Problem Er läuft im Stand nur auf einem Zylinder

  • Hallo liebe Pappenfprum-Community,


    ich bin ganz neu hier, ich hoffe das ist alles richtig so wie ich es jetzt mache. :)


    Erstmal zu meiner Person, ich bin der Max, 21 Jahre alt und komme aus Bad Harzburg. Seit Sommer letzten Jahres begleitet mich mein Trabant 601 BJ 1990. :)


    Nun zum Problem: Seit einiger Zeit läuft er im warmen Zustand im Stand z. B. an der Ampel nur auf einem Zylinder und ruckelt wie Sau. Wenn ich ganz leicht Gas gebe läuft er sauber auf beiden Zylindern und auch während der Fahrt ist alles ok. Im kalten Zustand mit Choke ist dieses Problem nicht.


    Was ich schon gemacht habe, auch unabhängig vom Problem: Zündspulen neu, Zündkabel neu, Zündkerzen neu (das Kerzenbild der alten Kerzen war rehbraun, also eigentlich ideal?!), Nadelventil im Vergaser neu, Schwimmer neu (Gummi-Version), Schwimmerkammer-Dichtung neu. Die Karre war 20 Jahre abgemeldet, bis ich sie letztes Jahr inbetrieb genommen habe. Er tropft auch hin und wieder aus dem Vergaser.


    Ich habe oft gelesen, dass eine kalte Lötstelle an der Zündplatte ein Problem sein kann. Ich habe die Lötstellen neugemacht und die Kontakte abgeschliffen. Leider ohne Veränderung. Allerdings sieht die Platte schon sehr oll und verfärbt aus.


    Ist es vielleicht ein Vergaserproblem? Vielleicht auch nur etwas falsch eingestellt z. B. Standgas?


    Ich bin totaler Neuling und habe auch im KfZ Bereich keine Fachkompetenz, alles nur hobbymäßig.


    Ich bin euch sehr dankbar für eure Hilfe!!!


    Bleibt gesund und habt einen schönen Tag.


    Max mit dem grünen Trabi.

  • Bj '90. Egal, was Du mit 'Zündplatte' meinst. Du solltest den Zündzeitpunkt auf jeden Fall prüfen.


    MfG

    hjs

  • Hallo Max,


    willkommen hier!

    Da der Vergaser beide Zylinder bedient, ist er in der Sache nicht der Hauptverdächtige. Das Problem ist wohl eher im Bereich Zündung zu finden oder aber etwas mechanisches / Abdichtung beim Motor.


    Du schreibst etwas von Zündplatte, daher gehe ich mal von Unterbrecher-Anlage aus. Wenn sie schon “oll“ aussieht, bring sie doch mal auf Vordermann. Wie schauen die Unterbrecher/Kontakte aus?

    Abgeschliffen, also geglättet hast du sie? Da bleiben dennoch oft Krater zurück und nach so einer Aktion muss auch der Kontaktabstand eingestellt werden.

    Hast du schonmal die Kondensatoren gewechselt?

    Wo liegen die Zündzeitpunkte?


    Eine unbenutzte Grundplatte habe ich auch noch liegen, falls Bedarf besteht. Wegen elektronischer Zündung brauche ich die nicht.


    Edit:

    hjs hat natürlich Recht, bei dem Baujahr sollte die EBZA verbaut sein. Da habe ich die Unterbrecher-Anlage wohl fälschlicherweise hineininterpretiert.


    Gruß

    Benjamin

    Fährt und schraubt gern *Simson S50B1* *Schwalbe KR51/1* *Trabant 601 LX '88* *Lada Niva 1700*

    Einmal editiert, zuletzt von bepone ()

  • ich denke mit zündplatte ist die Platine im Steuergerät gemeint...

    Die wird im Laufe der Jahre ja gerne mal schwarz wegen der thermischen Belastung.


    Ich würde das Problem hier aber tatsächlich im Bereich Motor selber suchen.

  • Hegau, ich hab doch schon zurückgerudert.


    Auch wenn so ein Umbau nicht vollständig auszuschließen wäre. :D


    Gruß

    Benjamin

    Fährt und schraubt gern *Simson S50B1* *Schwalbe KR51/1* *Trabant 601 LX '88* *Lada Niva 1700*

  • kenne sogar jemanden der im 89 nen unterbrecher verbaut hat aus persönlicher Verbundenheit mit so einer zündung...

  • BJ.90 !!

    Halte ich für schier unmöglich, das irgenteiner zurück auf Unterbrecher gerüstet hat, was nicht heißt, das es sowas sehr selten geben wird.

    Auch eine Geberplatte kann bei Wassereinbruch verranzen. Ohne Bild, bzw. ist Blackbox hinter Zündspulen, eher schlecht zu verifizieren.

    Auch halte ich Feststellung des Aussetzen eines Zylinders im Standgas für vage bei den vorhandenen Kenntnissen des Erstellers. Hab ich noch nicht erlebt, das bei Gasgeben der 2 Zylinder einfach zuschaltet.

    Starkes Ruckeln im Standgas natürlich ist bekannt, kann aber vielerlei Ursachen haben.


    edith: Bin ich aber spät dran :D

    Bei gleicher Umgebung lebt doch jeder in einer anderen Welt!


    Artur Schopenhauer

    Einmal editiert, zuletzt von WW_Trabi ()

  • BJ.90 !!

    Halte ich für schier unmöglich, das irgenteiner zurück auf Unterbrecher gerüstet hat, was nicht heißt, das es sowas sehr selten geben wird.


    Ich habe jüngst einen fast neuwertigen Trabant-Motor bekommen mit sehr geringer Laufleistung. Der war von Feb. 1990 und mit original verbauter Kontaktzündung. Es handelte sich dabei um einen der wenigen Stationärmotoren, der eine Pumpe angetrieben hat für irgendeinen Drucktest.

  • Auch halte ich Feststellung des Aussetzen eines Zylinders im Standgas für vage bei den vorhandenen Kenntnissen des Erstellers. Hab ich noch nicht erlebt, das bei Gasgeben der 2 Zylinder einfach zuschaltet.

    Starkes Ruckeln im Standgas natürlich ist bekannt, kann aber vielerlei Ursachen haben.

    Hallo und vielen Dank für deine Nachricht.


    Du stellst meine Kenntnisse infrage... und das völlig zurecht. Leider verstehe ich Autos genauso wenig wie Frauen. :)


    Nun zum Thema. Aufgrund dieses extremen Ruckelns im Stand und des sanften Motorlaufs, wenn ich leicht Gas gebe war es meine Vermutung, dass er nur auf einem Zylinder läuft. Aber ich bin ja hier um mich eines besseren belehren zu lassen. :)


    Also kann es sein, dass er auf beiden Zylindern läuft und trotzdem ruckelt und wackelt wie Sau? Hatte das Mal bei einem Polo, der hat auch total gewackelt und da war auch ein Zylinder tot. Deshalb war das meine Vermutung. :)


    Danke vorab für eure Hilfe! :)


    LG Max

  • naja ein Zweizylinder ist im standgas nicht gerade laufruhig. Da bewegt sich schon nen bisschen was.

    Kennst du niemanden in deine Nähe der sich damit auskennt? Oder versuche dich mal bei YouTube nen Video vom trabant im standgas zu finden, vielleicht hilft dir das dann schon dein standgas einzuschätzen.

  • Mach ma bitte ein Video davon! Ich vermute fast, daß Du den 'normalen Leerlauf' des Trabantmotors verkennst.

  • Vielleicht trägt das noch zur Suche des Fehlers bei. Wenn er kalt ist, läuft er mit Choke wie ein Sack Kartoffeln... jedenfalls hat er eine ganz komische Art das Gas anzunehmen. Dazu kommt, dass er im kalten Zustand total schlecht die Gänge annimmt, es fühlt sich an als würde im kalten Zustand die Kupplung nicht richtig lösen.... Man muss die Gänge fast reinprügeln und erhält direkt akustisches Feedback aus dem Motorraum. Wenn er warm ist, schaltet er aber normal. :-/


    Aber das komische: Im kalten Zustand ist das Ruckeln im Stand nicht vorhanden.


    Mach ma bitte ein Video davon! Ich vermute fast, daß Du den 'normalen Leerlauf' des Trabantmotors verkennst.

    Okay, ich versuche das morgen mal auf Video festzuhalten. :)

    Einmal editiert, zuletzt von Maximian98 () aus folgendem Grund: Ein Beitrag von Maximian98 mit diesem Beitrag zusammengefügt.

  • Der Motor bewegt sich im Standgas schon ziemlich. Das mit dem Kartoffelsack ist aber nicht normal.

    Das Getriebe- oder Kupplungsproblem ist wieder ein anderes und sollte ebenfalls zügig angegangen werden.


    Das Beste wäre wohl, wenn jemand den Trabant mal fährt, der sich besser damit auskennt. In Corona-Zeiten natürlich nicht besonders einfach.


    Welche Kontakte gab es auf der Geberplatte eigentlich abzuschleifen? Die Flachsteckzungen?


    Gruß

    Benjamin

    Fährt und schraubt gern *Simson S50B1* *Schwalbe KR51/1* *Trabant 601 LX '88* *Lada Niva 1700*

    Einmal editiert, zuletzt von bepone ()

  • Ich kann mich der Empfehlung, da mal jemanden, der sich mit Trabant auskennt, drüberschauen zu lassen, nur anschließen. So ne Ferndiagnose ist an sich schon schwierig. Und Du weißt ja nicht einmal, ob überhaupt ein Zylinder ausfällt. Vielleicht hast Du beim Rumbauen am Vergaser nur den Leerlauf stark beeinträchtigt. Zumal es bei der Selbsteinschätzung, eigentlich nichts von Autos zu verstehen, eher ungut ist, ein so wichtiges Bauteil wie den Vergaser gleich mal selbst zu zerlegen... Ob beide Zylinder arbeiten, findest Du heraus, wenn Du abwechselnd die Kerzenstecker ziehst (Lappen oder dicken Handschuh nehmen, sonst britzelts). Der Motor sollte jeweils sein Geräusch ändern. Ändert sich auf einer Seite nichts, auf der anderen geht er aus, dann zündet einer nicht.

    Fahr' lieber mit der Bundesbahn!

    Einmal editiert, zuletzt von Marlene ()

  • Hab ich noch nicht erlebt, das bei Gasgeben der 2 Zylinder einfach zuschaltet.

    Wenn die Kompression auf einen Zylinder eine gewisse grenze unterschreitet, kann es schon passieren, das dieser im Stand nicht mehr richtig mitläuft sondern erst bei erhöhter Drehzahl.


    Maximian98 du hast geschrieben, das der Trabant 20 Jahre abgemeldet war, folglich auch die 20 Jahre nicht wirklich bewegt wurde. Wurde der Motor nach der Standzeit zerlegt und überprüft? Wie viele Km hat er runter?


    Wenn noch nicht geschehen, dem Getriebe mal einen Ölwechsel unterziehen, die Schaltprobleme können schon durch zu altes oder zu wenig Öl kommen.


    Das Schwimmernadelventil hast du ja erneuert, jedoch sind die meist nicht ohne ohne Nacharbeit dicht, vorallen wenn es sich wie Ich davon ausgehe um ein Nachbau handelt, weshalb es schon vorkommen kann, das der Vergaser Tropft.

  • sonst britzelts

    😃😃. Mein Hund hat mal an den Weidezaun gepinkelt, da hat es auch ordentlich "gebritzelt"