Grüßt euch,
Ich wollte euch mein Gehäuse vorstellen, da ich das nun zum ersten mal gemacht habe und Erfahrungen mit euch austauschen möchte.
Ich habe 0,0% Vorwissen und habe auch noch nie einen 3D-Drucker vorher gesehen gehabt.
Das Ganze ist durch Zufall entstanden, weil ein Kumpel von mir seit kurzem auf Arbeit 3D drucken kann für lau.
Ich wollte unbedingt das EBZA-Gehäuse mit der Trabitronic-D in den Innenraum verlegen, um den ganzen "modernen Elektronikkram" zu verstecken. Es soll nicht direkt auffallen, dass der 72er technisch kein 72er ist bzw. ist es der Versuch. Die Zündspulen verraten natürlich, was Sache ist, aber es geht um die grobe Optik im Motorraum. Mir gefällt dieses Kästchen da einfach nicht (für die, die weniger in der Thematik stecken: siehe Bild)
Also das richtige Plätzchen dafür hinter dem Armaturenbrett ausgesucht und etwas entworfen.
Da ich auch von CAD überhaupt keinen blassen Schimmer habe, nutzte ich ein einfaches kostenfreies Online-Programm:
Man kann es vergleichen mit Paint und Photoshop. Tinkercad ist auf einer Ebene mit Paint (für Dummies wie mich) und Solidworks geht eher in Richtung Photoshop mit tausend Möglichkeiten, die ich aber gar nicht kennenlernen wollte. Also habe ich die Maße mit einem Messschieber abgenommen und einfach angefangen.
So schaut das Programm aus:
Fertig im Windows-Viewer dann so:
Der Druckprozess (Dauer insgesamt ca. 10 Stunden mit der groben 0,4mm Düse):
Das fertige Gehäuse:
Kurz noch was zu dem verwendeten Material:
PLA
Polylactide (Kurz PLA) sind synthetische Polymere, die zu den Polyestern gehören. Aus ihnen wird Kunststoff gefertigt, der aus regenerativen Quellen gewonnen wird (wie beispielsweise Maisstärke). Dies macht PLA zu einem biokompatiblen Rohstoff. 3D-Druck Filament ist oftmals kein reines PLA, sondern ein sogenannter PLA-Blend, dessen Grundstruktur mit Additiven angereichert wird, um bestimmte gewünschte Eigenschaften zu erhalten.
Sicherlich gibt es bessere Materialien (ABS), aber wir hatten das genommen, was da war und dachten nicht, dass das Gehäuse beim ersten Versuch direkt etwas wird. Außerdem muss das Gehäuse ja nichts wirklich "können".
Die Klemmleiste wurde auf dem Gehäuse befestigt, da der EBZA-Kasten jetzt den Platz einnimmt, wo vorher die Klemmleiste angebracht war und ich keine zusätzlichen Löcher in die Karosse bohren möchte.
Die Löcher im Deckel wurden für Inbus-Schrauben mit flachem Kopf konstruiert, die dann Plan mit der Oberfläche abschließen. Die muss ich aber erst bestellen, somit sind normale Inbusschrauben für die Fotos verbaut worden.
Man sieht, dass die Oberfläche nicht 100% perfekt ist. Das hat der 3D-Druck leider so an sich. Mit feinerer Düse und längerer Druckzeit sicherlich zu verbessern, aber dann ist der Drucker sicherlich 20 Stunden oder länger damit beschäftigt. Ich werde es so lassen, da es am Ende sowieso hinter dem Armaturenbrett verschwindet. Wer das sichtbar irgendwo hinhängen möchte, muss es eben lackieren. Dann ist alles glatt.
Für den ersten Versuch bin ich super zufrieden. Ich dachte nicht, dass da irgendetwas passt am Ende.
Hat von euch jemand schon mal damit hantiert? Falls jemand etwas zur Technik an sich wissen möchte, habe ich auch nicht mehr Ahnung als Google ausspuckt. Kann es nur weiter geben an meinen Kollegen.
Bevor die Frage aufkommt:
Ich möchte mich hier nicht selbst bereichern, sondern nur Informationen teilen. Sonst würde das Teil auch kaum im Dunkeln verschwinden, sondern mit pinken LED-blinkend auf der Motorhaube landen
Edit: Ich entschuldige mich für jegliche orthographische Fehler. War ein langer Tag gewesen...