Riss Zwischen Geweih und Mittellängsträger

  • Moin,


    an meinem Trabant 601 Universal wurde bei der Hauptuntersuchung eine gerissene Schweißnaht zwischen Geweih und Mittellängsträger als erheblicher Mangel festgestellt. Ich erinnere mich dunkel, dass ich hier im Forum schon gelesen habe, dass dies beim Trabant ein relativ normales Problem ist und man das am besten mit einem karoförmigen Blech welches drübergeschweißt wird gelöst wird. Ich habe dazu noch ein paar Fragen, welche ich in der Suche leider nicht gefunden habe. Wenn dieses Fragen im Forum schon beantwortet wurden, würde ich mich auch über einen entsprechenden Link sehr freuen.


    1. Frage: Der Prüfer möchte, dass ich ein relativ großes Blech über das Geweih lege und vorne nach oben Richtung Spritzwand falte, sowie rechts und links seitlich am Mittelträger hoch falte. Ich meine mich zu erinnern, hier gelesen zu haben dass dies keine gute Idee sein soll. Warum war so? Gibt es dazu irgendwelche Unterlagen die meinen Prüfer überzeugen, dass die Karolösung sinnvoller ist?


    2. Frage: Die Hohlräume in meinem Trabant sind sehr großzügig mit Mike Sanders geflutet - so auch Mittelträger und Geweih. Wie muss man da beim Schweißen vorgehen, damit sich das nicht entzündet? Ich selbst werde das nicht machen, weil ich keine Ahnung von Karosseriearbeiten habe, aber welche Hinweise muss ich diesbezüglich dem Schweißer mitgeben?


    3. Gibt es sonst noch etwas zu beachten dabei? Materialstärke? Vorarbeiten? Durchschweißen oder punkten? Ich habe vom Schweißen wirklich keine Ahnung. Vielleicht kann jemand das Vorgehen kurz erläutern oder ein Bild posten oder einen Link wo das schon mal beschrieben wurde.


    Vielen Dank schonmal!


    Gruß, Felix

  • Hallo Felix,
    Einen Riss gab es bei mir noch nicht, ich hab aber so eine "ADMV Verstärkung für Rennfahrzeuge" verbaut.
    Die Bleche gab es als Set bei ebay Kleinanzeigen zu einem fairen Kurs. Anbei ist noch eine Kopie der Beschreibung des ADMV, die sicher deinen Prüfer überzeugen wird.
    Ich sende dir mal ne PN mit dem Kontakt. Ich glaube sogar, dass der Verkäufer ist auch hier angemeldet ist.

    Beim Schweißen würde ich jemand mit Druckluftpistole ins Auto ohne Teppich setzen, der dann in die Hohlräume des Geweihs pustet, wenn es dort brennt.
    Laut der Beschreibung sollte durchgeschweißt werden.

  • Sauerstoff zuführen wenn ein Fett/Öl brennt?

    Keine gute Idee!

    Wenn du das Brennen definitiv ausschließen möchtest dann flute den Schweller mit CO2.


    Zur Verstärkung sag ich mal nix. Da gib es viele Möglichkeiten. Eine wurde gezeigt.

    Eins gebe ich nur mit: wenn es reißt dann immer neben der Schweißnaht.

  • Solche Knotenbleche sollten eigentlich nur gepunktet werden. Von der Festigkeit und eventuell neuer Riss Bildung besser. Ich persönlich mag solche aufgepunkteten Bleche nicht weil sie langfristig gesehen wieder neue Rostecken sind.

    Meinen kompletten Unterboden habe ich neu aus Einzelteile zusammengeschweißt, und zwar alles durchgehende Nähte. Die Hohlräume sind komplett dicht. Irgendwelche Risse gibt es keine.

    Durch das komplette verschweißen des Geweihs an allen Stellen rundum bewegt und arbeitet da auch nichts mehr und die Punktuelle Belastung zur Naht vom Mittelträger ist dann auch garnicht so groß. An den Trabis vor 63 gab es diesen Träger garnicht und es ging auch.

  • Wenn es "ging" warum wurde dann im Staate Mangelwirtschaft das geschlossene Geweih mit LängsTräger eingeführt?

    Es ging aber wie sehr bewegte sich der Hilfsrahmen? Wie war damals das Fahrprofil? Etcpp.

    Die Stelle ist nun mal ein Schwachpunkt bzw. ist die dort vorgesehene Stumpfnaht nicht für die Belastung geeignet.

  • Jörg, hast du dich mal gefragt warum im Karosseriebau einer selbsttragenden Karosse gepunktet und nicht durchgeschweißt wurde?


    Stichwort, "dynamische Festigkeit".

  • Das ist mir alles bekannt. Ich habe das so gemacht um die Hohlräume komplett dicht zu kriegen. Danach hatte ich sie mit Anstrichen befüllt und danach mittels Staubsauger zwangsgetrocknet. Es ist ein Versucht gewesen den Rost nicht wieder drin zu haben. Bis jetzt ist allesgut.

    Es soll auch keiner nachmachen. Es beweist mir aber das das so auch funktioniert.

  • Moin,


    vielen lieben Dank für die bisherigen Antworten. Ich möchte keine Rennsportverstärkung für das Geweih. Es reicht mir, wenn die Lösung nicht unterrostet, den Prüfer befriedigt und dauerhaft hält. Ich würde mich freuen, wenn noch ein paar konkrete Antworten auf meine Fragen kämen.


    Eine Anschlussfrage ergibt sich mir bereits: Die Baugruppen mit CO2 fluten? Wie macht man das konkret? MIt nem CO2 Löscher? Verschließt man dann alle Löcher bis auf eins und pustet da rein? Wie geht man sicher, dass kein Sauerstoff mehr drin ist? Wenn man das mit nem CO2-Löscher macht, wird das ja auch extrem kalt. Stört das nicht beim Schweißen? Muss man immer wieder nachpusten? Hmmm ...


    Gruß, Felix

  • Woher das CO2 kommt ist deinen Möglichkeiten überlassen. Vom Schweißen die Schutzgasflasche geht auch, oder eine CO2 Flasche aus der Kneipe um die Ecke ginge auch. Du musst die Flasche ja nicht gleich so doll aufdrehen, dann kriegen deine Hohlräume auch keinen Frostschock. Während des Schweißen kannst du ja geringfügig weiter Gas reinströmen lassen.

    Zum befüllen brauchst du 2 Öffnungen, an dem einen Ende zum einfüllen und am anderen Ende wo die Luft rausgeht.

    Zum schweißen am besten auf die Seite legen und die Stelle vorher mit dem Fön erwärmen das das Fett dort innen wegläuft. Das geht dann besser zu schweißen.

  • Hallo,

    den Riss hat hat der Prüfer beim Oldtimer-Gutachten bemängelt. Meine Werkstatt hat den Riss blank geflext und eine Schweißnaht gelegt ohne zusätzliches Blech, das hat dem Prüfer gereicht.

    Gruß

  • so kenn ich das auch.

    Die Verstärkung ala ADMV ist meiner Meinung nach Witzlos bei dem Profil,wenn dann müste das schon durchgeführt werden.

    Ich würde das schweißen und noch mal auf doppeln.

    Biete Serienmotoren, Sportmotoren, Rennmotoren, Sport-VSD, Vergaserumbauten, Regenerierung Drehschieberflächen, Gehäusereparaturen, Aluschweißen, Sandstrahlen mit verschied.Material auf Anfrage

  • Moin,


    ok, also ich fasse mal zusammen wie ich das bisher verstanden habe:


    1. Auf die Seite legen

    2. Mit Heißluftfön so erwärmen, dass das Fett von der Stelle wegläuft

    3. Schadstelle blank machen

    4. Hohlraum von Geweih und Längsträger mit CO2 oder Schutzgas füllen, beim Schweißen kontinuierlich weiter einströmen lassen, an einer anderen Stelle ausströmen lassen

    5. Schweißnaht wieder herstellen

    6. Karoförmiges Blech drübersetzen

    7. Hohlraumkonservierung und Unterbodenschutz an der Stelle ersetzen


    Da bleiben für mich noch folgende Fragen offen:


    1. Schweißnaht durchgängig oder gepunktet?

    2. Materialstärke und Abmessungen von dem Karoförmigen Blech? Oder hat jemand mal ein Foto oder ne Skizze wie das aussehen muss? Ich hab halt nur hier im Forum gelesen: karoförmig.

    3. Karoförmiges Blech anpunkten oder durchgänige Schweißnaht?


    Gruß, Felix


    Ha! Ein Foto hab ich nun schon mal gefunden:


    RE: Probleme mit geschweißtem Geweih?!


    3 Mal editiert, zuletzt von FelixBRB () aus folgendem Grund: Merged a post created by FelixBRB into this post.

  • den Riss würde ich durch schweißen, die Aufdopplung groß zügig heften.

    Schweißarbeiten nur mit MAG. Ob man das Geweih mit Co2 spülen muss sei dahin gestellt, schaden tut es aber nicht.

    Warum das nun ein Karo sein muss würde mich auch mal interessieren. Ich würde das anders gestalten und bis nach vorn umlegen, Material 1,5mm. Denkbar wäre auch ein Dreieck also links und rechts.

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    Einmal editiert, zuletzt von Fg601 ()

  • Der größte Aufwand ist denke ich die Pappe auf die Seite zu schmeißen, der Rest dürfte in einer guten halben Stunde erledigt sein

  • Naja, ich bin auch eher langsam. Und dann habe ich kein eigenes Grundstück und keine Möglichkeit selbst zu schweißen. Ich muss also zu meiner Schraubergarage fahren und dort die Vorarbeiten erledigen. Dabei muss ich darauf hoffen, dass niemand kommt und gerade unbedingt an seine Garage muss. Denn da ist nicht so viel Platz, dass ich beim auf die Seite legen niemandem die Einfahrt versperre. Danach kann ich zum Schweißer, dannach wieder zur Garage für die Nacharbeiten ...

  • Grundieren kannst du gleich nach dem Schweißen machen.

    Für die Nacharbeiten( Lack, Steinschlagschutz...) mußt du ihn ja nicht auf die Seite legen, das kriegst du auch so hin.

  • Das ist richtig. Ich wollte ja auch nur darauf hinaus, dass ich das eben nicht in einer halben Stunde schaffe, da mir die Möglichkeiten dazu fehlen. Es ist halt auch Hobby, da will ich so eine Arbeit auch nicht gehetzt unter Zeitdruck machen. Aber wenn ich das gut vorbereite und plane, dann sollte sich die Aktion eben vermutlich an einem Urlaubstag komplett erledigen lassen. :)


    Gruß, Felix