Mikuni-Vergaser und H-Kennzeichen

  • Ab wann gab es denn den Mikuni eigentlich? Wenn es ihn schon ab 1996 gab, dann müsste der Einbau bei mir zulässig sein. Ich werde aber noch mal den Prüfer fragen. Dazu brauche ich ein Datenblatt vom Vergaser, weiß jemand wo ich so etwas bekommen kann?

  • Ich hab den Link nicht durchgelesen, aber Mikuni ist eine alte japanische Firma. An meiner 86er Zwiebacksäge Yamaha hängt auch so ein Teil.


    Insofern kann auch schon theoretisch vor der Wende ein Mikuni an einem Trabant gehangen haben. Fraglich ob man das einem Prüfer glaubhaft machen kann. Bei Fahrzeugen von 80-90 zu erklären das zwischen 90-00 ein Mikuni rankam dürfte leichter sein.

  • Meiner ist ja Baujahr 1986. Und auch Erstzulassung. Das heißt die relevanten 10 Jahre sind auch noch nach der Wende.

    Theoretisch wäre es also möglich gewesen einen einzubauen. Die Frage ist, ob das damals schon jemand gemacht hat, bzw. das überhaupt relevant ist.

  • Fragt sich nur, welchen Vorteil das bringt.


    Der Vergaser sorgt dafür, dass ein zündfähiges Kraftstoff-Luft-Gemisch in den Motor kommt. Der Mikuni genau so wie der BVF oder meinetwegen der Solex aus dem DKW. Die Qualität sollte des Gemischs sollte nahezu gleich sein, es sei denn, der Mikuni wird elektronisch geregelt, aber das ist wohl nicht der Fall. Bei dem kurzen Ansaugweg sollte übrigens auch eine2-Vergaser-Anlage nichts bringen, anders als beim Boxermotor.


    Zumindest die neueren BVF-Vergaser haben aber einen Druckpunkt, der das Durchtreten etwas schwerer macht, was zur Energieeinsparung beitragen soll. Hat der Mikuni das auch?


    So lange für unseren Trabant originale Vergaser oder originale Nachbauten verfügbar sind, sehe ich persönlich also keinen Grund zu einer Umrüstung, es sei denn, der neue Vergaser hat eine elektronische Regelung des Kraftstoff-Luft-Verhältnisses, geregelt, nach Angaben eines Abgas-Temperaturfühlers und einer Lambdasonde z.B.

  • Welcher BVF-Vergaser hat einen Druckpunkt? Der kommt vom Gaspedal, ist also auch beim Umbau auf jeden anderen Vergaser weiterhin vorhanden.

    Und die Gemischaufbereitung ist sicherlich nicht gleich, sonst hätte es nicht so viele Vergaserentwicklungen gegeben.

  • so einen Beitrag kann nur jemand schreiben, dessen Wissensstand 1987 stehen geblieben ist. Keine Ahnung vom Serien BVF, geschweige was moderneres.

    Ich hätte gern mal den Nachbau gesehen.

    Biete Serienmotoren, Sportmotoren, Rennmotoren, Sport-VSD, Vergaserumbauten, Regenerierung Drehschieberflächen, Gehäusereparaturen, Aluschweißen, Sandstrahlen mit verschied.Material auf Anfrage

  • Ich meine auch, dass es die vielen Evolutionsstufen beim BVF nicht umsonst gegeben hat. Die Qualität des “Gases“, die exakte Dosierung, Halten des Schwimmerstandes auch in Kurven und bei Steigungen / Gefälle sowie auf schlechter Straße, Stabilität des Leerlaufes, Abhängigkeit vom Schwingsystem des dahinter liegenden Motors, Dichtheit, Wartungsfreundlichkeit sind nur wenige Dinge, die mir spontan einfallen, welche der eine Vergaser gut oder schlecht “kann“. Und es gibt unzählige Faktoren mehr.


    Welcher BVF-Vergaser hat einen Druckpunkt? Der kommt vom Gaspedal, ist also auch beim Umbau auf jeden anderen Vergaser weiterhin vorhanden.

    Ich denke, dass du hier irrst. Modelle mit dem 28H1-1 haben keinen Druckpunkt am Gaspedal, sondern der wird durch das mechanische Öffnen des Ventils zur Anreicherungs-Düse im Vergaser “bereitgestellt“. Den merkt man meiner Meinung nach übrigens so gut wie gar nicht und damit zu wenig.


    Gedanklich habe ich mich auch schon mit dem Mikuni befasst, schrecke aber aufgrund des Preises und der nötigen Anpassungen an Krümmerheizung, Riementrieb bzw. Aufhängung Generator und Änderungen an den Zügen davor zurück. Jetzt, da ich meinen BVF endlich mal halbwegs dicht bekommen zu haben scheine, liegt wieder mehr pro als contra beim BVF.

    Das könnte sich natürlich ändern, wenn ich den Mikuni mal im längeren Praxisbetrieb an meinem Motor ausprobieren könnte, doch dafür würde mir kaum eine andere Option als der Kauf des Mikuni und der Ausführung der nötigen Anpassungen am Fahrzeug übrig bleiben. Wenn sich danach herausstellte, dass die Verbesserungen nur marginal wären, hätte ich wieder sinnlos Geld verbrannt.



    Gruß

    Benjamin

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  • Ich denke, dass du hier irrst. Modelle mit dem 28H1-1 haben keinen Druckpunkt am Gaspedal, sondern der wird durch das mechanische Öffnen des Ventils zur Anreicherungs-Düse im Vergaser “bereitgestellt“.

    Natürlich haben die 28H1-1er einen Druckpunkt am Gaspedal. Idealerweise sollte der mit dem Öffnen des Anreicherungsventiles überein stimmen.

    Häng den Bowdenzug aus und probiere es. Wenn Du zwischen Nullstellung und Bodenblech keinen spürbaren Widerstand hast, stimmt was nicht.

  • Aha? Da ist bei mir wohl etwas defekt.

    Hatte das nie verfolgt, weil ich in irgend einer zeitgenössischen Literatur über den 28H1-1 gelesen hatte, dass der Druckpunkt fortan vom Vergaser selbst übernommen wird und nicht mehr vom Pedal.


    Dann entschuldige ich mich für die Fehlinformation und Steffen hat natürlich Recht.


    Gruß

    Benjamin

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  • Die sich abzeichnende Tendenz ist aber folgende:


    Irgendwann, wenn der Rahmen des technisch zulässig Austauschbaren ausgeschöpft ist, wird die Welt zwar von vielen individuell-originellen, aber nur wenig Originalen befahren werden.


    Es ist daher um so wichtiger, wenigstens einige Referenzen zu erhalten.

  • Das ist ein Punkt auf meiner virtuellen Pro-Contra-Mikuni-Liste.


    Wenn der Mikuni von VEB Mischkammer-, Kunstharz- und Nitratwerk Bitterfeld oder so hergestellt worden wäre, würde die Entscheidung vielleicht leichter fallen. ^^


    Gruß

    Benjamin

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  • also ich denke auch das die Feder am Gaspedal geblieben ist, kann mich jedenfalls nicht erinnern das gelesen zu haben. Mein Fahrzeug Bj89 hat die Feder drin und der wurde mit H1.1 aus geliefert.

    Ich kenne bis lang niemanden der den Mikuni wieder zurück tauschen wollte. Das es anfangs beim Umbau kleinere Probleme geben kann ist unbestritten, hat man das jedoch überwunden gibt es nur noch Freude.

    Man sollte allerdings auch nicht den Fehler machen, den günstigsten Vergaser zu kaufen.

    Außerdem kann man jederzeit wieder auf Bvf zurück bauen.

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  • Da muss ich mir mein Gaspedal wohl mal genauer ansehen. Wobei, ohne Druckpunkt fährt es sich auch gut. Dafür nutze ich die KMVA als Durchfluss-Anzeige.


    Sag es doch gleich konkret, dass man den Mikuni von jemandem kaufen muss, der wirklich Ahnung davon hat - z.B. bei dir. Das ist keineswegs negativ gemeint, bedeutet im Umkehrschluss aber auch, dass ein aus irgend einem Shop gekaufter Mikuni durchaus zu großem Frust statt zu Freude führen kann.



    Gruß

    Benjamin

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  • Frank macht das schon richtig! Die Gratwanderung zwischen Informationsweitergabe unter Usern und Werbung eines Gewerbetreibenden ist sehr dünn. Wenn ich FG empfehle ist das ok. Wenn FG ...FG empfiehlt und wir lassen das durchgehen, könnte der Verdacht aufkommen das wir ihn übervorteilen.

    Insofern sind Franks Aussagen immer im Fokus ;)


    Mossi Tendenz teile ich nicht ganz. Bis es originale Vergaser nicht mehr gibt bzw. die Ressourcen an regenerierungsfähigem Material erschöpft sind, wird noch eine ganze Weile vergehen. So knapp wie Kurbelwellen und Kolben sind Vergaser noch lange nicht. Irgendwann wird es da sicher auch knapp, aber in der nächsten Dekade sicher noch nicht. Vermutlich auch deswegen weil jeder die regenerieren kann (oder zumindest glaubt das er es kann und es dann auch versucht).


    Und die Feder am Gaspedal kam in etwa mit dem Mäusekino in Kombination um Sprit zu sparen und blieb bis zum Schluss 601.

  • ich hab noch einen, wer Mikuni fährt verbraucht nicht das "gute" BVF Material und somit bleiben die Bestände erhalten.

    Die Nachwelt soll sich auch damit ärgern körnen. :D

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  • Habe ich explizit irgendwas von Vergasern geschrieben?


    Mir ging es um was anderes. Weniger Mikuni. Mehr Historie....