Trabant als Erstwagen – ein Erfahrungsbericht

  • Ich hab so ein Karma, daß meine Motoren immer unterer Durchschnitt sind. Egal wer ihn in den Händen hatte.

    Manche Laster hängen mich auch leer bergauf so gnadenlos mit ihren konstant 85-90 ab, Reisebussen komm ich nur im Gefälle nahe.


    Dementsprechend nutze ich den Trabant als Alltagswagen nur so, wie es mir sinnvoll erscheint. Also nicht für jede Fahrt, die ich auch mit einem modernen Fahrzeug machen würde. Allein aus wirtschaftlichen Gründen weiche ich oft auf andere Verkehrsmittel aus. Ich bin sowieso nicht der Mensch, der überall unbedingt mit dem eigenen Auto hinmuß. Ich fahr auch mal gern woanders mit bzw. Bus (hinter dem vielleicht ein Trabi an der Leistungsgrenze fährt).

    Wo sind die Trabifrauen?


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    Einmal editiert, zuletzt von Schrauberin ()

  • Goerlitzer : sehr schöner ErFAHRungsbericht - ich wünsche Dir weiterhin so viel Freude und Spaß mit Deinem Trabant (habe ich nach mittlerweile guten 3,5 Jahrzehnten auch noch fast tagtäglich, könnte mir ein Leben 'ohne' auch nur schwer vorstellen ;)).

    Also: Allzeit gute Fahrt mit Trabant! :)


    An alle "Windschattensurfer": wie haltet Ihr's denn eigentlich mit dem (nicht so ganz umsonst) vorgeschriebenen Sicherheitsabstand? :/

    Mich persönlich würde es viel zu sehr nerven, längere Zeit hinter so einer Schrankwand herzufahren - ohne jede Sicht auf das, was sich weiter vorn abspielt (und ohne freie Sicht in die Landschaft, die mir auch sehr wichtig ist beim Autofahren :)).

    Ich fahre jedenfalls lieber 'alleine' und ohne Sichtbehinderungen dieser unnötigen Art - das ist mir ggf. auch den einen oder anderen Liter Sprit wert...:thumbup:

  • 90km/h - halber Tachoabstand = 45m. Da saugt nix mehr...;)

    Wie gesagt, macht's, wie Ihr wollt....

    Ich will so'ne nervige Wenig-Sicht-Fahrerei jedenfalls nicht, wo ich quasi ständig nur auf die Bremslichter des 'Schleppers' starren muss, um dem ggf. nicht doch hinten reinzurauschen. Entweder überhole ich den LKW oder lasse ihn überholen und von dannen ziehen - je nach Situation. Dieses (mehr oder minder) dichte Auffahren und Hinterherzuckeln entspricht nicht meiner Vorstellung von Spaß machendem Trabantfahren. :rolleyes:

  • Ich finds gefährlich, weil moderne LKW verdammt gute Bremsen haben. Da reicht ein kleiner Moment Unaufmerksamkeit in Verbindung mit der Unmöglichkeit zu sehen, was vor dem LKW gerade geschieht.

    Ich halte lieber etwas Abstand und was ist das Ende vom Lied? Oft drängelt sich ein überholender LKW in die Sicherheitsabstand-Lücke und geht vom Gas um selber Abstand zu gewinnen nach dem Motto "besser die fährt auf mich auf als ich auf sie".

    Wo sind die Trabifrauen?


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  • Das mache ich nun schon seit Jahrzehnten so und fahre nicht wenig Autobahn. Die Distanz bei der der Windschatten noch wirkt und es trotzdem nicht zu nah ist, ist meine! :)

  • Dann will ich auch mal meinen Senf dazu geben. Hatte von 18-22 einen Trabant 601S Bj 1986 als Alltagsfahrzeug. Mit dem bin ich jeden Tag, egal welches Wetter zur Schule gefahren. Später bin ich dann damit zum Studiumsort gefahren, also am Wochenende immer eine kleine 150km Tour hin und zurück über den Harz. Im Stich gelassen hat mich der Wagen in dieser Zeit genau zwei Mal. Einmal kurz vor der Garage - Lichtmaschinenlager fest, Motor dreht nicht mehr. Einmal auf dem Weg über den Harz - Vergaserflansch verzogen weil Pappdichtung vergessen.

    Ansonsten viele kleinere Sachen, z.B Kupplungsautomat gerissen. Fuhr trotzdem noch 150 Kmh nach Hause bis zum Wechsel. Die Liste der Kleinigkeiten ist ewig lang. Ich hatte das Gefühl jedes Wochenende unter dem Auto zu liegen, damit ich fahren kann. Ohne Garage wäre das eine Qual gewesen. Grade im Winter. Ansonsten war ich eigentlich immer zufrieden mit dem Wagen, grade im Stadtverkehr ist er klein, wendig, kommt in die Parklücken und transportieren kann man auch alles was im Alltag anfällt. Habe mit meiner Limousine meinen halben Umzug gemacht. Alle Sitze raus und alles rein. Also wer viel Geld für Ersatzteile und Spaß am Schrauben hat, für den kann ein Trabi auch im Alltag reichen.

  • Hallöchen,


    also wenn man wirklich vom Windschatten profitieren möchte, muss man eigentlich am Heck vom LKW kleben und den Sicherheitsabstand mehr als nur missachten. Alles andere kann nicht funktionieren. Die meisten denken immer, dass sie Sprit aufgrund des Windschattens sparen, vergessen aber, dass sie hinter dem LKW langsamer und gleichmäßiger fahren als bei freier Fahrt und dadurch die Spriterspanis erzeugen.


    Ist ja super, dass hier noch jemand aus der Nähe ist. Herzlich Willkommen und Grüße nach Görlitz.


    PS: Mein Trabant ist immer noch nicht zugelassen. Eine Briefauflassung muss noch erfolgen, dann kann es in 14 Tagen endlich losgehen :thumbup:

  • Bist du Motorradfahrer? Wenn ja, dann teste den Windschatten eines LKW mal darauf aus. Auf dem Moped ist der fühlbar und der reicht weiter als manche meinen. Bis er dann irgendwann in Verwirbelungen endet.

  • Na klar spürt man den Windschatten als Mensch viel intensiver als so ein Autochen. Das heißt aber noch nicht, dass man dadurch Sprit spart.


    Wenn ich den Tests glauben darf, welche ich mal vor einigen Jahren gesehen habe, ist alles über wenige Meter fast wirkungslos. Kann mich aber nicht mehr an die getestete Geschwindigkeit erinnern. Je höher die Geschwindigkeit, desto effektiver natürlich der Windschatten, da der Luftwiderstand ja enorm ansteigt.

  • Mich würde sehr interessieren, was unter diesem nebulösen "reicht weiter, als manche denken" halbwegs konkret in m zu verstehen ist. :/

    Der besagte halbe Tachoabstand wohl kaum...;)

  • Mir ist das einfach zu blöd geworden, nenne ich jetzt eine Zahl die ich verständlicherweise nicht wissenschaftlich genau ermittelt habe, gehen die Diskussionen vom Hundertsten ins Tausendste.

    Also fahre ich weiter so wie ich das mag und unterlasse irgendwelche Rechtfertigungen darüber.

  • Ich hätte, aus ehrlichem Interesse, nur gerne eine - nur halbwegs konkrete - m-Zahl gehabt, also 10, 20 oder 30m z.B., wo der Sog noch wirken soll. Wissenschaftliche Ermittlung hat keiner verlangt oder erwartet... ;)


    P.S.: Muss man eigentlich - unter relativ gut miteinander bekannten und sich m.E. eigentlich auch halbwegs sympathischen, erwachsenen und vernünftigen Leuten - wirklich derart "angepullert" reagieren - nur, weil man "fahrtechnisch" verschiedener Meinung ist? :/X/

  • Die Länge des Windschatten ist übrigens nicht nur vom Querschnitt, auch von der Länge des Vorausfahrenden abhängig. Ich hab mal auf ner Brücke gestanden, wo drunter eine Bahnstrecke verlief, zum fotografieren. Als ein Güterzug drunter durchgemacht ist, war der Windschatten selbst als der Zug durch war noch locker 200m dahinter kräftig zu spüren! Das hatte mich kräftig erstaunt, deshalb erinnere ich mich gerade daran.

    Der Knecht muss eilen, der Lord kann reisen.

  • Wie weit der Windschatten eines normalen, langen eckigen Fernlasters für einen kleinen aerodynamischen Solo-PKW wirklich spürbar ist, weiß ich auch nicht. Mit einem Wohnwagen-Gespann spürt man ihn in 80-90m Abstand noch deutlich. Und da kann man sehr bequem hinterher fahren und hat gute Sicht nach vorn. Das werde ich morgen auch wieder tun, wenn ich die Rückfahrt aus Mittelitalien antrete.


    Die 80-90m sind allerdings die allerletzte Wirbelschleppe, wenn man die verliert, und zu wenig Reserven hat, muss man auf den nächsten LKW warten. Reisebusse machen übrigens meistens einen sehr schlechten Windschatten, da sie deutlich aerodynamisch günstiger gegenüber einem Lastzug geformt sind. Um den effektiv zu nutzen, muss man schon dichter ran. Deshalb fahre ich in Deutschland und Österreich, wo ich 100km/h darf lieber frei aus eigener Kraft, anstatt an jedem Berg hinter dem Bus zu verhungern. Denn die meisten Busse werden bergauf auch langsamer.


    Viele Urlaubsgrüße

    Steffen


    PS: Seitenwind macht den Windschatten natürlich auch zur Sau.

    Früher fuhr ich 6V, weil ich musste. Heute tu ichs, weil ich kann.

    2 Mal editiert, zuletzt von Fridl ()

  • Wirklich wissenschaftlich kann man seine eigene Fahrweise sowieso nicht begründen, da es ja von zu vielen Variablen in der jeweiligen Fahrsituation abhängt, die niemals einer Studie entsprechen werden.


    Hier mal ein interessanter Peloton Artikel, der dann jedenfalls belegt, dass es grundsätzlich möglich sein muss den Windschatten im Straßenverkehr zu nutzen. Die Frage ist, ob das durch einfaches hinterherfahren auch funktioniert.


    PS: Wollte hier keinen Kleinkrieg auslösen. Entschuldigt bitte. Jeder kann natürlich fahren wie er möchte.


    Wünsche Euch allen einen schönen Tag.

  • Eine letzte Äußerung von mir dazu.


    Ich bin angepisst wenn ich hier genauestens erklären soll warum und weshalb ich wie fahre. Womöglich noch mit exakten Werten die mir aber herzlich egal sind.

    Mit diesem meinen Trabi bin ich inzwischen runde 250.000 Kilometer gefahren. Und weil ich hobbymässig hier am Arsch der Welt wohne, auch sehr viele davon auf Autobahnen. Unfallfrei.


    Glaub mir, die Gefahr ist nicht vorne, die kommt von hinten. Erst recht wenn ich eine Lücke von 45 Metern freihalten soll. Da passen andere LKW rein und die machen das auch. Da kommen PKW durchgestochen die die Ausfahrt nehmen wollen und da schießen welche rein die ohne zu blinken oder sonst Rücksicht zu nehmen, auf die AB auffahren.

    Also habe ich diese 45 Meter genau wie lange?