aber wie hier schon öfter erwähnt, vom Zwischenmenschlichen ist eine ganze Menge auf der Strecke geblieben. Gott sei Dank aber nicht überall.
    Jede Zeit hatte und hat also seine Reize, Vorzüge und Nachteile. Für mich persönlich kann ich das Fazit ziehen, dass es mir im Moment nicht schlechter aber auch nicht unbedingt besser geht. Heute beschäftigen mich andere Dinge als zu DDR Zeiten und ich versuche das Beste daraus zu machen. Momentan kommt Weihnachten auf uns zu, deshalb wünsche ich allen, welche sich hier schon zu Wort gemeldet haben und noch zu Wort melden werden,



    schönen Advent, Frohe Weihnachten und ein glückliches Neues Jahr

    Tiere sind oft die besseren Menschen, Trabis oft die besseren Autos!
    :winker: :winker: :winker: :top: :top: :top: :winker: :winker: :winker:

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  • Hallihallo,


    auch ich gehöre zu den Jüngeren, Baujahr 1982. Kann mich auch nur an die positiven Dinge erinnern, ich denke als Kind kriegt man das Politische Drumrum nicht so mit. Aber ich kann mich auch nur dem G-Punkt anschließen. Heute kann man Kindern gar nichts mehr schenken, die haben ja schon alles. Und wissen dann nicht mehr womit sie spielen sollen, weils viel zu viel ist. Wir haben noch gebastelt und Spiele gespielt, heute sitzen alle nur vorm Fernseher. Aber wir hatten ja nur 2 Programme :lach:
    Das Soziale Sytem fand ich auch besser, aber nun müssen wir mit dem leben was wir haben...


    Liebe Grüße, Jenny


    P.S. Ich hab auch kein rotes Halstuch mehr gehabt :heuli2:

    Noch bin ich klein, muß artig sein - bald bin ich groß, na dann gehts los! :sonnenblume:

  • Kleine Ergänzung zu meinem Beitrag von Vorhin.


    zu meiner Pionierzeit gab es noch keine roten Halstücher zur Unterscheidung zwischen Jung- und Thälmannpionier. Bei uns war grundsätzlich blau bis zur 8ten Klasse. Dann wurden wir in die FDJ- Organisation aufgenommen und das war wieder "blau". ( FDJ Bluse )
    Rote Halstücher hatten nur die Pioniere die eins mit sowjetischen oder tschechischen Pionieren bei Freundschaftstreffen oder in Pionier/ Ferienlagern getauscht hatten. Die Freundschaftspionierleiter hatten ein Blau/ rot gestreiftes. Also, nicht traurig sein :zwinkerer: wer keins hatte, die gabs sowieso nicht immer. :lach:

    Tiere sind oft die besseren Menschen, Trabis oft die besseren Autos!
    :winker: :winker: :winker: :top: :top: :top: :winker: :winker: :winker:

  • ich hatte ein blaues, dann ein rotes, und dann das FDJ_Hemd :zungeaus:


    muss ich wohl mal bei meinen Elli´s wühlen, wo die Sachen hingekommen sind... :top:


    übrigens: [EBAY]6234805168[/EBAY] :winker:

    :aicke: TRABANT - mehrfach Alpenerprobt
    Wos´n doa loooohhhhs??? :aicke:

  • Hallo,


    Ich als anno '87 geborener Wessi habe in Sachen DDR eigentlich nur den Fall der Mauer mitbekommen (kann mich trotz meines damals noch recht geringen Alters rege daran erinnern wie wir alle vorm Fernseher saßen und meine Eltern, Oma und Großtante nicht glauben konnten was da vor sich geht) und habe zum dem Thema eigentlich nichts beizutragen. Lediglich meine Großtante hat in Waschmittelpaketen West- Literatur per Post in den Osten geschmuggelt; irgendwann kamen die Pakete natürlich nicht mehr an :augendreh:


    Nach einem Besuch in der Normannenstraße in Berlin dieses Jahr drängt sich mir allerdings folgende Frage auf: Was ist das für ein nettes, fürsorgliches Miteinander, bei dem man ständig von allem und jedem bespitzelt werden kann und in der Folge mit Haftstrafen o.ä. Repressalien zu rechnen hat? Lässt das die Volksgemeinschaft der DDR nicht gegenüber der unliebsamen (ich find's auch besch***eiden) "Ellenbogengesellschaft" im Westen in einem schlechteren Licht erscheinen?


    Zum Abschlusss noch ein paar persönliche Fragen aus purer Neugierde:
    Seid ihr jemals mit der Stasi in Konflikt gekommen? Inwieweit wusste man denn von einer etwaigen persönlichen Überwachung?


    Gruß,
    Freddy :zwinkerer:


    P.S.: Ich weiss, das ist ein reizthema, und ich bitte meinen Beitrag keinesfalls als Provokation aufzufassen. Ich denke nur, dass dies neben der zuweilen recht einseitigen Aneinanderreihung von Ost- Kult- Themen in den Medien ein ernstes Thema ist.

  • Hallo Freunde, auch wenn ich quetzalkoatel enttäuschen muss, aber auf seine 54 lege ich glatt noch ein Jahr drauf, also drunter, also quasi dann eine 53. Ist eh das beste Baujahr. :grinsi: :grinsi: :grinsi: :grinsi:
    Ja, auch bei mir war alles Blau, bei den Pionieren mein ich. In die FDJ bin ich erst mal nicht rein. Nachdem ich dann schon in der Gewerkschaft war, also FDGB, haben sie mich dann doch zum flotten Blauhemdträger gemacht.
    Aber ihr wollt ja den beruflichen Werdegang wissen. Also erst mal einen Facharbeiter gemacht, meliorationstechniker, wenn euch das was sagt. Dann Armee, anschließend in den Bergbau zum Geld verdienen. Unter anderem auch unter Tage gewesen, Berufskraftfahrer und noch so ein paar Sachen. Dann 5 Jahre zum Studium. Danach einen Betriebsteil geleitet und diverse andere Leitungstätigkeiten. Nach der Wende dann in der Sanierung als Leiter weiter gemacht, bis ich es gesundheitlich nicht mehr gepackt habe. Und nun bin ich Rentner und habe Zeit, meist aber nicht, und baue eben meinen Kombi wieder auf.


    KJG