Seid gegrüßt alle miteinander
Höre grad im Radio, wie sich der Bundesrat und das Verkehrsministerium feiern, weil diverse Verschärfungen heute abgenickt worden sind.
Klimaschutz, Sicherheit, Immissionsschutz, alles wird dabei wieder in einen Topf geworfen, ein argumentatives Wischiwaschi, an sich eigentlich schon eine Katastrophe oder Blamage, je nach dem wie man will. Und sicher, das alles ändert am tatsächlichen Geschehen im Straßenverkehr wenig bis nichts, wenn kaum Kontrollen stattfinden, ein zentrales Problem, was Ministerien und Presse irgendwie nicht zu jucken scheint.
Aber was haltet ihr generell so von den Neuerungen?
Fahrverbot innerorts ab 21km/h zu schnell statt ab 31. Sportlich, andererseits ist zu hohe Geschwindigkeit innerorts auch besonders gefährlich. Die Frage ist: ab wann gibt es dann ab sofort Punkte? Und wie verschieben sich die Bußgelder? Aber wie auch immer, alles eine Sache der Selbstbeherrschung letzten Endes.
Schlimmer finde ich da schon das wieder angesprochene, aber noch vertagte Tempolimit 30 innerorts in Städten.
Daß das parken auf Radspuren oder in zweiter Reihe auch teurer wird, ist ja zu begrüßen, aber was haltet ihr aber davon, daß
a) LKW beim Rechtsabbiegen nur noch Schritttempo fahren dürfen?
b) Fahrräder mit mind. 1,5m (2m außerorts) Abstand zu überholen sind?
Meiner Meinung nach fehlen hier dringend exakte Definitionen der Begriffe.
Was z.B. ist abbiegen? Gehört das Fahren auf einer Abbiegespur dazu? Ist ausfahren aus einem Kreisverkehr auch abbiegen?
Und was passiert demnächst z.B. auf der LuWu und der Reilstraße in Halle? Einspurige Verkehrsführung mit nebenliegender Radspur. Ohne Ausweichen auf den mittleren Schienenbereich (mit überfahren des Bordsteines) dürfte man kaum zuverlässig 1,5m einhalten können.
Werden Radfahrer dann zukünftig vom Steintor bis zum Zoo zum Verkehrshindernis? Oder gilt die Regelung nicht, wenn die Radler eine markierte Spur haben?
Und wieso wird mit keiner Silbe erwähnt, daß man auch Radler reglementieren muß? Durchquetschen durch wartende Fahrzeuge, vorbeiquetschen an LKWs, mißachten von Rotlicht und Vorfahrtsregelungen, kein Blick zur Seite oder nach hinten, alles alltäglich und permanent bei Radlern zu beobachten bei jeder x-beliebigen Stadtfahrt. Wieso gibt es dafür keine höheren Bußgelder, wenn sich jemand dadurch selber in Gefahr bringt?
Ich finde, der motorisierte Verkehr wird hier (mal wieder) einseitig als Buhmann dargestellt.
Und nun Feuer frei zur Diskussion.