Restaurierung DKW F8 Pritschenwagen Bj. 1940

  • Guten Abend;)


    Ich habe lange überlegt, ob ich hier über meine nunmehr fünfte Fahrzeugrestaurierung berichten soll. Zum einen, da es kein Trabant ist und zum zweiten wird es kein Aufbau, wie ich ihn bisher vollzogen habe.

    Das Fahrzeug wird viel von meiner Handschrift tragen, da ein Originalaufbau eher weniger möglich ist.

    Das Fahrzeug ist ein typischer Behelfsumbau der Nachkriegszeit. Ich möchte die Stellmacherarbeit erhalten, allerdings äußerlich dem Baujahr gerecht werden.


    Ma guggn wies wird. Einiges ist in den letzen zwei Jahren passiert. Es war aber auch lange ruhe...


    Ich werde das bisher gemachte nach und nach ergänzen.


    Erstmal der damalige, sporadisch gefahrene Ausgangszustand.


    Holzmäßig ist wenig zu tun, aber Fahrwerk und Technik...

  • Und ran..ich bin gespannt wie a Flitzebogen:thumbup:

  • Ganz am Anfang haben Kollege Wünsch und ich den Kraftwagen gemeinsam beim Verkäufer abgeholt...das war am 1.11.2013 und sehr lustig. :zwinkerer::lach:


      



    Ein knappes Jahr später fuhren wir gemeinsam mit dem Wagen zum DKW-Treffen nach Garitz. Auf der Landstraße von Chemnitz bis ins Anhaltinische - sehr spannend war dabei die Teilnahme am Leipziger Stadtverkehr während der Stoßzeiten im Berufsverkehr.

    In Garitz lernten wir, daß auf bestimmten Treffen die Zahl der Trailer die Zahl der teilnehmenden Fahrzeuge sogar übersteigen kann, wenn man es richtig anstellt. Und wir erfuhren, wie laut Nachtigallen sein können, wenn sie im Duett auftreten. Und daß eine offene Pritsche eher ungünstig fürs Gepäck ist, wenn es regnet. Aber es regnete nicht nur, es schien auch die Sonne.



  • Schön, mal wieder was von Toni und seinem Dampfkraftwagen ;) zu lesen!

  • Dieses Automobil ist in vielerlei Hinsicht.......gemütlich....

  • Es ist schön das auch solche Fahrzeuge als Zeitzeugen erhalten werden . In Aachen gibt es noch ein zugelassen Fahrzeug einer alten Schlosserfamilie . Der wurde nach dem Krieg aus einem alten 170 Mercedes gebaut Fordmotor Getriebe auch von einer anderen Marke und als Hersteller Eigenbau Eingetragen . Als ich den vor ich glaube 3 Jahren das letzte mal gesehen habe wurde er so ein zwei mal im Jahr bewegt und wenn es nur die Fahrt zum Tüv war. Er war meines Wissens immer zugelassen . Ich werde malmich nach dem Verbleib erkundigen immerhin War der letzte Halter auch schon über 80 Jahre alt.

  • Hängt (Achtung, Wortwitz!) vermutlich davon ab, wer drinhockt....

  • Klasse Wünsch ...das Fahrwerk sollte nicht so das Problem sein. Wenn das Holz soweit okáy ist , hast du ja richtig Glück. Mach bitte Bilder so wie bei deinem 601er;)

    Ich dürfte sogar noch Stoßdämpfer und Hardyscheiben für die Antriebe haben , wenn du int. hast melde dich.;)

  • Ich habe bei einem alten Opa auch noch jede Menge DKW, F8 und P70 Teile und Fahrzeuge entdeckt. Wenn du irgendwas brauchst kann ich dir das bestimmt besorgen.

  • Ich find den Wagen echt porno!

    Ich freue mich immer wenn mir solche Zeitzeugen und aus ner Not heraus geborenen Eigenkreationen über den Weg rollen. Bin auf den weiteren Bericht gespannt.


    Basis für den Umbau war eine F8 Reichs- oder Meisterklasse?


    MfG

    Matze

    Stets dienstbereit, zu Ihrem Wohl, ist immer der Minol-Pirol!

  • Mossi Ja gemütlich isses sehr wohl.:scratchchin:


    Ich möchte dem Fahzeug eine Hängerkupplung und Flachplane bei Bedarf spendieren. Die Teile dafür sind bereits hergestellt. Eine zeitgenössische Plane aus Jute wird noch beim Sattler geordert.


    Das Zerlegen des Fahrzeugs ging relativ Problemlos voran. Da ich bei dem Projekt sehr viel selbst herstellen werde, hab ich auch gleich nen Bremstrommelabzieher gebaut.

    Beim Pritschenaufbau möchte ich soviel wie möglich mit den Narben des Gebrauchs erhalten. Nur die Ladefläche muss ich erneuern.



    Die Antriebseinheit schreit nach viel Zuwendung.:augendreh:



    @ Pinokio und Krapproter

    Für die Hardyscheiben und Nasskupplungsteile würd ich mich begeistern. :winker:


    Matze

    Das wüsst ich auch gerne... Hinten is interessanterweise sogar ne Kombi/Lastaufbaufeder verbaut.

  • Wäre praktisch wenn du mir von den Sachen die du brauchst Fotos schickst, da ich mich mit solchen Modellen nicht auskenne.

    Der Opa hat jede Menge Motoren und Getriebe DKW bis hin zum P70. Alle ähnlich aber trotzdem unterschiedlich.

  • Das mach ich, sobalt ich mich ans Getriebe mach.


    Anbei noch ein Foto vom Trommelabzieher *angeb :kelly:


  • Einer von vielen Haufen die bei dem im Freien lagern. Die interessanteren sind in diversen dunklen Schuppen. Da war es schwierig mit Fotos.

    Dort liegt auch noch eine recht seltene F8 Motorhaube aus Duroplast

  • Schön, das du dich doch entschieden hast, das hier kund zu tun.

    Du hast ja schon alle Weile damit angefangen.

    Neapel sehen und sterben-Tour 2012
    Ich war dabei!


    50 Jahre Trabant 601
    Die Jubiläumstour 2014
    Ich war auch dabei!
    :raser:

  • Die Blattfeder der Hinterachse wollte nicht recht weichen, sodass der Bolzen ausgebohrt werden musste.

    Auch hier ist bereits Ersatz angefertigt.

    Nebenbei habe ich den Vergaser überholt. Die Drosselklappenwelle war ausgelutscht wie ne Schleckmuschel und musste ausgebuchst werden.


    Hinten ersetzte ich die doch ganz schön groben Schutzbleche gegen passige Radhäuser von einem TSA Hänger. Etwas Anpassen und dann gefällt mir das.:hmm:

    Die Bremsanlage wartete mit keinen Problemen bei der Demontage.


    Ein verschlammtes Schmankerl sind die Seilzugwellen von Pedalerie und Handbremse.


    Hoffnungslos überdimensoniert und dank unzähliger Schmiernippel schön fettsch...


    Die Sperrholzverkleidungen der Fahrkabine habe ich angeschliffen und mit etlichen Schichten Möbelpolitur abgedunkelt. Danach folgten 4 Schichten Schellack.


    So siehts fast aus wie Edelholz.:lach:

  • Zum Glück haben wir Zerspaner gelernt, Toni ;).

    Neapel sehen und sterben-Tour 2012
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    :raser:

  • Au ja, Erik, allerdings. Gerade bei dem Projekt hier gibt es soviel derartiges zu tun...


    So ab jetzt ist die Restaurierung in Echtzeit.:pengy:

    Ich habe vor kurzem die Vorderachskörper zerlegt. Die Schwenklagerbolzen mussten raus, da Selbige arg eingelaufen sind. (natürlich auch dazugehörige Buchsen:augendreh:)

    Meine 2. Fuhre Pulverzeug geht demnächst weg.


    Die besagten Bolzen habe ich hartgedreht und gebürstet. Trabantbolzen würden vom Durchmesser passen, aber nicht von der Länge...:bäh: Aber auch die hätten Schmiertechnisch umgebaut werden müssen.


    Da ich die Querlenker auf Trabantsilentbuchse umbaue (Kollege Mossi hat sich dies für die ähnlichen 311er Lenker ausgedacht), musste ich die Schwenklagerarme von Durchmesser 14 auf 12 abdrehen.

    Die originalen Querlenkerbuchsen sind einvulkanisiert und somit nur teuer zu erneuern.


    Natürlich habe ich die Schwenklagerbuchsen auch gleich neu hergestellt.:winker:

    Bei meinem 87er Alltagskombi habe ich gute Erfahrungen mit hochfestem Alu gemacht.


    Die Lager noch lackiert und alles zusammengesteckt. Jetz wartet das auf die gepulverten Achskörper.