Vorsorge und H-Kennzeichen

  • Hallo Leute,


    mein Trabant wird nächsten Monat 30 und soll dann zwecks Umweltzone gerne das H-Kennzeichen bekommen. Dafür muss natürlich erst mal ein Gutachten her, hierzu zwei Fragen:


    1. Mein Fahrzeug wurde mal als Werbefahrzeug für eine Brauerei genutzt und daher um 2000 herum entsprechend "verziert":

    Habt ihr Erfahrung, ob das den Gutachter stört? Ich hab schon so manchen Trabant mit H-Kennzeichen und neonfarbener Lackierung o.ä. gesehen, da find ich das hier noch ganz ok. Was denkt ihr?


    2. Kennt jemand eine gute Adresse für ein H-Gutachten in oder in Trabant-Reichweite von Halle (Saale)? Gerne auch PN.


    Vom technischen Zustand hat der Wagen im April erst TÜV ohne Mängel bekommen, ich weiß nicht ob der Gutachter da noch mal strenger ist. Die Hinterachse hat etwas Rost, aber nichts schlimmes denke ich. Er wurde wohl schon mal konserviert, ich weiß aber nichts genaues - die Frage ist, ob ich selbst noch mal Hand anlege, damit er mir lange erhalten bleibt (bzw. was für ein Aufwand betrieben werden müsste). Ich brauche keinen 100% Original-Trabi, aber technisch soll er schon gepflegt sein.


    Vielleicht könnt ihr mir anhand der Bilder einen Rat geben, ob und ggfs. was ihr machen/konservieren würdet? Klar, Bilder entsprechen nicht der Realität, aber zum Erahnen reicht es vielleicht? Das würde mir sehr weiterhelfen:


    Vielen Dank euch schon mal!


    Gruß Johannes

  • Der klügste Weg, ist der kürzeste: Fahre zum nächstgelegenen Prüfstützpunkt der Dekra oder TÜV und erkläre dem anwesenden Prüfer, was Du vor hast.

  • Grüß dich, da hast du natürlich Recht - Da ich aber noch ein bisschen warten muss bis zum Stichtag wollte ich die Zeit noch nutzen und hier mal fragen (auch bzgl. Adresse in Halle, nicht dass ich an den falschen Prüfer gerate)^^


    Edit: Und auch ob z.B. Hohlraumkonservieren oder ähnliches sinnvoll wäre.

  • Ich habe im September diese Jahres das H Kennzeichen für meinen Kombi gemacht. Das war recht entspannt, grundsätzlich wird bei H Abnahme nochmal TÜV gemacht, dann habe ich dem Prüfer erklärt was nicht Original ist, wie Reifen , was ja logisch ist , er hat mich dann noch dies und das zum Fahrzeug gefragt und fertig.
    Ab zum Straßenverkehrsamt und das war’s.

    Bei mir ist allerdings fast alles Original

  • Irgendwie sieht das Fahrzeug schon länger nicht mehr richtig gewartet aus. Zwar sieht man neue Bremsleitungen, Bremszylinder und einseitig ein Handbremsseil - vermutlich waren das genau Dinge, um das Fahrzeug "mal über den TÜV" zu bringen.

    Ich wage mal zu behaupten, dass das Fahrzeug schon länger keine Fettpresse mehr gesehen hat und die Fettkappe am unteren Schwenklager fehlt auch schon länger, so wie es da aussieht.

    Zusätzliche Minuspunkte: Viel Rost an Fahrwerksteilen, Lackierung nur teilweise (Innenraum noch blau und Übergang in Tür unschön), Distanzrohr an Generatorbefestigung und Entlüfternippelkappen fehlen und die Stossstangenbefestigungsschrauben sehen nicht mehr wirklich "gängig" aus.

    Insgesamt mag das Fahrzeug betriebs- und verkehrssicher sein (daher der frische TÜV), aber ob es erhaltenswert im Sinne eines Oldtimers ist oder halt nur ein altes, gebrauchtes Auto, ist schlussendlich die Entscheidung des Gutachters. Da können wir hier diskutieren, wie wir wollen. Mittelfristig wirst du nicht darum herumkommen, etwas Zeit und Liebe in dein Fahrzeug zu stecken, damit es noch weiterhin erhalten bleibt.
    Und: je mehr H-Kennzeichen in der Umweltzone verkehren, die bei genauerer Betrachtung eigentlich "nur alte Gebrauchte" sind, desto schneller werden alle Oldtimer generell ausgesperrt werden. Es ist eigentlich genau das gleiche, mit den Leuten, die meinen, mit dem 07er jeden Unfug machen zu können, nur weil die periodische Prüfungspflicht entfällt.

  • phi: Vielen Dank für deine Einschätzung! Ich habe das Auto in diesem etwas verwahrlosten Zustand gekauft und schon einige Baustellen angegegangen. Dazu zählen die Bremsen vorne, die ich komplett ausgetauscht hab, sowie die Leitungen und das Handbremsseil (wobei hier noch das eine "Schwämmchen" fehlt). Die Entlüfternippelkappen hab ich mittlerweile auch drauf.


    Zum Thema Rost ist zu sagen, dass die Hinterachse nicht mehr so schön ist. Allerdings täuscht es auch etwas, weil der Unterbodenschutz etwas abbröckelt. Stoßstange ist ebenfalls rostig. Bei der Lackierung hast du leider ebenfalls Recht, die ist schlecht gemacht. Vielleicht wird er irgendwann mal wieder hellblau, aber bei mir ist der finanzielle Rahmen recht begrenzt - daher möchte ich den Wagen eben technisch so gut es geht erhalten, aber es muss eben auch alles im Verhältnis stehen.


    Ich bin auf jeden Fall mehr als bereit mich um den Trabi zu kümmern. Aber wahrscheinlich habt ihr Recht, bevor ich nun irgendwas abbaue und entroste vielleicht erst mal zum Gutachter und schauen was er sagt. Wenn die Lackierung so nicht geht hab ich nämlich eh erst mal ein großes Problem...


    Guido: Danke, das ermuntert mich. Ich habe die Hoffnung, dass der Gutachter etwas nachsichtig ist wenn man mit ihm ein bisschen redet und er sieht, dass man selbst am Wagen arbeitet usw.

  • Bezüglich Werbung ist es recht unklar:

    - Ohne QR-Code und Website-Adresse sind die Chancen schon etwas höher

    - Allerdings ist deine Werbung mittels Folie realisiert und nicht auflackiert


    Das mit "zeitgenösisch" und 10 Jahre nach Inverkehrssetzung könnte grad so knapp aufgehen...


    Hier etwas Lesestoff:

    https://www.google.com/search?…tgen%C3%B6ssische+werbung


    Wenn absehbar ist, dass du demnächst eine Karosserieinstandsetzung planst und kein unmittelbarer Wintereinsatz bevorsteht, solltest du mit der Konservierung mit langfristigen Mitteln wie Sanders-Fett noch warten. Es sei denn, dein Budget gibt dereinst eine Tauchbadentlackung her.


    Hinterachse: Abbauen und Schütteltest. Wenn zu viel Rost drin rumraschelt, ist sie bald hin. Ich hatte letztes Jahr auch mal eine Achse tauschen müssen, die aussen noch "gut" aussah.

  • Ich wage mal zu behaupten, dass das Fahrzeug schon länger keine Fettpresse mehr gesehen hat und die Fettkappe am unteren Schwenklager fehlt auch schon länger, so wie es da aussieht.


    Die Entlüfternippelkappen hab ich mittlerweile auch drauf.

    Nur um Verwechslungen zu ermeiden. Das ist nicht das was phi meinte. Er meint die untere Abdeckung der unteren Schwenklagerung. Diese Schützt die Lagerung vor Dreck und Feuchtigkeit, bzw. lässt das Schmiermittel, welches sich da unten drin befindet, nicht auf die Straße tropfen.

  • Von den ''Entlüfternippelkappen'' war aber auch die Rede. Wird also keine Verwechslung sein.

  • am besten du liest dir das mal durch.

    https://www.tuev-sued.de/uploa…0/2anfordkat-oldtimer.pdf

    Gibts das auch als YouTube Video?

    8o8)

    Jetzt wo ich tot bin ist alles soviel leichter,
    ihr müsst alle aufstehen und ich schlaf einfach weiter.


    Nicht lange raten, recherchieren! Original-Trabant.de

  • Moin Leute,

    hat schonmal jemand das Problem gehabt, dass die Kappen für das untere Lager überhaupt nicht passen (von Trabantwelt)? Ich kriege sie nicht über diesen "Wulst" gedrückt, demnach haften sie nur durch die Zähigkeit des Fettes..

  • Ich verwende seit Jahren oben wie unten die runden Gummikappen. Mir hat sich auch noch nie erschlossen warum unten die Plastekappen mit dem Loch sein soll. War ja auch nur bei späteren Bj.

  • Moin Leute,

    hat schonmal jemand das Problem gehabt, dass die Kappen für das untere Lager überhaupt nicht passen (von Trabantwelt)? Ich kriege sie nicht über diesen "Wulst" gedrückt, demnach haften sie nur durch die Zähigkeit des Fettes..

    Melde. Und zwar bei mehrere Wagen. Es ist, daß der Rückporto teurer war als der EVP. Deswegen wie Krapproter die Gummikappen (und vorher ein Loch zum Fettaustritt rein machen).

  • Wozu soll denn da Fett austreten, ich bin froh wenns drin bleibt. Beim Abschmieren mache ich die Dinger ab, bzw kommt das Fett dann oben raus.

  • Für die Gummikappen aufziehen gibts ein recht einfachen Trick, ohne Wärmezufuhr.

    Umkrempeln, das der Gummikragen außen liegt, stramm aufsetzen und zurück rollen. Der Kragen sitzt dann in der vorgesehenen Nut.

    Wer schon mal Verhüterli benutzt hat, weiß, wie ich meine... ^^

    Bei gleicher Umgebung lebt doch jeder in einer anderen Welt!


    Artur Schopenhauer

  • Den Trick kennt glaube ich fast jeder.