Kleines Elektrikproblem mit dem Blinker und der Hupe

  • Jugend forscht!


    Bei Schaltkontakten kommt es stets zu einem Abbrand, der durchaus dazu führen kann, dass die Oxide für extrem kleine Spannungen und Ströme einen unendlich hohen Widerstand darstellen.

    Das ist aber gar kein Studiomischpult, sondern 'ne Hupe. Kontaktfeile: Hat erstens nicht gleich jeder und zweitens kommt man damit vermutlich schlecht in dieses schüsselartige Gehäuse rein. Deshalb ist Sandpapier zu verwenden.

    MfG
    hjs


  • hjs es gibt auch gebogene Kontaktfeilen, aber ich nehme bei solchen Kontakten auch meist 400er Schleifleinen.

  • Ja, klar. Man rät dem unentschlossenen Kunden dann immer gleich zum Kauf des 36-teiligen Profi-Spezialfeilen-Set.

    Kann man machen, muss man aber nicht.


    MfG

    hjs

  • aber wozu? Kontakt aufmachen, Schleifpapier zwischen, und Kontakt loslassen. Und dann einfach paar mal hin und her ziehen... hat bei mir bisher eigentlich immer geklappt, egal welche Sorte von unterbrechen. Und schleispappe kost nichmal 9€ im Normalfall ;)

  • Ich kenn den Stromfluß durch die Hupe nicht, aber bei 6A hätte sie 1Ohm.

    Ok, Voraussetzung ist natürlich: Wenn man was misst, dann sollte man sich vorher überlegen, was man wie misst, sonst misst man Mist.


    Ob man am belasteten oder unbelasteten Stromkreis misst, ändert an obiger Aussage erstmal nicht viel, je nachdem, was man wie misst, und inwiefern man versteht, was man gerade wirklich gemessen hat.


    Letzteres hätte ich vielleicht besser in einem Satz zusammenfassen sollen, aber ich weiß nicht wie. Dafür schmeckte das Freitagsbier.


    Natürlich bin ich davon ausgegangen, dass die Hupe zuvor geöffnet wurde, und damit sowohl der "Unterbrecher"-Kontakt als auch die Spule frei zugänglich sind, und somit separat durchmessbar.


    Wenn ich den Durchgang von beiden in Reihe messe, dann kann ich höchstens noch feststellen, ob überhaupt Durchgang vorhanden ist. Insbesondere, wenn ich den Gleichstromwiderstand der Spule nicht kenne, ist ansonsten natürlich keine weitere Erkenntnis möglich. Und selbst wenn (ich den Gleichstromwiderstand der Spule kennen würde): Der Übergangswiderstand des Kontakts ginge dann im Rauschen unter, also nicht klar feststellbar.

    Wenn der Kontakt bei der Prüfung auf ohmschen Widerstand als kleiner 1Ohm gemessen wird, ist er ok und funktionstüchtig.

    Benjamin, du enttäuscht mich gerade. Du bist doch sonst meist recht akribisch! Basiert die Aussage auf eigener Erfahrung?


    Ich bin da etwas anderer Meinung. Gerade bei den hohen Strömen der 6V-Anlage können nämlich Übergangswiderstände im unteren 3-Stelligen mOhm-Bereich bereits deutlich zwischen Gedeih und Verderb entscheiden.


    Selbst bei einem eher einfachen Teil, wie meinem Scheibenwischer-Intervallschalter im 77er. Bei diesem waren Übergangswiderstände am Wellenschalter von 100-200 mOhm ausreichend, das der Motor nicht mehr richtig bremste und sich damit der Intervallbetrieb völlig fuzzy verhielt. Nach Kontaktreinigung war alles wieder OK.


    Gemessen mit einem recht simplen Mutlimeter von Conrad. Vorher wie oben erwähnt 3 stelliger mOhm-Bereich, nachher kein nennenswerter Unterschied zum direkten Kurzschließen der Messstrippen. (bzw. nur in den Nachkommastellen, die eh zu vernachlässigen sind).


    Gruß Steffen

    Früher fuhr ich 6V, weil ich musste. Heute tu ichs, weil ich kann.

    2 Mal editiert, zuletzt von Fridl ()

  • "...Freitagsbier."

    Prost! :):prost:


    Zeigt Dein Multi wirklich einzelne mOhm exakt an? Wenn ja wäre es aussagekräftig. Die die ich kenne nur auf 100mOhm, also 0,1Ohm genau. Und damit hast Du vollkommen recht: Bei hohen Strömen nichtssagend.

  • Zeigt Dein Multi wirklich einzelne mOhm exakt an?

    Nein, auf gar keinen Fall! Es ging mir einfach nur darum, Größenordnungen zu unterscheiden.


    Dass man der letzten Nachkommastelle eines Digitalmessgeräts niemals glauben kann, sollte ja hoffentlich jedem klar sein, da systembedingt. Die vorletzte ist zumindest skeptisch zu btrachten. Und wenn man nicht wirklich weiß, wass man misst, misst man selbst mit einem kalibrierten Gerät Mist.


    Ich stelle gerade selbst fest, (Asche auf mein Haupt) dass mein altes Conrad VC220 auch nur im definierten Ohm-Bereich bis zur ersten Nachkommastelle geht. :brettvormkop: Allerdings gibt es zusätzlich noch eine Durchgangsprüfungsstellung (Piepser) mit Anzeige bis zum einstelligen mOhm-Bereich. Und wie ungenau die auch ist: mit deren Hilfe habe ich ganz einfach im Fernsehsessel das Problem am Scheibenwischerschalter lokalisiert.


    Gruß Steffen

    Früher fuhr ich 6V, weil ich musste. Heute tu ichs, weil ich kann.

    2 Mal editiert, zuletzt von Fridl ()

  • Steffen:

    Gerade bei höheren Strömen von z.B. E-Motoren ist es erfahrungsgemäß vollkommen ausreichend, die angesprochenen <1Ohm Übergangswiderstand zu haben. Klar ist die Regel, je geringer, desto besser, aber über Funktion oder nicht Funktion entscheidet nicht das Ohm am Schalterkontakt. Da war das bei dir ein Sonderfall bzw. haben sich da evtl. mehrere Übergangswiderstände plus Leitungswiderstand aufaddiert, damit es dann zum Fehler kam.

    “Ausnahmen bestätigen die Regel“.


    Jetzt könnte man argumentieren, jaa, je höher der Strom, desto höher der Spannungsabfall! Stimmt, nehmen wir z.B. mal an, der Schalter hätte 1Ohm und der Strom beträgt 1A, dann wäre der Spannungsabfall gemäß U=R x I bereits 1V groß und ist auch noch direkt proportional zur Höhe des Stromes. Aber hier gehe ich tatsächlich mit der Argumentation mit, dass sich der stromdurchflossene Schalter anders verhält als mit dem Mini-Strom des DMM gemessen. Und zwar in der Richtung, dass der Übergangswiderstand kleiner wird und nie größer.

    Der 1Ohm-Grenzwert, den ich nannte, ist einfach ein Erfahrungswert für mich.


    Apropos Leitungswiderstand: Halte doch mal die Messspitzen deines Multimeters zusammen und du wirst feststellen, dass du dort schon in die Nähe von einem halben Ohm kommst. Je nachdem natürlich auch, wie fest du die Messspitzen aneinander drückst. Insofern halte ich die Messung im mOhm-Bereich mit so einem Instrument für Augenwischerei, es sei denn, man kennt das Gerät ganz genau und kann einen Nullabgleich durchführen. Aber derartige Messungen sind eher was für den Labor-Arbeitsplatz an einem vernünftigen TDMM und guten Messklemmen, und nicht fliegend in der Garage am grobschlächtigen Kontakt eines Motor- oder Hupenschalters.


    Gruß

    Benjamin

    Fährt und schraubt gern *Simson S50B1* *Schwalbe KR51/1* *Trabant 601 LX '88* *Lada Niva 1700*

    Einmal editiert, zuletzt von bepone ()

  • und ich würde jetzt behaupten das die Hupe (um die es ja eigentlich geht) selbst mit einem Widerstand von 1ohm bich funktioniert, sie klingt nur etwas anders/ist leiser. Dann kann man sich immer noch nen Kopf machen falls es dazu kommen sollte.

  • So, also ich habe jetzt heute die Hupe nochmal abgemacht, alles ein bisschen abgeschliffen; die Kontakte zu den Kabelschuhen und die Kontakte hin zur Membran habe ich ebenfalls gereinigt.

    Direkt am Kabel habe ich mit einem Multimeter gemessen (sowohl mit als auch ohne Verbraucher), zeigt einen Wert an wenn ich den Hebel nach hinten drücke. Somit liegt das Problem wohl an der Hupe selbst. Ich habe die Innereien der Hupe jetzt noch nicht ausgebaut aber halt so gut es ging gereinigt. Die Schraube an der Membran hab ich gelöst, hat sich aber nichts geändert und zu guter letzt noch mit einem Hammer mal hinten drauf gehauen.. hat leider alles nichts gebracht. Ich würde halt lieber diese Hupe wieder gangbar machen als eine neue zu kaufen, da die jetztige in einem optisch schönen Zustand ist und Ersatz auch nicht ganz billig. Ich hänge noch mal ein paar Bilder an, vielleicht kann jemand von euch ja direkt sagen ob da was nicht stimmt.

    Grüße

  • Also, solch Hochmodernen Hupen habe Ich nicht, aber mit der Schraube auf der Membran kannst du schonmal keinen Kontaktabstand einstellen, das machst du mit der Schraube auf der Rückseite.




    Dann ist dein Ankerblech zur Gabel verdreht, jetzt kommen wir zu der Schraube an der Membran, lösen, Gabel und Ankerblech so drehen, das die Roten und Blauen Linien eine Ebene ergeben, Schraube wieder anziehen.


  • Jugend forscht Teil II

    Der Kontakt verbirgt sich unter der Zunge.

    Um das Sandpapier dort rein zu kriegen, musst Du mit einem Schraubendreher auf dan Pertinaxstreifen drücken. Eventuell zum Durchziehen auch etwas gedrückt halten. Den Gegenkontakt musst Du auch machen (Sandpapier umdrehen). Am besten geht das natürlich alles im Schraubstock.

    Die von Mario genannte verdrehte Ankerplatte rührt sicherlich vom Demontageversuch. Das bringst Du noch in Ordnung.


    MfG

    hjs


    Edit Nochwas: Marios rot und blau muss eine Linie sein, die am Rand genau in der Mitte zwischen zwei Löchern endet.

  • Hallo,


    wenn mit Schmirgelpapier gearbeitet wird, dann bitte nur sehr feines (Körnung 600 aufwärts) nehmen.

    Es ist ohnehin nicht die optimale Variante, denn Kontakte sind sehr oft beschichtet und diese Beschichtung schmirgelt man dann schnell mit weg.

    Andererseits auch nicht gar so schlimm, denn sie ist wahrscheinlich auch schon teilweise weggebrannt, wenn der Kontakt nicht mehr gut funktioniert. Trotzdem läuft es dann auf jeden Fall darauf hinaus, dass der Kontakt nicht mehr so lange ohne neuerliche Pflege hält, wie im Neuzustand.


    Kontakte reinigen geht dennoch am besten und schonendsten, wenn man richtig an sie herankommt und einen Glasfaser-Radierer (-stift) nimmt.


    Gruß

    Benjamin

    Fährt und schraubt gern *Simson S50B1* *Schwalbe KR51/1* *Trabant 601 LX '88* *Lada Niva 1700*