Was muss ich machen um nicht Liegen zu bleiben?

  • Spritschlauch, Zündspule, Steuerteil, Keilriemen, Zündkerzen, Zylinderkopfdicht, undichter Benzinhahn ....


    Wir sind seit dem her nur 600 KM gefahren. Vieleicht muss er sich einfahren

  • Richtig Jens, war bei mir früher auch nich anders. Mitte der 90ziger war der Trabant das günstigste was ich mir leisten konnte und damit bin ich auch öfter lange Strecken (700km am Stück) gefahren um jemand zu besuchen.
    Und viel mehr als ne Zündkerze und nen Keilriemen hatte ich nie dabei. Gebraucht habe ich nichts davon.


    Heute kann man solche Strecken fahren, aber zum Glück muss man das ja nicht mehr.


    Und heute gibt es sowas wie den ADAC-Plus (oder entsprechend andere Pannenhilfen oder Schutzbriefe), so das man sich doch garkeine Sorgen mehr machen muss. Ist also nicht so, dass man am Straßenrand verhungern muss und man muss auch nicht Berge von Ersatzteilen mitschleppen. Hat früher auch kaum einer gemacht. Zündkerzen und Stecker, Keilriemen, ein paar Dichtungen, Kleinkram wie Sicherungen, Ersatzlampen und etwas Klebband sowie ne Rolle Draht, also kaum mehr als in eine Einkaufstüte passt, mehr hatten die Meisten auch nicht an Bord.


    Und wenn der Trabant nicht total verschlissen abgestellt wird, so kann er auch problemlos 3 Jahre stehen und ist danach sofort wieder einsatzbereit. Meist machen nur die Bremsen schlapp nach einer langen Standzeit, aber auch dagegen kann man ja vorsorgen.

  • Ich fahre seit zwei Jahren jeden Morgen zur Arbeit und abends wieder heim! Erst einmal stehen geblieben (Zündung Mitnehmer abgebrochen für Geberplatte) ansonsten immer perfekt. Auch mal Anhängerbetrieb am WE. Alles gut. Wie V603 schon sagte man merkt wenn was nicht stimmt, am Klang des Motors oder hier ein Klicken da ein vibrieren!!
    Gruß aus dem Rheinland

    Artikel 3 Kölsches Grundgesetz "Et hätt noch immer jot jejange" :P

  • Wir waren auch zum Treffen in Italien in Cesenatico. Die Ersatzteikiste hatten wir dummerweise vergessen, was wir in Italien merkten, als ein anderer Zündkerzen brauchte... Kaputt ging bei uns nur die Winschutzscheibe (Kandiszucker), zum Glück hatten wir die Helme dabei, vorteilhaft bei strömenden Regen auf der Autobahn.

  • Ich denke nicht, dass es am einfahren liegt.. Wenn ich mich richtig erinnere, hatte dein Trabi eine längere Standzeit hinter sich, bevor du ihn gekauft hast. Viele Teile leiden in so einer Zeit.


    Benzinleitung, Keilriemen, Benzinhahndichtungen: das sind alles Gummiteile, die keine ewige Lebensdauer haben. Die hätten wohl am Besten von allem Anfang an ausgetauscht werden sollen. Sämtliche Gummiteile solltest du regelmässig kontrollieren. Wenn du dann bemerkst, dass sie altern, kannst du sie ersetzten, bevor sie kaputt sind.


    Zündspule, EBZA Steuerteil: Häufiger Fehler ist, dass die Zündung eingeschaltet wird, der Motor jedoch nicht laufen gelassen wird (d.h. orange Leuchte im Tacho brennt). Das schadet der Zündung und sie geht dann gerne kaputt. Wenn dies jedoch unterlassen wird (d.h. wenn Motor steht, Zündung ausschalten) ist auch die EBZA eine zuverlässige und wenig störanfällige Zündanlage.


    Zündkerzen: Sind Verschleissteile, Ersatz habe ich immer im Kofferraum. Allerdings habe ich nun auch schon etliche tausend Kilometer dieselben Kerzen drin, ohne Probleme. Ich fahre Isolator Spezial aus aktueller Produktion.


    Zylinderkopfdichtung: Infolge des Alters deines Trabis und der langen Standzeit könnte der Motor deines Trabis auch eine tickende Zeitbombe darstellen. Eine Dichtung hat es schon genommen, die Kurbelwelle könnte eine weitere Fehlerquelle sein. Irgendwann ist die Lebensdauer jedes Motors durch. Du könntest dir zum Beispiel Geld für einen regenerierten Motor zusammensparen. Dann hast du wieder 80'000 km Ruhe.


    Weisst du, unsere Trabis sind am Ende ihrer Lebensdauer angelangt und es bedarf einiger Investitionen, um sie für den weiteren Einsatz fit zu halten. Es kann gut sein, dass zBsp. auch die Stossdämpfer oder ein Radlager kaputt geht. Das gehört bei alten Autos einfach dazu (Bei unserem Hyundai Getz, Bj. 2005 übrigens auch). Da bleibst du jedoch nicht gleich liegen, sondern kommst noch bis nach Hause und kannst dich dann um den Ersatz kümmern.


    Viel Erfolg und liebe Grüsse
    Matthias

  • Aber warum gehen euch denn die Windschutzscheiben kaputt? Ist das eine Schwachstelle die ich noch nicht kenne?

    Artikel 3 Kölsches Grundgesetz "Et hätt noch immer jot jejange" :P

  • Steinschlag! Die MSG gab es erst relativ spät....ESG mag nun mal keine Steine..

    Einmal editiert, zuletzt von JL ()

  • Wenn meine Pappe wieder fährt, fahre ich in Oktober in meine heimat und das sind von Mannheim aus ca 420km... Also was soll's, ich selber freue mich darauf :D^^

  • JL
    Du meintest VSG.
    Aber hast du mal versucht eine ESG Scheibe mit einem großen Hammer kaputt zu hauen. Geht nur wenn du auf die kannte haust aber nicht auf die Fläche! (Bin Schreiner hab viel mit Glas zutun).

    Artikel 3 Kölsches Grundgesetz "Et hätt noch immer jot jejange" :P

  • Glaube es uns doch einfach: Die ESG- Scheiben platzen recht gerne mal. Innerhalb von 8 Jahren hatte ich das zweimal. Mit Deinem Hammer magst Du recht haben, aber Steinschlag wirkt wie der Federkörner, den die Feuerwehr zum Zerstören von ESG einsetzt. Deswegen baue ich nur noch MSG ein. Mit ESG würde ich immer die DDR- Ersatzwindschutzscheibe aus PVC mitführen...
    Ansonsten kann ich über Schorschi12 wieder mal nur den Kopf schütteln. Was heistn hier "Kein richtiges Auto?" Sorry, aber wenn Ihr nicht mal in der Lage seid, eine marode Benzinleitung, einen morschen Keilriemen und nen undichten Benzinhahn vor der Fahrt zu erkennen und in Ordnung zu bringen, dann seid Ihr die Pannenursache und nicht das Auto. Und Dein Steuergerät sah ja auch, sagen wir mal, merkwürdig aus. Es gilt der Grundsatz: Kaum macht mans richtig, schon gehts.

    Fahr' lieber mit der Bundesbahn!

    Einmal editiert, zuletzt von Marlene ()

  • Aber hast du mal versucht eine ESG Scheibe mit einem großen Hammer kaputt zu hauen. Geht nur wenn du auf die kannte haust aber nicht auf die Fläche!

    Offenbar liegt hier ein Missverständnis bei der Verwendung der Abkürzungen vor.


    ESG: Einscheiben-Sicherheitsglas
    MSG: Mehrscheiben-Sicherheitsglas (Verbundglas)


    ESG ist eigentlich mit einem einfachen Hammerschlag oder Steinschlag fast genau so leicht zerstörbar, wie einfaches Fensterglas. Der Sicherheitsaspekt besteht darin, dass es nicht in große Scherben zerspringt, die schwere Schnittverletzungen verursachen können, sondern sofort in tausende kleine Brösel zerfällt ("Kandiszucker"). Diese Brösel sind zwar auch teilweise scharfkantig, und man kann sich leicht die Haut daran aufritzen, aber wirklich schwere Schnittverletzungen sind nahezu ausgeschlossen, wenn es einem nicht direkt ins Auge fliegt.


    Bei MSG sind mindestens 2 Scheiben mit einer Zwischenlage aus Folie verklebt. Ein Steinschlag verursacht dort in der Regel erstmal einen Krater in der äußeren Scheibe, welcher ggf. als Riß auch nur in der äußeren Scheibe expandiert. Auch größere Schäden werden von der Folie erstmal notdürftig zusammen gehalten, wodurch eine Weiterfahrt mit der beschädigten Scheibe meistens für einige Zeit möglich ist. Mit ESG geht das definitiv nicht, deshalb die Notwendigkeit der Helme.


    Gruß Steffen

    Früher fuhr ich 6V, weil ich musste. Heute tu ichs, weil ich kann.

    Einmal editiert, zuletzt von Fridl ()

  • Eine ESG_Scheibe braucht aber auch einen Schlag mit einem ziemlich spitzen Hammer - ich habe das mal gemacht um graue Gummis zu retten. Das war ein ganz schönes Gehämmere, bis die wirklich kaputt ging.


    Ansonsten fällt mir zur Eingangsfrage eigentlich nur eins ein:



    Zitat


    Was muss ich machen um nicht Liegen zu bleiben?

    Ich würde sagen: aufstehen. :P

  • Spritschlauch, Zündspule, Steuerteil, Keilriemen, Zündkerzen, Zylinderkopfdicht, undichter Benzinhahn ....

    ZKD und Steuerteil möchte ich mal ausnehmen, da die Beschaffenheit des Motors/Steuerteil eben grundsätzlich von der Laufleistung, Alter und/oder vom Umgang (zB Verhalten beim Teillastfahren, Zündung lange angeschaltet lassen, ohne dass der Motor läuft) mit diesem abhängt. Da gibts eben durchaus Risiken, die man eingeht, wenn man mit einem älteren Zweitakter mit einer Kilometerleistung oberhalb der 80.000 auf eine lange Tour geht.


    Grundsätzlich sind aber die restlichen aufgezählten Dinge Verschleissteile, die unterschiedlichen Lebenszeiten unterliegen. Schläuche, Keilriemen (auch Festsitz des Lüfters), Dichtungen und Reifen muss man sich eben häufiger mal anschauen und vornehmen. Zündkerzen nehm ich vor langen Fahrten raus, schau sie mir an und mach sie uU sauber - halten aber eigentlich mehrere Tausend Kilometer. Bei den Zündsteckern und -kabeln muss man aber auch mal nach kürzerer Lebensdauer damit rechnen, dass sie über die Wupper gehen. Ist aber während einer Tour leicht zu beheben (ist mir auf dem Weg zum OMMMA passiert). Beim Benzinhahn wird das auf der Autobahn schon schwieriger. Hier empfiehlt sich umso mehr, die Abdichtung vor einer langen Fahrt mal zu erneuern, wenn das letzte Mal schon etwas länger zurückliegt oder man sich nicht mehr dran erinnert. Hier auch mal Festsitz der Wasersackabdeckung prüfen (hier habe ich auf die Aluversion umgestellt).


    Und es ist ja nicht ungewöhnlich, dass jemand, der noch jung ist und/oder noch nicht so viel Erfahrungen mit dem Fahrzeug gesammelt hat, eine Unsicherheit hinsichtlich einer langen Fahrt entwickelt. Insbesondere, wenn vorher schon etwas in Richtung Pannen passiert ist. Man kann einer etwaigen Pannenserie aber schon durch die oben erwähnten einfachen Kontrollmechanismen entgegenwirken. Man muss sich darüberhinaus aber auch des technischen Zustandes seines Gefährts sehr sicher sein, um nicht noch weitere Kontrollen und evt. Reparaturen durchzuführen. Beispiele hierzu: Zustand der Bremsanlage, Elektrik/Batterie und des Fahrwerks, irgendwelche Durchrostungen an empfindlichen Stellen, Festsitz Antrieb/Abgasanlage. Und, was ein Zweitaktfahrer eigentlich immer macht: Ständig ein Ohr für den Motor und Fahrwerk bzgl. etwaiger ungewöhnliche Misstöne haben. Und bestimmt hab ich noch was vergessen ;) .


    Das Gefühl der Sicherheit hinsichtlich Fahren und weite Touren machen kommt mit der Zeit und mit Gewinnung von Kenntnissen und Fertigkeiten rund um das zweitaktende Ostmobil. Man muss halt dranbleiben, nicht aufgeben und versuchen dazuzulernen. Da ist also bei Schorschi bestimmt noch Luft nach oben - und das ist positiv gemeint.

  • Einfach die Technik auf einen TOP-Zustand bringen bzw. dann auch auf dem Level mit entsprechender Wartung und Kontrolle halten, dann läuft der Trabant auch zuverlässig. :thumbup:

  • Wenn man halt schon mitbekommt, das ein Fahrzeug nur Halbherzig zusammengeschustert wird, braucht man sich nicht wundern, das man recht schnell liegen bleiben kann.

  • Zumal eine erschöpfende Antwort auf die Eingangsfrage wirklich umfangreich wäre.
    Kaputtgehen kann eigentlich alles am Auto. Nicht wegen jeden Fehlers bleibt man stehen, aber aufgrund von Wartungsmangel oder Kontrollfaulheit können schon so einige Defekte vorkommen.

  • Gut hier wurde jetzt alles sehr gut beschrieben. Wollen wir ein Resümee daraus bilden?


    Vorausgesetzt das Fahrzeug ist in einem guten gepflegten Zustand, der Motor hat noch einige tsd km bis zur revidierung.


    Was sollte man vor einer langen fahrt Kontrollieren/ Warten.


    Bordwerkzeug, Erstatzrad, Verbandskasten, Warnwesten, Warndreieck und Ersatzteile die man so mit nimmt (Zündkerzen, Kerzenstecker + Kabel, Keilriemen, Glühbirnenset, Gaszug und Kupplungszug, Kondensator für die Zündung, kleine Öl Flasche und ne kleine Tube Fett)


    Zustand der Reifen und Bremsanlage


    Funktion der Beleuchtung/ Elektrik


    Zustand Benzinleitung und Benzinhan


    Zustand Keilrimen und dessen Spannung


    Bremsflüssigkeit und Getriebeöl (flüllstandhöhe)


    Kerzen überprüfen ggf Reinigen und Abstand einstellen


    (bei Bedarf Zündung kontrollieren und unterbrecher Kontakte säubern)


    Fahrwerk abschmieren (sofern dies schon weit in der Vergangenheit liegt)



    Joar das wäre meine Checkliste die ich vor antritt abarbeiten würde... Wobei wenn man seinen Trabant pflegt fallen einige Punkte weg


    Ihr könnt das aber gern ergänzen wenn ich etwas vergessen habe.


    Grüße Patrik

  • Irgendwie kann ich mir nicht vorstellen, dass man mit einer ungewarteten Ente nicht genauso viele Schwierigkeiten hat, wie mit einem Trabant im selben Zustand. Und wenn ich dann die beiden nebeneinander vergleiche, fällt mir die Entscheidung nicht schwer, zu sagen, welches mehr ein "richtiges"Auto ist.



    Gruß
    Benjamin

    Fährt und schraubt gern *Simson S50B1* *Schwalbe KR51/1* *Trabant 601 LX '88* *Lada Niva 1700*

  • Ich finde dieses "Hick-Hack" unter den historischen Kleinwagen ziemlich schade um ehrlich zu sein. Wir selbst wollen mit unseren Trabis von Fahrern anderer Autos im Alltag anstandslos akzeptiert werden, doch immer öfter sieht man negative Kommentare von Trabantfahrern über andere vergleichbare Kleinwagen wie Käfer, Ente, Goggo, Fiat/Puch 500 usw...
    Das hat nichts mehr mit persönlichen Präferenzen zu tun. Für mich ist der Trabant ein perfektes Profukt. Aber das gilt eben nur speziell für mich. Zugegeben, der Trabant hat (wie auch viele andere Autos und speziell ältere Kleinwagen) so einige kontruktie Macken. Aber genau das macht ihn doch zum teil besonders. Ein Käfer oder eine Ente können zweifelsfrei einiges besser als der Trabant (zb Motoren die ein klein bisschen länger halten als durchschnittlich 80tkm :P ) , aber eben auch vieles schlechter (Heizung, Stauraum, Reparaturfreundlichkeit,...).
    Brauchen wir das wirklich für unser Ego, dass es noch "schlechtere" Autos als unsere Trabis gibt? Sollten wir Oldiefahrer nicht eigentlich ein klein wenig mehr zusammenhalten als uns gegenseitig unsere Schätzchen schlecht zu reden? Schließlich sind wir doch, gerade was Volksautos betrifft, gar nicht so weit voneinader entfernt.