Corona COVID 19

  • der Hamster klopapier, gibt dich meistens nur noch eine Packung pro Einkauf. Wenn man 5 mal einkaufen geht dann .....

  • Mit dem Hammer gehe ich ja mit, aber ob das mit dem Tanz funktioniert, das wird spannend werden. So eine Gesellschaft ist eher eine Titanic als eine Ballerina...

  • Heute Morgen hatte ich ein absolut episches Erlebnis mit der Gattung "Hamster" im Lidl:

    Ein Ehepaar, gekleidet im typischen Cindy-aus-Marzahn-Style, wohl so um die 60 - Beide hielten keinen Abstand zu anderen Kunden, trugen weder Masken noch Handschuhe.


    Als ich das erste Mal mit möglichst viel Abstand dran vorbei ging, kreischte die Alte gerade ihren Mann an: "Bernhard, hast Du schon Hasenfutter geklaut??? Ich hole Klopapier", woraufhin Bernhard sich zur Gemüsetheke begab, und anfing, jeden Kohlrabi, Bundmöhren und andere Kohlarten anzugrabbeln, und überall die Blätter abzudrehen, um sie dann in mehrere Einwegtüten zu stopfen und das eigentliche Produkt völlig kahl zurückzulegen.


    Ich dachte dann, das wär´s an asozialem Verhalten gewesen - aber weit gefehlt!


    Als ich an der Kasse stand, kamen die dann mit ihrem Wagen an - Klopapier hatten auch die nicht bekommen, wird eh nicht mehr geliefert.

    Die hatten dafür aber neben etlichen Säcken kostenlosem Grünzeug vierzig - in Zahlen: 40 Pakete vom frisch gelieferten Kaffee samt Pappaufsteller im Korb.


    Als die Verkäuferin meinte, man wolle eigentlich nur haushaltsübliche Mengen verkaufen, um die Versorgung für alle Leute zu ermöglichen, fing die korpulente Dame direkt an unter falscher Verwendung diverser Artikel und Präpositionen rumzuschreien... Nach dem Motto "Wo sind wir denn hier? Diktatur! Bananenrepublik! Ich tue kaufen was ich will!" - so dumm, dass man das nichtmal mehr richtig wiedergeben kann.


    Jedenfalls drohte die offenbar auch unter schwerer Dyskalkulie leidende Frau dann damit, einfach "20 Mal nacheinander mit 4 von die Pakete" zur Kasse zu gehen, woraufhin die Kassiererin ihr den Kaffee verkaufte.


    Der Sicherheitsdienst, der am Markteingang allen Leuten die Hände desinfiziert, tat: Exakt. Überhaupt Nichts.


    Armes Deutschland...:puke::pinch:

  • Ich kann nur bestätigen, dass die Bereitschaft der (noch geöffneten) Märkte, sich der Situation verantwortungsvoll zu stellen, sehr differenziert ist.

    Da reicht es von "null Reaktion", über Alibi-Maßnahmen, bis zu totalem Gehorsam.
    Das Postamt (Ich weiß, es ist kein Amt!) ist von weitem an der langen Schlange auf der Straße erkennbar: Einzelabfertigung. Rossmann: ganze Großfamilien rücken zum gemeinschaftlichen Einkauf von Toilettenpapier an. Es werden nahezu alle Vorschriften und Ratschläge mißachtet, kein Schutz für Angestellte und Kunden.
    Und wenn der Sicherheitsdienst, so wie A-S-O schreibt, keine Autorität beweist, kann er auch zu hause bleiben.

  • Da bekommt er weniger Geld....

  • A-S-O

    Die Gedanke ist nicht in dir aufgekommen, die beiden bis nach Hause zu folgen? Erstens weiß man dann welches Auto die fahren und zweitens wo in der Adventzeit ein fettgemestete Hase auf dich wartet. Wenn das Auto Mittwochvormittags nicht vor der Tür steht, ist der Weg frei. https://duckduckgo.com/?q=rezepte+hase&t=ffsb&ia=web


    Übrigens gilt 'Bernhard' in den NL als Name für Adelshalunken. Nicht nur hieß der Prinz-Gemahl der Köningin Juliana so, sein gleichnamiges Patenkind hat sich mittlerweile als Miethaie erwiesen.

  • Freitag Abend hab ich mir ne Pizza in unserer Pizzeria abgeholt. Gleichzeitig war noch ein Mann da der zum ersten mal in seinem Leben Pizza "geholt" hat, sein Kommentar: Solidaritätspizza. Wir sind ja wenigstens froh das unser Italiener dreimal die Woche abends sein Fenster aufmacht.


    Gestern wollte meine Frau das gleiche wie ich, kam zurück ohne Pizza....ca 50 ! Leute standen in einer riesigen langgezogenen Schlange mit Abstand und wollten ihren Beitrag geben damit unser Nico bleibt. Hab dann selber Pizza gemacht und mich für ihn gefreut.


    PS: mag heute keine Pizza, es wird Fleisch vom örtlichen Metzger gegrillt

  • Einen örtlichen Metzger mit gutem, hochwertigem Fleisch hätte ich auch gerne

    Der letzte örtliche Metzger in meiner Heimat (Dorf bei Dessau, Sachsen Anhalt) hat schon in Ende der 1990er Jahre den Betrieb eingestellt, und hier im Münchner Südosten habe ich in über 20 Jahren noch nie einen gefunden. Glücklicherweise gibt es in der Heimat (im ehemaligen Konsum des Nachbardorfes) noch einen Wurschtladen, der Produkte aus regionaler Produktion anbietet und halbwegs gut frequentiert ist. Seit über 20 Jahren importiere ich bei jedem Heimatbesuch ein stattliches Care-Paket aus diesem Laden nach Bayern. Hoffentlich übersteht der Laden die Krise.


    Ein anderes Kapitel ist ja leider der Bäcker im Nachbardorf. Von dem habe ich mir auch immer Brot mit nach München genommen. Der musste aber leider schon bei Einführung des Mindestlohnes aufgeben. Armes Deutschland. Natürlich bin ich für einen Mindestlohn, Aber so lange es ausreichend viele Konzerne gibt, die so viel Ware zu Dumping-Preisen anbieten können, dass alle lokalen Anbieter keine Chance mehr haben, dann weiß ich auch nicht mehr weiter.


    Gruß Steffen


    PS: Ich habe übrigens bisher noch nirgendwo ein Brot finden können, das mir nur annähernd so gut schmeckte, wie das vom Bäcker in der Heimat.

    Früher fuhr ich 6V, weil ich musste. Heute tu ichs, weil ich kann.

    4 Mal editiert, zuletzt von Fridl ()

  • Ich könnte dir ja mal ein Brot von meinen Bäcker schicken, der alte Herr wird dieses Jahr 65.

  • Bäcker haben wir zum Glück noch einige im Umkreis. Von der "Landbäckerei" mit diversen Filialen bis zum althergebrachten kleinen Dorfbäcker. Letzteren steuert meine Frau jeden Fr nach Feierabend extra mit einigen km Umweg an, um - neben leckerem Kuchen althergebrachter Art - die Wochenration 'Ostknüppel" zu holen, die wir dann portionsweise einfrieren. Nach der Schließung der Bäckerei im Nachbarort haben wir lange nach einem adäquaten Ersatz mit guten 'Ostbrötchen' gesucht - und schließlich endlich auch gefunden. Leider schmeckt dort das Brot nicht, das hole ich wiederum bei besagtem 'Landbäcker'. Dessen Kuchen wiederum entstammt wohl des öfteren Fertigmischungen (hat erst kürzlich wieder "durchschlagenden Erfolg" erzielt :rolleyes:).

    Fleischer haben wir inzw. nur noch die Filiale einer kleinen Kette - manches ist gut, vieles aber auch nicht. Besser wie gar nix eben...


    Ansonsten war heute wetterbedingt viel unterwegs: Wanderer, Radler, jede Menge Simmen (Jugendliche gerne verbotenerweise im Pulk), Autos incl. Oldies, offensichtlich viele Familien unterwegs. Wir haben auch ne kleine Runde mit der Kugel gedreht - fast fühlte sich's heute wie normal an....


    P.S.: Unterwegs gesehen, dass unser nächster Italiener inzw. auch einen Lieferservice anbietet. Werden wir gelegentlich auch mal nutzen, um ihm den Umsatz etwas zu steigern. :)

  • Mit den Bäckern ist es hier ähnlich - Das unschlagbare "Nordländer"-Schwarzbrot kommt vom alten Dorfbäcker bzw. aus dessen bestens besuchter Niederlassung in Parchim, wirklich gute, selbstgemachte Brötchen gibts aber nur noch beim Bäcker Lau im 20 km entfernten Lübz - die sind aber die Fahrt am Wochenende allemal wert, auch wenn sie dann mal ein paar Cent mehr als am Backstand kosten. Wirklich guten Kuchen (Rotweiss, Amerikaner, Berliner, gedeckten Apfelkuchen, Streuselkuchen, etc) bekommt man auch nur noch bei den Dorfbäckern - die Parchimer Bäcker kann man abgesehen von oben erwähnter Zweigstelle in die Tonne treten, da sie nur Fertigprodukte nutzen oder aber aus Altersgründen längst dicht sind.

    Für gutes Fleisch hatten wir lange den Schlachthof - ein großes Gelände direkt am See, bebaut mit schönen Backsteinhäusern- und Schlachtehallen aus den 1890ern. Da gab es immer einen Verkauf, der a) günstig b) regional und c) qualitativ sehr gut war. Seit besagter Schlachthof vor knapp 2 Jahren geschlossen wurde, bekommt man gutes Fleisch eigentlich auch nur noch auf umliegenden Dörfern in kleinen Landschlachtereien - zum Glück komme ich beim Weg aus HRO immer an einer Solchen vorbei. Demnächst soll auch der wirklich schön renovierte Schlachthof wieder aufmachen - den betreibt nun eine Agrargenossenschaft aus Brunow, also auch gewissermaßen regional...viele Mitarbeiter wurden zum Glück auch übernommen und verkaufen schon aus einem Wagen heraus - die Qualität war bislang auch wirklich gut. Daneben gibt es noch zwei alteingesessene Schlachterfamilien hier im Ort - aber da ist es halt so, dass die auch nur das verarbeiten können, was geliefert wird - und das war in letzter Zeit bei Weitem nicht so gut wie z.b. Fleisch aus Hausschlachtung von der Landfleischerei.

    Rot- und Schwarzwild bringen wir grundsätzlich auch immer zu einem kleinen Landschlachter - da ist es dann so, dass er aus dem gelieferten Fleisch Wurst für einen herstellt, und man a) für die Wurstproduktion einen fairen Betrag zahlt, oder b) mit ihm vereinbart, dass er einen Anteil der Wurst als Lohn einbehalten und verkaufen kann...


    Das eigentliche Problem sind doch die Supermärkte mit ihren Backständen. Wenn da das Brötchen teils nur 5 Cent im Angebotsbeutel kostet, hakt das Hirn beim geizigen Deutschen halt aus - dann ist es den Leuten auch egal, dass sie nur Müll fressen: Ganz genau so ist es beim Fleisch....Es muss doch eigentlich jedem Menschen klar sein, dass 5 Schweinekoteletts für 1,49 im Sonderangebot nur Eines sein können: Sondermüll.

    Meistens sind es ja dann auch diese Leute, die Alles billiger, größer und mehr haben wollen, welche am Ende auch über das Sterben der alteingesessenen Bäckereien, Fleischereien und Käsereien meckern, was von "Solidarität" faseln, aber trotzdem den Laden nur einmal im Jahr von Innen sehen.


    Der Deutsche spart einfach immer an der falschen Stelle - statt bei "Luxusgütern" eher bei seiner Gesundheit und Ernährung - und das betrifft alle Einkommensklassen...Denn es lässt tief blicken, wenn man seinen Hausarzt oder die Zahnärztin an der Lidl-Kasse mit Supersonderangebot-Billigfleisch und einer Tüte Chemie-Klon-Brötchen unterm Arm trifft...


    Der oben erwähnte Schlachthof hat gestern übrigens einen großen Traktorenanhänger an der Hauptstraße aufgestellt, bespannt mit einer riesigen Plane. Darauf steht "WAS LERNEN WIR AUS DIESER KRISE? IN ZUKUNFT NUR NOCH REGIONAL!" - ergänzt mit verschiedensten Produkten und regionalen Läden bzw. Erzeugern.

    Bleibt zu hoffen, das es bei den Leuten im Hirn auch endlich einmal "klick" macht, und nach Corona der Eine oder Andere vielleicht auch zweimal nachdenkt, ob er sein Brot wirklich im Supermarkt kaufen muss....


    Problem: Kommt ein wirtschaftlicher "Crash", dann gilt für Viele wahrscheinlich noch mehr als vorher das "möglichst billig"-Prinzip...Vorher vielleicht aus typisch deutschem Geiz an falscher Stelle - nachher dann aus existenziellen Gründen. Hoffen wir das Gegenteil...

  • Die Hoffnung stirbt zuletzt.


    Aber auch sie stirbt.

  • Letztem Jahr haben meine Pansinette und ich unser Schweinezuchter gecrowdfundet. Und im Nachbardorf ist ein Bäcker, der zwar nicht jedem Tag geöffnet hat, dafür aber noch selber sein Mehl mischt und ein Brot backt, ohnedessen ich in reiner Panik versetzt wäre.

    Denn mit dieser Luft-mit-Krust die es im Supermarkt gibt, könnte ich nur Bälle drehen zum Tennisspielen.

  • Gräme Dich nicht!

    Ein sehr schönes Couplet von Otto Reutter. Passt auch in die Zeit...:D