Bremse hinten rechts (vermutlich zum x-ten Mal)

  • Servus Trabantfahrer & -freunde,


    ich habe heute mehere Stunden versucht meine Bremse zur Funktion zu überzeugen zu können.


    Was war bzw. ist los? TÜV hat die Bremsleistung der Auflaufbremse Beifahrerseite hinten bemängelt, Handbremse war i. O. (Wert von 80).


    Aufgebockt, jopp, Rad schwergängig, paar Mal um den Hof, keine Abhilfe, also geöffnet. Einer der beiden Bremsbeläge (der mit Handbremsseil dran) war dann an einer Stelle gestaucht, der Belag entsprechend etwas nach außen gewölbt und eingerissen.


    Jetzt habe ich so kurzfristig keinen neuwertigen Ersatz zur Hand gehabt und einen alten Belag genommen, aber ich bekomme es partout nicht hin, dass sich die Bremstrommel vernünftig drehen will. Selbst die Handbremse habe ich zurückgedreht, da ich dachte der Handbremshebel drückt die beiden Backen auseinander.


    Ich habe es mal fotografiert, vielleicht übersehe ich etwas?! Was mir in jedem Fall aufgefallen ist, war der große Abstand am Steg an der linken Bremsbacke, den ich aber nicht wegbekomme.

  • Hast du beide Bremsnachsteller erst ganz zurück gestellt, und beim Aufsetzen der Backen darauf geachtet, dass beide in etwa um den gleichen Betrag herausgezogen werden? Nicht dass einer der 2 zu weit draussen steht.
    Das kann ich mir als Ursache für die Schwergängigkeit gut vorstellen.

  • Zumindest auf den letzten Bild ist der Nachsteller schon ein biss draussen. Meistens passiert das beim aufsetzen der Backen. Ich fummel dann hinter die Backe einen kleinen schmalen Schraubendreher und drücke damit auf das Klemmplättchen des Nachsteller damit der wieder rein rutscht.

  • Mit einem 8er Maulschlüssel den Nachsteller nach oben-unten schwenken und ggf. zeitgleich gegen den Backen drücken.
    Das geht einfacher als mit Schraubendreher hinter dem Backen am Nachsteller fummeln.

    -> --> 26 Jahre <-- <--

    Bayrischer Trabant Club


    ES GIBT NUR WENIGE DUMME FRAGEN, ABER VERDAMMT VIELE DUMME ANTWORTEN !

  • Mit einem 8er Maulschlüssel den Nachsteller nach oben-unten schwenken

    Wie "schwenken"? Und Wo? Meinst du eher "Rütteln"? Und selbst wenn: Wie soll das gehen? Denn der Nachsteller selbst soll ja grad dieses Nachrutschen verhindern! Also wenn Rückstellen, dann so, wie @Andi schrieb. Wenn man das Klemmblättchen löst, werden die Bremsbacken durch die Federn fast von alleine zurück gestellt. da braucht man eigentlich nicht gegen die Backen zu drücken.


    Wenn das nicht der Fall ist, sollte es eigentlich höchste Zeit sein, die gesamte Bremsanlage mal wieder genauer zu inspizieren.


    Gruß Steffen

    Früher fuhr ich 6V, weil ich musste. Heute tu ichs, weil ich kann.

    Einmal editiert, zuletzt von Fridl ()

  • Oh, ich dachte das wär verständlich, sorry.


    Wenn man einen 8er Maulschlüssel auf dem zylindrischen Zapfen des Nachstellers (der im Langloch des Backens sitzt) von außen ansetzt und diesen im Langloch etwas rauf und runter schwenkt (rüttelt), dann bewegt sich der Nachsteller in unspektakulären zick-zack Bewegungen zurück, ohne Verrenkungen mit einem Schraubendreher machen zu müssen. (Die Sache mit Haft- und Gleitreibung.)
    Mithelfen, also ggf. gegen den Backen drücken, wenn Gummistöpsel / RBZ-Kolben nicht, oder nur sehr langsam durch die Federkraft zurückrutschen will. Leichtgängige RBZ-Kolben sind Pflicht. :)

  • Meiner Ansicht nach ist das Handbremsseil "zu kurz", als ob die Handbremse angezogen wäre.


    Wenn also die Nachstellersache der Vorredner allein nicht hilft:
    Einfach mal ohne eingehangenes Seil neu montieren, dabei die Nachsteller wieder ganz rein (ist klar). Dreht es sich dann freigängig, stimmt etwas mit dem Handbremsseil nicht.

  • Servus,


    das mit dem Handbremsseil hatte ich geprüft, die Probleme bestehen dann trotzdem weiterhin.


    Habe jetzt den Drucksteg und beide Federn neu, auch keine Änderung.


    Was mich jetzt mehr als stutzig macht ist der RBZ, der meiner Meinung nur noch in Frage kommt. Ich hatte mir einen von PEX nachbestellt, da ich den RBZ nach den Werten vom TÜV anfänglich in Verdacht hatte. Da der verbaute RBZ dicht ist und nicht korridiert, habe ich noch bei beiden den "Kolbenhub" verglichen, dieser war identisch, also schied der RBZ für mich aus.


    Jetzt habe ich aber mal zwei alte RBZ verglichen, bei einem ist der Innenabstand identisch, bei einem anderen ca. 1mm Unterschied. Bei dem verbauten (dürfte auch PEX sein) und dem neuen von PEX liegt der Unterschied zw. den jeweiligen beiden Seiten bei jeweils ca. 2mm.


    Was mir auch auffällt, dswegen habe ich die alten nachgemessen, dort wo der Kolben "tiefer" drin ist, bekomme ich die Bremsbacke kaum über den Nachsteller, dort wo der Kolben 2mm weiter raussteht, muss ich den Nachsteller rausziehen, damit die Backe festsitzt. Wenn ich jetzt eurem Tipp nachkomme, dass die Nachsteller beidseitig gleichmäßigen Abstand haben sollen, bekomme ich die Trommel erst gar nicht drüber.


    Ich würde mir jetzt einen höherwertigen RBZ bestellen wollen, nur stellt sich mir die Frage gibt es ein "richtig" beim Kolbenhub oder ist das womöglich je Hersteller unterschiedlich? Die Bilder im WHIMS sehen nach gleichem "Hub" aus. Die Frage ist der "Kolbenhub" bei einem PEX ja ggf. auch gewollt asymmetrisch ab Werk? Dann erklären sich aber meine Probleme an der Bremse nicht. Oder habe ich Murphys Law getroffen und einen (seltenen?!) Fehler gleich zwei Mal erwischt?

  • Ich hatte jedenfalls noch nie Probleme mit RBZ von PEX. Was meinst Du eigentlich mit unterschiedlichem Kolbenhub? Den Abstand vom Anschluß der Leitung zur Zylinderöffnung? Die Kolben kannst Du doch im Zylinder dahinschieben, wo Du sie haben willst. Wenn nicht, solltest Du die mal rausnehmen und den Zylinder mit Bremszylinderpaste schmieren. Das mache ich sowieso mit jedem neuen Zylinder, weil die Hersteller mit dem Zeug ziemlich geizen.

  • Ich verstehe ihn so, dass die Kolben selber einfach zu lang sind, sich also nicht weit genug zusammenschieben lassen.
    Oder sehe ich das falsch?

  • Hegautrabi hat Recht, die Kolben im RBZ ziehen sich unterschiedlich weit zurück bzw. sind womöglich im RBZ innen drin in sich falsch angeordnet.


    Wie kann man denn die Kolben aus einem RBZ rausnehmen, hab das noch nie gemacht. Mit Luftdruck vorsichtig rausdrücken?!

  • Die ziehen sich garnicht zurück, sondern werden von den Bremsbackenfedern dort hin gedrückt wenn der Druck im Bremssystem nachlässt.
    Dann drückst du die Kolben einfach mit einem Finger raus, geht ganz leicht.
    Das Selbe machst du mal bei einem originalen, dann legst du sie alle nebeneinander und fotografierst uns das. :)

  • 217 ist da nur die Manschette, aber ja, von einer Seite kannst du beide rausdrücken.
    Achte bitte auf Sauberkeit, nicht den Kolben samt Manschette durch Dreck schieben.

  • Ist es egal in welche Richtung ich drücke oder geht das "nur" zu einer der beiden Seiten raus? : -)

  • Beim Auseinandernehmen ist es egal wierum. Beim Zusammensetzen schaust du dir den Zylinder genauer an. wenn eine Seite stärker oder überhaupt nur eine Seite angefast ist, führst du beide Kolben von dieser Seite aus ein. Das reduziert die Gefahr, dass die Manschette dabei beschädigt wird.

    Achte bitte auf Sauberkeit, nicht den Kolben samt Manschette durch Dreck schieben.

    Besonders vor dem zusammensetzen empfiehlt sich, alle Teile nochmal gründlich mit Spiritus zu reinigen, und von da an nichts mehr mit blanken Fingern zu berühren. Ich ziehe mir dazu einen Einweghansschuh aus einem abgelaufenen Sanikasten an. Achso, die Manschetten beim Einbau natürlich leicht mit Bremsflüssigkeit benetzen, oder das ganze wie weiter oben erwähnt mit Bremszylinderpaste schmieren.

    Früher fuhr ich 6V, weil ich musste. Heute tu ichs, weil ich kann.

    Einmal editiert, zuletzt von Fridl ()