Stabilität Geweih/Hilfsrahmen, Karosserie mürbe

  • Hallo liebes Forum,


    Derzeit bekommt mein Gletscherblauer Universal BJ87 eine GR. Die Karosse hat nun schon 120.000 km runter, vor 60.000 km würde die letzte GR durchgeführt. Damals wurden die Schweller, B-Säule und die hinteren Halbschalen ersetzt. Die A-Säule hatten wir so belassen. Alle Hohlräume wurden frisch versiegelt, sahen vorher alle rostfrei aus. Seit etwa 40.000 km fahre ich mit Warzentrommeln vom Wartburg, und seit 3.000 km mit Sturzkorrektur 16mm (~1° negativ) auf der Vorderachse.

    Beim Aufbocken der Karosse unter dem Geweih haben wir bemerkt, dass sich der ganze Hilfsrahmen mit Getriebe und Motor um etwa 5 bis 7mm senkte, als dieser entlastet wurde. Als wir mit einem Gabelhubwagen den Hilfsrahmen dann anholen, um diesen wieder abzusenken, wiederholte sich das ganze.


    Nun meine Frage, sollten wir davon ausgehen, dass die Karosserie langsam "mürbe" wird und wir lieber jedes Teil im tragenden Bereich wechseln sollten, oder ist diese "Flexibilität" durchaus normal?


    Noch bin ich nicht zum Entfernen der vorderen Pappen gekommen, um weitere Informationen geben zu können.

    Geplant ist vorerst nur das Entfernen der vorderen Pappen und des Daches, ausbessern der Schadstellen und das verbauen eines neuen Motors nebst Getriebe.


    Viele Grüße,

    Hans

  • Hallo,


    5 - 7 mm sollten meiner Ansicht nach im Rahmen sein. Durch die Länge des Hilfsrahmens vergrößert sich optisch jede Karosserieverwindung im Bereich des Geweihes, und der Hilfsrahmen ist ja nur an zwei Punkten befestigt - sodass Bewegungen in Vertikalrichtung normal sind.


    Grds. würde ich aber zumindest den UBS entfernen und um die Flansche bzw. das Geweih auf Rissbildung untersuchen.


    Außerdem wäre es sinnvoll, die Karosserie gleich einmal richtig zu machen anstatt dass du nach weiteren 60T wieder anfängst. Einmal richtig repariert und konserviert (Mike Sanders), hast du für lange Zeit Ruhe.


    VG Jens

  • Das Geweih ist genau dann hin, wenn du zwischen Lenkradnabe und Lenksäulenverkleidung bei Lastwechsel deutliche Bewegung mit dem Finger spürst.

  • Danke für die Antworten! ?


    Also steht nun Aussage gegen Aussage, mich beruhigt es schon, dass bestätigt wurde, dass es durchaus normal ist, dass der Fahrschemel von Haus aus recht "flexibel" ist.

    Jedoch bei 5 mm könnte ich mir eine spürbare Bewegung zwischen Lenkradnabe und Verkleidung vorstellen.

    Als ich letztes Jahr noch gefahren bin, war aus meiner Erinnerung hingegen nichts dergleichen im Innenraum zu bemerken, bzw. habe ich den Finger nicht dort hin gelegt.


    Gut, dann wird erst alles auf Risse und Rost untersucht, dann das weitere Vorgehen abgewogen. Hauptsache ich muss nicht das Geweih zu 100%iger Sicherheit tauschen.


    Wie gesagt, vor 7 Jahren war die letzte GR und es wurde da schon alles gemacht, was gemacht werden musste, Unterbodenschutz runter, alles geschliffen, untersucht, Fehlstellen herausgetrennt und ersetzt, Kanten abgedichtet, grundiert, lackiert und mit wachsbasis Unterbodenschutz behandelt. Hohlräume mit Hohlraumwachs versiegelt. Das mag für die Profis nicht das Optimalste vorgehen sein, jedoch schaut noch alles wie geleckt aus.

    Im Winter wurde nicht gefahren, sodass wir neuen Rost an den gemachten Stellen ausschließen.

    Was sein kann, dass die A-Säule nun von innen wegrostet, da sind wir als einziges nicht ran gegangen, da äußerlich i.O. gewesen.


    Ich würde mich noch einmal melden, sobald die Pappen runter und die Hohlräume im Geweih inspiziert sind.

  • Hallo Leute!


    Also die vordere rechte Pappe ist ab (das erste Mal, das haben wir vor 7 Jahren gelassen) und siehe da...nichts. alles noch schön mit elaskon zugeschmiert, darunter festes Blech. In den Hohlräumen das selbe Bild, kein Rost an kritischen Punkten. Die Radviertelschalen müssen gemacht werden. Angerostet ist lediglich der Bereich, in dem Bodenblech und Geweih Aufeinanderliegen, hier sehe ich aber außer Rostvorsorge keinen Handlungsbedarf, oder doch?


    Durch bloßes ansehen hab ich auch nur einen Riß entdeckt, Übergang Radschalen zu Geweih, nur linke Seite...ist an sich ja auch schon fast Standard.

    Kann es auch am Hilfsrahmen liegen? Den hatte ich auf Grund des Siffes nicht näher angesehen/ wird ohnehin ersetzt.

    Hier noch ein paar Bilder.

  • Bei den Fahrzeugen mit dünner B-Säule reißt es gern in Schließkeilnähe, seit der dicken B-Säule reißen dort unten die Radschalen am Übergang zur Trägergruppe.

  • Und am Windlauf, da ist auch so eine Lieblingsstelle.

    Für mich passen Text und Bilder da oben nicht zusammen, das was da vor 7 Jahren gemacht wurde ist ganz sicher keine GR gewesen.

  • Die stellen Werde ich überprüfen, Danke!

    @Hegautrabi:

    Die vorderen Pappen und das Dach wurden damals nicht entfernt, da ich zu dieser Zeit noch unter Zeit- und Gelddruck stand? hab ich vielleicht nicht genau genug erläutert. Wir hatten entschieden, das auf die nächste Saison zu verschieben...das dann doch erst heuer wird. Der Riss dort in der Radschale ist nun auch schon das zweite Mal dort...

  • Die Stellen an B-Säule und Windlauf hat mein 67er auch.

    Mach erstmal alles sauber, unter dem UBS verbirgt sich meist viel...

    Matt ist das neue Hochglanz
    Zwei Zylinder, zwei Takte und ein Mikuni: da geht was! :thumbup:

  • Hallo, da melde ich mich Mal zurück.


    Also der Trabant fährt wieder über die Straßen.

    Nach dem Freilegen des Geweihs und der umliegenden Verbindungspunkte haben sich keine Risse oder Durchrostungen gezeigt. Auch die angesprochenen weiteren Punkte möglicher Rissbildung zeigen keinen Befund.


    Mit neuem Motor und Getriebe bestückt wiederholte ich den Versuch und stellte fest, dass der gesamte Rahmen, der Hilfsrahmen inbegriffen, eine kleine elastische Biegung durchmacht, und zwar um ~ +/- 2...4 mm gemessen an der Abschleppöse.

    Abschließend stelle ich fest, dass mein Trabantfahrwerk nicht das steifste ist.


    Um auf den Abstand zwischen Lenkrad und Plastverkleidung zu sprechen zu kommen. Bei normaler Fahrt über Stock und Stein spürt man nichts besonderes. Bei Schlaglöchern das Gleiche. Bei einer Vollbremsung (Warzentrommeln) hingegen nimmt der Abstand um etwa 1-2 mm zu, also kommt der Hilfsrahmen einem "gefühlt" etwas entgegen.


    Ob dieses Verhalten konstruktionsbedingt ist, sich so das dünne Blech der letzten Baujahre bemerkbar macht, oder ich ein gravierenderes Problem habe, kann hier und jetzt - zumindest mit dem getriebenen Aufwand - anscheinend nicht beantwortet werden.


    Viele Grüße,

    Hans