Versuchsmotoren im 601

  • Hallo liebe Gemeinde,


    Mich interessiert schon länger mal, was es eigentlich für Versuchsmotoren vom Werk aus in die Herstellung und die Erprobung geschafft haben.


    Spontan fällt mir da ein Wankel ein, den es mal gegeben haben soll...
    Aber so richtige Informationen hab ich bisher noch nicht gefunden...
    Auch von einem Zweitakt Einspritzer hab ich glaub ich mal was gelesen.
    Und natürlich dem Dreizylinder Diesel.


    Hat da jemand Informationen und eventuell auch Daten (Baujahre, Leistung, Verbrauch...)?


    Mit freundlichen grüßen


    Lotze

    Neapel sehen und sterben-Tour 2012
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    50 Jahre Trabant 601
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  • Ich habe mit einen ehemaligen Megu-Mitarbeiter gesprochen. Er ist noch heute Fan vom Wankel. Die Tests waren damals sehr ernst und wurden in der Absicht geführt, Lizenznehmer zu werden. Es war mitnichten so, dass die Technologie nicht beherrscht wurde. Doch die Erfahrungen beim Thema Kosten und Verschleiß führte dazu, dass es abgelehnt wurde.

  • Also wenn ich mich jetzt nicht täusche steht der Dieselmotor und der Wankelmotor in Zwickau im August Horch Museum.
    Mit den dazugehörigen Daten.

  • Aber @jürgen schrieb mal vor langer Zeit was von nem Zweitakt Einspritzer mit seperater Kurbelwellenschmierung... (glaube ich).
    Klingt auch sehr spannend...

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  • schade eigentlich, dass ich zum damaligen Zeitpunkt nicht intensiver nachgefragt, hinterfragt habe, da die Zeitzeugen schon ein paar Jahre verstorben sind.
    Zu den Tatsachen :
    Mein alter Herr war Prüfer bei der KTA Karl-Marx-Stadt (er wurde auch nach der Wende noch von der DEKRA Chemnitz übernommen)
    In den Jahren 1968 bis 1970 hatte ich eine Klassenkameradin und Freundin, deren Vater in der Entwicklung oder Motorenbau im Barkaswerk als Ingenieur arbeitete.
    Durch meinen Vater hatte ich davon gehört, dass in Chemnitz am Wankel gearbeitet wurde. Die KTA (aber sicher die Hauptstelle Dresden) muss dafür auch die Straßenzulassung für die damals in der DDR zugelassenen und in Chemnitz auf der Straße anzutreffenden RO 80, durchgeführt haben, jedenfalls brachte der Vater meiner Freundin, eines dieser Fahrzeuge am Wochenende mit nach Hause. Das war schon etwas ungewöhnliches, so ein "Westfahrzeug" mit DDR Kennzeichen auf der Agricolastraße.
    Aber ob es zu einem tatsächlichen Trabant mit Wankel(mit Straßenzulassung) gekommen war, ist mir nicht mehr bewußt.
    Die KTA Karl- Marx- Stadt war ja durch die Nähe zu Barkas, Sachsenring und Zschopau in viele Zulassungsverfahren(ja, damals gab es auch Bürokratie und Prüfbehörden) mit eingebunden.
    Ob man da bei DEKRA was konkretes erfahren kann ?
    Ein einziger lebender Zeitzeuge(Kollege meines Vaters) fällt mir ein, der genaueres wissen könnte.
    Der Herr @Lotze kann ja mal Laut geben, wenn wir den aufsuchen wollen.
    Macha

  • Vielen Dank, Ich meld mich da mal.



    Aber was Schriftliches wäre da schon toll...


    Du kannst ihn ja auch mal fragen, ob er noch irgendwas greifbares da hat.


    Mein ehemaliger Flugmodellbau "Lehrer" hatte auch mal sowas erzählt, vom Wankel.
    Zu dieser Zeit war er gerade Im Pionierhaus K-M-Stadt in der Abteilung Flugmodellbau.

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  • Die DDR war! Lizenznehmer bei Wankel!!! Aber da die Technik noch nicht standfest war, Abdichtprobleme an den Dichtleisten auftraten, ein zu hoher Verbrauch zu verzeichnen war etcpp wurde es wieder eingestellt.


    Einspritzung wurde untersucht, mE aber nur auf dem Prüfstand.


    Mein Prof hat bei MZ an den Wankelmaschinen mitgewirkt und ich weiß, daß auf der Kauffahrtei sehr lange und intensiv daran geforscht wurde. Das Archiv dazu gibt auch was her.


    Ein "roher" 3Zylinder Dieselmotor ist mir bekannt- da bin ich dran, daß hier Event.mal ein funktionierendes Fzg entsteht.


    Na ganz am Anfang der F9 Motor.

  • Wirkungsgrad
    war nicht so dolle bei den Wankels; in der zeitgenössigen Fachzeitschrift KfT war eine wissentschaftliche Abhandlung der TU Dresden zu lesen, warum ein Wankel einen Hubkolbener im Wirkungsgrad unterlegen sein muß. Das war wohl auch dem Politbüro zu Ohren gekommen .
    P60W , ...ein zu hoher Verbrauch ..... , eben genau das wird's Problem wohl gewesen sein .
    Gruß!

  • Fahrt mal nach Frankenberg in das dortige Framo - Barks - Museum. Dort steht ein Barkas - Wankelmotor mit angeflanschtem Trabant - Getriebe.
    Dort steht der Motor und ich hab das restliche Auto dazu. einen der beiden Motorenversuchsträger von 1965. Fahrgestellnummer XE 65 - 510 X. Die Rohkarosse ist schon komplett neu aufgebaut.
    Der Einspritzmotor wurde an der Ingenieurhochschule Zwickau entwickelt und erprobt. Jetzt Westsächsische Hochschule. Eine Besonderheit war, daß die Einspritzdüsen hinten am Zylinder saßen und nach Oben einspritzten.

  • Letzteres klingt spannend.


    Gibt's da genaueres?

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  • Einiges dazu steht in "Plaste, Blech & Planwirtschaft.

    „Die Zensur ist das lebendige Zeugnis der Großen, dass sie nur verdummte Sklaven treten, aber keine freien Völker regieren können.“

    (Johann Nestroy)


  • Moin,
    in Chemnitz steht ein 353er Wartburg mit Wankelmotor im Museum (alte Hochgarage).

  • Das ist ein Turbinenantrieb, soweit ich weiß.

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  • Ja, der Wartburg hat Turbine.

  • Eigentlich war's Thema .... im 601...
    Das Entwicklungsziel war beim Wartburg im Chemnitzer Fahrzeugmuseum ein Antrieb mit Wasserstoff als "Sprit" , und der Vater der Entwicklung , Dr.Glaubitz hat dazu als Verbrenner eine Turbine gewählt . Habe ich mir ausführlich angesehen .
    An der TU Dresden wurde vieles im Entwicklungsstadium getestet . Ich war damals selbst in der TU-Halle in Dresden Johannstadt, als ein Barkas mit neuem Fahrerhaus und Moskwitchmotor getestet wurde . Hallo Lotze , vielleicht an der TU Dresden in den Archiven bzgl Trabi bohren .
    Gruß!

  • Wenn empfehle ich das sächsische Staatsarchiv in C. Die haben alle Unterlagen von Sachsenring.