Bücher über und aus der DDR – Kraftfahrzeuge, Verkehr, Bildbände und mehr

  • So, Endspurt. Quasi mein mutmaßlich silberner Beitrag im Forum und der goldene hier im Faden (wenn man mal von der einen oder anderen etwaigen Antwort absieht). Und zu diesem habe ich noch mal zwei Nachwendepublikationen herausgepickt. Die eine hat etwas mit dem Ostmobil zu tun, die andere mit dem vergangenen deutschen Staat DDR.


    1. Dixi, Horch, Trabant & Co

      Erschienen 1990, Schrader Verlag, Fotos: Michael Krone, Text: Dr. Peter Kirchberg, Gebunden mit Schutzumschlag, 176 Seiten.

      Dieser Bildband beschäftigt sich mit zweierlei Themen. Zum einen stellen die Fotos von Michael Krone eine mMn wertvolle Momentaufnahme des DDR-Straßenverkehrs der direkten Nachwendezeit dar. Krone bemerkt zurecht, dass dieser kurze Zeitraum zwischen der noch reinen DDR-Szenerie und der schnell passierenden Durchmischung des Straßenverkehrs mit dem langsamen Verschwinden der Ostmobile eines schnellen Handelns und Festhalten in Fotografien bedurfte. Das tat er auch quer durch die Republik. Leider, imho, nur mittels S/W-Fotos. Ich tat mich mit den Fotos auch eine lange Zeit schwer, weil genau diese S/W-Fotos eine drückende Tristheit vermitteln. Mietes Bildbände bewiesen ja durchaus das Gegenteil. Trotzdem und nach heutiger Betrachtun sind diese Fotos wirklich gut gelungen. Nun möge der ehemalige DDR-Bürger beurteilen, ob die damalige Realität unverfälscht rüber kommt oder eher nicht. Un selbst da gibt es vmtl. Verschiedene Ansichten.

      Zum anderen stellt dieses Buch noch die Automobilgeschichte Ostdeutschlands dar, die ja tatsächlich reichhaltig ist. Dafür konnte man für dieses Buchprojekt den uns allseits bekannten Dr. Peter Kirchberg, Universitätshistoriker und Autor, gewinnen. Dieser ließ, vmtl. in überarbeiteter Version, Anteile seines Buches „Ahnen unserer Autos“ in dieses Buch einfließen. Damit entsteht geordnet nach Regionen inmitten der Gegenwartsfotos eine historische Gegenüberstellung mit der Vergangenheit und somit zu den Anfängen des deutschen Automobilbaus. Und damit wird auch dem Letzten klar, dass die ostdeutschen Gefilde unseres Landes ein Zentrum dessen war.

      Als ich mir den Band 1995 kaufte, war er nicht gerade billig. Knappe 70 DM wanderten über den Ladentisch. Die Quittung steckt noch im Buch. Es war das letzte, nämlich das Ansichtsexemplar. Die Schutzfolie um den Umschlag war eingeschnitten und im Buch eingefaltet. Ich hab sie bis heute drauf gelassen.

      Das Buch ist antiquarisch ab ca. 15 EUR zu erwerben.

         

    2. DDR – Ein fernes Land 1949 – 1990

      Erschienen 2009, Bucher Verlag, Autor: Autorenkollektiv, Hauptautor: Thomas Brickelhaupt, Gebunden mit Schutzumschlag, 224 Seiten.

      Unter den Nachwendebildbänden sticht dieser mMn deutlich hervor. Hier wird nicht belächelt oder sogar lächerlich gemacht, hier wird auch nicht hämisch nachgetreten. Es wird einfach nur in diversen Themenkomplexen das Leben in diesem Staat dargestellt. Klar kommt man auch hier nicht ohne Kritik aus. MMn aber lässt man den Menschen, die dort lebten, ihre Identität. Ja,vielleicht gibt man denen, die meinten, sie verloren zu haben, diese ein Stück weit wieder. Also ist es eben nicht nur ein Buch für diejenigen, die im Westen aufgewachsen sind. Aus meiner Sicht liebevoll aufgemacht und nicht nur für uns Wessis sehr informativ. Die Fotoauswahl ist ansprechend. Größtenteils in Farbe und absolut nicht von der Stange.

      Das Buch ist vergriffen. Scheinbar lohnen sich keine weiteren Auflagen, was ich schade finde. Antiquarisch ist es ab ca. 40 EUR zu erwerben.

        



    Ich denke, damit habe ich diesen Faden ganz gut zu Ende gebracht und einen vernünftigen Abschluss gegeben. Sicherlich in Teilen Off-Topic aber eventuell für den einen oder anderen Foristen Ideenlieferant für Schmökerstunden zum Abschalten vom hektischen Alltag.

  • Ich fand da noch diese Seite: http://www.ddr-modelle.com/buchtips.html.


    In Beitrag #3 habe ich Wolfgang Schröder genannt. Der ist hier bis jetzt unterbelicht geblieben.

    Schröder war in den frühen Neunzigern aktiv in den IG W-T-B (vielleicht jetzt auch noch?) und hat 1995 sein Doktorarbeit als dieses Buch veröffentlicht:


    Awo, MZ, Trabant und Wartburg - Die Motorrad- und PKW-Produktion der DDR, 1995, Bogenschütz-Verlag, Bremen, 144 S, 15x20,5 cm. Schw/w-Bilder, Register, Literaturnachweis.


    In den damaligen Übermaß an oberflächlichen Trabiszenen Bildbänder stellte diese wissenschaftliche Arbeit schon ein Kontrast dar; ihr seht an den Ecken, daß es nicht nur im Schrank gestanden hat. ;)

     

    Ich fand gerade heraus, das es 2009 mit einer neuen Umschlag bei Delius Klasing Verlag erneut herausgebracht ist: