Fragen zur Kurbelwelle

  • Hallo,

    wieder ein leidiges Thema, welche ich für mich trotz der zahlreichen Threads hier nicht abschließend klären konnte.

    So langsam brummt mit echt der Schädel.


    Folgende Ausgangslage: Eine große Motorrevision steht an, im Vorfeld habe ich nun einige Motoren auseinander gebaut um die besten Brocken als Grundlage zum regenerieren raus zu suchen.

    Am ende lagen dann eine 83er Kurbelwelle mit Wellendichtringen, ein 72er Gehäuse und 88er Zylinder mit Nullmass auf der Werkbank.


    Jetzt stellt sich die Frage der Abdichtung der Kurbelwelle. An sich waren dazu die herkömmlichen Wellendichtringe geplant. Das die auf dauer von unseren tollen Sprit zerfressen werden habe ich ja nun raus.

    Also Viton Ringe. Problem ist da bekanntlich das es keine passenden für die Riemenscheiben Seite gibt. Ein passendes Gehäuse dafür zu fertigen ist für mich ein leichtes, sorgen macht mir da schon ehr der Innenring. Dachte immer der wäre einzeln, musste beim abziehen an einer anderen Welle aber eben feststellen, daß da das Rollenlager mit dran hängt... Wie wird das instand gesetzt? Solche Lager Innenringe wird es nicht mehr geben, oder? Und wie sieht es bei der Schwungscheibe aus? Die Viton Ringe sind ja doch um einiges härter als die aus NBR. Läuft der Guss ein oder geht das? Hat da jemand bisher längere Erfahrungen sammeln können?


    Alternativ bliebe der Umbau auf Kolbenringdichtungen, in den 80ern sicher eine gute Lösung, mit modernen Material sollten aktuelle Wellendichtringe aber auch bis zur nächsten Revision halten, richtig?

    Ich habe nun so einen originalen Umbausatz gefunden, kommt der Innenring der KoDi da über die Lauffläche des Wedis? Oder wird das Rollenlager gegen das neuere ohne die Wedi Lauffläche ausgetauscht und der neue Innenring sitzt dann daneben?


    Dann habe ich noch originale, neue Drehschieber aufgetrieben, leider teilte mir der, gewerbliche, Verkäufer nicht mit, das der eine beidseitig Rostflecken von ca 3cm Durchmesser hat. Könnte die jetzt fein schleifen, aber da scheinen doch schon Narben drin zu sein, wohl besser, die dem um die Ohren hauen, oder?


    Noch ne kleine Info zu mir, ist jetzt der erste Trabant Motor den ich mache, habe aber zuvor schon diverse andere Motoren aufgebaut, z.T. auch mit Leistungssteigerungen bei Viertaktern durch eigene Nockenprofile, Kopfbearbeitung usw. Es ist also etwas Grundwissen und Werkzeug vorhanden. ;)

    Aber es ist immer besser Leute zu fragen die, die Fehler schon gemacht haben, die man selber vermeiden will. Wäre schade, wenn wegen einer dummen Kleinigkeit z.B., die neue Welle hops ginge. Hatten gerade erst den Spaß das ein zerlegter Lagerkäfig, nach 6km, die neuen Zylinder geschrottet hat. :thumbdown:



    Grüße, Marc (der sich das alles irgendwie einfacher vorgestellt hatte...)


    Edith: Drehschieber

    [Blockierte Grafik: https://up.picr.de/35363685ci.jpg]

  • Wolltest Du die 72'er Kurbelwelle so wieder einbauen? Oder hast Du jemanden, der sie Dir macht?


    So genau kann man den Rost auf den Drehschiebern nicht sehen. Den Rost würde ich mit einem Schaber grob entfeenen, dann etwas beschleifen.

  • Hallo,

    die Welle wird regeneriert. Habe noch mal mit der Werkstatt gesprochen und nun eine mit Kolbenringdichtungen abgegeben. In einer Kiste sind auch noch die fehlenden Teile dafür aufgetaucht. Die werde ich diese Woche noch schnell aufarbeiten. Das Gehäuse muss ich auch noch machen, Stiftloch der Mitteldichtung aufbohren und die Taschen für die Arretierstifte der Lager fräsen. Hoffe das ich am Wochende alles da habe. Meine Frau macht langsam Druck, die will ihre Pappe wieder haben. Die Saison startet bald. :thumbup: Muss also langsam voran gehen.


    Bei dem Drehschieber habe ich jetzt auch von anderer Seite gehört, das ich den einfach mal vorsichtig überschleifen soll. Bekommt man den grünen Lack mit Aceton weg?

  • Die DS müssen ja durch die vorgeschriebene Laufrichtung nur auf einer Seite makellos sei, die rostnarbige kannst du nach hinten drehen. Natürlich erst wenn der Rost selber weg ist. Manchmal haben leider beide die Macken auf der gleichen Seite, da brauchst du ggf. noch einen guten.

  • Leg die mal paar Tage in Zitronensäure ein... löst Rost und Schutzfarbe gleichermaßen!


    Sofern du solange warten kannst.


    Gruß

    Benjamin

    Fährt und schraubt gern *Simson S50B1* *Schwalbe KR51/1* *Trabant 601 LX '88* *Lada Niva 1700*

  • Meine Frau macht langsam Druck, die will ihre Pappe wieder haben. Die Saison startet bald.

    Habt ihr/ du/ sie Winterschlaf gehalten?

    Jetzt wo ich tot bin ist alles soviel leichter,
    ihr müsst alle aufstehen und ich schlaf einfach weiter.


    Nicht lange raten, recherchieren! Original-Trabant.de

  • Habt ihr/ du/ sie Winterschlaf gehalten?

    Nein,

    nur leider war ihr Wagen seit letztem Frühjahr hinüber. Hatten da zwei Motorschäden in einer Woche. Der dritte Motor lief zwar aber solche Sachen wie mit QEK oder CT dann quer durch die Republik nebst Nachbarn habe ich dem ausgelutschten Teil nicht zumuten wollen. Dann kam noch ein ungeplanter Umzug der Schraubenhalle dazwischen.


    Die Drehschieber habe ich gestern abgebeizt, mit einer Messingbürste entrostet und danach mit 1000er Papier geläppt. Sind nur noch minimale Rostnaben vorhanden, denke die sind akzeptabel. Leider auf beiden Seiten, umdrehen kam mir auch schon in den Sinn. Morgen nehme ich die mit zur Arbeit und gucke ob sie gerade sind.

  • Genau mein Humor, Drehschieber läppen aber die Flächen bleiben riefig und schief.

    Biete Serienmotoren, Sportmotoren, Rennmotoren, Sport-VSD, Vergaserumbauten, Regenerierung Drehschieberflächen, Gehäusereparaturen, Aluschweißen, Sandstrahlen mit verschied.Material auf Anfrage

  • Genau mein Humor, Drehschieber läppen aber die Flächen bleiben riefig und schief.

    Das wäre dann aber sinnfrei. Hätte ich auch die alten drin lassen können.

    Die Laufflächen mach ich schön, mit der Flex... :evil:

    Nein, das Gehäuse, welches ich nehme ist tadellos, keine Ahnung was mit dem Motor veranstaltet wurde, innen alles rostig und fest, aber praktisch kein Verschleiß. Darum ja das Teilegewürfel. Beim originalen Gehäuse sind die Flächen hin, so richtig, da fehlen innen ca. 2mm. Bin erstaunt dass der Motor lief, Kolben hatten auch 0,2mm. Letztes Jahr hat er dann einen Lagerkäfig durchgekaut. Bei Motor Nr. 3, welcher die Schwungscheibe spenden wird, sind die unteren 3cm vom Gehäuse komplett weggefault, schade, da es innen auch noch sehr gut aus sieht.

  • Es gibt weder neue noch gelaufene Gehäuse wo die Flächen der Drehschieber tadellos sind. Mindestens die Winkligkeit stimmt nicht.

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  • Da hat sich früher keiner drum geschert.

    Hast du mal einen Vergleich gefahren (Prüfstand), Flächen unbearbeitet und Flächen bearbeitet?



    Gruß

    Benjamin

    Fährt und schraubt gern *Simson S50B1* *Schwalbe KR51/1* *Trabant 601 LX '88* *Lada Niva 1700*

  • "Dat ham wir immer schon so gemacht!" "Dann war das eben schon immer Scheiße!"

    Den Unterschied merkst du schon beim händischen Durchdrehen auf der Werkbank,

  • Der Unterschied ist ob dein frischer Serien Motor gerade so die 50Nm schafft, oder doch mal um die 56 Nm drückt. Das klingt jetzt nicht viel merkt man aber bei so einem kleinen Motor.

    Biete Serienmotoren, Sportmotoren, Rennmotoren, Sport-VSD, Vergaserumbauten, Regenerierung Drehschieberflächen, Gehäusereparaturen, Aluschweißen, Sandstrahlen mit verschied.Material auf Anfrage

  • Das ist mal eine Ansage, Frank. Also durchaus lohnenswert.


    Steffen, auf das händische Durchdrehen würde ich einen Furz geben, abgesehen davon, dass es geräuscharm und flüssig gehen muss.

    Ansonsten sind die Dichtungsverhältnisse schon bei Leerlaufdrehzahl vollkommen anders, weil du dann erst einen richtigen Ölfilm auf den Gleitflächen hast.



    Gruß

    Benjamin

    Fährt und schraubt gern *Simson S50B1* *Schwalbe KR51/1* *Trabant 601 LX '88* *Lada Niva 1700*

  • Der Furz ist aber spürbar. Gerade wenn der Motor langsam dreht.

    Ob dir bei noch fehlenden Köpfen die Überströmer regelrecht ins Gesicht spucken oder nur ein laues Lüftchen kommt, ist ein deutlicher Unterschied. Ich habe schon Motoren, deren Flächen ich anfangs für gut befand, wieder zerlegt und sie von Frank nacharbeiten lassen.

  • Das mag schon sein, dennoch hat es nahezu nichts mit dem realen Betrieb des Motors zu tun.


    Gruß

    Benjamin

    Fährt und schraubt gern *Simson S50B1* *Schwalbe KR51/1* *Trabant 601 LX '88* *Lada Niva 1700*