Kolbenringabdichtung Spaltmaß

  • Ich habe mir ein Stanzwerkzeug gedreht.

    Das ist natürlich eine Variante für jemanden, der Motore am Stück zusammenbaut. Ich für meinen Teil werde sehen, dass ich die alte Ausführung zu kaufen bekomme.

    Wenn die das machen, arbeiten die auch und da will ich gar nicht erst wissen wie es mit dem Rundlauf der Ringnuten bestellt ist.

    Kannst du bitte erläutern, wieso die Ringe arbeiten sollten?

    Der zweite Teil des Satzes impliziert einmal wieder die “typische Trabant Genauigkeit“ und ehrlich gesagt kann ich das langsam nicht mehr hören. Du bist einer der Wenigen, die den Rundlauf auch konkret messen könnten und die Messwerte weitergeben könnten, anstatt zu vermuten. Das wäre viel eher auf deinem Niveau.

    Und gerade hier bei diesem Thema wäre es sehr wohl interessant zu wissen, wie es um den Rundlauf bestellt ist.


    Ich kann nur Beobachtungen an dem mir vorliegenden Material weitergeben und hier sehe ich an den Laufflächen der Kolbenringe blank polierte Stellen in den entsprechenden Außenringen. An den Kolbenringen selbst ist dagegen gar nichts zu sehen, was auf irgend welchen Verschleiß hindeutet.

    Ein Arbeiten der Ringe würde zu deutlich mehr Verschleiß führen.


    Hylomar ist sehr plastisch und gibt beim erwärmen nach, es wäre möglich das der Deckel locker wird.

    Das wäre möglich und bei Dichtmasse besteht immer die Gefahr, dass sie unter Druck fließt. Hylomar schreibt vor, die Schrauben nach einer gewissen Setzzeit nochmals nachzuziehen.

    Ein loser Abschlussdeckel, der zusätzlich mit Hylomar abgedichtet wurde, ist mir persönlich jedenfalls noch nicht untergekommen.



    Gruß

    Benjamin

    Fährt und schraubt gern *Simson S50B1* *Schwalbe KR51/1* *Trabant 601 LX '88* *Lada Niva 1700*

  • Weil ich gestern auch Gebrauchte in der Hand hatte (die waren bei etwa 0,2 im neuen Außenring), ja die liegen bei Druck an, denn sie waren auf dem Teil der außerhalb der SS-Nut steht mit Ölkohlebelag und der Teil der in der Nut ist war blitzebkank (nur in Druckrichtung) aber ohne offensichtlichen (starken) Verschleiß. Für genaue Aussagen müsste ich da aber auch nochmal die BMS ansetzen und mit Neuringen vergleichen.


    Und die gebrauchten Ringe haben innen ähnlich wie die Kolbenringe der Kolben auch Ölkohleansätze. Und ich denke, wenn die zuviel werden, dann erreicht man auch irgendwann mal den Punkt wo sie mitdrehen.


    Und selbst wenn der Spalt 0,3 ist, wird der Motor normal laufen, einfach weil der Verlust viel zu gering ist. Wenn da überhaupt was ist, kann man das sicher durch minimale Vergaserkorrektur nachjustieren.

  • Vielen Dank für deine interessanten Ausführungen! Das bestätigt meine Vermutung, dass die Ringe einseitig anliegen.


    Ölkohle-Ansätze hatten meine Ringe auch, aber damals hatte ich nicht so drauf geachtet, wo und warum.


    Gruß

    Benjamin

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  • Nachtrag:


    Krapproter

    Irgendwie habe ich deinen Beitrag erst jetzt gelesen. Erstmal danke für das Nachschauen und Messen! Ich hoffe, dass du keine Schmieche verwendet hast, bei der Angabe in Zentimetern. ;)

    Jedenfalls scheinen die Abschlussdeckel ja doch sehr eng toleriert zu sein, das bestätigt auch TVs Messungen an Neuteilen bezüglich Stoßmaß.

    Umso mehr wundere ich mich über meine gemessenen 3/10 kupplungsseitig.


    Ringe hast du also keine übrig?



    Gruß

    Benjamin

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  • Ich habe dafür einen Messschieber verwendet. Genauigkeit 1/10.

    Ringe hätte ich jetzt nur die etwas kleineren, wofür die sind weiß ich noch nicht.

  • Fg601

    Kannst du einen bestimmten Hersteller für RWD empfehlen?

    sapere aude! incipe! (Horaz)
    (bzw. frei nach F. v. Schiller: "Erdreiste Dich zu denken!")

  • SKF

    Biete Serienmotoren, Sportmotoren, Rennmotoren, Sport-VSD, Vergaserumbauten, Regenerierung Drehschieberflächen, Gehäusereparaturen, Aluschweißen, Sandstrahlen mit verschied.Material auf Anfrage

  • Kolbenringe habe ich von Steffen Funk bekommen, vielen Dank! Das Stoßmaß passt nun.


    Bei der Montage der Schwungscheibe kam mir noch eine Sache in den Sinn. Die hat am Innenkonus ja die Nut zur Positionierung über dem Stift auf dem Wellenkonus. Die Nut wird dann außen nur von Sicherungsblech und Schwungscheiben-Mutter abgedeckt.

    Theoretisch gibt es hier also auch eine undichte Stelle, je nach Oberflächenbeschaffenheit von Auflagefläche an der Schwungscheibe und Sicherungsblech mehr oder weniger dicht.


    Hat sich darüber mal jemand Gedanken gemacht? Vernachlässigbar? Sicherungsblech mit Dichtmasse versehen? Oder hab ich einen Denkfehler?



    Gruß

    Benjamin

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  • Wenn die Mutter richtig angezogen ist, Ist das kleine Loch von der Nut dicht genug verschlossen.

  • Ich hatte schon eine Schwungscheibe mit fühlbaren Drehriefen an der Stelle, da wäre ich mir dann nicht so sicher.


    Gruß

    Benjamin

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  • Hab ich noch nie gesehen das unter der Mutter Öl austritt.

  • Ich sage auch da geht nichts Beeinflussendes durch. Bei Motoren mit viel Ölkohle sieht man nach Demontage einen schwarzen Streifen auf dem Konus der KW, aber an Scheibe und Mutter ist dort kein Austritt zu sehen.


    Zum testen kannst du ja mal eine SS auf der KW festmachen, sichern und dann einen Klo-Pömpel (oder was anderes was Unterdruck macht) aufsetzen und andrücken.

  • Alles klar.


    Die Idee mit dem Pömpel ist ja mal geil. :D


    Gruß

    Benjamin

    Fährt und schraubt gern *Simson S50B1* *Schwalbe KR51/1* *Trabant 601 LX '88* *Lada Niva 1700*

  • Ich hab's schon mal irgendwo erwähnt, Ein Kumpel von mir hat es mal geschaft einen Gehäusering für WDR ohne selbigen, mit einer Schwungscheibe für WDR zu kombinieren. Dadurch entsteht an der Abzudichtenden Welle ein Luftspalt von mehreren mm. Dieser Motor lief mind. 50 km ohne dabei komplett Ölvernebelt gewesen zu sein an der Stelle. Ich bin nur drauf gekommen weil er trotz Mikuni umbau einen unrunden Leerlauf hatte und allg. nicht die Butter vom Brot geholt hat. Weswegen er dann damit auch zu mir kahm^^.


    Was ich damit sagen will ist, das durch die Rotation und derren Verwirbellung an der Stelle schon eine gewisse Abdichtung entsteht, und die Nut vernachlässigbar ist, sprich die ist dicht genug. Nicht umsonst funktioniert zumindest beim Serienmotor die Abdichtung generell ausreichend gut.

  • Wichtig ist, an der Stelle das richtige Sicherungsblech zu verwenden. Das mit dem Kragen innen. Die alten hatten den nicht, bei denen ragt die Sicherungsnase in die Nut der SS. Dafür hatten diese dann die Bohrung für die Nase nicht.

  • Und ich habe ein Sicherungsblech mit Nase für die Bohrung, aber dafür ohne Kragen. ?(


    Gruß

    Benjamin

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  • Das wird ein Nachbau sein, angesichts der ungleich langen Schnitte der Nase, es ist auch nicht gelb verzinkt.

    Wofür ist der Kragen zuständig?


    Edit:

    Habe gerade das Bild eines etwas zurückgesetzten Wellenkonus und einem Gewindefreistich an der Stelle im Kopf - der Kragen dient also zur Zentrierung des Sicherungsbleches.

    Schaue mir das aber bei der Montage an, noch liegen die Teile einzeln auf der Werkbank.


    Gruß

    Benjamin

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    Einmal editiert, zuletzt von bepone ()

  • Ich kann bestätigen das dort sehr wohl Öl raus kommen kann und die Kupplung rutscht.

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