Sprengring Kolbenbolzen gebrochen

  • Hallo!


    Ein unpraktisches wie ärgerliches Kuriosum:
    (Neuteile inkl. KW vor etwa 6 Monaten verbaut, keine 5.000 km, schonende Fahrweise; lautes Rattern/Scheppern während Konstantfahrt innerorts.)


    In dem guten Vierteljahrhundert Pappmobilerfahrung hab ich schon so einiges unschönes gesehen, aber ein gebrochener Kolbenbolzen-Sprengring war bisher noch nicht dabei ... :(


    Ist sowas schon jemandem passiert, bzw. wurde beobachtet und wenn ja, woher stammte das Teil? (Original DDR- oder Neuproduktion)


    LG

  • Nach 5000km schon Schrott? Da ist natürlich besonders bitter, dass gleich so viele Originalteile in Mitleidenschaft gezogen wurden.


    Kann man denn einen Montagefehler ausschließen? Ich mein, ich wüsste nicht, wie man da was falsch machen könnte, so das gleich die Kolbenbolzensicherung bricht.


    Gruß, Felix

  • Zum Montagefehler; Zitat aus Kapitel 2 Motor , Seite 23, Punkt 17, aus dem Reparaturhandbuch:
    "Sicherung der Kolbenbolzen mit Drahtformringen ..."
    Da gibt es nix was man falsch machen kann.
    Sprengring mit Rund- oder Sicherungsringzange an den 'Ohren' greifen, in der Nut der Bohrung positionieren und loslassen.
    Dieser war Bestandteil der für 249 € vor etwa 6 Monaten frisch gekauften Zylindergarnitur. Ob der noch original DDR ist, oder von - überspitzt ausgedrückt - fleißigen Chinesen mit Seitenschneider und Rundzange aus einem Draht gebogen wurde der grad wo rumlag ... *achselzuck*


    LG


    EDIT
    Frage: Wer würde mit dieser misshandelten Kurbelwelle weiterfahren?

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    Bayrischer Trabant Club


    ES GIBT NUR WENIGE DUMME FRAGEN, ABER VERDAMMT VIELE DUMME ANTWORTEN !

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  • Sowas habe ich schon gesehen. Fakt ist das der Kolbenbolzen im Betrieb "wandert" und so an den Clips scheuert. Man schaue sich mal gebrauchte Clips an und man wird je nach Laufleistung schöne Scheuerstellen finden. Und wenns zuviel wird, dann kanns auch mal zum Bruch kommen. Ich habe da schon Scheuerstellen gesehen bis zur Hälfte der Materialstärke.
    Begünstigt wird sowas auch, durch die "schwimmende" Toleranz beim masseerleichterten Kolben und durch eine falsche Paarung des Nadellagers zum Pleulauge. Kann auch mal sein, das die Clipnut nicht genau rechtwinklig zur Bolzenbohrung ist, oder eben ein Materialfehler im Clip.

  • Begünstigt wird sowas auch, durch die "schwimmende" Toleranz beim masseerleichterten Kolben und durch eine falsche Paarung des Nadellagers zum Pleulauge

    Interessant ...
    Bevor ich den Zylinder gezogen hatte, hab ich mit zwei Fingern am Kolbenboden bei OT den Fischer-Kolben hin und her gedreht. Das waren um die 2 mm - für meinen Geschmack etwas viel für nicht mal 5000 km.


    EDIT
    Wo Du sowas schon gesehen hast; war der gebrochene Clip wie Du es nennst ein DDR- oder 'Neuzeit'-Teil?

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  • Ein DDR-Teil...passiert an Mossi seinem 600er. Der Zylinder war danach hin, weil der Cliprest sich im Überströmer verkeilt hatte und in Folge eine tiefe Furche in die Laufbahn zog.

  • Warum misshandelt? Hat die Welle auch einen Schaden abbekommen?
    Oder meinst du dass sie mal kurz als Antrieb für das "Schneidwerkzeug" herhalten musste?

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  • Hier hab ich mal ein Bild eines solchen Clips, dort sieht man sehr schön wie er angescheuert ist:

  • Warum misshandelt? Hat die Welle auch einen Schaden abbekommen?
    Oder meinst du dass sie mal kurz als Antrieb für das "Schneidwerkzeug" herhalten musste?

    Siehe die Bilder von Kolben und Kopf. Kein Schneid- eher lautstarkes Quetschwerkzeug. Im Kopf ist noch ein Stück vom abgebrochenen Stück dringesteckt.

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  • Eine Quizfrage:
    Im Kolben die radiale Nut für den 'Drahtformring', welche Form (Querschnitt) sollte diese haben?


    A - rund
    B - rechteckig

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  • Ich würde sagen, die Form der Nut sollte der Form des Drahtes folgen.

    sapere aude! incipe! (Horaz)
    (bzw. frei nach F. v. Schiller: "Erdreiste Dich zu denken!")

  • Sinnvollerweise....


    Ich habe vor vielen Jahren bei meinem ersten selbstgemachten Wartburgmotor die beigelegten Sprengringe anstatt der Runddrahtringe verbaut. Mit dem Ergebnis, das 3 der sechs unter lautstarker Geräuschentwicklung durchgeatmet wurden. Der Hauptschaden entstand durch die wandernden Kolbenbolzen.....


    Unnötiges Lehrgeld....

  • Mossi: Diese Bilder hab ich schon mal gesehen. Spektakulär! :(
    Deine beigelegten 'Sprengringe' - waren die in der Art wie Seegerringe (ausgestanzt)?


    Nun wie angekündigt die Bilder:


    EDIT
    Bei besagtem Fischer Kolben sind die Nuten eckig; die 'äußere' (in dem Fall riemenscheibenseitige) Nut ist gleichmäßig rund, aber etwas zu tief gefräst - grob vermessen Ø 1 mm zu groß.
    Die 'innere' (schwungradseitige) Nut ist unrund-oval mit einem "Buckel" bei 11 Uhr.
    Somit hatte der Drahtformring eine viel zu geringe Vorspannung und lag nur lokal auf.

  • Hallo,


    also sollte man bei neuen Kolben auch die Nuten kontrollieren. An was man nicht alles denken muss.


    Ist an "Fischer" - Kolben etwas Besonderes?



    Gruß
    Benjamin

    Fährt und schraubt gern *Simson S50B1* *Schwalbe KR51/1* *Trabant 601 LX '88* *Lada Niva 1700*

  • Und wozu soll der Buckel gut sein? Sieht ja schon irgendwie gewollt auf. Vielleicht Verdrehsicherung für den Drahtring? Kann ich mir eigentlich kaum vorstellen...

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