Die ganze Intensivbettendiskussion ist ein Spiegel unserer Gesellschaft. Der Tod ist ja so was ganz, ganz was Schlimmes. Diesen gilt es ohne Ruecksicht auf Leid und Verluste zu verhindern. Mit allen Mitteln!
Ich hoffe nur, wenn ich mal dran bin, dass ich mich rechtzeitig in den Wald abzusetzen vermag und dort in Ruhe meine ewige Ruhe finde. Es macht m.E. einen erheblichen Unterschied, ob ein Mensch im vollen Saft aus dem Leben gerissen wird oder ein Keim vom jahrelangen Siechtum erloest. Das sach ich jetzt mal als ehemaliger Altenpfleger.
Freilich mag kein gewoehnlicher Mensch gern Gott spielen. Manchmal ist es aber auch einfach nur die Bequemlichkeit oder vielmehr die Angst vor der Verantwortung, die uns daran hindert. Neben mir im Fensterbrett liegen zum Zwecke der Mahnung zwei tote Biennekoeniginnnen. Beide kerngesund und frisch aus dem Leben gerissen. Eine davon wuerde noch leben, haette ich mich im September nicht vor der eigentlich notwendigen Verantwortung gedrueckt...
Und ich kann es nur noch mal wiederholen: Jeder, der meint, dass das nur ein mittelschwerer Schnupfen ist, darf gerne mal herkommen und mit ein paar angeblich Genesenen reden. Da ist von schweren neurologischen Ausfällen über Dauererschöpfung bis hin zu gar nichts alles dabei.
Ja, so ist das manchmal bei viralen Infekten. Leider. Schon immer.
Auch die vielen durch Motorradunfaelle verursachten Krueppel sind sehr zu bedauern, von denen die meisten aus dem vollen Leben gerissen werden. Stoert aber offensichtlich nicht wirklich, dass man Motorraeder oberhalb einer bestimmten Leistung verbietet und an die Sozialtauglichkeit der Fahrer erhoehte Anforderungen stellt. Obwohl das *sehr* viel Leid ersparen koennte, ohne die Wirtschaft eines Landes zu ruinieren.