Spiel am Laufbolzen: Neue Buchsen Einbaureihenfolge und

  • Guten Abend zusammen,


    beim Besuch der Hauptuntersuchung wurde an der Vorderachse an den unteren Schwenklagern "zuviel Spiel" bemängelt.

    Soweit zu gut.

    Mangels eigener Schrauber-Erfahrung bezogen auf die Schwenklager habe ich zusammen mit einem befreundeten Wartburg-Schrauber (W 311 Camping von Grund auf neu aufgebaut) die Querlenken demontiert, deren Silent-Buchsen zugegeben auch nicht mehr gut aussahen.

    Danach konnte wir den Laufbolzen an der Beifahrerseite "befreien":


    So richtig gut sieht der nicht mehr aus, ohne Frage!

    Unser naive Versuch den Sicherungs-Splint im eingebauten Zustand auszuschlagen sind kläglich gescheitert. So wie ich hier in einigen Beiträge gelesen habe, ist der Splint selbst im ausgebauten Zustand nur mit erhöhtem Aufwand (Ausbohren, hydraulische Presse) schwer zu entfernen.


    Aus diesem Grund - möchte ich als kurzfristge Lösung nur die Laufbolzenbuchse erneuern inkl. aller Dichtungen, etc. und die Silentbuchsen am Dreickslenker tauschen.

    Wahrscheinlich werden viele sagen: Das einzig richtige ist ein neuer Laufbolzen!

    Mir fehlt aktuell jedoch der "Mut" die Achse zu ziehen (noch nie gemacht), um den Splint und den Laufbolzen mit großem Besteck beizukommen und zu entfernen :(


    Aktuell "baden" die alten Silentbuchsen im Kriechöl, damit sie hoffentlich morgen in der befreundeten Autowerkstatt auspresst und neu Buchsen eingepresst werden können.


    Nun zu meinem eigentlichen Anliegen:

    Ich warte aktuell noch auf die neuen Buchsen und Ersatzteile (Buchse für Laufbolzen, Ausgleichsscheiben Laufbolzen, Anlaufscheibe Laufbolzen, Keilscheibe Laufbolzen, Kronmutter, Sicherungssplint, Dichtung (mit Edelstahlwurmfeder)).

    Die grüne Buchse im Bild werde ich nicht verbauen!


    Ich konnte im WHIMS bei trabitechnik.com nur eine sehr grobe Explosionszeichnung des Aufbaus des Laufbolzens und der zugehörigen Dichunten finden.

    Habe die Teile im nachfolgende Bild meinem Verständnis nach "von oben nach unten" sortiert und möchte gerne von euch wissen, ob ich richtig liege.


    Ratschläge bezüglich des korrekten Zusammenbaus würden mich ebenfalls sehr freuen:)



    Vielen Dank!



    Mark

    Einmal editiert, zuletzt von markw () aus folgendem Grund: Tippfehler korrigiert

  • Da du eine Scheibenbremse fährst, ist doch der Abbau des Achsschenkel ein leichtes und man muss hinterher nicht mal Entlüften.


    Und auch wenn du das nicht hören magst, der Laufbolzen ist verschlissen, am Ende, fertig mit der Welt.

    Jegliche Versuche nur mit neuer Buchse sollte man schlicht und einfach unterlassen.


    Na dem Einpressen der Buchse muss man auch noch mit einer Reibahle die Buchse passend zum Laufbolzen aufreiben.

    Wenn du den Achsschenkel ab hast und ihn mit dem Laufbolzen in den Schraubstock einspannst, dann sollte mit einem passenden Dorn und min. 1kg Hammer der Splint auch auszutreiben sein.

    Das es garnicht so geht hab ich eigentlich immer nur bei schlecht gelagerten Gebrauchtachsen erlebt, die schon äußerliche eine dicke Kruste hatten.


    Also bau es aus und mach es bitte richtig. Das ist der einzige vernünftige Weg. Im Zweifel gibt es garantiert eine Werkstatt in deiner Nähe, bei der du dir nur gegen ein Trinkgeld den Stift an der abgebauten Achse austreiben lassen kannst.


    Schau mal auf Trabitechnik in den Ersatzteilkatalog, da ist eine Explosionszeichnung.

  • und als kleine Weiterführung, wenn der laufbolzen schon so aussieht, dann m besten auch die federgabelbuchse kontrollieren, erst dann ist die Achse wieder voll einsatzbereit auf dieser Seite.


    Das achsschenkel abnehmen ist wie von Tim bereits gesagt nicht das riesen Problem, und beim Wartburg deines Bekannten deutlich aufwendiger als bei dir. Solltet ihr also beide eigentlich hinbekommen.

  • Wichtig ist vor dem rausschlagen des Kerbstift die Köpfe vom Stift ordentlich am besten mit einer rotierenden Drahtbürste zu reinigen um zu sehen wo man noch die Kerben am Kopf erkennt. Zu dieser Seite hin gehört er raus geschlagen.

  • Vielen Dank für eure bisherigen Antworten!

    Nachdem ich 2 Tage die Realität verdrängt habe und dachte, ich komme mit dem alten Laufbolzen noch weiter, sehe ich jetzt ein, dass es Quatsch wäre.


    Nun möchte ich den Achsschenkel ausbauen, um danach den Laufbolzen in der Werkstatt zu wechseln (Splint auspressen).

    Habe dazu etwas in der Lektüre auf trabitechnik.com gelesen (https://www.trabitechnik.com/i…=46&lang=de&page_number=2) und hier im Forum gesucht.


    Da ich keinen Abzieher habe, plane ich den Achsschenkel inkl. Antriebswelle auszubauen.


    Könnt ihr bitte meine Schritte zum Ausbau des Achsschenkels inkl. Antriebswelle bis zum Tripodengelenk kommentieren?


    1. Die Zange der Scheibenbremse abbauen diese ohne Spannung des Bremsschlauches ablegen.

    2. Mit Ausdrücker den Kugelkopf von der Lenkstange ausdrücken

    3. Achsschenkel oben an der Blattfeder/Federgabel auseinanderbauen

    4. Achsschenkel mit Antriebswelle vorsichtig aus dem Getriebe ziehen (etwas unterlegen, falls Nadellager runterfallen und alles mit Plastiktüte sichern).



    Wenn die Antriebswelle dann draußen ist, würde ich auch gleich die Manschette auf der Getriebeseite tauschen.

  • Du solltest als erstes einfach die große zentrale SW 30 oder 32 Mutter der Antriebswelle lösen und dann kannst du, wenn du die anderen Sachen abgeschraubt hast, die Achse einfach wegnehmen und die Welle kann da bleiben wo sie ist, die muss nicht zwangsläufig raus. Die sitzt auch relativ locker in der Nabenverzahnung. Und die Nabe sitzt samt Scheibe normalerweise relativ locker im Radlager, so das du die Scheibe samt Nabe nach Abnahme des Sattel auch einfach rausziehen und beiseite legen kannst. Wenn die Passung Nabe/Lager recht straff ist (das kommt bei den VW Radnaben zuweilen vor und ist gewollt) dann lass sie einfach dran.

    Wenn du die Achse ab hast, kannst du sie beiseite legen und dann die Antriebswelle seperat einfach nur noch rausziehen wenn die Manschette zwingend neu soll. Wenn die nur ganz leicht rissig/porös ist, lass sie bloß drin, die kann noch viele Jahre halten. Denn wenn du Pech hast, hält der Ersatz nur ein paar Wochen.

    Ist ein leidiges Thema mit den Gummisachen.

  • Ein kurzer Zwischenstand:

    Habe die den Achsschenkel inkl Antriebswelle ausgebaut und muss nun den Sicherungsbolzen des Laufbolzens entfernen.

    Nach der Reinigung beider Seiten kann ich nicht recht erkennen, von welcher Seite der Sicherungsbolzen ursprünglich eingeschlagen wurde:



    Habe etwas mit einem kleinem Schraubendreher gekratzt. Aber so richtig erkenne ich nicht die Riefen des Splints.


    Wenn die Einschlagrichtung erkennbar ist, möchte ich den Splint mit Dorn und schwerem Hammer zuleibe rücken.

    Wenn das nicht klappt, hatte ich daran gedacht, ihn mal mit einem Kugelgelenkausdrücker auszudrücken. Meint ihr das klappt?

    Oder ist das Austreiben mit Hammer und Dorn die bessere Variante?

  • Ich würde behaupten Bild 2 ist die Seite wo du den Dorn ansetzen kannst. Nach wenigen Schlägen merkt man aber auch ob die Richtung stimmt.

    Ich spanne dazu den zu wechselnden Laufbolzen in den Schraubstock ein.


    Ausdrücken geht vielleicht auch, aber nur unter einer Presse. Die Hammer/Dorn Methode wäre/ist mein Favorit.

  • Hier passt es ganz gut. Hier bin gerade dabei eine VA instand zu setzen und da fiel mir das mit dem Bolzen ein, dass danach vor kurzem gefragt wurde.


    Hier ist die Seite in welche eingetrieben wurde und auf die man mit dem Dorn beim austreiben schlagen muss.

    Man sieht deutlich noch die kreisrunden unverletzten Rillen:




    Hier sieht man die Seite von welcher der Stift eingetrieben wurde. Keine Rillen mehr da. Leider nicht ganz scharf das Bild, aber ich denke man erkennt die "zerschlagene" Oberfläche:



    Hier ist der Stift dann schom halb draußen:



    Hier ist er dann vollständig entfernt:



    Hier der Stift. Recht noch die Längsrille deutlich zu sehen. Links ist sie gestaucht.



    Festzuhalten bleibt noch, das der Dorn zum austreiben nur unwesentlich kleiner sein darf.

    Bei dem 8er Nennmaß, sollte man einen Dorn mit 7,8 haben. Also schlimmstenfalls einen 8er den man etwas runtergeschliffen hat.

    Alles was kleiner ist kloppt man den Stift in der Bohrung breit und bekommt in nicht heraus.


    Was noch funktioniert ist, wenn man zielsicher bohren kann, mit einem scharfen 6er Bohrer min. bis zur Hälfte durchbohren und dann mit einem 6er Dorn austreiben. Durch die Schwächung geht das dann auch relativ einfach.

  • Man kann auch dazu noch sagen das der Stift mit seinen Kerben an dem einen Ende wo die Kerbe aufhört im Durchmesser dünner ist und auf der Seite wo die Kerbe am tiefsten ist im Durchmesser dicker also leicht kegelig.

    Beim rein schlagen steckt man ihn also zuerst mit der dünnen Seite ohne Kerben in das Loch und treibt ihn mit dem Hammer rein. Je tiefer man kommt und je stärker die Kerben werden desto fester wird der Stift.


    Ergo muss man bei raus schlagen auch schauen wo man am Stift stirnseitig die Kerben noch erkennt. Von der Seite her ist er rein geschlagen wurden und nach dieser Seite muss er auch wieder raus.

  • Ich glaube ihr beiden (Andi und Tim) beschreibt es gegen sätzlich...oder täusche ich mich da

  • Ich denke du täuscht dich. Andi spricht von den Längsrillen auf dem Stift. Da muss man genau hinschauen, dann kann man sie erkennen.



    Auf dem anderen Bild sind diese 3 Stellen durch das "Breitschlagen" des Kopfes nicht mehr erkennbar.


    Wenn man also die kreisrunden Riefen auf dem Kopf plus die 3 kleinen Punkte erkennen kann, hat man die Seite gefunden auf die man beim austreiben schlagen muss.

  • Ich denke das man den Stift auch durchaus in beiden Richtungen heraus schlagen kann, da die Bohrung durchgehend zylindrisch ist.

  • Du wärst der Erste der das schaft. Die Bohrung ist zylindrisch....klar....aber der Stift ist ein Kegelkerbstift. Der geht nur bis zu einem bestimmten Punkt in die Bohrung.

    Wenn du es schaffen solltest den in die eingetriebene Richtung durch zu schlagen, dann war die Bohrung zu groß.


    Mit normalen Dorn und Hammer......keine Chance!

  • Dafür gibt es zwei Erklärungen:


    1.) die Bohrung war zu groß

    2.) es war kein Kegelkerbstift nach TGL 0-1471, sondern nur ein Zylinderkerbstift nach TGL 0-1473 verbaut


    Zweites kommt öfter vor als man denkt.


    Denkbar wäre auch noch 3. ......der Stift wurde mal bei einem früheren Wechsel wiederverwendet. In Verbindung mit einer nicht mehr genauen Bohrungen (z.B. verlaufen beim ausbohren), kann es dann auch dazu kommen das es in beide Richtungen funktioniert.


    Der Normalfall ist das nicht!

  • Es war die erst beste alte Achse die ich da gegriffen habe. Ich kann ja spaßeshalber noch eine andere nehmen. Das war eine Gleichlaufgelenkwellenachse wo mit Sicherheit noch keiner den Laufbolzen gewechselt hat. Seit der Wende war die an keinem fahrbereiten Auto mehr dran.


    Zweite Achse. Ging in die eine Richtung etwas schwerer aber ging auch in beide Richtungen.

  • Das war eine Gleichlaufgelenkwellenachse wo mit Sicherheit noch keiner den Laufbolzen gewechselt hat.

    Auf deinen Bildern sehe ich aber ein Achse für Schaniergelenkwelle?

  • Stimmt das war die Achse die ich jetzt auseinander habe. In der Hand hatte ich die schon beide.