Ladekontrolleuchte brennt dauerhaft

  • Hallo Leute,


    nachdem ich jetzt neu hier bin will ich mich erstmal vorstellen. Meinereiner kommt aus dem Raum Heilbronn, fährt schon einige Jahre vieles aus der IFA Reihe und hört auf den Namen Peter.


    Kommen wir gleich mal zu meinem Problem.


    Verbaut ist in meinem Trabant eine 12V Gleichstromlichtmaschine mit seperatem Regler. Nachdem vor geraumer Zeit die Ladekontrolle immer später ausgegangen ist habe ich die Kohlen gewechselt. Die alten waren hinüber.


    Auch nach dem Wechsel ging die Ladekontrolle nur zögerlich aus was ich aber auf die noch nicht eingelaufenen Kohlen geschoben hab.


    Dann ging es in die Winterpause. Vor einigen Tagen wieder rausgeholt und neue Batterie eingebaut weil die alte nicht mehr so richtig wollte.


    Bei der ersten Fahrt war alles in Ordnung. Ladekontrolle ging meiner Meinung nach auch recht spät aus, blieb dann aber auch aus.

    Seit der zweiten Fahrt geht die Ladekontrolle nicht mehr aus. Auch bei höheren Drehzahlen nicht.


    Lichtmaschine hab ich testweise mal als Motor laufen lassen, -funktioniert.

    Wenn ich am Regler im Standgas messe bringt die Lima aber nur ca 1,8Volt.

    An der Erregerwicklung liegt aber auch nur 0,5 bis 1,8Volt an. sollte da nicht mehr anliegen?


    Bei höheren Drehzahlen hat der Regler angefangen zu Rasseln und ich hatte plötzlich Kurzzeitig 13-14Volt aus der Lima.


    Bin grad irgendwie mit meinem Latein am Ende.


    Wäre über jede Hilfe dankbar.

    =O

  • Hallo und willkommen!

    Da wird eher der Regler der Übeltäter sein. Zunächst würde ich mal vorsichtig z.B. mit Kontakt 60 und Papierstreifen die Kontakte reinigen. Wenn das keine Abhilfe bringt, bemühe mal die Suchfunktion nach "Regler einstellen". Die Einschaltspannung sollte beim 12V- Regler 12,6 bis 13,4V und die Abschaltspannung 12,0 bis 10,6V betragen. Bei hohen Drehzahlen sollte eine Spannung von 14,0 bis 15,0V erreicht werden. Im Leerlauf liefert die Gleichstromlima keinen Ladestrom.

    Viel Erfolg,

    Rolf

  • Hallo und Willkommen,


    falls es dir nicht so ganz auf die Originalität ankommt kannst den Regler auch gegen einen elektronischer Regler ersetzen.


    Ist zuverlässiger aber auch nicht mehr ganz original. Sonst wie mein Vorredner geschrieben hat.


    Ich habe diesen Regler bei meiner Limousine eingebaut und bin mit der Lade Leistung bisher zufrieden, schon ab leicht erhöhtem Leerlauf beginnend, allerdings 6V. Über die Langzeitbeständigkeit des Reglers kann ich noch keine Auskunft geben.


    Gruss

    Andreas

    Meine Antwort ist nicht der Weisheit letzter Schluss. :)

  • Danke erstmal für die Tipps.


    War heute nochmal an dem Problem dran. Regler kann ich ja erst einstellen wenn ich was zum einstellen hab oder?

    Wenn meine Lichtmaschine nur knapp 2 Volt bringt dann nützt mir das einstellen nichts oder verstehe ich das falsch?


    Wenn ich den Motor starte liegen an der erregerwicklung nur 0,5 Volt an.

    Wieviel sollte denn da anliegen?


    Hab das blaue Lämpchenkabel angesehen und durchgemessen gegen Masse:---nichts geht auch brav aus wenn ich das am Regler abklemme. Dieses sollte ja auch meine Spule erregen???


    Wollte dann zusammenpacken weil ich nicht mehr weiter wusste. Hab Gas gegeben und... verflixt nochmal geht das Ladekontrolllämpchen aus. Es ist wie verhext.

    Auch im Standgas bleibt das Lämpchen aus. Der Regler arbeitet sauber und schaltet bei Drehzahlerhöhung um.


    Also Motor ausgemacht und wieder frisch gestartet. Im Standgas bleibt die Ladekontrolle an. Erst wenn ich die Drehzahl massiv erhöhe geht die Kontrolle aus und der Regler arbeitet einwandfrei. Auch bei Rückfall ins Standgas.


    Meiner Logik nach habe ich ein Problem mit der Erregung aber ich komme nicht drauf wo das Problem liegt.:(

  • Hast du beim Kohlenwechsel auch den Kommutator (Kollektor) gereinigt? Weil selbst wenn die Lima als Motor läuft, kann der Übergangswiederstand so hoch sein, das sie richtig Drehzahl braucht und Ladespannung zu erzeugen.

  • Also ist der Kollektor Metallisch rein, optimalerweise abgedreht. Dann auf jeden Fall die Kontakte des Reglers nochmal reinigen, das man dort auch ausschließen kann, das es hohe Übergangswiederstände gibt und die Einstellung überprüfen.

  • Hallo,


    schon deine Ausführungen im Startbeitrag lassen als naheliegendste Ursache vermuten, dass der Regler nicht richtig funktioniert (sofern der Rest der Elektrik in Ordnung ist). Das hat dir bereits Marlene in der ersten Antwort auf deine Frage gesagt.

    Wenn ich den Motor starte liegen an der erregerwicklung nur 0,5 Volt an.

    Wieviel sollte denn da anliegen?

    Der elektromechanische Regler arbeitet "digital". D.h. je nach Bordspannung schaltet er entweder die volle Bordspannung auf die Erregerwicklung durch, und sobald die Bordspannung zu hoch wird, wieder ab. Das ganze natürlich mit einer gewissen Hysterese, um unter anderem die Mechanik und die Schaltkontakte nicht zu schnell zu verschleißen.


    Wenn du die Lichtmaschine als Motor betreibst, gibst du ja vermutlich auch die volle Spannung auf die Erregerwicklung. Zumindest mache ich das mit der 6V Lima so.


    Vielleicht wäre es sinnvoll, wenn du dir erstmal einen funktionierenden Regler besorgst, der dein Problem hoffentlich behebt, und dann in Ruhe den alten Regler analysierst und wiederbelebst.


    Gruß Steffen

    Früher fuhr ich 6V, weil ich musste. Heute tu ichs, weil ich kann.

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  • Metallisch rein ja, abgedreht nein. Kontakte des Reglers hab ich ebenfalls nochmal gereinigt.

    Sollte ich den Regler wirklich anfassen was die Einstellung angeht?

    Nach dem ersten mal "Vollgas" funktioniert ja alles, auch im Standgas.

  • Der mechanische Regler braucht schon etwas mehr Drehzahl als ein elektronischer, aber mehr als 1500 U/min sollten es nicht sein.

  • Sollte ich den Regler wirklich anfassen was die Einstellung angeht?

    Wenn du dir nicht sicher bist, was du da tust (am Regler) dann tu es bitte nicht.


    Vielleicht ist meine Warnung unbegründet, denn die recht großen elektromechanischen Regler aus der DDR sind offensichtlich recht Wartungsfreundlich. Ich habe da aber eine Phobie aus meiner Jugend (lange bevor ich meinen ersten Trabant hatte) als mein Vater, der eigentlich sehr versiert ist, versuchte, den sowjetischen elektromechanischen Regler im Shiguli 2101 (allerdings für Drehstrom-Lima) wieder richtig einzustellen. Zwischen permanent überladen und viel zu wenig laden ging da wohl nichts mit normalen Werkzeugen zu verstellen. Er baute dann kurzerhand einen selbst entworfenen transistorgesteuerten elektronischen Regler, der dann von igrendwann 1983 bis mindestens 1994 funktionierte, danach kehrte das Fahrzeug mit unseren Freunden in sein Produktionsland zurück, weshalb die weitere Geschichte unbekannt ist.


    Gruß Steffen


    PS:

    Der mechanische Regler braucht schon etwas mehr Drehzahl als ein elektronischer, aber mehr als 1500 U/min sollten es nicht sein.

    Die Drehzahl und die Arbeitsweise des Reglers sind zwei völlig unterschiedliche Dinge. Drehzahl brauchst du immer bei einer Gleichstromlichtmaschine. Egal ob die Erregerspannung elektronisch oder elektromechanisch geregelt ist, Und ja: auch bei deutlich weniger als 1500/min sollte selbst eine Gleichstrom-Lichtmaschine schon Leistung liefern.

    Früher fuhr ich 6V, weil ich musste. Heute tu ichs, weil ich kann.

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  • Sorry aber ich versteh es immer noch nicht ganz.


    Es sind auf jeden Fall mehr als 1500 Umdrehungen ehe die Ladekontrolle ausgeht.


    Hab mir mal auf der Seite von Wartburgpeter das Schaltbild des Reglers angeschaut.


    Im Ruhezustand ist der Regler auf Unterlage und der die Lichtmaschine speist selbst die Erregerspule. Ansonsten hat nur Kontakt 61 Zugriff auf die Erregerspule.

    Da die Lichtmaschine ja keinen Strom ohne Erreglerwicklung produzieren kann muss dieselbe ja vorher fremd erregt werden.?.


    In dem Zustand produziert die Lichtmaschine ca 2Volt. Der Regler arbeitet in dem Zustand ja noch gar nicht?

    Der Regler arbeitet ja erst mit den 12 Volt und schaltet die erregerspule dann erst bei bedarf kurz um keinen strom oder vor einen Widerstand um weniger Strom zu produzieren. Also sollte ich den Regler ja ausschliessen können...


    Wo kommt also diese Fremderregung her? von der Ladekontrollleuchte Klemme 61?


    Wenn sie dann einmal erregt ist, sprich ca 12 Volt produziert funktioniert es ja.

  • Stichwort Remanenz. Alle ferromagnetischen Teile der Lichtmaschine sind sowieso immer leicht magnetisch. Das genügt, um beim Anlauf des Ganzen eine gewisse Selbsterregung zu erzeugen und soweit hochzuschaukeln, bis überhaupt erst der Regler (im Erregerkreis) ins Spiel kommt.


    Sorry, diesen Umstand bei der Gleichstromgeschichte hatte ich bis eben völlig ausgeblendet.


    Ich hab jetzt den Aufbau des Reglers für die Gleichstrom-Lima nicht 100% im Kopf, aber eigentlich sollte er doch 2 Kontaktsätze haben: Einen, der bei Drehzahl die tatsächliche Erregung regelt, Und einen, der sowohl bei Stillstand die Batterie von der Lichtmaschine trennt, als auch sicher stellen soll, dass bei Anlauf die Selbsteregung funktioniert. Vielleicht solltest du diesen Kontakt nochmal genauer betrachten.


    Gruß Steffen

    Früher fuhr ich 6V, weil ich musste. Heute tu ichs, weil ich kann.

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  • Ich schaue es mir morgen nochmal genauer an. Aber soweit ich das sehe ist der zweite Kontakt nur dazu da um die Batterie zu trennen.

  • Es gibt den Rückstromschalter und den Reglerschalter. Ich vermute, Dein Rückstromschalter hängt. Ist bei mir nach längerer Standzeit auch so: Man muß ne Weile Gas geben, dann machts plopp und die LKL geht aus. Wie gesagt, Du sollst ja nicht wild an dem Regler rumstellen, sondern erstmal schauen, ob er im Toleranzbereich regelt. Es ist sehr schön in "Ratgeber Kfz- Elektrik" beschrieben und ich meine, das hier auch schon gesehen zu haben. Wenn die Werte im oben erwähnten Normbereich sind, ist alles ok.

  • Der Rückstromschalter ist im Ruhebetrieb offen , d.h. Batterie ist getrennt?


    Erst wenn die Ladespannung ausreichend hoch ist wird die Batterie dazugeschalten, sprich Rückstromschalter geschlossen?

  • Ja, sorry, da habe ich offensichtlich ein Halbwissen weiter gegeben, was jeder Grundlage entbehrt. Asche auf mein Haupt. Der Rückstromschalter trennt wirklich nur die Lichtmaschine von der Batterie, so lange sie nichts liefert.


    Und ja, der Rückstromschalter hat überhaupt nichts mit der Erregung zu tun.

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  • Da machst Du mal folgendes: Du nimmst die Reglerkappe ab (besser vorher Batterie abklemmen, wenn Du wo drankommst, funkts), setzt wen ins Auto, der den Motor startet und Gas gibt und Du beobachtest die Kontakte. Der Kontakt, der sich bewegt, wenn die LKL ausgeht, ist verantwortlich. Wieso aber unbedingt forschen? Ich würde nach der Anleitung prüfen, ob die Werte stimmen und das Thema vergessen, wenn alles paßt. Heute habe ich den 83er aus dem Winterschlaf erweckt und genau Dein Phänomen gehabt: Erst beim Beschleunigen hinterm Tor der GG ging die LKL mit einem Plopp aus. Ich halte das für unbedenklich und hatte bisher auch nie Probleme.