Dreieckslenker links gebrochen

  • Hast die Nabe auch schon richtig Fest gezogen?


    Die Schnittzeichnung erklärt sich eigentlich von selbst..

    enjoy the silence

    Einmal editiert, zuletzt von Andi ()

  • der Dreieckslenker ist ausgebaut, daher hab ich noch nichts dran. Wahrscheinlich setzt sich das ganze dann noch etwas


    Allerdings geht der Federring nicht zwischen Sicherungsring und Lager...

  • Wenn ich deine letzten Fragen so lese, komme ich ins grübeln, in welcher Reihenfolge du die Achse eigentlich zu montieren versuchst. Denn eigentlich ist die korrekte Einbaulage aller Teile konstruktiv vorgegeben und bei geeigneter Einbaureihenfolge nehmen alle Teile ihre korrekte Endlage fast von alleine ein.


    Das innere Lager wird zuerst auf den Achsstumpf aufgeschoben. Und zwar bis zum Anschlag. Als Montagehilfe hat sich bei mir ein Stück zölliges PVC-Rohr bewährt. Bei tiefgekühltem Achsstumpf sollte es recht leicht drauf gehen. Dann wandert der Achsstumpf samt Lager wieder ins Tiefkühlfach.


    Als nächstes wird das äußere Lager in den Lagersitz des Achskörpers eingepresst. Auch wieder bis zum Anschlag. Als Montagehilfe habe ich dazu den Außenring eines alten Radlagers um ein paar/100 dünner geschliffen. Auch hier erleichtert ein tiefgekühltes Lager die Montage. Dann wird die Federscheibe eingelegt und der Sprengring eingesetzt. Das sollte eigentlich leicht gehen, aber Ausnahmen bestätigen die Regel, mehr dazu siehe weiter unten. Den Wellendichtring kann man entweder auch gleich einsetzen, aber wenn man Angst hat, bei den folgenden Montageschritten die Dichtlippe zu beschädigen, geht das auch noch ganz zum Schluss.


    Anschließend können wir das Radlagergehäuse mit seiner Fettfüllung versehen. Dann holen wir den Achsstumpf mit vormontiertem inneren Lager aus dem Tiefkühlschrank, schieben die Druckfeder, respektive das Distanzrohr auf, und drücken es nur so weit in den Achskörper, dass der Lageraußenring gerade so vielleicht 1mm im Radlagergehäuse sitzt. Das reicht aus, um an der anderen Seite die Radnabe aufzustecken, und die Achsmutter ohne Sicherungsscheibe soweit aufzudrehen, dass das Gewinde gerade so greift. Dann zieht man den ganzen Achsstumpf ganz bequem durch Anziehen der Achsmutter ein, Zum Gegenhalten sollten wenigstens 2 Radbolzen in aufgeschraubten Muttern in der Nabe stecken. Wenn das Gewinde der Achsmutter am Ende ist, schraubt man sie nochmal komplett ab, legt das Sicherungsblech unter und zieht dann die letzten 1-1,5mm auch noch ein, Anschließend sind automatisch alle Teile in der richtigen Position. Wenn du es nicht glauben willst, kannst du gerne nochmal von innen mit Dorn und Hammer gegen den Achstumpf dreschen ;) aber du wirst sehen: da rührt sich nichts mehr.

    Allerdings geht der Federring nicht zwischen Sicherungsring und Lager.

    Ja, diese Erfahrung habe ich im vorigen Jahr auch zum ersten mal gemacht. Eigentlich sollte sich an den Radlagergehäusen seit Ende der 1960er Jahre nichts mehr geändert haben. Aber letztes jahr sind mir 2 Kandidaten, vermutlich aus den späten 1980er Jahren unter gekommen, bei denen ich es ums Verrecken nicht mehr möglich war, den Sprengring einzusetzen, wenn die Federscheibe unterlag. Weder mein Vater noch ich hatten sowas vorher schonmal erlebt. Letztendlich haben wir mehr als einen halben Tag damit zugebracht, das ganze dann doch irgendwie zusammen zu würgen. Die Sprengringe haben wir letztendlich etwas nachbearbeitet, damit sie leichter in die Nut gehen, und die Federscheiben waren nach der Würgerei fast platt gedrückt. Die betreffenden Achskörper sind bis heute noch unverbaut, sollen aber demnächst auf die Straße. Ein wenig mulmig ist mir schon dabei...

    Das innere Lager sitzt Axial unfixiert mit seinem Lageraussenring im Lagergehäuse und übernimmt nur die radialen Kräfte.

    *Klugscheiß* also in einer Richtung ist das innere Lager auch Axial fixiert. Da gibt es ja einen Anschlag. Nur in der anderen Richtung werden alle axialen Kräfte ausschließlich vom äußeren Lager übernommen.


    Viele Grüße

    Steffen

    Früher fuhr ich 6V, weil ich musste. Heute tu ichs, weil ich kann.

  • "aber du wirst sehen: da rührt sich nichts mehr."


    Mit etwas Übung wirst du es auch hören, wenn etwas beim Eintreiben seine Endlage erreicht hat.

  • *Klugscheiß* also in einer Richtung ist das innere Lager auch Axial fixiert. Da gibt es ja einen Anschlag.

    Jetzt tu ich auch mal *Klugscheiß*.... dieser innere Anschlag sitzt etwas weiter innen als das Lager seinen Sitz ein nimmt. Bei der Distanzhülsenvariante wird dieser durch die Länge der Hülse bestimmt.

    Bei der Konusvariante ist das etwas anders. Da wird der Abstand zwischen den Lagern durch die Toleranzen der Konusverbindung bestimmt. Die Konuswelle sitzt mal mehr mal weniger tief im Konus der Nabe. Deshalb auch die Druckfeder zwischen den Lagern und der Freiraum zwischen Lageraussenring und Lagergehäuseanschlag innen.

  • Erstmal danke für die ausführliche Anleitung. Aber ist es nicht problematisch das hintere Lager mit dem Achsstumpf zu ziehen? Die Kraft wirkt dann ja nur auf den Innenring. Zu dem Federring: Laut Whims wurde der nur bis 81 verbaut und ist dann entfallen. Dh. der Sprengring liegt dann direkt am Lager an.

    "seit III/81 ohne Federscheibe, Sicherungsring liegt direkt am Radlager an"

    Hab ich gestern noch mal nachgelesen.



    Wenn ihr alles zusammen habt, wie frei muss sich der Achsstumpf drehen, geht bei mir wie gesagt etwas schwer...

  • Das kann man so schwierig beantworten. Das muss sich so frei drehen, wie sich zwei frisch gefettete Lager im Verbund drehen lassen.

    Das muss fühlbar frei und ohne Widerstand laufen, aber durch das frische Fett auch mit einer gewissen Bremswirkung.

  • Aber ist es nicht problematisch das hintere Lager mit dem Achsstumpf zu ziehen? Die Kraft wirkt dann ja nur auf den Innenring

    Solange man die Kraft nur durch ziehen oder pressen gleichmäßig auf das Lager gibt ist das unproblematisch zumal der Lagersitz aussen nur eine leichte Klemmpassung ist. Problematisch sind Schläge durch Hämmer auf den Lagerinnenring da dadurch die Kugellaufbahnen beschädigt werden können.

  • Ahh, ok gut zu wissen, ich dachte innen Pressen etc. ist automatisch böse.

    Dann werde ich das einfach nach der Methode machen, oder im Schraubstock einpressen. Blöderweise ist der Dreieckslenker zu sperrig für meine Presse..

  • Lager können schon so einiges an Druck ab ohne gleich Schaden zu nehmen. Das müssen die auch denn im normalen Fahrbetrieb bekommen sie auch so einige Schläge bei jedem Schlagloch ohne gleich kaputt zu gehen.

  • Selbst Schläge durch Schlaglöcher sind im Fahrbetrieb unproblematisch durch die Dämpfung des Reifengummi und die gleichzeitige Drehbewegung des Lagers.


    Harte direkte Schläge auf das ruhende Lager sind durch die punktuellen Druckspitzen gefährlicher.

  • Zu dem Federring: Laut Whims wurde der nur bis 81 verbaut und ist dann entfallen. Dh. der Sprengring liegt dann direkt am Lager an.

    "seit III/81 ohne Federscheibe, Sicherungsring liegt direkt am Radlager an"

    Hab ich gestern noch mal nachgelesen.

    Habe gerade selbst noch mal im WHIMS von 1990 nachgesehen. tatsächlich ist da die Federscheibe zwischen äußerem Lager und Sicherungsring bei zylindrischem Achsstumpf nicht mehr aufgeführt.


    Das würde ja genau genommen bedeuten, dass seit dem auch die Radlagergehäuse geändert wurden. D.h. die Achskörper wären nicht mehr beliebig austauschbar. Könnte sich zu diesem Punkt vielleicht nochmal jemand äußern, der sich mit dem "neumodischen" Kram besser auskennt? Auch wenn es hier etwas über das eigentliche Thema hinaus geht. Wenn es tatsächlich Unterschiede im Radlagergehäuse gibt, kann man dann überhaupt den konischen Achsstumpf mit dem neuen Radlagergehäuse kombinieren?


    Danke und Gruß

    Steffen

    Früher fuhr ich 6V, weil ich musste. Heute tu ichs, weil ich kann.

  • Das mit den unterschiedlichen Gehäusen hab ich mir auch schon gedacht.

    Nochmal was anderes, welches Gewinde hat der Herzbolzen? Bei meinem Federspanner muss ich das Gewinde für die Herzbolzenaufnahme mal nachschneiden.

  • Die Achskörper sind schon austauschbar nur eben nicht die Achsstümpfe.

    Das Radlagergehäuse für zylindrischen Achsstumpf hat so ziemlich genau 16mm innen, also passend für ein Lager das 16 breit ist.

    Ein Federscheibe passt da nicht mehr rein.

    Ich hab gerade keine HA zur Hand, habs aber mit vorn verglichen wo es genauso gebaut ist. Da sind ca. 2,5mm mehr Platz (Radlager/Seegerring), also soviel das diese Federscheibe dazwischen passt.


    Ich will aber garnicht wissen wie viele da inzwischen (oder auch schon früher) noch vorhandene konische Achsstümpfe in den neuen Radlagergehäusen haben und dann die Federscheibe einfach weglassen.


    Bei den ganz alten Radlagergehäusen mit großer Zentralmutter gab es die Federscheibe auch nicht.


    Ich denke diese Federscheibe hat auch dazu beigetragen das die Lagersitze verschlissen sind, weil das Lager sich dadurch ständig axial mit dem Außenring bewegen konnte.

    Sieht man schön wenn man mal so eine HA bekommt und das ganze Radlagergehäuse dann schon aufgekörnt ist damits nicht sofort klappert.


    Herzbolzen hat M10.

  • Jap, hatte den Lagersitz ebenfalls gemessen, nachdem es nicht ging mit der Federscheibe. Kann gar nicht passen.

    Welche Steigung hat denn das M10 Gewinde?

  • Das ist ein Regelgewinde also M10x1,5.


    Wenn du am Gewinde des Federspanners nacharbeiten musst, dann schau dir aber lieber sehr genau an, ob das wirklich noch trägt. Wenn dir das ding abreißt, dann kann es das letzte Mal für dich gewesen sein.

    Früher fuhr ich 6V, weil ich musste. Heute tu ichs, weil ich kann.

    Einmal editiert, zuletzt von Fridl ()

  • Ja, da hast du Recht, ich hab auch mega Respekt vor der Feder...

    Hab mal nen Testbolzen reingedreht, der ging irgendwie nur zur Hälfte rein.. Kann aber nicht genau erkennen, wo das Problem am Gewinde ist.

  • Wie weit ging der denn reinzudrehen?

    An der Feder guckt unten ca 5mm Gewinde aus der Mutter. Wenn in dem Federspanner die Schraube auch nur soweit reinzudrehen geht obwohl das Loch tiefer ist, dann würde ich denken das die ersten Gewindegänge schon halb ausgerissen sind und wenn die Schraube dann an den noch intakten Gewindegängen angekommen ist geht es da halt nicht weiter. Mit nachschneiden wird es nicht besser.

  • Hmm, es geht schon weiter als 5 mm, ich denke so 10 oder so. Falls das Gewinde wirklich schon ausgenudelt ist, wäre das sehr bitter, meint ihr nen Gewindeeinsatz würde haltbar genug sein?