Plastikwahn Pro & Contra

  • Ich hab mir mal eine rausgepickt, aber verschiedene Quellen zeigen ein ähnliches Bild. Deutschland ist in der Top 10 weit vorn was den Müll angeht.



    Und dazu gehört vor allem auch Kunststoffverpackungsmüll.


    Ich vermeide ihn inzwischen wo ich nur kann. Viel mehr kann ich kaum leisten.

    Mein größtes Problem sind nach wie vor noch die PET-Flaschen.

    Auch wenn die Pfand haben und so zu 95% auch zurückgeführt werden, machen sie doch aber einen riesen Anteil am Plastemüll, der oft auch zweifelhafte Weg im Recycling nimmt.


    Die Probleme hatten wir früher mit SERO und Mehrwegflaschen nicht so sehr.

  • Das problem mit den PET-Flaschen ist aber auch die Pfandfrei-Fraktion, die einen sehr hohen Anteil hat. Auch der Tetrapak ist so ein Recyclingproblem, kann er doch nur mit sehr hohen Aufwand und Energieeinsatz recycelt werden, dann lieber den Inhalt in eine PET-Flasche geben.

  • Je größer, unorganisierter und anonymer die Umgebung, desto kleiner der Willen und die Fähigkeit zur Mülltrennung, beispielsweise grüner Punkt, Papier und Restmüll.

  • Ich habe schon seit einigen Jahren eine Packung Trinkhalme und die wollen auch irgendwie nicht weniger werden.

    Das Problem ist im Grunde genommen auch nicht die Plaste sondern die Überbevölkerung der Welt.

    Ein wirklich sinnvolles Verbot wäre das keiner mehr als ein Kind pro Mensch produziert.

    Die Chinesen hatten das schon.

  • Die Überbevölkerung kommt fast ausschließlich aus den Entwicklungsländern.


    https://de.m.wikipedia.org/wik…3%B6lkerungswachstumsrate


    Und das sind nicht unbedingt diejenigen die Massen an Plaste produzieren/verbrauchen.


    Die Industrienationen müssen einfach damit aufhören und sich mehr um Alternativen kümmern. Anfänge gibt es, aber wie so oft viel zu schleppend und zögerlich.

  • fahrgast

    Ja, mit fast allen von dir genannten Punkten gehe ich mit. Aber ich kann auch nur vor der eigenen Haustür kehren.


    Der Nachbar würde mich nur dann vor seiner Tür kehren lassen, wenn er kurzfristig einen Vorteil daraus ziehen könnte. Kurzfristige Ergebnisse sind bei Umweltfragen aber eher selten, und wenn, dann schwer erkennbar oder vermittelbar. Man müsste dem Nachbarn also erstmal was bieten, um vor seiner Tür kehren zu dürfen. Das wird niemand tun. Deshalb halte ich es für eine gute Strategie, erstmal mit gutem Beispiel voranzugehen, und zu hoffen, dass der Nachbar (ggf. mit etwas Nachhilfe durch sanften Druck) von selbst erkennt, dass das Kehren auch vor seiner Haustür nützlich ist. Andere Chanchen sehe ich da leider nicht, es sei denn, man legt es auf eine eher kriegerische Auseinandersetzung an. Menschen sind eben leider sehr eigenwillig.


    Dem Verbot von Kunststofftüten sehe ich eher gelassen entgegen. Erstens wird es bestimmt wieder jede Menge Ausnahmen geben (was die Grundidee evtl. ad absurdum führen könnte), zweitens braucht man sie oftmals tatsächlich nicht wirklich. Wenn ich mein Gemüse ausnahmsweise im Supermarkt kaufe, komme ich inzwischen fast ganz ohne aus. Das führt bei mir eher zu dem Problem, dass mir daheim die Tüten ausgehen, z.B. um das Brot vor dem Austrocknen zu bewahren. ;)


    Europa ist Umwelttechnisch übrigens nicht immer der Vorreiter gewesen. Die Abgasreinigung für Verbrennungsmotoren, und deren gesetzliche Verankerung hat meines Wissens nach ihren Ursprung in den USA. Das scheint heute etwas in Vergessenheit zu geraten, weil man sich inzwischen mehr auf die CO2 Emmission konzentriert, und die Abgasreinigung inzwischen (mehr oder weniger) selbstverständlich ist.


    Gruß Steffen

    Früher fuhr ich 6V, weil ich musste. Heute tu ichs, weil ich kann.

  • Gen 1,28. Da kann man wohl nichts machen.


    Die Chinesen kaufen und rauben ihre Bräute inzwischen weltweit. Weil sich jeder seinen Stammhalter gegönnt hatte.


    Aber dass Müllexporte nicht schon längst verboten wurden, Müssen sich bestimmte Herrschaften immer wieder auf die Bemme schmieren lassen. Jedenfalls von meiner Seite.

  • Wie "viel" von dem Plastikmüll an "den Stränden der ganzen Welt" ...

    Wer mit offenen Augen durch die Welt geht, wird erkennen, dass das nur Extrembeispiele des Problems sind.

    Außerdem ist die Ex-und-hopp-(un)Kultur dort meist importiert.

  • Mein größtes Problem sind nach wie vor noch die PET-Flaschen.

    Auch wenn die Pfand haben und so zu 95% auch zurückgeführt werden, machen sie doch aber einen riesen Anteil am Plastemüll, der oft auch zweifelhafte Weg im Recycling nimmt.

    Das mit den Flaschen, egal aus welchem Material, ist für mich ein eher großes Dilemma, und es ist schwierig bis unmöglich das aufzulösen, weil einfach die Informationen fehlen, was mit den Flaschen wirklich passiert.


    Es beginnt beim Bier. Da halte ich es wie die Ostfriesen: Ich trinke zwar wenig, aber dafür oft... und dann viel ;). Meine bevorzugten Biersorten sind glücklicherweise alle noch in genormten Mehrwegflaschen erhältlich. Aber wie ich hörte werden auch diese Flaschen und Kisten nach der Rückgabe im Getränkemarkt erstmal 800-1000 km kreuz und quer durch die Gegend gekarrt, bevor sie wieder in einer Brauerei, bzw. einer Abfüllanlage ankommen und der nächste Umlauf losgeht.


    Weiter geht es mit dem Mineralwasser. Meine bevorzugte Marke gibt es sowohl als Mehrweg Glasflasche als auch als Mehrweg PET-Flasche als auch als Einweg PET Flasche.


    Bei der Glasflasche gilt vermutlich das gleiche wie beim Bier. Bei der Mehrweg PET steht die Aussage im Raum, dass sie in der Regel auch nur einmal verwendet und dann wieder geshreddert und recycled werden. Dann könnte ich ja gleich Einweg PET kaufen... Ich habe mich seit über 15 Jahren für Mehrweg PET entschieden, aus dem ganz primitiven Grund, dass der Hersteller diese in einer Kiste anbietet, die sich sehr ergonomisch tragen lässt.


    Ich habe inzwischen auch nichts dagegen, dass meine Eltern ihr Mineralwasser in Einweg-PET-Flaschen kaufen, was anderes gibt es nicht in ihrer Nähe. Vielleicht sind die umwelttechnich auch gar nicht schlechter als Mehrweg. Immerhin werden die direkt im Rückgabeautomaten zerquetscht, und wenn sie dann tatsächlich dem Recycling zugeführt werden, dann dürfte zumindest die Umweltbilanz des Transports günstig sein.


    Ok. Man kann auch Leitungswasser trinken. Das schmeckt sowohl hier in München als auch in der Heimat sehr gut, aber ohne Sprudel reicht es für mich gerade so, um den gröbsten Brand zu löschen. Um den Wasserhaushalt permanent zu regeln, ist mir ein CO2 angereichertes Wasser deutlich lieber. Dazu gibt es zwar auch Geräte, erstens weiß ich nicht, wie viel Wasser ich trinken muss, um deren CO2 Bilanz auszugleichen, und zweitens hab ich in meiner Küche keinen Platz dafür. Und drittens bin ich ja eher Biertrinker. Obwohl ich wenig trinke. Aber dafür oft ... und dann viel.;)


    Gruß Steffen

    Früher fuhr ich 6V, weil ich musste. Heute tu ichs, weil ich kann.

  • Informiert euch mal über Coca Cola, der größte Umweltverbrecher in der 3.Welt.:cursing:

  • Zu Müll an Stränden:

    Geht mal wirklich an abgelegenen Strandabschnitten an der Ostsee entlang, da wo wirklich nie eine Reinigen erfolgt, dann staunt ihr, was selbst da durch ein so kleines Binnenmeer alles angelandet wird. Auch was ich beim Bootfahren und Segeln im Wasser sehe ist sehr bedenklich. Oft genug versagte der Außenborder auch schon, weil er von einem zu dicken Müllteil, das sich um die Schraube wickelte, abgewürgt wurde. Da wo sich die Touris tummeln, merkt man von den Problemen nichts. Da wird regelmäßig mit viel Aufwand der Strand gereinigt oder neuer Meeressand gar aufgespühlt.

    Einzelne treibende Plastikflaschen sammle ich auf dem Wasser noch ein, so trainiere ich gleichzeitig Mann-über-Bord-Manöver, ist aber nur ein Tropfen auf den heißen Stein.

  • Danke, genau sowas meine ich. Wir sind auch eher Wanderer als Badetouristen und kommen so an viele Strandabschnitte die wenig bis garnicht frequentiert werden.


    Und wie es da manchmal aussieht und was da alles angeschwemmt wird, finde ich schon sehr bedenklich. Das war vor 30 Jahre nicht so und ist heute, egal ob Ostsee, Nordsee oder Mittelmeer (das hab ich es persönlich beobachtet), wie ich finde schon sehr bedenklich. Das Plastezeug verrottet nicht so schnell im Wasser und genau das ist das Problem.

  • Was wir an der Plastetüte (falsch oder nicht: hier Sprachgebrauch seit anno Knack :)) hatten, werden wir erst merken, wenn's wirklich keine mehr gibt. Nasse/ölige/stinkige Ware in Papiertüten und 'Schdoffbeudeln' dürfte oft spannend werden...:zwinkerer:

    Wir haben jedenfalls noch gut ausreichend gebunkert. Das war hier aber auch noch nie ein Wegwerfartikel, sondern wurde und wird mehrfach bis zig Jahre lang ganz selbstverständlich weiterverwendet. Der Ostdeutsche neigt(e) zumeist mehr zum Aufheben, denn zum Wegwerfen.

    Tja fahrgast, persönlich habe ich diese Zeiten mit ihren unzähligen Nachteilen schon viele Jahre durchlebt. Die grüngepuderten BIO-Umweltspezialisten wissen im Grunde genommen noch lange nicht, wie schnell sie ihre Doofheit in eine stinkige, unhygienische und noch viel größere Lebensmittelwegwerfgesellschaft befördert.

    Aber, das ist ja sicherlich auch so gewollt, wegen dem unaufhörlichen Wachstum usw. ...
    Und für ganz schlimme Ekelfälle gibt es danach auch noch Impfprogramme, mit unzähligen Finanz- und Förderkapriolen, zur wirtschaftsförderlichen Gesundung.

    Im Übrigen, nicht die Plastiktüte ist der Übeltäter! Nein, es ist ausschließlich der Mensch!

  • O je, schon wieder so ein Thema. Ich bekenne mich dazu, ein absoluter Verbotsfan zu sein, was bestimmte Sachen angeht. Und warum? Weil es mit dieser Gesellschaft, wenn überhaupt, nur noch mit Verboten und Gebühren funktioniert. Das ist ja schön und gut, daß der Kollege Deluxe sich mehr Freiheit und Selbstverantwortung wünscht, aber schau Dich doch mal um: Es sind einfach zuviele, die ihren Mist schlicht in die Gegend schmeißen und sich keine Platte machen. Das Rauchverbot ist ein Segen gewesen, Jahrzehntelang ging da überhaupt kein Weg rein, die Gastronomen haben den Untergang des Abendlandes vorhergesagt - und nun? Kein Problem. Die Plastiktüte ;) war auch für mich z.B. beim Bäcker völlig normal. Bis die Gebührenpflicht kam, das war für mich der Anlaß, überhaupt erst auf diesen Unfug aufmerksam zu werden - man kann doch ganz einfach nen Stoffbeutel mitnehmen. Seither habe ich immer einen dabei, scheine aber, den Kommentaren der Händler zufolge, die absolute Ausnahme zu sein. Warum? Das Dosenpfand war auch so ein Aufreger. Tatsache ist, daß die Umwelt jedenfalls wesentlich weniger unter weggeworfenen Getränkebehältern zu leiden hat, das habe ich eindeutig festgestellt. Was also, lieber Deluxe, schlägst Du denn stattdessen vor? Mit Selbstverantwortung wirds erfahrungsgemäß nix. Hinter jeden Baum einen Schupo stellen? Dürfte dem Steuerzahler zu teuer sein. Ich habe grade "Plogging" entdeckt. Ok, das ist wieder so ein denglisches Modewort dafür, daß man wachen Auges durchs Viertel geht und Müll mitnimmt. Da gibts hier offenbar so einen Spritti, der wirklich regelmäßig seine pfandfreien Flachmänner an die Alleebäume schmeißt. Ich sage: Gebindegröße verbieten oder massiv Pfand drauf.

  • Es ist immer und überall der Mensch und man kann ihn ohne Probleme an erste Stelle allen Übels setzen und die Diskussion damit beenden......

    bzw. die Menschheit von der Erde radieren, die sich dann sicher schnell von ihr erholen würde und es nochmal mit einer (angeblich) intelligenten Spezies versuchen kann.


    Es gibt dazu interessante waswärewenn Dokus, die uns zeigen das erdgeschichtszeitlich nur einen Wimpernschlag braucht, bis sich die Natur zum größten Teil von der Menschheit erholt hat.

  • Naja, das ist der alte Witz: Treffen sich zwei Planeten, fragt der eine "Na, wie gehts?" "Oh, gar nicht gut", erwidert der andere, "ich hab homo sapiens!" "Ach", meint der eine, "das geht vorüber..."

  • Das Problem ist, das Artikel jeglicher Art aus Plastik zu billig sind, gleichzeitig sind sie auch relativ leicht herzustellen. Und wir Verbraucher wollen es billig.

    Gießkanne aus Metall oder Kunststoff?

    Broddose, Metall oder Kunststoff?

    Wassereimer, Metall oder Kunststoff?

    Spielzeuge, Metall oder Kunststoff?

    Ich gebe es zu, bei uns ist vieles mittlerweile auch aus Kunststoff, was man vor 30 Jahre meist nur aus Metall kannte.

    Asche auf mein Haupt, ich bin leider Umweltsünder und nichts Besseres als die meisten anderen Menschen. :schaem:

    In Eigenregie ändert sich kaum einer, das muss per Gesetz passieren.

  • Das Problem ist, das Artikel jeglicher Art aus Plastik zu billig sind, gleichzeitig sind sie auch relativ leicht herzustellen. Und wir Verbraucher wollen es billig.

    Gießkanne aus Metall oder Kunststoff?

    Broddose, Metall oder Kunststoff?

    Wassereimer, Metall oder Kunststoff?

    Spielzeuge, Metall oder Kunststoff?

    das Problem ist nicht das die Herstellung billig ist, sondern das nur billig (nicht haltbar) produziert wird.

    Ein bekannter Hersteller von plastedose hat ja nun bewiesen das man solche Sachen auch alle haltbar herstellen kann.

    Meine brotdose z.b. ist inzwischen 8 Jahre alt, und zeigt noch keine Altersschwäche.


    Wenn man natürlich nur die 1€ Dosen kauft, dann halten die meisten auch nicht lange und werden dann zum umwelt Problem.

    Kauft man aber von vornherein vernünftig, für ne mark mehr, kann man die Sachen auch lange nutzen.


    Beim Spielzeug das selbe, warum kann man das nicht einfach haltbar herstellen?


    Und da sind wir wieder beim Thema, was lange hält bringt kein geld, und das ist das Hauptproblem...


    Ich bin gerne bereit etwas teurer zu kaufen, solange es dann hält, und tue dies auch bereits seid Jahren, egal was es ist!

  • Aus dem Grunde halten die DDR Artikel so lange, weil da eine andere Ideologie dahinter steckte.

    Der Sozialismus ist hauptsächlich deshalb gescheitert weil man auch dort nicht geschaft hat dieses Raubtierverhalten aus den Köpfen der Menschen zu vertreiben.

  • Genau das ist der Punkt, nicht das (geradezu ideologisch in Verruf geratene) Plastik ist das eigentlich Schlimme, sondern "unser" weit verbreiteter Umgang damit.

    Das "unser" steht in Anf.zeichen, weil es ja auch da Unterschiede gibt. Bei uns z.B. werden nicht nur PlastEtüten lange weitergenutzt, sondern z.B. auch sämtl. Lätta-Becher u.ä. (eignen sich u.v.a prima für Kleinteile oder Schrauben und Muttern).


    Und dann die berüchtigte PET-Flasche, das Synonym des "bösen Plastik" schlechthin.

    Dummerweise schwimmt die so prima und steht somit an quasi jedem nachrichtenträchtigen Müllstrand 1a Modell...;)

    Tatsächlich ist die Ökobilanz gerade der Einweg-PET-Flasche längst nicht so schlecht, wie das fast immer propagiert wird. Mit funktionierenem Pfand- und Recyclingsystem erst recht nicht.

    Dagegen sind Glas und Mehrweg-Pet weit weniger öko-logisch - insbesondere bei den schon angesprochenen weiten Transportwegen nicht. Das erklärt sich schon durch das erhöhte Transportgewicht- und Volumen im Verhältnis zum Inhalt. Hinzu kommt der hohe Wasser-, Chemie- und Energiebedarf zur Reinigung. Glas wäre dann ökologisch(er), wenn's einige wenige Standardflaschen für alles gäbe - stattdessen wurde hier die letzten Jahre individualisiert, dass man sich nur noch an den Kopf fassen kann (warum muss beinahe jede Biermarke und jede 3. Wasserbude ihre eigene Individualflasche haben? - Die schließlich aussortiert und, oft sehr weit, zurückgeführt werden muss...:rolleyes:

    Das von den Grünlingen so gerne propagierte Einwegverbot würde also wenig besser, vieles unterm Strich sogar schlimmer machen. Z.B. die erforderliche Anzahl an LKW-Touren.

    Wie jedes Blatt hat auch dieses 2 Seiten. In den Medien kommt aber fast nur die eine (die mit dem "bösen" Plastik) vor. Wenige Ausnahmen (so ein mal etwas differenzierterer Artikel vor einiger Zeit in der Presse) bestätigen diese Regel.