Welche Gummipuffer für HP350.01

  • Moin,


    ich habe mir einen HP350.01 Baujahr 1981 zugelegt. Es ist die Ausführung mit der trapezförmigen Stahlwanne und Deckel nach vorne öffnend mit Schloss. Mit dem Zustand bin ich soweit zufrieden - da ist im Wesendlichen alles neu. Aber der Verkäufer meinte er hätte bei dieser Gummipufferfederung zusätzliche Puffer montiert, damit er ihn schwerer beladen kann. Das will ich nun rückbauen. Bei meiner Recherche habe ich immer wieder unterschiedliche Maße für die Gummipuffer gefunden. Es scheint da welche mit 100mm und welche mit 63mm Länge zu geben. Auch die Teileliste in der Anleitung ist nicht zielführend. Welche Puffer müssen denn da genau rein? Und sind die von allen Anbietern brauchbar, oder gibt es da evtl. nur einem dem man vertrauen kann, dass die Federrate halbwegs passt. Ich würde mich freuen, wenn mir da weitergeholfen werden könnte.


    Gruß, Felix

  • Die 100er Länge ist für die alten 300 / 350 aus mit der außenliegen Achskonstruktion, bspw. VEB Warnowwerft, VEB Landmaschinenbau Torgau oder VEB Kraftfahrzeugwerk Werdau.


    Die 63er sind für die innenliegende Achskonstruktion .


    Dazu kommt aber noch im Durchmesser etwas ein kleinerer 50er Gummipuffer der auf der Stange mittels Blechscheibe getrennt in dem Blechtopf sitzt.


    Bei dem VEB Fortschritt 350er (bspw. aus Güstrow oder Schönebeck) die BA / ETK auch etwas unvollständig. Ich geh mir das nochmal in Natura ankucken.


    PS: ich hatte auch schon mehr auf der Achse als geplant.


    Wenn man sich aber mal die süßen, kleinen Achsstümpfe am Außenliegenden Radlager ins Gedächtnis ruft, sollte man nachvollziehen können, warum es auch noch HP 500 oder HP 650 oder gar HP 800 gab....

  • Wunderbar! Vielen Dank für eure aufschlussreichen Antworten. Nun kann ich am Objekt Bestandsaufnahme machen und gucken was ich ausbauen bzw. neu kaufen muss. Sehr schön auch die beiden Bilder! Gut, dass das Pappenforum wieder online ist. :)


    Gruß, Felix

  • Ich hab mir das heute mal ganz flüchtig angeschaut - leider unter Zeitdruck und dabei auch verbasselt ein Foto zu machen. Aber irgendwie sah das alles anders aus. Da war ein Gummipuffer mit ~90mm Länge wo eigentlich der 63er sitzen müsste, der hatte aber immerhin ~60mm Durchmesser. In der Glocke saß etwas, was kaum aus der Glocke geguckt hat - also vielleicht 30mm Länge hatte, dafür aber die ganze Glocke in der Breite ausfüllte, also ebenfall ~60mm Durchmesser. Der Anhänger war dabei mit der originalen Klappvorrichtung aufgestellt. Sind in dieser Position die Gummis entspannt und überhaupt brauchbar zu messen?


    Dann würde mich noch interessieren, ob es sinnvoll ist die Puffer in dieser Postion zu wechseln, oder ob man den Anhänger lieber in der Waagerechten mit einem Wagenheber aufbocken sollte. Und zu guter Letzt: Mit welchem Drehmoment wird die Mutter auf der Pufferstange am Ende angezogen? Das spielt ja sicher auch eine Rolle. Danke schon mal für eure Antworten.


    Gruß, Felix

  • Meine oben gezeigten Teile sind aus einem HP350.01 von Stema aus den späten 70ern.

    Nur minimal verschlissen/verformt. Deshalb habe ich die auch aufgehoben, vielleicht wurde das später noch mal geändert oder einer der Vorbesitzer hat das bei deinem mal verändert.

    Wenn der Anhänger hochkant steht kannst du das prima wechseln und es sind am Ende 2 Muttern die gegeneinander verkontert werden wenn der Anhänger schön gerade steht.

  • Ok, danke. :) Aber die erste Mutter muss ich doch sicher mit einem bestimmten Drehmoment festziehen, oder wird die bis zum Ende des Gewindes geschraubt?


    Inzwischen reime ich mir das so zusammen, dass der 50x50 Gummi einfach schon so platt gedrückt ist, dass er jetzt den beobachteten 30x60 entspricht. Den 63x63er hat der Vorbesitzer scheinbar gegen einen 100x63 aus den älteren Anhängern ausgetauscht um ihn stärker beladen zu können. Sowas in der Art sagte er auch. Dann werde ich wohl mal alle 4 Gummis tauschen - was solls.


    Nur nebenbei, auf den Reifen war keinerlei Herstellungsdatum zu finden. Ist das normal bei diesen kleinen Reifen?


    Gruß, Felix

  • Nein, mit der ersten Mutter stellt du die Höhe der Achse ein und mit der zweiten konterst du diese Einstellung.

    Ja, die Reifen aus DDR-Produktion haben oft keine DOT-Nummer. Aber das ist auch nicht so wichtig, entscheidend ist der Zustand.

  • Aha! Aber spannt man nicht mit der ersten Mutter die Gummis im Grunde auch vor? Soll man die Anhängerhöhe etwa einfach nach persönlichem Geschmack einstellen?


    Reifen: die sind beim PKW ja schon ziehmlich sicherheitssrelevant. Ist das beim Anhänger nicht so wild? Das Profil ist in Ordnung und sie sehen auch anständig aus. Das soll schon reichen? Die sind doch sicher knochenhart, wenn sie schon so alt sein sollten, ist das egal? Aus DDR-Produktion stammen sie aber auch nicht. Da stand "Made in Indonesia" drauf. PKW-Reifen sollten ja nicht älter als 6-8 Jahre sein. Aus eigener Erfahrung würde ich das auch durchaus unterstreichen. Wann erneuert man denn solche kleinen Anhängerreifen?

  • Nein, die Gummis spannt die Masse des Anhängers wenn er an der Stange zieht.

    Du stellt dir die Höhe nach dem Zugfahrzeug ein und gleichst eventuelle Unterschiede zwischen rechts und links aus.

    Ich wechsle meine Anhängerreifen wenn sie porös oder abgefahren sind. Geplatzt ist mir in all den Jahren noch keiner, der Druck muss aber immer stimmen. Und ich verwende ausschließlich die originalen, gerne auch aus DDR-Produktion. Die haben schon deutlich mehr Profil als diese Fernost-Linglong-Reifen und halten gut 10.000 Kilometer. Linglong war nach 3000 Glatze. :(

  • Alles klar, dann denke ich, dass ich das jetzt hinkriegen müsste. Vielen Dank für die Informationen. 3000km? 8| So mancher Urlaubstripp war deutlich länger. Ohje ...


    Gruß, Felix

  • Wenn Du nicht dauernd (über-)voll beladen fährst, halte ich auch 10 tkm für weit untertrieben. Bei meinem Rhön dürften die Reifen jetzt mindestens 40 tkm gemacht haben - und sehen aus wie am ersten Tag.


    Auch mit den originalen, damals beim Kauf fast 20 Jahre alten, aus DDR-Produktion bin ich noch viiiele Jahre problemlos gefahren.


    Außerdem hat man ja ein Reserverad dabei... :grinser:

    Früher gab's Sex, Drugs & Rock'n'Roll -

    jetzt gibts Veganer, Laktoseintoleranz und Helene Fischer

  • Michi, ich will ja nur unser Campinggepäck da einladen. So schwer ist das nicht. Wir waren mal auf einer Waage damit, ich meine mich an um die 150kg zu erinnern. Da dürfte der Röhn auch nicht so wesendlich leichter sein. Insofern stimmt mich das positiv.


    Womit ich aber ein Dislike für meinen Beitrag weiter oben verdient habe, entzieht sich meinem Verständnis. Is mir aber auch egal. :)


    Gruß, Felix

  • Ja, vor dem Schwedenurlaub kamen auf den Moppedtransporter neue Reifen drauf. Auf dem Rückweg waren die schon in Pütnitz total abgefahren. Zu meinem Glück bemerkte der eifrige Polizist das nicht, der interessierte sich nur für die Ladungssicherung. Dann habe ich auf den Anhänger aktuelle Heidenauer montiert, nun ist mir wohler... :)

    Beim Einstellen der Höhe muss man allerdings beim HP401 aufpassen, durch die Schräglenkerachse verstellen sich auch Sturz und Spur. Die älteren sind einfacher, deren Lenker schwingen um die Querachse des Anhängers.

  • So, jetzt hab ich mir das noch mal genau angeschaut. Bei mir sieht das aktuell so hier aus:



    Da ist ja erstens der kleine und der große Gummi vertauscht und zweitens haben beide die falschen Maße. Der kleine ist ca. 20x53 und der große ca. 90x64. Spricht etwas dagegen, nur die kleinen Gummis neu zu kaufen und die großen einfach zu kürzen? Ansonsten würde ich wohl die Folgenden kaufen, die sehen mir qualitativ ganz gut aus. Oder gibt es bessere Empfehlungen von euch Profis?


    https://www.schmidt-fahrzeugha…0-mit-polyamidfasern.html


    https://www.schmidt-fahrzeugha…0-mit-polyamidfasern.html


    Gruß, Felix

  • Wenn du es schaffst den zu kürzen, warum nicht?

    Gummi bearbeiten macht mir keinen Spaß ;)

  • Tiefgefrohren in die Drehbank einspannen und abstechen? Aber du hast schon recht, so simpel wie es klingt wird es nicht sein. Ich hab mir jetzt alle 4 Gummis neu bestellt. Danke für all deine Antworten, die haben mir wirklich sehr weitergeholfen. Nun kann die Langstreckensaison bald wieder kommen - ab jetzt mit 3 Verrückten im Gespann. :)


    Gruß, Felix

  • Tiefgefrieren ja, aber mit flüssigem Stickstoff. Die Möglichkeit habe ich aber leider nicht.

    Ich meine auch, dass an einen Trabi auf der Autobahn unbedingt ein HP dran gehört. :)

    Bilder bitte.

  • Achso, das geht nicht in der Tiefkühltruhe? Na siehste, dann hab ich ja alles richtig gemacht mit neu kaufen. Stickstoff hab ich ja auch nicht mal eben so rumliegen. :)


    Bilder stelle ich dann gern hier ein. Allerdings ist das Teil keine Augenweide. Im Moment ist er matt olivegrün lackiert (wurde vorher von einem A-Kübel gezogen). Ich würde ihn gern irgendwann mal nah am Original restaurieren, aber für diese Saison langt erstmal ein technisch einwandfreier Zustand. Ich werde daher auch einfach die Fernost-Reifen runterfahren und dann später was Ordentliches aufziehen.


    Auch das Zugfahrzeug ist jetzt kein Kalendermotiv (obwohl er schon im Pappenforumskalender war). Er wird halt im Alltag bewegt und mein Schwerpunkt liegt auf der Technik. Man will ja mit Frau und Kind im Norwegenurlaub nicht liegen bleiben.


    Ich hoffe nur, ich kann den Anhänger annähernd auf Fahrzeughöhe einstellen, denn mein Universal ist ein wenig tiefer als original (~5cm).

    Gruß, Felix

  • Moin, also die gekauften Gummis sehen mir sehr hochwertig (faserverstärkt) aus. Von den Maßen her waren sie millimetergenau, bis auf den großen, der war nur 60 lang. Die 3mm kann man verschmerzen denke ich. Die Montage war dank der Erklärungen hier problemlos. Ich konnte den Anhänger ohne Mühe an die Fahrzeughöhe anpassen und rechts und links gleich ausrichten. Das Federverhalten scheint mir nur auch deutlich passender für so einen leichten Anhänger. Bis auf die Lackierung bin ich nun sehr zufrieden. :)


    Bilder mache ich bei Gelegenheit mal und stelle sie hier ein.


    Gruß, Felix