Wie lange halten Automobile aus heutiger Produktion

  • Na, bisher hat man eher den Eindruck, daß sich diejenigen rechtfertigen müssen die den enen oder anderen Komfort ganz gern mal nutzen...


    @Heckman
    Kann es sein, daß Du gar nicht so richtig gelesen hast, was ich oben schrieb? Auf Dich bezog sich das überhaupt nicht, sondern mehr aus Erfahrungen der Vergangenheit, nicht zuletzt in anderen Foren.
    Was da im selben Zusammenhang z.T. an Sprüchen und Ausdrücken kam...



    Genau die Dinge, die spätestens nach 3 Jahren den Geist aufgeben und richtig Asche kosten

    Sowas halte ich für Fundamentalismus. Und für Unfug obendrein, weil es schlicht nicht stimmt.


    Ich fahre Trabant. Und Westblech mit dem einen oder anderen Gimmick. Da gibt's kein Gut und Böse für mich - ich darf beides. Und an jedem Auto gibt's irendwas Störendes und irgendwas Angenehmes.

  • ich mag auch das Automobile Zeitalter der 80er Jahre aber es gibt auch interessante neue Autos. Und wenn ich gegen Fortschritt wäre, würde ich auch das Internet ablehnen müssen und Mobiltelefone.. alles Käse. Neue Autos sind nicht schlechter, nur weil gewisse Technik eben nich mehr selbst repariert werden kann.
    Ich habe immer Autos mit 10Jahre veralteten Stands gefahren und jetzt einen Neuwagen gekauft. Bin ich deswegen ein schlechter Mensch oder habe minderwertskomplexe? An alle die hier groß aufschreien nur altes ist gut und neues Mist. Es gibt nicht nur Schwarz und weiß!

  • ".....Außerdem sind Bauern als rückständig bekannt."


    Eher traditionsbehaftet und skeptisch.....


    Und was mich erfreut: immer wenn mich bei -9° einer weg. meiner Sandalen fragt, zeige ich ein Bild von dir...... :D:thumbup:

  • Ich denke, dass jeder seine Philosophie zu dem Thema hat. Es gibt für beide Seiten gute und negative Argumente. Wenn ich im Außendienst bin, möchte ich so komfortabel und entspannt KM reißen. Da möchte ich ein Alltagsauto haben, was diese Komfortfeature bietet. Zum Spaß haben, möchte ich ein Auto haben, was auch mal mehr Zuwendung benötigt, denn schließlich gehört das "schrauben" zum Oldi dazu.


    Ralle

    wenn's gekracht hat.... RS Sachverständigenbüro Göttingen


    ...wir bringen ihr Auto ins rollen... RS Automobile Göttingen

  • Na, bisher hat man eher den Eindruck, daß sich diejenigen rechtfertigen müssen die den enen oder anderen Komfort ganz gern mal nutzen...

    Das ist vielleicht hier im Forum so. In der Welt draußen können sich etliche, die früher zu ihren eigenen Trabmat höchstes Vertrauen hatten, 26 Jahre später nicht vorstellen, daß ich gerne und freiwillig "noch" Trabi fahre und mich sogar über die Stadtgrenze hinaus traue. Ernsthaft. Passiert nicht häufig, aber immer wieder. Da sind die schönsten Gesichtsausdrücke dabei.
    Einer war mal ganz erstaunt, daß eine Frau aussteigt. Passiert einem mit nem Twingo oder Corsa vielleicht nicht.

    ".....Außerdem sind Bauern als rückständig bekannt."


    Eher traditionsbehaftet und skeptisch.....


    Und was mich erfreut: immer wenn mich bei -9° einer weg. meiner Sandalen fragt, zeige ich ein Bild von dir...... :D:thumbup:

    Daß ich fahre wie ein Bauer, hat die Frau tatsächlich gesagt, und meine Schlußfolgerungen, getreu "Ist der Ruf erst ruiniert..." sind Ironie.
    Auf Schuhe verzichte ich gerne und aus Lebenslust, wenn mir nicht kalt ist (wie jetzt). Es ist für mich kein Verzicht auf Komfort, es ist die Freiheit, sie nicht zu brauchen.

    Wo sind die Trabifrauen?


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  • Nun lese ich in dem Thema hin und wieder mit ...


    "Wie lange halten Automobile heutiger Produktion"


    Ich würde behaupten, bei typischem Gebrauch halten die Neuen statistisch betrachtet länger als der Durchschnitt von vor 40 Jahren.


    Was ich jedoch bemerken möchte, dass neben Reparaturen auch so manche Ersatzteile von Fahrzeugen aus aktueller Produktion selbst dem bestgepflegtestem heutigen Neuwagen in ~15 - 20 Jahren das automobile Aus bereiten wird, weil irgend ein wesentliches Teil altersbedingt versagt, für das es keinen Ersatz gibt.


    Mal ungeachtet der mittlerweile unüberschaubaren Vielfalt an Modellen und Varianten, die Logistik wird hinsichtlich Lagerhaltung extrem komplex und macht ein Ersatzteil, was in 10 Jahren noch verfügbar sein sollte, sehr kostspielig.


    Wie man weiß sind manche Ersatzteile nicht unbegrenzt lagerfähig. Kondensatoren trocknen aus, Elastomere werden hart, div. chemische Verbindungen verändern sich - auch bei wohltemperiertem, bestklimatisiertem Nichtgebrauch.
    In so mach mehr oder weniger speziellem Einzelteil stecken Technologien, die selbst der Hersteller / Zulieferer / Sub-Zulieferer /Sub-Sub-... nicht vollumfänglich beherrscht.
    Wie in der Vergangenheit werden auch heute Technologien und Materialien neu entwickelt und eingesetzt, über die man keine wirkliche Langzeiterfahrung hat.
    Heute kann man auf die Unzulänglichkeiten aus früherer Zeit reagieren und Nachproduziertes verbessern - theoretisch - nur bei aktuell produzierten Teilen sieht es stellenweise anders aus.


    So z. B. vernetzt sich das Silikonöl in einem Injektor erst in einigen Jahren. Das durch die Vernetzung stetig höherviskos werdende Öl führt schließlich zu einer Fehlfunktion des Injektors und die Kiste bockt. Dieser Typ von Injektor ist gesamthaft derart komplex, dass keine realistische Möglichkeit besteht das Teil nachzubauen wenn der ursprüngliche Hersteller die Produktion eingestellt hat.
    Wer womöglich meint, ich lege mir jene Teile rechtzeitig auf Reserve, wird dann feststellen, dass die 'Neuteile' auch nicht mehr funktionieren.


    Wenn man das Thema "Wie lange halten Automobile aus heutiger Produktion" aus der Sicht kommender Generationen von Oldiebesitzern sieht, dann seehr viele nicht lang genug.


    LG

    -> --> 26 Jahre <-- <--

    Bayrischer Trabant Club


    ES GIBT NUR WENIGE DUMME FRAGEN, ABER VERDAMMT VIELE DUMME ANTWORTEN !

    4 Mal editiert, zuletzt von Duesentrieb () aus folgendem Grund: Vertippt

  • Die Teile die nicht lagerfähig sind, werden dann halt nachproduziert, von wem auch immer, wenn es sich lohnt... Steuergerät vom BMW M1 galt auch als nicht reparierbar, jetzt gibt es sie wieder > alles eine Frage des Preises...

  • Manche Teile des VW-T4 müssen jetzt schon über VW-Tradition bestellt werden. Ein Fahrzeug das noch h massig herumfährt. Und das sind z.B. Kühlerschläuche und nichts exotisches. Aber, die Hersteller haben gelernt, oder bei MB abgeguckt. ;)

  • Einige Hersteller haben das Geschäft mit Oldtimer/youngtimer verstanden, spitzenreiter ist neben Mercedes natürlich Porsche, auch BMW ist nicht so ganz schlecht, nur bei Opel kann ich aus Erfahrung sagen, eine Katastrophe. Vor 2 Jahren habe ich einen Sicherungskasten für meinen E-Kadett benötigt (ist durchgeschmorrt gewesen), das Auto stand 4 Monate still, weil Opel es nicht gebacken bekommen hat, das Teil zu organisieren. Zum Schluß musste ich dann ein Gebrauchtes nehmen. Auch die Klammern für die Dachleisten, konnte mir Opel nicht beschaffen. Die habe ich dann bei eBay nagelneu bekommen.


    Auch Audi ist eine Katastrophe, versucht mal Teile für nen Audi V8 zu bekommen? Kaum noch möglich, trotz Klassikersparte. Wir brauchten eine Bremse für den Bomber für einen Kundenwagen. Letztendlich mussten wir die Teile zusammensuchen, vom Originalhändler und Zubehörhändlern.


    Was bis auf wenige Teile gut klappt, ist bei VW, trotz Brot-und Butterautos, kriegt man fast alles. Außer in letzten Jahr, da habe ich für meinen Toledo einen Schaltbock gebraucht, ist Baugleich Golf 2 und 3. Nicht mehr zu bekommen. Und Gebrauchte waren auch alle eingerissen an der Stelle. Also habe ich das alte Teil geschweißt und wieder eingebaut. Funktioniert nach einem halben Jahr immer noch wie neu.


    Wie Duesentrieb geschrieben hat, bei der Vielfalt der Modelle und ständige Veränderungen in den Baureihen, ist es Verständlich, dass ein Hersteller nicht alles beschaffen kann, bzw. Lagermäßig liegen hat.


    Ralle

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  • Endlich sagte mal jemand.....


    Neiddiskussion!

  • Zu den Nachproduktionen:
    Rein mechanisches Zeug klammere ich im Folgenden mal aus.
    Bei rein elektronischen Bauteilen ist das reverse engeneering schwieriger und der Aufwand steigt mit der Komplexität.
    So eine Motronic ML 1.0, wie in den erwähnten BMW M1 verbaut wurde, ist relativ schnell 'auf links' gedreht und die paar Funktionen, Kennlinien und Kennfelder kann man vergleichsweise einfach auf einer Megasquirt 1:1 darstellen. Der Funktionsrahmen in Papierform hat bequem in einem Schnellhefter Platz.
    Wenn ich mir im Gegensatz dazu den Funktionsrahmen einer aktuellen Bosch Motorsteuerung ausdrucken möchte, benötige ich mehrere Tonnen Papier (A4 - 80 g/m²) – und da weiß ich aber noch nicht was in welcher Funktion, Kennfeld, Kennline, etc. drinsteht. Gut, jemand mit dem richtigen Knoff-Hoff und den richtigen Tools kann Daten- wie Programmstand auslesen - sofern das auszulesende Teil diese Dinge auch noch herausgeben kann - und, sofern vorhanden, in ein baugleiches Steuergerät überspielen.
    Erschwerend kommt hinzu, die Steuergeräteheinis bauen gerne höchst spezielle, ausschließlich dafür entwickelte siliziumbasierte 'Kleinstlebewesen', deren Funktion nicht 1:1 an anderer Stelle dargestellt werden kann. Gut, wenn der technologische Fortschritt weiter anhält, dann hat man wahrscheinlich in 10 .. 20 Jahren die Möglichkeiten eine heute aktuelle Motorsteuerung ohne Insiderwissen vollumfänglich zu replizieren.
    Doch was nützt das, wenn an anderer Stelle elektro-mechanische Bauteile am Ende ihres Daseins angelangt sind.


    Um bei dem vorigem Beispiel mit dem Silikonöl-gefülltem Injektor zu bleiben.
    (Ersatzteil-Preis ~ 300€ x Anzahl Zylinder)
    Die Entwicklung dieses Injektors hat mehrere Jahre gedauert und viele, viele Leute waren damit beschäftigt bis das Teil fertig entwickelt und in einer eigens dafür errichteten Fabrik in Großserie unter Reinraumbedingungen gebaut wurde.
    Das Teil reverse engeneeren, Materialien für die Rohteile für die Einzelteile beschaffen, Prototypenbau, Absicherung, Homologation, etc. die Vorrichtungen zu bauen aus der letztlich der fertige Nachbau-Injektor rausfällt, ... , macht schließlich in Anbetracht der abzusetzenden Stückzahlen einen Preis, der für ein dann altes Mittelklassefahrzeug unwirtschaftlich ist.
    Ergo werden jene Fahrzeuge aussterben (müssen).


    Das ist ein Beispiel von Vielen. ABS-/ ESP-Steuergeräte, Getriebesteuerungen, div. Hybrid- und Elektrokram, ...


    Mal sehen was die Zukunft bringt.


    LG

    -> --> 26 Jahre <-- <--

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  • Oder einfach neidisch, weil andere sich ein Neufahrzeug leisten können...und vor allem wollen!

    ...das muss nicht mal ein Neufahrzeug sein.


    Kauft man sich einen VW Phaeton ab Modelljahr 2010 mit Neupreis ca. 125.000 EUR für 15.000 EUR, dann verstehen manche (auch im engeren Umfeld) die Welt nicht mehr...
    Kauft man sich einen 2017er Dacia Duster in der gehobenen Ausstattung (wenn er denn dann 2017 noch ausgeliefert wird) für 15.000 EUR, dann sagt niemand einen Ton... :augendreh:

  • Selbst der Injektornachbau wird kein Problem (Prototypenbau,Absicherung,Homologation entfällt!> Daten sind ja bekannt, wie das Ding aussehen muss) sein. Zunehmend wird sich selbst das standadisieren, aber dazu kann Falk bestimmt noch mehr erzählen...


    Hies es nicht auch mal das Airbags nur begrenzt haltbar seien werden... Vor 30 Jahren war nach damaligen Wissensstand ne Motorsteuerung hochkomplex (V12 Datensatz passte auf eine DIN A4 Seite), heute lachen wir drüber...

  • toppimoppi: fahre mal mit beiden Autos nacheinander zum Kundendienst in die Markenwerkstatt und vergleiche dann die Preise, dann kennst du den Unterschied. :D
    So einen Phaeton kann sich fast jeder kaufen, nur der Unterhalt frisst die meissten dann auf.

  • @Hegautrabi: Das ist sicher richtig, aber es ist wahrscheinlich nicht das, woran alle zuerst denken, wenn plötzlich ein vermeintlich sehr teuer bezahltes Auto vor der Tür steht. Das die Unterhaltung eines Oberklasse-Pkw aus wirtschaftlicher Sicht i.d.R. eine Katastrophe für sich ist, steht auf einem anderen Blatt.

  • Würde ich den 1.1er im Winter fahren

    Vermutlich wirst du den Motor in deinem Leben nicht mehr platt bekommen. Diese Aggregate haben sich mir gegenüber als äußerst robust präsentiert. Habe vor kurzem einen gesehen, der hat bereits 417.000km gelaufen.

  • Sowas halte ich für Fundamentalismus. Und für Unfug obendrein, weil es schlicht nicht stimmt.

    Glaubst Du das wirklich? Gängigstes Beispiel aus der letzten Zeit sind elektrische Türschlösser, und elektrische Fensterheber, bzw. Türsteuergeräte, die ein Eigenleben entwickeln, bzw. komplett den Geist aufgeben. Oder Getriebe als nicht elektrisches Beispiel, hier speziell bei VW. Über 10 Stück bei max. 5 Jahre alten Autos haben wir umgebaut, Laufleistung unter 100TKM. Wie gesagt, dies sind nur Beispiele. Kurioserweise natürlich nach der Garantiezeit. Die Kunden kommen damit zu uns, da beim Vertragshändler über Garantie nichts mehr zu holen ist, selbst kaum noch über Kulanz, weil irgendein Stempel im Serviceheft fehlt. Egal ob Türschloss, Klimakompressor oder elektrischer Fensterheber. Kunden wundern sich, warum eine Batterie für einen vierjährigen Passat mit Start-Stop Funktion kaputt geht und erst ab 300 Euro zu bekommen ist - fragen gleichzeitig, ob man da nicht die günstige aus dem Baumarkt nehmen kann. Kann man natürlich, alles eine Frage der Haltbarkeit. Genau der Kunde steht nach 3 Wochen wieder auf dem Hof und kauft dann doch die Version für 300 Euro aufwärts und gibt die Baumarktbatterie bei uns ab. Warum seine erste Batterie nach vier Jahren den Geist aufgegeben hat und warum diese so teuer ist, fragt er sich immer noch. Da folgt dann oft noch der Kommentar: “...- das sowas so schnell kaputtgeht und so teuer ist, hat mir der Verkäufer aber damals nicht gesagt. Da wünsch ich mir meinen alten Käfer, Ente oder Kadett zurück...“ oder “Das hätte es vor 20 Jahren nicht gegeben“. Ihr glaubt garnicht, wie oft ich diesen o.ä. Spruch in der Woche höre.


    Wenn das alles nicht stimmen würde, frag ich mich warum ich genau dies jeden Tag vor Augen habe und mich mit den Kunden und deren Problemen deswegen auseinandersetzen darf, bzw. muss, weil es mein Job ist.


    Für mich ist das realer, grauer Alltag geworden - ohne etwas dazuzudichten. Ich könnte noch zig Beipspiele nennen, belasse es aber dabei. Aber das alles hat weder etwas mit Fundamentalismus zu tun, noch mit Unfug.

    2 Mal editiert, zuletzt von Chris79 ()

  • Für mich ist das realer, grauer Alltag geworden

    das mag ich dir glauben. Jedoch: Selbst wenn du jeden Tag einen solchen Fall hast, wären das "nur" 365 im Jahr. hochgerechnet auf 1000 Händler immernoch (gefühlt!) unter 10% aller Neuzulassungen. Ist eben alles relativ. Ich habe auch einen Bekannten, der kann kaufen was er will, es geht immer kaputt. Wiederum ein anderer dieser ominösen Bekannten hat nie Probleme... ;)




    Eigene "Erfahrung" aus dem Firmenfuhrpark: 2 Toyota Corolla >250.000 jetzt Schrott aber nie große Sachen. 5 Skoda Oktavia zwischen 100.000 und 150.000 bislang (bis auf 3 Unfälle *g*) unaufällig.