Trabitronic Neuentwicklung

  • Was es voraussichtlich nicht geben wird, ist eine komplettes Motorsteuergeraert, welches in das Unterbrechergehaeuse passt. Das hat verschiedene Gruende:


    Zunaechst die technischen:
    Die Betriebsbedingungen im UB-Gehaeuse sind alles andere als ideal. Neben den ganzen Schwierigkeiten, mit denen man sich bei Fahrzeugelektronik sowieso schon herumplagen muss, kommen dort noch eine sehr starke Vibrationsbelastung und Platzprobleme hinzu. Auch sind die thermischen Verhaeltnisse nicht die besten. Es gibt wohl Leute, die so etwas bauen. Nur wenn ich mir anschaue, welcher Aufwand damals in der armen DDR beim originalen EBZA-Geber hinsichtlich der Entkopplung von Drehschwingungen und den axialen Bewegungen der Kurbelwelle betrieben wurde, habe ich da so meine Zweifel, ob diese Loesungen gut gelungen sind. Ich lasse mich aber auch gern vom Gegenteil ueberzeugen. Was aber auf jeden Fall limitiert, ist die kleine Kabeldurchfuehrung im UB-Gehaeuse. Die muesste man bei allem, was ueber die Minimalausfuehrung hinaus geht, zusaetzlich aufbohren und damit aus Sicht eines Originalfetischisten quasi entjungfern :D


    Dann ist da die Frage der Oekonomie: Wir bedienen mit der Trabitronic bereits einen Nischenmarkt in mehreren Varianten. Eine weitere Plattform ist einfach nicht wirtschaftlich darstellbar.


    Und zu guter Letzt kommt noch die Frage der Sinnhaftigkeit: Habe ich ein Fahrzeug im Originalzustand, welches ich nur wenige hundert km im Jahr bewege, versuche ich doch, alles so original wie irgend moeglich zu erhalten. Und wenn dort ab Werk Unter(Ver)brecher verbaut sind, lasse ich die doch drin. 5 Tkm machen die problemlos mit. Ehe ich die mit so einem FAhrzeug abgespult habe, kann ein Jahrzehnt vergehen.


    Bei Alltagsfahrzeugen (wie bspw. meinen Kombi) ist das etwas anders. Da brauche ich Zuverlaessigkeit, denn schliesslich will ich mit dem Fahrzeug keine Pokale gewinnen sondern von A nach B kommen, gelegentlich auch mal auf die Alpensuedseite oder nach Skandinavien. Hier kann ich die zwei kleinen Loechlein (welche man notfalls problemlos wieder zupunkten kann) an der Seitenwand fuer das EBZA-Steuerteuilgehaeuse verschmerzen. Einen EBZA-Geber kann ich in jedes UB-Gehaeuse vor '85 einbauen. Und die Trabitronic gibt's auch in 6 Volt. Man kann sie deshalb nicht nur in 12V-Trabis vor '85 einbauen sondern auch in 6V-Murmeln. Ob jemand dann mit einer 6V-Murmel im Alltag herumfaehrt, ist wieder eine andere Frage (s.O.).


    Ich sehe da einfach keinen echten Bedarf.

  • Es gibt wohl Leute, die so etwas bauen. Nur wenn ich mir anschaue, welcher Aufwand damals in der armen DDR beim originalen EBZA-Geber hinsichtlich der Entkopplung von Drehschwingungen und den axialen Bewegungen der Kurbelwelle betrieben wurde, habe ich da so meine Zweifel, ob diese Loesungen gut gelungen sind. Ich lasse mich aber auch gern vom Gegenteil ueberzeugen


    Wobei ich mal behaupte, das die org. Gebereinheit auch alles andere als dauerhaft zuverlässig ist. Die hat nämlich mit den Schwingungen auch so ihre Probleme. Mir persönlich gefällt die Konstruktion der Ehlert-Zündung sehr gut, einfacher und wartungsärmer kann man es wohl kaum bauen.

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  • Du schaust aber jetzt aus der Perspektive von Nichtserienmotoren. Das bei Drehzahlen von 8000 U/min und mehr die originale Gebereinheit an ihre Grenzen kommt, steht ausser Frage. Da ist die Unwucht dann einfach zu gross. In der Rennsportfraktion gibt es diesbezueglich verschiedene brauchbare Loesungsansaetze und ich habe da auch schon erfolgreich mitgewirkt. Aber das ist eine andere Baustelle.


    Am Serienmotor ist mir in mittlerweile ueber 30 Jahren ein einziges mal der Mitnehmerbolzen weggebrochen. Ich denke, verglichen mit den Unter(Ver)brechern ist dass eine durchaus hinnehmbare Fehlerrate. Ob Herr Ehlert dass nun besser geloest hat, mag ich nicht beurteilen. Ein solches System hatte ich noch nicht auf dem Seziertisch.


    Ich scheue mich aber davor, mehr Elektronik dort unten zu verbauen, wie unbedingt notwendig ist. Und wenn ich mir dann noch solch Produkte anschaue, die ohne Durchkontaktierungen daher kommen...ob das wohl 30 Jahre haelt?

  • 8000 fährt doch keiner Thomas, das passiert schon bei 5.500.
    Sicher im Vergleich zu Untetbrechern ist die Ebza um Welten besser, aber die Entwicklung geht weiter.

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  • 8000 fährt doch keiner Thomas, das passiert schon bei 5.500.


    Und ob! Es geht tlw. noch hoeher. Ob das sinnvoll ist, mag ich nicht beurteilen. Die Wettbewerbsergebnisse sprechen zumind. dafuer. Aber das ist jetzt nicht meine Baustelle.


    Freilich kann ich irgendwie einen Magneten per Klemmstueck an den Kurbelwellenstumpf anflanschen. Der macht dann schoen auch alle Eigenbewegungen der Welle mit. Ob das genau wird?

  • Am Stammtisch sind die Drehzahlen und Leistungen besonders groß. Querschnitte und Kühlung reichen gerade für 6000 aber egal.
    Die Bauart wird seit vielen Jahren im Rennsport verbaut und so ein Motor reagiert da sehr empfindlich wenn die Zündung nicht mit macht. Da keine beweglichen Bauteile vorhanden sind, lässt sich das ganze sehr präzise einstellen, bei der Ebza Geberplatte hat man ja große Toleranzen.

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  • Also Frank, was verwendest Du denn fuer eine ausgelutschte Messuhr :D;)


    Im Ernst: Ich bekomme die EBZA problemlos auf 5/100tel genau eingestellt. Das sollte absolut ausreichend sein.


    Nur ist die statische Einstellung allenfalls die Haelfte der Wahrheit. Was passiert denn im dynamischen Betrieb? Man muss sich doch nur mal die ganzen Veroeffentlichungen durchlesen, in denen erklaert wird, warum die ganze Schiebekonstruktion am EBZA-Geber notwendig war. Es gibt ja bei der Verbrecherzuebndung immer das Problem, dass sich der ZZP bei Lastaenderungen ebenfalls verschiebt. Das ganze ist dem Keilriementrieb geschuldet. Der Kurbelstumpf macht quasi leichte Taumelbewegungen und bewegt sich zudem beim Kuppeln auch in axialer Richtung. Natuerlich sind das keine Zentimeter, aber wir sprechen hier ja auch ueber kleinste Abweichungen. Ich habe jedenfalls bei den "Klemmstueckmagneten" so meine Zweifel hinsichtlich der Toleranz im dynamischen Betrieb.


    Und was die Drehzahlen betrifft: Ich kann dazu nichts sagen, sondern muss mich darauf verlassen, was ich gesagt bekomme. Nur denke ich nicht, dass sich jemand die Muehe macht, Zuendkurven fuer solch hohe Drehzahlen auszuarbeiten, wenn er dort nicht hingelangt. Immerhin schafft ein Serienmotor auch 5500 U/min (natuerlich ohne Last).

  • ... Sicher im Vergleich zu Untetbrechern ist die Ebza um Welten besser, aber die Entwicklung geht weiter.


    Im Zusammenhang mit einem Motor, dessen Reißbrettphase zwischen Ende der 30'er und Mitte der 50'er Jahre des letzten Jahrhunderts liegt, eine wachrüttelnde Erkenntnis.

  • So ganz verstehe ich den Zusammenhang von deinem Beitrag nicht, was wolltest Du damit sagen?


    Im Ernst: Ich bekomme die EBZA problemlos auf 5/100tel genau eingestellt. Das sollte absolut ausreichend sein.


    Mir geht es dabei um die Toleranzen der Bauteile, jedes Teil welches dort angebaut wird ist von der Genauigkeit schon irgendwie Scheiße, sicher bekommt man Scheiße auch verbaut, aber warum wenn man nicht muss? Eingestellt bekomme ich das auch, das ist ja nicht das Problem. Wenn man aber mal etwas anderes gesehen hat und sieht wie schön das sein kann, dann ärgere ich mich über so einen Mist.


    Ich habe jedenfalls bei den "Klemmstueckmagneten" so meine Zweifel hinsichtlich der Toleranz im dynamischen Betrieb.


    Die Zündung gab es schon vor 15Jahren und wurde speziell für die Rennmotoren entwickelt, sollte also ausgereift genug sein. Meiner Meinung nach ist der Plastering weit aus unanfälliger gegen alles als das orginale Zeug weil Leichtbau und direkt auf der Drehachse gelagert ist.

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  • Meiner Meinung nach ist der Plastering weit aus unanfälliger gegen alles als das orginale Zeug weil Leichtbau und direkt auf der Drehachse gelagert ist.


    Und genau die direkte Verbindung zur Welle soll nach den damaligen Veroeffentlichungen das Problem sein. Was hilft die einfache Konstruktion, wenn die Achse nachher im dynamischen Betrieb "eiert" und damit dann auch der Magnet wackelt.


    Ich muss gestehen, dass ich das selbst noch nicht untersucht habe. Dazu braucht es einen Pruefstand ;) Im Prinzip arbeiten ja die statischen Zuendungen aus dem Ungarnland auch mit diesem Klemmring. Man muesste so ein Teil mal an eine Serien-EBZA montieren und dann mit einem gescheiten Stroboskop schauen, was der ZZP bei Lastaenderungen so treibt.


    Von was ich uebrigens auch wenig halte, ist die rechnerische Korrektur des Geberzeitpunktes von Zylinder 2. Auch hier entstehen wieder Probleme im dynamischen Betrieb. Man darf die dabei auftretende Drehzeitaenderung pro halber Kurbeldrehung beim Auf- und Abtouren des Motors nicht unterschaetzen. Rechne ich jetzt mit der Drehzeit fuer die letzte halbe Kurbeldrehung den ZZP fuer Zylinder 2 "schoen", lande ich bei einer Lastaenderung irgendwo. Da ist mir ein Geber wesentlich lieber, bei dem ich die ZZP's beider Zylinder mechanisch separat einstellen kann.


    Die Herausforderung besteht nicht darin, den ZZP an eine bestimmte Stelle zu setzen, waehrend der Motor friedlich vor sich hintuckert. Die wirkliche Herausforderung ist es, alle moeglichen dynamische Betriebszustaende exakt abzubilden.

  • Puhhhh....fertig: Ich habe gerade die Version 2.2 von TTRCom fuer Windows auf die Downlaodseite der Trabitronic-Homepage gestellt: http://www.trabitronic.de/download.htm


    Diese kommt nun auch unter Windows mit dem Bluetoothmodul (BTA) zurecht und unterstuetzt die Einspritzsteuergeraete vollstaendig, wofuer ich (gefuehlt) ca. 1000 Zeilen Quellcode anzupassen hatte.


    Kann sein, dass sich da noch ein paar Fehler eingeschlichen haben. Also bitte mit Vorsicht verwenden. Ich habe die Version deshalb auch noch als "Beta" gekennzeichnet und werde versuchen, jedes gemeldete Problem schnellstmoeglich zu beseitigen. Nuetzlicher Nebeneffekt der ganzen Anpasserei: Die Datenuebertragung per Kabel geht auch a'Weng (wie man im Thueringer Wald zu sagen pflegt) schneller. :)