Corona COVID 19

  • z.B. Schwiegerellis (gg. oder über 80) das Problem (sie ist z.B. gestern extra durch den Ort getingelt, um sich zu vergewissern, ob die Frisöre tatsächlich noch zu haben- meiner Dame hat sie's wohl nicht geglaubt... :verwirrter: ).

    Wenn Sie schon immer jeden Tag raus gehen und spazieren - why not?


    Komischerweise entdecken jetzt alle auf einmal das spazieren gehen und Fahrrad fahren für sich.

    Jetzt wo ich tot bin ist alles soviel leichter,
    ihr müsst alle aufstehen und ich schlaf einfach weiter.


    Nicht lange raten, recherchieren! Original-Trabant.de

  • In Sachsen wird alles getan, um die Infektionszahlen zu erhöhen.

    Anders kann ich mir einen Teil der Maßnahmen nicht erklären.


    Warum erfindet die Landesregierung einen Bewegungsradius von 15km um die Wohnadresse, während es solche Regeln in den meisten anderen Bundesländern nicht gibt?

    Um die Leute so dicht wie möglich in den Städten zu konzentrieren?

    Wäre es nicht viel klüger, soviele Menschen wie möglich aus den Zentren hinauszubekommen? Alle Kleingärtner, alle Wochenendhaus-Besitzer, alle Besitzer von Dauercampingplätzen und jeden der kann, irgendwie in die Natur und aufs Land zu kriegen, wo ganz automatisch viel mehr Abstand zwischen den Menschen möglich ist?

    Hat schonmal jemand versucht, die 2m-Abstandsregel in einem normalen Mietshaus einzuhalten? Völlig unmöglich, auf der Treppe jemandem auszuweichen. Oder im Fahrstuhl. Oder im Supermarkt, wo zwar aller 2m ein lustiger Klebestreifen auf dem Boden klebt, aber soviel Krempel in den Gängen aufgestellt wird, daß Abstand kaum einzuhalten ist. Allein der ganze Oster-Zauber, die Sonderaufsteller und das 1€-Geraffel - unmöglich!


    Warum fahren Busse und Bahnen nach Samstagsfahrplan, nur weil es sich nicht mehr rechnet? Um möglichst viele Fahrgäste in einem Fahrzeug zusammenzusperren?


    Warum haben außer Lebensmittelhandel und Grundversorgung alle Läden geschlossen, während wenige Kilometer weiter im Nachbar-Bundesland alles geöffnet hat? Macht der Virus an der Landesgrenze Halt?


    Warum ist es problemlos möglich, daß Heerscharen von Leuten (und zwar auffallend viele Personen höheren Alters, also Risikogruppe Nr. 1) die Kaufhallen bevölkern, alles anfassen wie immer, überall dran herumriechen, das ganze mehrfach am Tag um seltene Bückware wie Klopapier zu ergattern, während sich die arbeitende Bevölkerung beschränken muß, um gerade diese Leute zu schützen?


    Warum überhaupt sperrt man 95% der Leute ein, um 5% zu schützen? Wäre es nicht anders herum klüger, um zusätzlich auch langsam aber sicher in Richtung Herdenimmunisierung zu kommen? Im Moment schieben wir das Problem nur auf, aber wir lösen es nicht.


    Warum erlaubt man den Gaststätten nicht wenigstens, ihre Biergärten zu öffnen? Dort wäre Abstand problemlos realisierbar.

    Warum kassiert man gern die Zweitwohnsitzsteuer, erlaubt den Menschen in mehreren Bundesländern aber nicht, sich an ihren Zweitwohnsitzen aufzuhalten? Das einzelne Haus am Ostsseestrand bietet garantiert mehr Schutz (weil Abstand!) als die Mietwohnung in Leipzig oder anderen Städten...


    Die Maßnahmen sind zumindest teilweise nichts anderes als der politische Offenbarungseid gegenüber einem in der BRD über 35 Jahre kaputtgespartem und auf Gewinnmaximierung getrimmtem Gesundheitswesen, das weder Bevorratung für den Katastrophenfall ermöglicht (mit einer Milliarde wirkungsvoller Schutzmasken käme ganz Deutschland rund 2 Wochen aus), noch staatliche Einflußnahme auf die Produktion pharmazeutischer Mittel oder auch nur eine vernünftige Staatsreserve für den Seuchenfall ermöglicht.

  • "Das einzelne Haus am Ostsseestrand bietet garantiert mehr Schutz (weil Abstand!) als die Mietwohnung in Leipzig oder anderen Städten..."


    Die Politik erhebt ihr hässliches Haupt....


    Wenn aber die Bouletten infiziert an ihre Badewannen strömen, wird's eng an der Küste und den Seen - räumlich wie auch krankenversorgungstechnisch.


    Und letzteres war nach Aussage der Regierung M-V der ausschlaggebende Grund. Ich weiß nicht, wie die Kapazitäten in den KKH Wolgast / Anklam diesbezüglich sind - ausreichend aber auf keinen Fall.

    Aber: es werden Intensivpatienten durch die Gegend geflogen - so gesehen ist eine punktuelle Evakuierung technisch möglich.


    Oder einen Lazarettzug von Ahlbeck in die Hauptstadt - im Gegensatz zu früher aber über Wolgast.


    Andererseits verhungern natürlich davon abhängige Wirtschaftszweige - man kann dabei zukucken.


    Über das Verhalten von Teilen der gefährdeten Personengruppen kann man wunderbar sinnieren - auch darüber, das vermutlich der Bio-Unterricht bezüglich Pandemien und Virologie a: schon etwas länger her und b: vermutlich noch weit von heutigem Wissensstand entfernt ist.


    Persönliche Erkenntnis der letzten 8 Wochen: die Fähigkeit zum überlegten Handeln hinsichtlich Selbstschutz etc. korrespondiert direkt mit der Bildung / Ausbildung / intellektuellen Fähigkeiten.

  • Merkel wird heute mit den Landespräsidenten Videokonferieren und da wird wohl eine Verlängerung der Maßnahmen bis zum 3. Mai herauskommen.


    Deluxe Ich kann deine Fragen verstehen, aber mittlerweile sind alle Altersgruppen gefährdet. Und Mobilität ist eben das effektivste Ansteckungsmittel, also soll das maximal eingeschränkt werden.

    Und die Leute reagieren in Gezeiten. Wurde vorletztes Wochenende die niederländische Bevölkerung getadelt da sie massenhaft (zu den Kirschblüten) hinaus ging; das Osterwochenende war sie ganz gehorsam, dagegen aber die Belgier wieder nicht. Und in den entferntesten Orten in Wales und Schottland hat die örtliche Bevölkerung die reiche Zweit- und Dritthausbesitzer verjagt, nicht nur weil die die winzigen Läden leer kauften, aber auch weil am Arsch der Welt das Gesundheitswesen kaum Kapazität hat.

  • Söder... wenn er (bzw. sein Kabinett) nicht der Erste gewesen wäre, der in Deutschland die Notbremse gezogen hat, dann hätten wir jetzt vielleicht auch annähernd italienische, spanische oder amerikanische Verhältnisse. Ich weiß allerdings auch nicht genau was wirklich "in Sachsen abgeht".

    Dem Söder sein gestriges Statement hat mir sehr gut gefallen. Kein Vergleich zu der Labertasche aus NRW. Und der sächsische Landesvater meinte, dass durch die Maßnahmen immerhin Menschenleben gerettet werden.

    Das Durchschnittsalter der Sachsen liegt bei 47. Und damit reichlich drei Jahre über dem von Bayern. Das erklärt auch den wahrgenommen Anteil an Graukäppis.

    Im Vergleich zu Restsachsen läuft es hier in C vorbildlich. Es sind drei Sterbefälle bekannt. Aber statistisch gesehen (und wenn ich mich nicht verrechnet habe) sterben in dieser Stadt täglich 14 Menschen aus den unterschiedlichsten Gründen.

    Irgendwelche Boutiquen & Co. sind natürlich geschlossen. Die Baumärkte verkaufen nur an Gewerbetreibende. Thomal Philipps z.B. hat auch geschlossen, Selgros hat von 6:00 bis 22:00 geöffnet. der ÖPNV fährt nach Ferienfahrplan.

    Aber die KFZ-Werkstätten werden betrieben. Hab grad letzte Woche HU machen müssen. Das ging problemlos.

  • "Warum erfindet die Landesregierung einen Bewegungsradius von 15km um die Wohnadresse..."

    Das hat die Landesregierung nicht "erfunden" - hier hat das sächsische OVG nach vorangegangenem Eilantrag gegen die Verordnung (und nur deswegen!) im Nachhinein präzisiert. Ohne besagten Eilantrag gäbe es diese bezifferte Einschränkung vermutlich gar nicht.


    "Wäre es nicht viel klüger, soviele Menschen wie möglich aus den Zentren hinauszubekommen? Alle Kleingärtner, alle Wochenendhaus-Besitzer, alle Besitzer von Dauercampingplätzen und jeden der kann, irgendwie in die Natur und aufs Land zu kriegen, wo ganz automatisch viel mehr Abstand zwischen den Menschen möglich ist?"

    Ganz automatisch? In den letzten Wochen wurden hier im Landkreis zu 90% Grillpartys/ Coronapartys/ "Familienfeiern" an den o. g. Orten festgestellt. Leider ist oft nicht jeder für sich und nur in seinem eigenen Garten/auf seinem Grundstück - wenn dann waren hier meistens 10 - 30 Leute gemeinsam um den Grill/das Feuer etc. . Ist das jetzt viel klüger?


    "Hat schonmal jemand versucht, die 2m-Abstandsregel in einem normalen Mietshaus einzuhalten?"

    Nach meiner Kenntnis ist in Sachsen ein Mindestabstand von 1,5 Meter niedergeschrieben worden.

    Wie viele Minuten/Stunden "begegnet" man sich in einem Mietshaus, wie viel Zeit "verbringt" man dicht an dicht zusammen im Supermarkt oder Fahrstuhl?


    "Warum fahren Busse und Bahnen nach Samstagsfahrplan, nur weil es sich nicht mehr rechnet? Um möglichst viele Fahrgäste in einem Fahrzeug zusammenzusperren?"

    Eventuell ist bei einer vorläufig festgelegten Ausgangssperre auch mit weniger Fahrgästen zu rechnen? Man unterstelle den Betroffenen jetzt mal sich auch weitestgehend daran zu halten.


    "Warum haben außer Lebensmittelhandel und Grundversorgung alle Läden geschlossen, während wenige Kilometer weiter im Nachbar-Bundesland alles geöffnet hat? Macht der Virus an der Landesgrenze Halt?"

    Warum haben wir in Thüringen vermehrt Mundschutz-Pflicht und Sachsen hat das nicht? Macht der Virus vor der Gusche halt? Welche Maßnahmen wirklich sinn- und/oder wirkungsvoll waren, wissen wir wohl erst im Nachgang...


    "Warum ist es problemlos möglich, daß Heerscharen von Leuten (und zwar auffallend viele Personen höheren Alters, also Risikogruppe Nr. 1) die Kaufhallen bevölkern, alles anfassen wie immer, überall dran herumriechen, das ganze mehrfach am Tag um seltene Bückware wie Klopapier zu ergattern, während sich die arbeitende Bevölkerung beschränken muß, um gerade diese Leute zu schützen?"

    Die einzigen hier bislang aufgenommenen und auch geahndeten Verstöße wurden von Personen < 35 Jahren begangen - Rentner verhalten sich diesbezüglich bislang vollkommen unauffällig. Der Einzelhandel kann/sollte/müsste unterstützend nach wie vor vom Hausrecht Gebrauch machen, insofern erforderlich...


    "Warum überhaupt sperrt man 95% der Leute ein, um 5% zu schützen? Wäre es nicht anders herum klüger, um zusätzlich auch langsam aber sicher in Richtung Herdenimmunisierung zu kommen? Im Moment schieben wir das Problem nur auf, aber wir lösen es nicht."

    5%? Ich glaube, da kann man den Demografiemonitor von nicht nur Sachsen getrost zulassen...das haut sicher nicht hin.


    "Warum erlaubt man den Gaststätten nicht wenigstens, ihre Biergärten zu öffnen? Dort wäre Abstand problemlos realisierbar."

    Nach ein paar Bierchen hast du 3 Leute auf insgesamt 1,5 Meter verteilt...


    "...die Fähigkeit zum überlegten Handeln hinsichtlich Selbstschutz etc. korrespondiert direkt mit der Bildung / Ausbildung / intellektuellen Fähigkeiten."

    genau so.

  • Wenn Sie schon immer jeden Tag raus gehen und spazieren - why not?

    Kann ich Dir ganz genau sagen: weil's im Ort tagsüber ordentlich belebt ist und alle paar Schritte Bekannte kommen (können) und dann palavert wird, definitiv OHNE 1,5 m Abstand. - "Wir haben doch nichts" - so auch die Aussage bei unserem Kurzbesuch am Sonntag. Ergänzt um die

    mehrfache Aufforderung, unsere (extra zu IHREM Schutz angelegten) Schutzmasken doch ruhig abzusetzen...:verwirrt:

    Außerdem gibt es auch keine wirkliche Notwendigkeit, den evtl. sowieso anstehenden Tagesspaziergang in diese (weiter entfernte) Richtung zu lenken. Nur ein paar Schritte in die Gegenrichtung locken Wald und See, eigentlich...

    Mossi's (sicher mehr als oft durchaus zutreffende) Kopplung solcher Arglosigkeiten an den Bildungsgrad muss ich hier übrigens widerlegen: es ist Abi und ehem. Leitungstätigkeit vorhanden. Gepaart mit einem gerüttelt Maß an Sturheit.... ;)


    Deluxe : bei manchem stimme ich Dir zu, bei den Schrebergärtnern, Dauercampern, Datschenbesitzern nicht so recht. Wie oben schon richtig gesagt wurde, steht die Geselligkeit in diesen Bereichen traditionell viel zu hoch im Kurs - und trotz sicher vieler potentiell vernünftiger Leute sehe ich hier genauso viele unvernünftige. Mindestens genauso viele...:rolleyes:


    Ich halte die gg. Corona ergriffenen Maßnahmen nach wie vor für überwiegend richtig, das Chaos in der Intensivmedizin wurde bisher ebenso verhindert, wie potentiell 1000e Tote (und die beileibe nicht nur in der Generation 70+).

    Das Verkehrteste, was man jetzt machen könnte, wären m.E. zu schnelle und zu umfangreiche Lockerungen. Dann könnte alles bisherige nämlich ganz fix umsonst gewesen sein.

  • hier hat das sächsische OVG nach vorangegangenem Eilantrag gegen die Verordnung (und nur deswegen!) im Nachhinein präzisiert.

    Was aber überhaupt nichts daran ändert, daß diese Grenze reine Willkür und durch nichts, aber auch gar nichts wissenschaftlich begründbar ist. Die hätten dort jede x-beliebige Zahl reinschreiben können. Und deshalb hinterfrage ich diese Maßnahme - nicht zuletzt auch deshalb, weil sie außerhalb der sächsischen Grenzen so nicht gilt und hier jedes Fürstentum seine eigenen Mätzchen macht. Das hat doch nichts mit taktisch klugem, strategischem Infektionsschutz zu tun. Das ist einfach nur das übliche föderale Stückwerk, meinethalben medienwirksamer Aktionismus. Aber mehr nicht.


    In den letzten Wochen wurden hier im Landkreis zu 90% Grillpartys/ Coronapartys/ "Familienfeiern" an den o. g. Orten festgestellt.

    Gegen Dummheit ist kaum ein Kraut gewachsen - aber es ist nunmal Tatsache, daß Abstände im Außenbereich viel leichter einzuhalten sind als in Mietskasernen. Daß es immer einige nicht begreifen, werden wir nicht ändern - aber mal wieder Polizei zu sehen ist ja auch ganz nett, nach Jahren ohne Präsenz in der Fläche.



    Nach meiner Kenntnis ist in Sachsen ein Mindestabstand von 1,5 Meter niedergeschrieben worden.

    Wie viele Minuten/Stunden "begegnet" man sich in einem Mietshaus, wie viel Zeit "verbringt" man dicht an dicht zusammen im Supermarkt oder Fahrstuhl?

    Und die 1,5m sind besser einzuhalten? Guck Dir mal so ein normales Neubaublock-Treppenhaus an... ;)

    Übrigens ist es völlig egal, ob ich jemandem Stunden oder nur Minuten oder Sekunden begegne. Wenn das Zeug in seiner Ausatemluft ist bzw. er einen Schwall davon in die Luft des Treppenaufgangs gehustet hat, atme ich das mit einem einzigen Atemzug auf der Treppe ein, solange es noch in der Luft ist.

    Warum haben wir in Thüringen vermehrt Mundschutz-Pflicht und Sachsen hat das nicht?

    Gegenfrage; Was heißt "vermehrt"? Und: Habt Ihr in Thüringen mehr Masken vorrätig als die Sachsen?

    Zumal Eure Mundschutzpflicht ja auch nicht konsequent, sondern nichts als ein Flickenteppich ist. Die einen haben, die anderen nicht, jeder Kreis macht seins.

    Nach ein paar Bierchen hast du 3 Leute auf insgesamt 1,5 Meter verteilt...

    Naja gut, es muß ja nicht zur Sauferei werden. Es ist lediglich ein Gedanke.

    Seit Jahren erleben wir ein massives Kneipensterben. Das wird jetzt ganz sicher nicht besser - viele werden nach Corona nicht wieder öffnen, vor allem nicht, wenn die Maßnahmen jetzt bis zum St. Nimmerleinstag fortgeführt werden. Es war lediglich ein Gedanke an eine Chance, aus null Umsatz wenigstens ein bißchen Umsatz zu machen und den Wirten das Überleben zu sichern. Wenigstens im Notlaufmodus.

    Irgendwann wird man merken, daß die Coronamaßnahmen uns in der filigranen Kleinwirtschaft viel Schaden zugefügt haben und auch Dinge unwiderbringlich vernichtet wurden...


    Wenn aber die Bouletten infiziert an ihre Badewannen strömen, wird's eng an der Küste und den Seen - räumlich wie auch krankenversorgungstechnisch.


    Und letzteres war nach Aussage der Regierung M-V der ausschlaggebende Grund. Ich weiß nicht, wie die Kapazitäten in den KKH Wolgast / Anklam diesbezüglich sind - ausreichend aber auf keinen Fall.

    Zustimmung.

    Bloß...

    In den Großstädten, in die man die Leute pfercht, reichen die Kapazitäten rein rechnerisch doch genauso wenig, gemessen an der Bevölkerungszahl.

    Und im ländlichen Raum bzw. in kleinen, oft sogar früheren Kreisstädten, die ihren Status dank Kreisreformen längst verloren haben, wurden die Krankenhäuser weggespart - da gibts gar keine Versorgung mehr und die Betroffenen stehen dann auch noch in den größeren Städten an den Kliniken an.

    Hier vor der Haustür habe ich so ein Beispiel - eins von vielen. Ein top saniertes, modernes Krankenhaus. Von einer Woche auf die andere dichtgemacht, ab sofort 25km bis zur nächsten Klinik.

    Und es ist erst wenige Monate her, da wurde sogar eine Studie veröffentlicht, nach der deutschlandweit etwa 400 Krankenhäuser zuviel existieren. Hätte man die auch noch alle dichtgemacht...gar nicht auszudenken.

    Es braucht wieder mehr kleinteilige Versorgung...Krankenhäuser in jeder Stadt, so wie früher. Aber solange derlei Einrichtungen Gewinn erwirtschaften müssen, gibt es darauf keine Chance. Bis 1985 durften Krankenhäuser in der BRD (West) keinen Gewinn machen...und das hatte gute Gründe. Seitdem haben wir das alles auf dem Altar des Markt-Gottes geopfert.



    Alles in allem:

    Die deutsche Kleinstaaterei, die mangelnde Abstimmung und Vereinheitlichung auf Bundesebene und die Tatsache, daß hier jeder sein eigenes Ding macht und überall etwas anderes gilt, hält sich mein Vertrauen in die Entscheidungsträger auf überschaubarem Niveau. Und ich habe gelernt, von oben vollmundig verkündete Maßnahmen zum Wohle des Volkes zumindest kurz zu hinterfragen, bevor ich sie pauschal gut und/oder sinnvoll finde.


    Und wenn man dann noch die Hurrameldungen in der Presse liest...

    Neulich bei uns im Käseblatt stand doch ernsthaft in einer Schlagzeile "Breite Zustimmung zu Maßnahmen der Regierung" - und keiner merkt etwas?

    Breite Zustimmung aus der Arbeiterklasse zu den Maßnahmen von Partei und Regierung...Lang anhaltender, stürmischer Beifall... nunja...hätte auch im ND stehen können.

  • Wenn's doch aber nunmal offenbar so ist, dass die Mehrheit die meisten der Maßnahmen für angebracht und richtig hält...

    Wie gesagt: sogar ich stimme dem weitgehend zu - und als großen Fan dieser Regierung, unserer großen Vorsitzenden und des Systems als solchem würde ich mich nicht unbedingt bezeichnen wollen...;)

  • Die sächsische Staatsregierung macht einfach seit 1866 die Bayern nach und fliegt immer damit auf die Fresse. Wie, bitteschön, haben die das nochmal begründet, daß diese zwei "Freistaaten" Maßnahmen ergreifen, die in 14 anderen Bundesländern erstaunlicherweise nicht nötig sind? In Sachsen damit, daß wir so viele über 65- jährige haben. Absurd. Statt am Wochenende ins Erzgebirge zu fahren, muß ich mich im Zeisigwald ergehen, wie 260.000 andere Chemnitzer auch...

  • Vieles einfach nur ein Ergebnis der Kleinstaaterei aka Förderalismus. 16+1 Bundesland und man ist nicht in der Lage sich zu einigen. Beispiele gibts da viele und wenn Einigung dann ist es der kleinste gemeinsame Nenner. Wenn dann per Gerichtsbarkeit diverse Verordnungen überprüft werden, kommt es dann zu Festlegungen, wie der sächsischen 15km.

    Ich hätte mir von einer handlungsfähigen Koalition konkrete Ansagen für alle Bundesländer erwartet. Hab ich mir aber schon bei Rente/Gesundheitswesen/Bildung ... Ich hoffe nur, dass die Bevölkerung weiterhin die Geduld behält ...

    Immerhin gibt es Hoffnungsschimmer. VW beginnt wieder zu arbeiten - das wird das DSL Netz doch ein wenig entlasten.Die Umweltziele werden wir dieses Jahr wohl auch einhalten.

  • Mossi's (sicher mehr als oft durchaus zutreffende) Kopplung solcher Arglosigkeiten an den Bildungsgrad muss ich hier übrigens widerlegen: es ist Abi und ehem. Leitungstätigkeit vorhanden.

    Der Bildungsgrad ist sicher auch nicht ganz zutreffend. Denn man kann Bildung durchaus als eine Art Dressur auffassen. Wenn es nämlich an charakterlichen, sozialen und intellektuellen Kompetenzen mangelt, dann kann das durch Bildung niemals ausgeglichen werden. Hoch qualifiizeirte und gebildtete Leute können sehr rücksichtslos sein und wollen sich einfach nicht einordnen. Derweil die Ungebildeten die Zusammenhänge nicht so richtig begreifen können. Da stellt sich jetzt die Frage, wer von denen leichter zu überzeugen ist.

  • "es ist Abi und ehem. Leitungstätigkeit vorhanden."


    Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer.


    Wann waren Abi (mit Berufsausbildung) und Leitungstätigkeit aktuell?


    Mir ging es auch eher um die Fähigkeiten, die Dinge einigermaßen zu überblicken und entsprechende Rückschlüsse zu ziehen.


    Ignoranz ist keine Fähigkeit.

  • Letzteres unbestritten.


    Dass aber der Bildungsgrad (auch und gerade bezüglich des Verhaltens in solchen Situationen) einer Halbwertzeit unterliegt, der Abiturient mit den Jahrzehnten quasi auf Schulabbrecherniveau herunterverblödet, halte ich für ziemlich fragwürdig.... Zumindest, so lange Alois A. und artverwandte Erkrankungen keine Rolle spielen. ;)

  • Ach ist das sehr amüsant was man hier so ließt.


    Es ist doch wohl einleuchtend, dass jedes Bundesland seine eigenen Maßnahmen aufstellt. Maßnahmen zum Fischfang auf hoher See machen in Bayern auch weniger Sinn als z.B. in Niedersachsen. Im medizinischen Sinne ist es eben das selbe.

    Noch können wir froh sein, dass nicht alle unwirtschaftlichen Krankenhäuser geschlossen sind. Nach der Einführung der Fallpauschale sind reihenweise Krankenhäuser dem Rotstift zum Opfer gefallen.

    Was aber überhaupt nichts daran ändert, daß diese Grenze reine Willkür und durch nichts, aber auch gar nichts wissenschaftlich begründbar ist. Die hätten dort jede x-beliebige Zahl reinschreiben können. Und deshalb hinterfrage ich diese Maßnahme - nicht zuletzt auch deshalb, weil sie außerhalb der sächsischen Grenzen so nicht gilt und hier jedes Fürstentum seine eigenen Mätzchen macht.

    Und genau das darf auch der Freistaat so handhaben und gegen Verstöße vorgehen.

    Es wird sicherlich nicht der Hausmeister gesagt haben, macht doch einfach mal 1,5 Meter.

    Sachsen hat viele Universitätskliniken und die Politik wird sich diese als Berater vor diesen Entscheidungen zur fachlichen Einschätzung geholt haben.


    Wie will man bei einer akuten Gefahr ohne vorherige Erkenntnisse eine wissenschaftliche Studie erheben?

    Einer muss halt den Anfang machen und testen ob die Maßnahme sinnvoll ist.


    Wir können froh sein, dass die Fallzahlen zur Zeit sinken. Wären diese Maßnahmen nicht getroffen worden, hätten einige von uns Ihre Eltern, Verwandte, Freunde, Familienangehörige im Eisstadion bei der Leichenschau das letzte mal sehen dürfen.

  • Es ist doch wohl einleuchtend, dass jedes Bundesland seine eigenen Maßnahmen aufstellt.

    In diesem Fall eben nicht. Es geht bundesweit um ein- und dasselbe Problem, eine Virusinfektion. Sachsen hat, wie auch Bayern, die Grundrechte seiner Bevölkerung weitaus stärker beschränkt als die anderen Länder, in denen aber im Hinblick auf Sars-CoV2 gerade keine anderen Verhältnisse herrschen. Ich stelle keinesfalls infrage, daß die durch die Bundesregierung und die Mehrheit der Bundesländer getroffenen Maßnahmen notwendige Übel sind. Die in den genannten zwei Ausreißerländern getroffenen weitergehenden Maßnahmen stellen für mich aber reine Profilierungssucht von Regionalpolitikern dar. Und das ist ja auch nicht auf die leichte Schulter zu nehmen: Während ich z.B. in Hessen "nur mal so" mit dem Trabant eine Runde drehen dürfte, mache ich mich in Sachsen strafbar oder begehe zumindest eine Ordnungswidrigkeit, weil "nur mal so rumfahren" hier nicht unter die Ausnahmen von der Ausgangssperre fällt. Wer nicht mit diesem Regime leben muß, dem mag das nicht so tragisch erscheinen, aber ich finde es unerhört.

  • Dann fährst Du eben Eìnkaufen oder Tanken oder meinethalben Zigaretten ziehen...;)

    Grundrechte.... - das (Über-)Leben ist das wohl wichtigste Grundrecht, das auf körperliche Unversehrtheit ebenso, auch und gerade für Risikogruppen (also nicht selten die, die für uns alle seinerzeit die Karre wieder aus dem Dreck gezogen haben Und dieser Dreck war wesentlich tiefer, als die blasse Staubschicht, die wir aktuell wegzuwischen haben...).

    Da dürfen Nebensächlichkeiten, wie z.B. Spazieren Fahren oder mit den Spezies in geselliger Runde Alkohol vernichten, gerne mal ein Weilchen hinten anstehen, so schwer das ggf. auch fallen mag. ?(

  • Interessant ist, daß vor allem von außen alles nicht so schlimm zu sein scheint.

    Im eigenen Umfeld muß man ja z.B. nicht pausieren, weil man kein Material mehr ranbekommt. Das ist hier von innen aber anders...


    Wenn bundesweit gleiche Rechte und Pflichten für alle gelten würden, wäre ich ganz still. Aber hier geht es nur um die von Marlene geschilderte Profilierungssucht sächsischer Landespolitiker.
    Und das nervt einfach...

    So, wie diese Kleinstaaterei auch in vielen anderen Punkten nervt und schließlich auch schadet.

  • denen aber im Hinblick auf Sars-CoV2 gerade keine anderen Verhältnisse herrschen.

    Verschiedene Regionen haben auch Ihre Hotspots. Dies ist nicht nur auf der Ebene Bundesrepubik, sondern auf Stadt/Dorf Ebene zu betrachten.

    Unter Übersicht COVID 19 kannst dir alles ganz detailliert anschauen.


    Während ich z.B. in Hessen "nur mal so" mit dem Trabant eine Runde drehen dürfte, mache ich mich in Sachsen strafbar oder begehe zumindest eine Ordnungswidrigkeit, weil "nur mal so rumfahren" hier nicht unter die Ausnahmen von der Ausgangssperre fällt. Wer nicht mit diesem Regime leben muß, dem mag das nicht so tragisch erscheinen, aber ich finde es unerhört.

    Mir erscheint es sehr rätselhaft, weswegen man einfach mal so eine Runde fahren soll?

    Es gibt klare Anweisungen... Zuhause bleiben, Kontakte meiden.



    aber ich finde es unerhört

    Was genau stört dich daran?


    Man sollte einfach Realistisch denken. Dieses Jahr wird es keine Trabi Treffen in dem bekannten Grad geben.

    Jetzt ist das Leben eingeschränkt, man lockert es, die Zahlen werden wieder steigen usw...

    Ich persönlich bin nicht betroffen, aber ich mache mir Gedanken, wie ich jetzt mein Hobby Trabant sinnvoll unterstützen kann. Viele Vereine, Veranstalter und co werden wirtschaftlich an dieser Situation zu grunde gehen. Die Bundesregierung wird diesen Personenkreisen wenig Unterstützung anbieten. Deswegen finde ich, dass man solchen Menschen jetzt einfach mit der gewonnen Zeit helfen könnte. Anklam, Ostblock MV Treffen, Mühlhausen, Ascheberg usw sind Treffen gewesen, die ich difinitiv anfahren wollte. Tja und jetzt? Meine Autos habe ich gar nicht erst angemeldet aber ich versuche trotzdem etwas für die Veranstalter zu machen, wenn es nur eine Geldspende ist.


    Interessant ist, daß vor allem von außen alles nicht so schlimm zu sein scheint.

    Im eigenen Umfeld muß man ja z.B. nicht pausieren, weil man kein Material mehr ranbekommt. Das ist hier von innen aber anders...

    Ich kann das Sanders Fett weiterhin online bestellen. Somit sollte dies ja für dich auch weiterhin möglich sein und du kannst dein Gewerbe so weiter betreiben.


    Mit Kundenaufträgen wird natürlich dann knapper werden.

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