Plötzlich Trabant Besitzer - Was nun?

  • Nunja, erfahrungsgemäß sagt das Alter wenig bis nichts über den Zustand des Akkus aus.

    Im Trabant habe ich einen, über 20 Jahre alt und stand etliche Jahre tiefentladen in der Garage des Vorbesitzers. Funktioniert einwandfrei.

    Für das Westblech hatte ich einen neuen mal exakt 2 Jahre drin, dann war er platt und der nächste ist nun nach 5 Jahren noch gut in Schuss.


    Gruß

    Benjamin

    Fährt und schraubt gern *Simson S50B1* *Schwalbe KR51/1* *Trabant 601 LX '88* *Lada Niva 1700*

  • Wenn ich mich nicht irre, erkenne ich auf dem Batteriefoto auch ein "Magisches Auge".



    Von früheren Panasonic-Batterien kenne ich das so, dass dies bei ansonsten technisch noch halbwegs intaktem Akku einen groben Aufschluss über den Ladezustand gibt. Sehr viel genauer bekommst du das durch Beurteilung der Leerlaufspannung übrigens auch nicht raus. Wenn an der Batterie selbst keine Legende dazu klebt (was ich auf Grund der Beschriftung vermute) dann such halt auf der Varta-Homepage nach der Bedienungsanleitung für diesen Artikel. Genug Nummern stehen ja drauf ;)


    Außer der zusätzlichen Information hilft dir das natürlich erstmal nicht direkt weiter. Wie weiter oben schon gesagt: ein einfaches Multimeter für schmalen Taler aus dem Baumarkt genügt völlig, um die Klemmenspannung zu messen. Weiterhin solltest du dir auf jeden Fall ein Ladegerät zulegen, denn irgendwie musst du ja die vielleicht noch verwendbare Batterie aufladen. Und bei längeren Standzeiten ist sowieso regelmäßiges Nachladen angesagt. Bei deinen Vorkenntnissen sollte es auf jeden Fall ein geregeltes Ladegerät sein. Dank Schaltnetzteil-Technik gibt es die inzwischen auch im Westentaschen-Format, und für recht niedrige zweistellige EUR-Beträge zu kaufen.


    Viele Grüße

    Steffen

    Früher fuhr ich 6V, weil ich musste. Heute tu ichs, weil ich kann.

  • Das Alter ist ggf. ein Indiz, nicht mehr und nicht weniger. ;)

    Darüber, dass Dein "über 20 Jahre alter/etliche Jahre tiefentladener" Akku eine absolute Ausnahme von der Regel darstellt, sind wir uns sicherlich einig? ;)

    Meine erste 6V-Batterie (norwegisches Fabrikat) in der Kugel hat auch locker über 10 Jahre gehalten - auch nicht die Regel...

  • Multimeter und Ladegerät werde ich mir dann mal zulegen. Gibt es Geräte/Marken, welche ihr besonders empfehlen könnt?


    Habe mir gerade mal einige Ladegeräte unter 50 Euro angesehen und unendlich viele Produkte gefunden, vor allem aber viel Schrott laut Amazon Bewertungen.

  • Im analogen Zeitalter habe ich mir mein Werkzeug vorzugsweise dort gekauft, wo die Handwerker es auch kauften; auf Industriegeländer und nicht in Baumärkten. Aber lange bevor ich zu dieser Einsicht kam, lief mir mal im Aldi ein DM5,- Multimessgerät übern Weg, und der tut es nach drei Jahrzehnten für mich immer noch.

    Du könntest mal umsehen welches Gerat Elektro-Ausbildungen ihren Schüler raten.

  • Gibt es Geräte/Marken, welche ihr besonders empfehlen könnt?

    Beim Multimeter sollte es fast völlig wurscht sein. Vielleicht nicht unbedingt beim Vietnamesen hinter dem Supermarkt. Auf Baumärkten sind häufig preiswerte Produkte unter dem Label "HM/Müllner" zu finden. Bei Conrad unter dem Label "Voltcraft" bei Reichelt als "Peaktech". Wenn es wirklich einfach und billig sein soll, hätte ich da keine Präferenzen.


    Bei geregelten Ladegeräten weiß ich leider nicht mehr, als die Werbung verspricht. Ich selbst verwende in der Regel ein Labornetzteil, mit allen daraus resultierenden Konsequenzen der Überwachung.


    Unter "feldmäßigen Bedingungen" tut es auch mal ein ungeregeltes Steckernetzteil 12V/300mA. Mit letzterem sollte man aber wissen, was man tut. Das Aufladen einer stark entladenen 44Ah-Batterie dauert damit einige Tage (theoretisch mehr als eine Woche). Vor Allem sollte man dabei die Klemmenspannung kontinuierlich beobachten, die während des Ladevorgangs bei ca. 20°C nicht über 14,4V steigen darf.


    Viele Grüße

    Steffen

    Früher fuhr ich 6V, weil ich musste. Heute tu ichs, weil ich kann.

  • Das Alter ist ggf. ein Indiz, nicht mehr und nicht weniger. ;)

    Darüber, dass Dein "über 20 Jahre alter/etliche Jahre tiefentladener" Akku eine absolute Ausnahme von der Regel darstellt, sind wir uns sicherlich einig? ;)

    Meine erste 6V-Batterie (norwegisches Fabrikat) in der Kugel hat auch locker über 10 Jahre gehalten - auch nicht die Regel...

    Zu Punkt 1 sind wir uns einig.

    Zu Punkt 2 ebenso.

    Mein Punkt 3: Ich besitze seit vielen Jahrzehnten unterschiedlichste Fahrzeuge mit Bleibatterie und war schon als Kind an der Instandhaltung von Vaters “Fuhrpark“ beteiligt. Die einzige Regel, die sich daraus ableiten lässt, ist, dass eine Bleibatterie irgendwann anfängt, an Kapazität zu verlieren und an Spannungsabfall bei Belastung zu gewinnen. Wann das der Fall ist, ist absolut nicht vorhersehbar und unterliegt keiner Regel. Wenn es in der Garantiezeit passiert, kann man sie ja umtauschen.

    So gesehen kenne ich nur Ausnahmen von der Regel.


    Eins stimmt natürlich: Mit zunehmendem Alter steigt das Ausfall-Risiko und zwar exponentiell. Allerdings scheint der Vorgang so grob geschätzt ab einem Vierteljahr nach Einbau zu beginnen und die Höhe des Exponenten ist vollkommen unbekannt.

    Insofern würde ich es unbedingt vermeiden, dem Batteriealter eine höhere Bedeutung beim Abschätzen des Zustandes beizumessen.


    Multimeter und Säureheber und eine Taschenlampe sind wesentlich aufschlussreicher. Die beiden letzten natürlich nur, wenn man von außen an das Zelleninnere kommt.



    Gruß

    Benjamin

    Fährt und schraubt gern *Simson S50B1* *Schwalbe KR51/1* *Trabant 601 LX '88* *Lada Niva 1700*

    Einmal editiert, zuletzt von bepone ()

  • Darum kaufe ich meine 12V-Batt. ggf. nur noch bei Th. Phillips. Die sind nicht nur sehr preiswert und bisher schon über Jahre absolut zuverlässig (incl. Winterbetrieb), die haben auch noch ganz normale Zellenstopfen. :)

  • Hi und erstmal schöne Grüße aus Cottbus.


    Mal zum Thema, was macht ihr für nen Aufriss wegen einer Sch... Batterie??? Der Trabi braucht nicht viel zum Starten, da reicht wahrscheinlich ein drittel der Kapazität. Ich benutze immer das originale Ladefix, mit seinen 2,5A kann es nicht viel kaputt machen. Selbst eine voll entladende Batterie war nach ca 5 Stunden wieder voll einsatzfähig (Licht vergessen X/).


    Also, braucht man das Auto täglich, einfach ne neue kaufen, wenn nicht, laden und probieren.


    Man kann auch aus allem ne Wissenschaft machen :rolleyes:.

  • Ein Cottbuser, ist ja klasse. Beste Grüße :)


    Für erfahrene Schrauber hast Du wahrscheinlich recht aber mir persönlich hilft es als Laie deutlich mehr, wenn die Themen - bei denen ich gerade ohne Hilfe nicht weiter weiß - eher komplexer besprochen werden als einfach nur kurz abgehandelt. Da kommen in Summe dann viel mehr Infos bei rum - auch über den Tellerrand hinaus, die ich mir abspeichern kann. Für einige Fachleute ist der Gepsrächsverlauf dann vielleicht etwas hohl aber mir hilft es ungemein.


    Zum Thema Zellenstopfen von Fahrgast:


    Thomas Phillips habe ich hier auch ums Eck. Kannst Du mir das mit den Zellenstopfen kurz erklären, bzw. erläutern woran ich das erkenne? Falls meine Batterie ersetzt werden muss, würde ich dort gerne die richtige Batterie kaufen, wenn diese normalen Zellenstopfen so von Vorteil sind.


    Besten Dank.


    Edit: Nochmal wegen dem geregelten Ladegerät. Es sollte ebend eines sein, welches für meine Nutzung passt. Also ich brauch halt keines für 1.000 € womit ich ne Busflotte laden kann aber möchte auch kein Billig-Pfuschgerät, welches mir einen Warmabriss der Garage beschehrt. Quasi - einfach aber sicher soll es sein. Ich denke Bewertungen von Amazon kann man da getrost vergessen und den "Fachleuten" aus den Baumärkten ... naja es gibt solche und solche und ich als Laie muss denen dann glauben. Daher hatte ich hier die Frage reingestellt. Manchmal gibt es ja so bestimmte Geräte die man gerne empfiehlt.

  • Zitat

    Man kann auch aus allem ne Wissenschaft machen :rolleyes:.

    Ein Multimeter dranhängen während des Startens stellt in meinen Augen keine Wissenschaft dar. Eine Batterie in Ermangelung solchen einfachen Wissens zu entsorgen und möglicherweise umsonst eine neue zu kaufen, passt allerdings so gar nicht in mein Weltbild. Oder wie würdest du denn feststellen, ob es nicht doch am Batteriekabel oder Anlasser liegt?


    Gruß

    Benjamin

    Fährt und schraubt gern *Simson S50B1* *Schwalbe KR51/1* *Trabant 601 LX '88* *Lada Niva 1700*

  • Da muss ich mal kurz einhaken. Woher soll denn diese Grundausstattung stammen, wenn mir der Trabant erst vor wenigen Monaten vor die Füße gefallen ist und ich zuvor noch nie etwas bei einem Auto außer Räder- und Ölwechsel durchgeführt habe? Dementsprechend muss ich mir doch ersteinmal Kenntnisse aneignen und eine Grundausstattung langsam anlegen ... verstehe da dein Unverständnis nicht.

    Dann bist du mit dem "Anlegen der Grundaussatttung" schon zu langsam ^^. Wenn ich mir eine Bastelstube anschaffe, dann kauf ich auch mal einen Nusskasten, einen Satz Ringschlüssel. Ladegerät - da weiss ich nicht, was du suchst: https://www.atu.de/shop/Batter…ladegeraet-AA6V12V-NO5426 ...

    Was meinst Du damit? Verstehe ich gerade nicht.

    Wenn der Kittelfritze diese Reifen durchgelassen hat, die verkehrt rum eingebaute Batterie nicht gesehen hat - wer weiss, was der sonst noch alles nicht sieht ...


    Das Problem ist doch, hier im Forum bekommst du ganz gute Tips (ausser vielleicht die aus Cottbus), nur wenn jedesmal eine Gegenansage kommt (hab ich nicht, zu teuer, ...) wie soll man da konstruktiv helfen? Keiner kennt dein Fahrzeug aus der Nähe um erstmal eine Basis für weitere Hilfe zu haben.

    Reifen wurde schon diskutiert. Batterie messen, laden, testen und wieder messen.

  • Noch nie 6V gefahren?????

  • Der kleine “Ladefix“ ist für die Trabant-Batterie eigentlich ideal. Nichts weiter als ein ungeregeltes Ladegerät mit nur 2,5A Ladestrom, gibt es aber auch in der 4A Version.

    Nachteilig ist, dass man den Ladevorgang beobachten sollte, da die Zellen gegen Ladeende doch sehr gasen und das nicht unbedingt 10h durchgängig tun sollten.


    Bei den geregelten Geräten hatte ich oft den Eindruck, dass sie nicht wirklich komplett voll laden.


    Gruß

    Benjamin

    Fährt und schraubt gern *Simson S50B1* *Schwalbe KR51/1* *Trabant 601 LX '88* *Lada Niva 1700*

  • Das Problem ist doch, hier im Forum bekommst du ganz gute Tips (ausser vielleicht die aus Cottbus), nur wenn jedesmal eine Gegenansage kommt (hab ich nicht, zu teuer, ...) wie soll man da konstruktiv helfen?


    Nein alles gut. Die Tips helfen mir doch sehr und ich bin da auch jedem dankbar, der hier seine Zeit für meine Hilfegesuche aufbringt - sagte ich ja bereits. Nur muss ich mir dann ebend erst das entsprechende Equipment zulegen, wenn ich hier die Ratschläge erhalten habe. Ich kann doch nicht vorab alles Blind bei ATU leer kaufen, zudem das ohne Erfahrung und Wissen auch quatsch wäre.


    Und nochmal zum Thema zu langesam ... Vor wenigen Monaten hatte ich noch keine Ahnung, dass ich mal in meinem Leben einen Trabant besitzen werde. Verweise da gerne nochmal auf meinen Startpost. Bitte etwas mehr Geduld bei mir im Vergleich zu den vielen erfahrenen Schraubern hier. Thanks a lot.

  • Wenn man das nötige Interesse hat kommt die Erfahrung von ganz alleine.

    Die Werkzeuge und Arbeitsmittel besorgt man sich dann so nach und nach.

    Als 93 meine Garage abgebrannt war, hab ich auch wieder bei Null angefangen und meine Erfahrungen waren damals auch noch nicht so umfangreich. Wichtig ist das man Spaß dran hat.

  • Leute jetzt kommts. Ich habe diesen kleinen Ladefix vermutlich selber in der Garage. Ich dachte es wäre halt irgend ein altes Ladegerät, welches ich da habe. Ich hatte es am Anfang, als die Batterie garnichts von sich gegeben hat dran gehangen aber nach etlichen Stunden über mehrere Versuche hat sich nichts getan, sodass ich annahm das Gerät sei defekt. Die Batterie funktionierte ja wieder als wir über Starthilfe den Trabant eine Weile laufen hatten. War die Batterie vielleicht nur zu leer und ich sollte das Geräte jetzt nochmal testen oder muss man etwas bestimmtes beachten?


    Unten rechts steht das Gerät auf einem Eimer. Ist das dieser Ladefix?


    Unten links (nur halb zu sehen) steht noch so ein altes Ladegerät in großer Version. Auch das hatte ich damals ohne Erfolg an der Batterie. Ist das vielleicht auch ein bekanntes Gerät?


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