Einbau Kurbelwelle alt in Gehäuse neu möglich?

  • Es heißt ja immer, ein solcher Umbau geht nicht. Begründung: neue Gehäuse haben keine Ringnuten für die Nutringe der Rollenlager der Wellen älteren Typs. Wie sähe es aus, wenn man die Nutringe der Lager entfernt und die Lagerfixierung anderweitig, z. B. mittels Loctite, angeht. Ist dieser Gedanke von vornherein zum scheitern verurteilt, oder ginge das evtl. doch?


    Gruß Lutz

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  • Würde ich nicht machen! Das sind Lager mit Walzen (Rollen) ohne führenden Käfig. Der Ring sichert die exakte Führung des Außenringes. Nur mit Kleber wäre mir auf Dauer zu unsicher.


    Es gibt doch bald mehr alte Gehäuse mit Nut. Daher sei die Gegenfrage gestattet, wozu?

  • Folgender Sachverhalt:

    In meinem 86er Kombi (124.000 km) ist der 2. Motor wechselreif (KW rauscht). Den verschlissenen 86er Originalmotor hatte ich im Keller eingelagert und wollte dessen Gehäuse nun, wg. "matching numbers", mit einer KW bestücken, welche ich Anfang der 90er neu gekauft und nach Kauf sofort in einen 10l - Eimer voller 10w-40 eingelegt hatte. Die KW ist also immer noch, bis in den letzten Lagerwinkel, neuwertig. Ich ging immer davon aus, die neue KW-Version "eingelegt" zu haben. Aber wie's manchmal so ist, stellte sich diese Annahme als Irrtum heraus. Ältere Gehäuse habe ich auch noch, die ich verwenden könnte, wären dann aber wieder nicht von der Motornummer her passend. Deshalb meine Frage.

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  • Wenn du so großen Wert auf die Originalität legst, solltest du dann auch die entsprechende KW einbauen.

    Da findet sich bestimmt auch eine andere KW.

  • Ich muss zu meiner Schande gestehen daß mein erster selbstregenerierter Motor genau diese Kombination war. Unterschiede kannte ich nicht und auf der gekauften KW war der Umrüstsatz zur Kolbenringabdichtung drauf.

    Der Motor lief in 15Jahren 60 TKM und ich hab ihn eigentlich nur zerlegt da die nicht erneuerten Drehschieber unmöglich klapperten.


    Die Lager waren nicht eingeklebt, also entweder hatte ich unheimliches Glück oder es geht doch. Ausprobieren würde ich es nicht nochmal, hab zum Glück genug alte Gehäuse für meine alten Wellen.

  • Du hast also wissentlich die Ringe der Lager entfernt und dann die Welle so ohne jede Aretierung und dann sicher auch ohne Ausgleichscheiben ins Gehäuse gepackt?

    Respekt und ja Glück gehabt.

  • Danke für Eure spontane Einschätzung der Chancen! Ich werde in mich gehen...


    Gruß Lutz

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  • Du hast also wissentlich die Ringe der Lager entfernt

    nö, unwissentlich.....man schrieb das Jahr 1997


    Da wurde noch passend gemacht was nicht passte.

    Gehäuse war Gehäuse und Welle war Welle. So als armer Zivi mit null Ahnung musste das Ding einfach wieder fahren.

  • Wenn man das Gehäuse trennt und beide Hälften auf den Frästisch packt und einem passenden Scheibenfräser die vier Halbnuten macht, sollte das kaum einen großen Aufwand machen die Einstiche da fachgerecht und maßhaltig einzubringen.

  • Ist schon ein ziemlich unsinniger Aufwand, und mit Orginal hatts dann auch nicht mehr zu tun.

  • Ganz trivial, beide Positionen in den Gehäusehälften hundertprozentig gleich zu treffen, ist es auch nicht.

    Im Werk wurde das bestimmt am zusammengesetzten Gehäuse gemacht, oder?


    Gruß

    Benjamin

    Fährt und schraubt gern *Simson S50B1* *Schwalbe KR51/1* *Trabant 601 LX '88* *Lada Niva 1700*

  • Wenn ich beide Gehäusehälften mit dem Getriebeflansch 15 cm auseinander auf einen Frästisch stelle und befestige und dann mit dem passenden Scheibenfräser auf Höhe und mittig zur Lagergassenachse nach rechts und links fräse, hochfahre und nochmal rechts/links fräse, sollte das relativ genau werden. Und Toleranz ist da ja mit drin, dafür gibts die Ausgleichsscheiben.

    Aufwand ist, wenn Werkzeug und Maschine vorhanden ist, eher gering.

  • Genau. Deine Einschränkung ist: "wenn".

    Eine entsprechende Maschine haben die wenigsten zu stehen. Diejenigen, die Zugang zu einer solchen Maschine haben oder jemanden gut kennen, der Zugang zu einer solchen hat, werden es sich trotzdem reiflich überlegen.

    Und: ich habe erst kürzlich Fotos vom Innern eines Motors gesehen, wo eine Welle mit den alten Lagern in einem neuen Gehäuse steckte. Die ersten 500km ging es wohl gut. Dann kamen Geräusche. Dann wurden diese lauter.
    Ein Ring hatte sich nach außen in Bewegung gesetzt und die Mitnehmer der Drehschieber eingekürzt.