Kurbelwelle

Wie es aussieht, werden wohl zwei Rentner aufhören. Ob die anderen willens und in der Lage sind, das zu kompensieren? Ich habe da so meine Zweifel. Möglicherweise hat das primär preisliche Auswirkungen?
Vielleicht erfährt die ungarische Branche etwas Aufschwung. Es ist ja durchaus etwas nebulös, welche Ressourcen da schlummern.

Ich beziehe Kurbelwellen und Zylinder mit Kolben beim Ingolf Schulze, Amberg / Opf., (09621/12030 - auf AB sprechen) nebenberulicher Trabiteilehändler seit der Wende, der 'seinen' Motorbauer hat.
Zylinder (mit neuen originalen Kolben) sind mit Nussschalengranulat und nicht husch-husch-schnell-schnell mit Sand hübsch-und-kaputtgestrahlt wie bei so manchen, teilweise weltberühmten, Mitbewerbern. Die Kanten an den Kanälen sind vernüntig gebrochen / angefast.
Die Kurbelwellen sahen bisher immer sehr gut aus, neue Labyrinthringe wie Kolbenringabdichtungen und nicht Zeug das nach hastig mit Drahtbürste aufgehübscht aussieht. Das Zeug ist zwar teuer, aber dafür funktioniert es und hält so lange wie es soll. (Artgerechte Montage und Betrieb vorausgesetzt!)
In dem Vierteljahrhundert hatte ich erst einen Fall, wo ein Zylinderkopf-Stehbolzen nicht gehalten hat (Misshandlung vom Vorbesitzer des Zylinders).
Kurbelwellen bislang alle ohne Auffälligkeiten.

Willst du dann deine kaputt gestrahlten Zylinder mit in meine kaputt gestrahlten Gehäuse Schrott Box hauen oder soll ich die Gehäuse bei dir entsorgen?

Hegautrabi
Ich sehe leider immer häufiger Dinge, die Dir sicher auch nicht gefallen würden.
Z. B. Gewinde, Stehbolzen, oder andere Funktionsflächen mit schnellem Sand und anderen Grundmaterial-abtragenden Mitteln zu maltätieren finde ich nun mal nicht gut. Das Material ist dann nicht mehr das selbe und futsch ist futsch. "Draufstrahlen" geht nun mal nicht.

Ich hatte neulich wieder das "Vergnügen" an einem Motor mit preisgünstig erworbenen geschilffenen Zylindern zu hantieren.
Wenn ich zur serienmäßigen Fußdichtung nochmal eine 0,25 mm Dichtung zusätzlich unterlegen muss um somit schließlich mit der Quetschhöhe auf näherungsweise 1,0 mm zu kommen, dann ist das 'unpraktisch'.

Wenn das so jemand unbedarft montiert, braucht er oder sie sich nicht über div. Klingelei, kurzlebige Lager der Kurbelwelle und dauer-siffende Kopfdichtungen zu wundern. Eine Kraterlandschaft als Dichtfläche zum Kopf hin ist mit den zur Zeit gängigen härteren Nachbau-Kopfdichtungen nicht wirklich dicht zu bekommen.
So ein Motor saut sich dann recht schnell wieder ein, der Sabber brennt sich nach einiger Zeit wieder fest und wenns irgendwann wieder so weit ist, wird dieser Zylinder dann wieder sandgestrahlt um ihn schnell hübsch zu machen ...
Für mich ist solch ein Zylinder verhunzt.

Wenn Du meine Kritik aufgrund dieses Beispiels als Arroganz siehst, dann bin ich das.

(Ich hätte nix dagegen wenn man Gewinde und Flächen abdecken würde, dass die von der Sandstrahlerei nix abbekommen.)

@Schrauberin
Fa. Keilig setzt keine Wellen instand, sondern schleift Zylinder (das machen sie sehr preiswert, aber nicht pedantisch) und baut ggf. auch Trabimotoren zusammen. Keilig bezog vor Jahren die Wellen von Mueller aus Freiberg und ich denke, das wird auch noch so sein.

Das Fa. Mueller mit den Kurbelwellen aufhoeren will, haben die mir schon vor 10 Jahren erzaehlt. Eigentlich verdienen die ihr Geld mit (sehr gutem!) Forstwerkzeug. Und der Kollege, der dort die Wellen macht, ist tatsaechlich schon ein aelteres Semester. Kann sein, dass er wirklich irgendwann nicht mehr kann/will.

Ich muss FG zustimmen: Das Hauptnachwuchsproblem im Handwerk ist finanzieller Natur. Leider ist es so, dass menschliche Arbeit in diesem Land sehr teuer ist, weil der Faktor Arbeit fast die gesamte soziale Last tragen muss. Da ist die (chinesische) Industrie mit ihren 08-15 Produkten natuerlich im Vorteil. Aber wehe, man moechte mal was Gutes ausser der Reihe. Einen Badschrank mit 67,4 cm Breite oder eine Kurbelwelle fuer den Trabant. Dann kommen die Leute und jammern, weil ihr dolles Schmiertelefon viiiiel billiger war wie so ein simpler Schrank. Wie kann das sein?

Die Zusammenhaenge muss man verstehen. Und dann kann man bei der naechsten Wahl auch mal das Kreuz bei denen machen, die den Faktor Kapital im vernuenftigen! Maße (was die "Linken" nicht tun) in die soziale Verantwortung nehmen.

Aber ich werde jetzt schon wieder politisch. DAs soll ja hier eigentlich nicht sein, sorry

Können wir mal eine Liste von Betrieben machen, die KW noch selbst instandsetzen? Irgendwoher müssen die ganzen KW doch kommen, die so auf dem Markt im Umlauf sind.
Und auch eine parallele Liste für Kolben und Zylinder.

Hab nämlich auch noch zwei verbrauchte Motoren, die zumindestens eine neue KW brauchen.

Und bei denen bekommst du auch Schrott wieder wenn Du Schrott abgibst. Einfach nur Lager tauschen damit ist es nicht getan.

Bis lang machen das aber nur wenige und geben 2Wellen ab,muß man auch erst mal haben.
Hast du die neuen Wellen mal auf Versatz und Lagertechnisch kontrolliert Steffen?

@Hegautrabi
Gib mal Butter bei die Fische und benenne doch mal bitte deine Betriebe, die dir ordentliche Wellen geben. Genau das ist doch die Information, auf die es hier ankommt.
Auch wenn ich nur einmalig ne regenerierte Welle brauche, nehme ich die lieber aus erster Hand als von irgendeinem Händler.

Beim Stöbern in den Kleinanzeigen gefunden:
https://www.ebay-kleinanzeigen…ert-2016/455333495-223-64
Interessante Variante der Lagerung des großen Pleuelauges. Gibt es dazu schon Langzeiterfahrungen?

Zitat von Hegautrabi

Nein, das mache ich nicht.
Um an die Wellen zu kommen setze dich mit

Auch auf die Gefahr hin, dass ich mich unbeliebt mache: Nur, dieses "Ich weiss was, aber...Aetsch, ich verrate es Dir nicht" geht mir ziemlich auf die Ketten. Kindergartenniveau.

Die Wellen macht Klaus Schuhmann, m.E. neben Fa. Mueller die einzige ernstzunehmende Alternative. Ich habe von K.Schuhmann allerdings keine Kontaktdaten. Die koennte ich sicherlich beschaffen, aber bisher gab es keinen Bedarf. Grundsaetzlich finde ich es jedoch befremdlich, wenn eine Fa. sich "versteckt".

Ist doch aber nicht schlimm die Wellen über einen Händler zu bestellen, wenn die Herkunft geklärt ist.

Nicht schlimm und sogar verstaendlich. Endkundenvertrieb ist ein nicht zu unterschaetzender Aufwand und als Herrsteller ist mir das auch tlw. laestig.

Mich stoeren aber der Nimbus und die Geheimniskraemerei. Wenn eine Fa. keinen Direktvertrieb macht - kein Problem! Dann gibt es ueblicherweise einen Link auf Vertriebspartner, bei denen man die Teile serioes beziehen kann. DAfuer braucht es keine "Empfehlungen" ueber Dritte.

Wenn ich als Fa. dazu nicht bereit bin, oeffne ich schwarzen Schafen doch Tuer und Tor. Aber wahrscheinlich verstehe ich das nur wieder nicht...