EBZA ausgebaut prüfen

  • Hallo zusammen,


    habe heute fürn 10er ne komplette EBZA ausm 88er Trabant ausgebaut. Gibt es irgend eine Möglichkeit, die Zündung zu prüfen im ausgebauten Zusand ohne Zündspulen?. Im Trabi kann ich die nicht prüfen, da der Motor komplett fest ist und an meinem 500er will ich die Zündung auch ungerne rausreißen, wenn er grad so gut läuft.

  • Ja, das geht ganz einfach. Du schließt einfach ein Glühlämpchen an das grüne Kabel und an die Masse (braunes Kabel). Das gleiche machst du mit dem weißen Kabel - also Birnchen zwischen weißes Kabel und braunes Kabel. Die Lämpchen zeigen dir nun an, ob eine der Zündspulen geladen wird. Dann schließt du an Schwarz eine 12V Spannungsversorgung an, an braun befestigst du die dazu passende Masse. Jetzt sollte eine der Glühlampen leuchten (eine Zündspule wird geladen). Wenn du nun an dem 3-poligen Geberkabel das braune und das grüne Kabel zusammenhälst, sollte die andere Glühbirne leuchten (die andere Zündspule wird geladen). Du kannst dann noch zur Sicherheit prüfen, ob auf dem schwarzen Kabel der Geberleitung auch wirklich 12V anliegen, indem du das mit einem Spannungsmessgerät misst oder indem du wieder eine Glühbirne zwischen das braune und das schwarze Kabel der Geberleitung klemmst. Damit hast du die grundsätzliche Funktion geprüft. Natürlich kann es dann im realen Betrieb mit den deutlich höheren Strömen zu Problemen kommen, die so nicht ersichtlich sind.


    Viel Erfolg!


    Gruß, Felix

  • Wow, wirklich super Anleitung, danke. Ich werde es morgen gleich prüfen und berichten. Nun aber noch 2 kleine Fragen.


    Gibt es auch eine Möglichkeit neben dem Steuergerät den Hallsensor zu prüfen?


    Ich musste leider beim Ausbau den Magneten abschrauben weil ich sonst die Schlitzschrauben nicht hätte lösen können. Ist es egal wie herum ich den Magneten wieder anschraube? Oder hat das Loch im Magneten eine besondere Bedeutung?

  • Sorry, mir ist da vorhin ein Fehler unterlaufen. Die beiden Lämpchen als Zündspulenersatz müssen nicht jeweils an das braune Kabel, sondern an das Schwarze - also +12V. Schließt man sie an das braune geht aber auch nix kaputt, es leuchtet halt nur nix.


    Den Hallsensor würde ich im Anschluss in Kombination mit dem Steuergerät prüfen. Also einfach anschließen und am Magnet drehen. Die Birnchen sollten dann abwechselnd leuchten. Ohne weitere Elektronikkenntnisse ist der Sensor sonst nur schwer zu prüfen, ohne ihn evtl. Zu beschädigen.


    Der Magnet muss so montiert werden, dass gegenüber vom Loch auf der anderen Seite der Gebers der Schlitz für den Kurbelwellenmitnehmer ist. Wenn du das verstauchst, zünden die Spülen im unteren Totpunkt - nicht zielführend. ;)


    V603 Zum Schaltplan malen hab ich keine Zeit. Aber fühl dich frei, dass selbst zu ergänzen.


    Gruß, Felix

  • Ich war mal so frei und habe was gezeichnet. :thumbup:

    Am Geber selbst würde ich am besten ausschließlich mit dem Messgerät prüfen, einfach um das Zerstören des Hallsensors zu vermeiden.;) Ich habe auch mal den Signalausgang eingezeichnet. Wer keine 2 Messgeräte hat kann das natürlich separat anschließen.:thumbup:



  • Find ich gut. So was könnte man hier fest mit in die FAQs oder so aufnehmen

  • Allerdings muss zur Ueberpruefung der Geberfunktion die Spannung am Signalausgang des Gebers (Klemme 7g) gegen +12V (Klemme 15g) und *nicht* gegen Masse geprueft werden, weil der Geber das Signal gegen Masse schaltet.


    Super Schaltplan, so schoen wuerde der bei mir sicher nicht aussehen :D

  • Nee, bei versetzt montierter Magnetplatte zündet der nicht im unteren Totpunkt. Du vertauschst damit lediglich die 2 unterschiedlich gestalteten Übergänge von Nord-, zu Südpol und kannst Zylinder 2 nicht mehr so einstellen wie vorgesehen. Laufen wird der trotzdem irgendwie.

  • Das Thema hatten wir doch neulich erst. Natürlich vertauscht du damit die Zündzeitpunkte. Erst wenn du dann auch grün und weiß - also die Zündspulenanschlüsse - tauschst, ist es so wie du sagst.


    Gruß, Felix

  • Allerdings muss zur Ueberpruefung der Geberfunktion die Spannung am Signalausgang des Gebers (Klemme 7g) gegen +12V (Klemme 15g) und *nicht* gegen Masse geprueft werden, weil der Geber das Signal gegen Masse schaltet.


    Super Schaltplan, so schoen wuerde der bei mir sicher nicht aussehen :D

    Oh, das muss ich ändern und nochmal zeichnen :S Danke

  • Du vertauschst damit lediglich die 2 unterschiedlich gestalteten Übergänge von Nord-, zu Südpol und kannst Zylinder 2 nicht mehr so einstellen wie vorgesehen.

    Der Magnet ist symmetrisch. Allerdings ist zum Einschalten des Hall-ICs ein vergleichsweise großes Magnetfeld erforderlich. Abschalten tut er dann erst bei vergleichsweise kleinerem Magnetfeld.

    Das nennt sich 'Hysterese' und lässt sich schwer erklären. Vormachen wär einfacher.

    Jedenfalls sind die mechanischen Einstellmöglichkeiten genau darauf ausgelegt.


    MfG

    hjs



    Hoffe, zur Verkomplizierung der Sache beigetragen zu haben.

  • Dsss der Magnet symmetrisch ist, bestreite ich. Eine Nord-Süd-Grenze ist schräg, die andere verläuft durch den Mittelpunkt.

    Was eine Schalthysterese ist weiß ich. :)

    Damit habe ich auch beruflich zu tun.

  • Dsss der Magnet symmetrisch ist, bestreite ich. Eine Nord-Süd-Grenze ist schräg, die andere verläuft durch den Mittelpunkt.

    Ach so meinst Du das. Ja klar, das ist ja die einzige Möglichkeit, die Hysterese auf mechanischem Wege zu kompensieren. Ich wollte bloß den Grund dafür nennen, warum das so ist.


    MfG

    hjs