Durfte man in der DDR Musik aus dem Westen hören

  • MichiU: Keine Punk-Platte, natürlich gabs das > was meinste warum ich die Ärzte kenne, schon vor der Kehre > "Westerland" !!! Man musste die Platten halt nur ergattern. Obwohl ich keinen Schallplattenspieler besas, sondern nur einen KR 2000 ( der dann bei BMW gekaut wurde), überzeugte ich meine Mutter mit 12 Jahren mir die Platte zu kaufen, da meine Cousins einen Plattenspieler hatten und mir es auf Kasette überspielten....

  • Aber eben nur politisch-gesellschaftlich völlig irrelevante Wrstmusik.

    Sollte das jetzt Westmusik oder Wurstmusik heißen? :D


    Und so völlig irrelevant war das nun wahrlich nicht alles...
    Udo Jürgens, Pink Floyd, Mike Oldfield, Michael Jackson - das sind/waren ja nun alles keine totalen Nichtse im Musikgeschäft. Und das gabs alles (und noch viel mehr) unterm Amiga-Label, wenn auch am Ende aufgrund der mangelnden Produktionsmenge nur unterm Ladentisch.

  • Stimmt, das wurde unter Lizenz auf Amiga gepresst. Und die Qualität dieser Platten lässt absolut keine Wünsche offen!


    Van Halen fällt mir da gerade ein, die dürfte zurzeit auf dem Wechsler im Schlafzimmer liegen. Lizenzgeber war WEA Hamburg.


    Gruß
    Benjamin

    Fährt und schraubt gern *Simson S50B1* *Schwalbe KR51/1* *Trabant 601 LX '88* *Lada Niva 1700*

    Einmal editiert, zuletzt von bepone ()

  • Danke für Eure Beispiele. Ich sehe dadurch meine These gestützt.


    Ich habe nirgends von "kommerziell erfolgreich" oder ähnlichem geschrieben. Die Aufzählungen sind Paradebeispiele für in jeder Gesellschaftsform unproblematischen Massengeschmack - was natürlich seine Existentberechtigung hat.


    Und ob "Westerland" Punk ist? :verwirrt: Ich würde es eher als sehr gelungenes Stimmungslied für jede Fete bezeichnen. Aber so ist das mit den Genres. Es gab/gibt ja auch Leute, die die reinrassige Rock'n'Roll-Band Spider Murphy Gang als Neue Deutsche Welle bezeichnen... :staun::lach:

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  • Ich hab gestern im fernsehen von einem Spider Murphy Konzert gehört wo Honecker anwesend war. Das in der DDR

  • Spider Murphy in der DDR ist bekannt. Aber Erich im Publikum??? Bei welchem Konzert soll das gewesen sein?

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  • Erich war bekennender NDW - Fan ;)

  • Und hatte ja auch bekanntlich nichts gegen eine gepflegte Beatmussik.

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  • Ich frage mich oft, in welchem Maße die Ostmusik im Westen wahrgenommen wurde. Ob es wirklich so einseitig war, wie gern erzählt wird?

    Ich weiß nicht, was bei Euch erzählt wird, aber Du kannst davon ausgehen, daß der Bekanntheitsgrad der Ostmusiker beim "normalen" Wessi - also der, der mit der DDR nix am Hut hatte/hat/haben will - noch heute gegen null tendiert.

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  • Zumindestens kannte man eines der besten Lieder, das die " rumänische Wanderwarze" gecovert hat... und viele Leute aus den gebrauchten Bundesländern glaunben, er hat es geschrieben....

  • Die Leipziger Beatdemo war ein echtes Ereignis.


    Aber was auf der Westberliner Waldbühne abging, war eben auch eins. Und die Rede von Honecker, die da oben eingebunden wurde, entstand eben u.a. auch unter dem Eindruck dieses Ereignisses in Westberlin.
    Das 11. Plenum, dem stets alles angelastet wird was 1965/66 an bösartigstem kulturellem Kahlschlag vorgefallen ist, war auch nicht von vornherein das, als was es dargestellt wird.
    Das sollte ein Wirtschaftsplenum werden. Von Kultur war da ursprünglich gar keine Rede.
    Aber durch den Selbstmord von Erich Apel wurde daraus nichts mehr und anstatt es ausfallen zu lassen, hat man es unvorbereitet, viel zu kurzfristig und unausgegoren zum Kulturplenum gemacht - mit den bekannten üblen Folgen.
    Details dieser Art kommen aber in der allgemeinen Mainstream-DDR-Darstellung gar nicht vor. Lieber beläßt man es bei den bekannten Halbwahrheiten und Schlagzeilen.


    Dieser Staat hätte die Größe haben müssen, sowas wie die Beatdemo auszuhalten. Oder Biermann. Oder Havemann. Oder all die anderen.
    Statt dessen haben die führenden Repräsentanten leider bürgerlicher reagiert als die meisten westdeutschen Normalverbraucher kurze Zeit später auf die 68er.
    Tja...


  • so ne dusslige Frage

    Ich finde diese Frage überhaupt nicht dusselig. Schorschi12 ist noch ziemlich jung und hat diese Zeit nicht selbst erlebt. Zudem kommt er aus einer Region wo er nicht so einfach jemanden fragen kann der tatsächlich in der DDR gelebt hat. Nicht einfach irgendwas zu behaupten, was ins eigene Weltbild passt oder irgendwo im Internet steht finde ich eine weise Entscheidung. Gerade beim Thema DDR herscht heute so viel Unwissenheit und Vorurteil, dass man gut beraten ist Leute zu befragen die wirklich dabei waren. Und das angesprochene Thema spiegelt doch sehr gut wieder, wie stark Kultur und öffentliches Leben tatsächlich durch Politik bestimmt wurden.


    Ich wette zudem, dass 80% der Bewohner aus den alten Bundesländern schätzen würden, dass Westmusik in der DDR komplett verboten war - woher sollen sie es besser wissen? Und es passt eben auch ins Weltbild. Ich habe hier schon Leute behaupten gehört, dass in der DDR FKK verboten war. ;)


    Gruß, Felix

  • Daß diese Frage von Anfang an alles andere als "dusselig" war, sieht man doch an Anzahl und Inhalten der Beiträge hier. :zwinkerer:

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  • Ich hätte da mal noch zwei Varianten derjenigen, die Westverwandtschaft hatten:
    Beim sogenannten "Gänsefleisch-Ritual" waren Tonträger völlig unauffällig.
    Im Gegensatz zu Pornos, da wurde es sehr unangenehm.
    Dann gab es diese Intershops. Gegen Westgeld bekam man Westprodukte.
    Auch Vinyl, später natürlich MCs. Diese hier habe ich heute noch:
    http://www.secondhandlps.de/pi…ee_gees_best_of_vol_2.jpg


    MfG
    hjs