Antriebmanschetten Gleichlaufgelenkwelle

  • Hallo,


    ich bin neu hier und würde gern eine Frage loswerden. Leider konnte ich dazu nichts Passendes finden.


    Ich habe ein 601 Cabrio, Baujahr des Fahrgestells ist 1986. Er hat Gleichlaufgelenkwellen. Ich bin eigentlich kein unerfahrener Schrauber am Trabant, musste allerdings noch nie eine Achsmanschette wechseln. Heute war es soweit. Bis zum Ausbau alles kein Problem. Dann wollte ich eine neue aufziehen, von denen ich noch reichlich aus Altbeständen habe. Ich war doch sehr erstaunt, dass meine "neue" offensichtlich kleiner ist als die original verbaute Manschette. Gibt es unterschiedliche Manschetten auf der Getriebeseite für Scharnier- und Gleichlaufgelenkwelle? Ich finde dazu nichts in den Foren, auch Händler bieten nur 1 Sorte an, teilweise mit dem Hinweis, die würde bei beiden Antriebsbauformen passen. Andererseits schildern einige Schrauber, die neuen Manschetten würden sehr schwer über den Plastering auf der Welle gehen und auch nicht lange halten. Das spricht ja dann doch dafür, dass es ab Werk größere Ausführungen gab.


    Könnt Ihr mir bitte mit einigen Erfahrungen zum Thema helfen?

  • Für innen gibt es keine unterschiedlichen Manschetten bei Scharnier-, und Gleichlaufgelenkwellen. Und mir sind davon auch noch keine Nachfertigungen bekannt, es gibt wohl noch genügend.

    Dass die ziemlich mühsam auf die transparenten Hülsen zu schieben gehen, ja das kenne ich. :)

  • Hallo Mathias,

    Willkommen.


    Ich fürchte, der Unterschied ist wohl eher auf Produktionsstreuungen zurückzuführen. Und zwar nach Herkunft; auch mir hat es, sei beim Lenkgetriebe, wohl mal 'Ungarngummis' erwischt, die ich irgendwo mitte neunziger Jahren bei Scancar gekauft habe. Die sind chronisch zu klein, die Pedalgummis zB kriegt man manchmal nur passend damit man sie aufschneidet...

  • Hallo,


    die Herkunft aller bei mir vorhandener Manschetten ist definitiv noch die DDR. Ich habe auch noch einen Satz gebrauchte Gleichlaufgelenkwellen im Regal liegen und da sind auch die "größeren" Manschetten drauf. Seis drum, wenn es nur die eine Sorte gibt, werde ich sie einbauen.


    Ich danke Euch und Grüße aus Leipzig


    Matthias

  • Das Ganze erinnert mich an eine hier kürzlich geführte Diskussion über die Haltbarkeit (im Betrieb) von Gummiteilen hinsichtlich neu produzierten versus ungebrauchter Lagerware versus noch intakter Gebrauchtware. Ein Tenor war dabei, dass weder die neu produzierten, noch die lange gelagerten originalen Neuteile die Erwartungen bzgl. Haltbarkeit erfüllten. Einwandfrei erhaltene Gebrauchtteile so lange wie möglich zu erhalten war die überwiegende Meinung.


    Als mögliche Begründung wurde geäußert, dass speziell bei den Antriebsmanschetten die Fettfüllung den Erhalt der Geschmeidigkeit des Gummis gegenüber den "trocken gelagerten" begünstigt hat. Soweit trage ich diese Sichtweise auch mit.


    Allerdings gehe ich ebenso davon aus, das die gebrauchten Gummis durch das Fett nicht nur geschmeidig geblieben, sondern auch aufgequollen sind. Wie sonst ist zu erklären, dass die alte getriebeseitige Manschette nur noch mittels Kabelbinder zur Welle hin dicht hält?


    Die andere getriebeseitige Manschette musste ich gegen eine Neue ersetzen. Zur Wahl standen Manschetten zweier offensichtlich verschiedener Produktionschargen. Einen wirklichen Unterschied konnte ich nicht feststellen, beide waren gefühlt gleich eng und steif.


    Bei der Montage hatte ich allerdings den Vorteil der Scharniergelenkwelle. Erst die Manschette aufgezogen, dann den Bolzen eingepresst. Im Unterschied zur Gebrauchten hält diese neue Manschette nun auch ohne Kabelbinder dicht. Mal sehen, wie lange.


    Viele Grüße

    Steffen

    Früher fuhr ich 6V, weil ich musste. Heute tu ichs, weil ich kann.

  • Wo ist denn da bei den Scharniergelenkwellen der Vorteil? Bei den homokinetischen ziehe ich die Manschette doch auch nicht über den Zapfenstern und die Sicherungsringe.

  • Steffen bist du dir sicher das es keine Unterschiedlichen gab?

    Ich habe gefühlt 200 und da sind welche (wenige) mit etwas größerem Innendurchmesser für die Welle. Das meine ich sind genau jene welche diese Plastehülse mit drunter haben und m.M. nach irgendwann im Zusammenhang mit den Gleichlaufgelenkwellen kamen, aber nicht von Anfang an.

    Da die Bilder im Katalog ab 1980 nicht mehr geändert wurden ist schwierig einzugrenzen ab wann es diese Plastehülse gab bzw. von wann bis wann.

    Ich hab hier auch noch neue Wellen von ziemlich am Schluss, da ist keine Hülse dran.

  • Natürlich bin ich mir nicht sicher, verbaue aber alls was kommt. Und auf die Hülse gehen die gefühlt alle beschissen drauf.

  • Ja weil sie (fast) alle aus Chargen stammen, wo es die Hülse nicht gab ;)

    Ich schätze dad max. 10% in meinem Bestand den (angepassten) Durchmesser für mit Hülse haben.

  • Da muss ich heute Abend mal die SRI durchgucken die verfügbar sind. Aber das nützt mir am Ende auch nichts, es funktioniert, also genügt mir das. :)

  • Ich dachte immer, die Gleichlaufwellen haben einfach einen geringeren Durchmesser als die Scharnierwellen. Aber gemessen hab ich auch noch nie... :|

    sapere aude! incipe! (Horaz)
    (bzw. frei nach F. v. Schiller: "Erdreiste Dich zu denken!")

  • Ich hab mal die Kataloge gewälzt. Beim 601 gibt es innen nur eine Manschette.

    Die Außenmanschette von 601 und 1.1 sind mit unterschiedlichen Nummern. Und beim 1.1 gibts diese Plastebuchse die in die Manschette kommt.

    Beim 601 ist kein Hinweis auf die Plastebuchse und auch keine Nr. dazu. Bilder gibts da sowieso keine neuen im Katalog nach 1980, nur einen kleinen Zusatzkatalog ohne Bilder in dem die Teile von nach 1984 drin sind.