Schaltprobleme

  • Nach knapp einem Jahr angenehmer Störungsfreiheit, gibts jetzt ein Problem: Während die letztn Wochen Dauerfrost war, wurde die Schaltung ungewohnt teigig und schwergängig. Ich vermutete, dass sich irgendwo Eis gebildet hat (der Trabi steht immer draußen). Vor allem wurde es immer schwergängiger, den Schaltstock hineinzudrücken, um vom 3/4 aus in den 1/2. Gang zu kommen. Nachdem es nun wärmer wurde und mit Sicherheit alles Eis abgetaut ist, habe ich den Stock im Getriebebereich noch mal gefettet. Das brachte aber nicht viel: Jetzt lässt sich nur noch der 1. Gang, Rückwärtsgang oder Leerlauf einlegen. Beim 2. Gang kommt ein widerstandsloser Bereich ohne Anschlag, der Motor bleibt im Leerlauf. Ich hab dann nicht mehr weiter rumgefummelt und den 1. Gang dringelassen, um Notfalls noch in eine Werkstatt fahren zu können.

    Im Buch WHIMS ist zum Thema Schaltprobleme überhaupt nichts beschrieben, scheint wohl ein eher seltenes Problem zu sein. Der 601S ist Bj89, wurde nie restauriert, 92 Tkm gelaufen. Vor 1 Jahr wurde ein Austauschmotor eingebaut. Getriebeöl hatte ich zuletzt vor 2 Jahren gewechselt, sonst wurde am Getriebe nichts gemacht. Kann sich an der Übertragung Schaltstock-Getriebe was lösen oder verbiegen? Da ich nie auf die Stelle geachtet habe weiß ich nicht ob es normal so ist wie es jetzt aussieht. Kann auch nen Foto mal machen ...

    Grüße, Max

    7 Mal editiert, zuletzt von mulchhüpfer ()

  • Fass mal am Getriebe den Schalthebel direkt an und probier mal ob er sich da leichter bewegt.


    Am Schaltrohr ist gerne mal die obere Lagerung unter der Lenksäulenverkleidung trocken was zu Schaltproblemen führt.


    Kontrollier auch mal die Klemmung des Schaltfingers auf dem Schaltrohr...


    Mehr kann man von aussen erstmal nicht kontrollieren.

  • Welches Öl ist drinne? irgend einen SAE W80 oder das dünnere originale HLP68?


    WHIMS schweigt über arbeiten im Getriebe, da man das Öffnen von dem Getriebe den Heimwerker nicht zutraute. In den Reparaturhandbücher wird das Thema durchaus behandelt, mitsamt die Sonderwerkzeuge die man dazu braucht.


    Du kannst mal mit 'ne Schüssel 10 oder 13 den Ölstand kontrollieren, wenn noch ausreichend da is, hast du gleich ein Eindruck vom Ölzustand. Und dann kannst du dich immer noch entscheiden; nachfüllen oder ganz ersetzen.

    Im letzten Fall: Mach beim kalten Auspuff die Ölablaßschraube flott und lass nach 'ne Fahrt den warm gelaufenen Öl heraus.

  • Heute fuhr ich noch mal ne Runde um das Getriebeöl halbwegs flüssig zu bekommen. Nach Öffnen der Motorhaube kann ich nur sagen: "Da fehlt was" :/ das Teil muss wohl schon länger locker gewesen sein und hatte sich bei der Warmlauffahrt heute endgültig gelöst. Erklärt wohl alles; direkt am Getriebe lassen sich die Gänge auch alle einwandfrei schalten.

    Wie heißt diese fehlende Halterung? Hat das jemand zufällig auf Lager?

  • Haltebock und Gummilager Schaltstange Getriebe Trabant 601.

    Gibts bei jedem einschlägigen Online Händler und auch im Fundus vieler Trabant Treiber.

    Bei gleicher Umgebung lebt doch jeder in einer anderen Welt!


    Artur Schopenhauer

  • ich kann's jetzt nicht richtig erkennen, aber das sieht doch so aus, als wäre der Führungsgummi noch da und würde auch in dem Haltebock stecken.

    Ist der evtl nur umgefallen? weil die beiden Schrauben verloren wurden? Du schreibst, du hättest das gefettet. Denk mal darüber nach, auch der Feder mal ein paar Gramm vom Fett zu spendieren. Du denkst gar nicht, wie weich so eine Blattfeder einfedern kann, wenn sie gut gewartet(gefettet) ist.

  • ja, der Lagerbock ist noch da. Wenn Du alles etwas sauber machen tätest, findest Du ihn und kannst ihn wieder auf 90° biegen, falls er nicht bricht oder schon gebrochen ist.

    Die Reinigung hättest Du richtig gut erledigen können, als Du den Motor raus hattest.

  • Kann dieser Lagerbock eigentlich umknicken? Der hat doch eine Versteifungssicke eingepresst....:/

  • Einfach so umknicken sicher nicht. Denn da steckt ja immer das Schaltrohr drin.

    Wenn das allerdings zu kurz ist und nach hinten raus rutscht, dann kann der schon umgeschubst werden.

  • Da muss es aber schon sehr kurz sein damit es raus rutscht.... oder es ist an der Stelle durch gescheuert und dann raus gerutscht....


    Aber bevor ich wegen sowas eine Frage im Forum stelle, schaue ich doch mal unter die Haube und wenn man da nicht ganz blind ist, sieht man doch was los ist. :huh:

  • Nein, das siehst du falsch.

    Zuerst muss ich mich hinsetzen und eine lange Fragestellung ausarbeiten. Dann vielleicht noch eine Sitzrunde bilden, eine Problemkerze anzünden und sinnieren.

    Unsere Autos müssen früher, als es noch kein Internet gab, nur kaputt gewesen sein...

  • Hey man, ich wollte mich grade für die Hilfe bedanken, stattdessen liest man hier schon Geläster dass man wohl bisschen dämlich sei und gefällig nicht so dumme Fragen stellen solle.

    Was soll ich dazu sagen? Naja, ich weiß jetzt wie die Teile heißen und habe sie bestellt. Insofern wurde mir geholfen.


    Aber wenn man hier lieber über mich ablästert anstatt nett zu bleiben, dann behalte ich die Auflösung, was mit dem Haltebock wirklich passiert ist, eben für mich...


    P.S: Den Motor hatte eine Werkstatt getauscht, ich selbst bin kein Bastlertyp und das war in den letzten Jahren auch nicht nötig an meinem Trabi.

  • Sicher wollte sich keiner wirklich lustig machen. Aber ein klein wenig Eigeninitiative schadet nicht. Kurz nachschauen ist doch viel einfacher als so einen Text verfassen. unbezahlbar ist doch auch das Erfolgsgefühl, einen Fehler ohne Hilfe zu finden...


    Sonst liest sich der nächste Fred vielleicht so:


    'Trabant fährt nicht mehr.


    Der Wagen ging heut nach kurzem Ruckeln aus. Das war zunächst in Kurven und bergauf, dann immer, dann aus. Das war vorige Woche schon mal. Hab da auf Reserve gedreht am Benzinhahn. Ist gut 60km her. Hab jetzt in alle Richtungen gedreht... '

  • Hier wird zeitlich aber auch bisschen was verdreht: Als ich den ersten Beitrag verfasst habe, sah ja noch alles normal im Motorraum aus, der Fehler war nicht erkennbar. Den weggenkickten Lagerbock bemerkte ich ja erst später, als ich das Getriebeöl checken wollte. Und mit dem Foto dann war doch klar, dass da ein Neuer her muss. So wie ihr zu Beginn geantwortet habt, wart ihr auch nicht drauf gekommen, dass bei dieser Problembeschreibung eventuell der Schalthebel im Gummi des Lagerbocks festklemmt. Also mal schöön Ball flach halten, okay?


    Der Gummi war übrigens verformt und ausgehärtet, das war die Ursache der Schwergängigkeit. Der Lagerbock ist dann halt zum Schluss weggeknickt, weil ich wie eingangs beschrieben nur noch mit Kraftaufwand vom 3. in den 2. zurückschalten konnte.

    2 Mal editiert, zuletzt von mulchhüpfer ()

  • Sorry, je mehr du versuchst, dich herauszureden, um so tiefer reitest du dich herein. ;) Also wie du es jetzt darstellst, muss die Schaltung schon länger schwergängig gewesen sein, und du hast es erstmal ignoriert?


    Ich denke mal, auch ein ungeübter Laie kann relativ leicht feststellen, ob die Schwergängigkeit von der Schaltstange her rührt, und gegebenenfalls für Abhilfe sorgen. Stattdessen hast du scheinbar erstmal nichts gemacht, und als es dann richtig schwer ging so lange dran rum gewürgt, bis der Lagerbock nachgab.


    Merkst du was? Den daraus resultierenden Spott musst du jetzt einfach aushalten. So ist das nun mal. Wer den Schaden hat... ;) Hauptsache, du hast etwas etwas daraus gelernt. Und das hast du doch hoffentlich!


    Also nimm es mit Humor.

    Viele Grüße

    Steffen


    PS: Bisweilen passieren auch geübten und erfahrenen Schraubern die peinlichsten Missgeschicke. Teilweise auch hier im Forum nachlesbar. Was meinst du, was da für ein Feuerwerk an Spott losgeht! Dagegen ist das hier im Thread nur ein zaghaftes Augenzwinkern. Wer Humor hat hält das aus.

    Früher fuhr ich 6V, weil ich musste. Heute tu ichs, weil ich kann.

  • Der Gummi war übrigens verformt und ausgehärtet, das war die Ursache der Schwergängigkeit. Der Lagerbock ist dann halt zum Schluss weggeknickt, weil ich wie eingangs beschrieben nur noch mit Kraftaufwand vom 3. in den 2. zurückschalten konnte.

    Und das hast du beim Nachfetten nicht bemerkt?