Unterschiedliches Fett, Spezifikationen und sein richtiger Einsatzort

  • Grüße 8)


    Da ich nun mal alles was Fett heißt am Trabant erneuern will, hätte ich einige Fragen dazu an die Experten ;)


    Habe 2 Kartuschen des Mehrzweckfetts "Total Multis EP 2 NLGI 2" bekommen und damit sämtliche Gelenke inkl. Lenkgetriebe über die bekannten Abschmiernippel ausreichend "bedient". (Altes Fett entfernt/ausgepresst.)
    Laut Datenblatt schien es mir ausreichend dafür.


    Kann man sagen wie "gut" dieses Fett mit den Spezifikationen (NLGI 2 EP 2) ist oder was das überhaupt bedeutet? Ist es evtl. Überqualifiziert :D



    Da ich demnächst vor habe das Fett der Achsgelenke (BJ 89) unter den Manschetten zu erneuern, stellt sich mir die Frage ob das Fett das geeignetste ist, hab' darüber nichts gefunden...



    (Für die Radlager habe ich das Fett Rivolta S.K.D. 4002 benutzt, da ich eine 1kg Dose zur Verfügung hatte.)



    So, lange Rede, kurzer Sinn: Gibts für die Gleichlaufgelenkwelle 'ne Fett-Empfehlung? :D


    Danke vorab...

  • Penible Sauberkeit beim Fettwechsel ist noch wichtiger gegenüber ob das eine Markenfett für Gleichlaufgelenke 500tkm oder das andere 500tkm plus einem km mitmacht .
    Ob ein Fettwechsel bei Trabigl.-laufwellen überhaupt einen Sinn macht , würde ich erstmal hier im Forum recherchieren , zumal die Gleichlaufgelenke für 26 PS oder auch für getunte 36PS doch reichlich dimensioniert sind .
    Ich fahre Alteisen anderer Marken : die Gummimanschetten sind der Schwachpunkt . Die nicht wesentlich stärker dimensinierten Gelenke ( gegenüber Trabi) verkraften 100PS über 300tkm meist klaglos , über 25 Jahre ohne Fettwechsel .
    Aber ein Fettwechsel beruhigt ! Gruß!

  • Gibt es inzwischen aktuell gefertigte Manschetten die wenigstens gleichwertig zu den 30 Jahre alten originalen sind?
    Die sind nämlich der Schwachpunkt, nicht das Fett.

  • Ich schließe mich Steffen an ... Meine gekauften "Premium" Manschetten sind mittlerweile genau ein Jahr verbaut knapp 6000 km nur Sommer ohne Regen gefahren.


    Fazit: absoluter Rotz, spröde, rissig und ärgerlich :/


    Gott sei Dank hab ich die alten nicht weggeschmissen die sind um Welten besser

    Gruß Christian :thumbup:



    Trotz Mauerfall und Wende TRABIPOWER ohne Ende :top:


    Trabant:>"Lachen sie nicht über dieses Auto, ihre Tochter könnte schon drin gelegen haben!"<

  • Ob ein Wechsel des Fettes Sinn macht ...
    Naja, in Anbetracht des Alters der Fettfüllung ist es zumindest nicht unsinnig.
    Ich hatte es mittlerweile schon öfter beobachtet und wurde mir auch berichtet, dass das Fett unter den Manschetten von Außen- wie Innengelenken die Konsistenz von Bernstein annehmen kann.
    Bei einer zum damaligem Zeitpunkt etwa 15 Jahre gelagerten, unbenutzen Welle lies sich das radseitige Gelenk nicht geschmeidig weich bewegen. Unter der intakten Manschette fand sich brüchiges "Trockenfett".

    -> --> 26 Jahre <-- <--

    Bayrischer Trabant Club


    ES GIBT NUR WENIGE DUMME FRAGEN, ABER VERDAMMT VIELE DUMME ANTWORTEN !

  • Bei meinem 89er hats definitiv Sinn gemacht. Das alte Fett war ziemlich flüssig und unhomogen. Lag aber nicht an Vermischung mit Getriebeöl. Hatte auch nur 40.000km mitgemacht.


  • Prima, ist bestellt :thumbup:


    (Von unter 8€ inkl. Versand bis 20€ + Versand ist aber auch alles dabei an Anbietern 8| )


    Sind die Antriebe quasi Wartungsfrei solange kein Fett austritt? Wie siehts mit Abrieb usw. aus?


    Ach, nochwas: Gibts eine "Füllmenge" die beachtet werden sollte?

  • Fettmenge nach Gelenkwellen-/ Fahrzeughersteller-Vorgabe vorallem für die äußeren Gelenke ist nicht falsch ; das Fett soll ja im Betrieb auch etwas umverteilt werden , mit viel zu viel oder viel zu wenig funktioniert das nicht optimal .
    Sauberkeit : Wälzlagerhersteller sehen selbst Waschbenzin als nicht sauber genug für das Reinigen von Lagern an . Was tun? ZB Tripode -Nadellager : Ringe abnehmen und nur neues Fett draufschmieren ? So mache ich's , denn jede Nadel einzeln putzen ?
    MOS2-Fette sind Lebensdauerschmierungen . Im Normalfall.
    Miese Manschetten-Qualität : war in der kleinen Republik mal ein großes Thema , es wurden als Ersatz auch PUR-Manschetten geliefert , die hielten ewig , waren aber auch richtig teuer . Und der "Erich-Wahn von stabilen Preisen" hat die PUR-Episode beendet . Folge : die Werkstätten haben sich eine goldene Nase gemacht.
    Gruß!

  • ... denn jede Nadel einzeln putzen ?

    Ja. So mache ich es. Allerdings nicht jedes Jahr. Aber nach 20 oder wenn die die Manschette sowieso gewechselt wird.

    MOS2-Fette sind Lebensdauerschmierungen . Im Normalfall.

    Genau! Die Lebensdauer ist das Stichwort. Wie lange ist die? 10 Jahre? 20 Jahre? Für mich heißt das in erster Linie, dass das Bauteil keinem Wartungszyklus zugeordnet wurde. Eine Sicht und Funktionsprüfung reicht.
    Jeder muss für sich selbst entscheiden, wie er es handhabt. Aber die eine Stunde im Leben kann man schon mal opfern. Es handelt sich schließlich nicht um eine Leistung, für die ich bezahlt werde. Ich mache es eigentlich für mich.

  • Hallo,


    leider altert ja jeder Schmierstoff, dabei ist es völlig egal, welche Leistung über die Lager übertragen wird. Ohne Schmierung geht jedes Lager kaputt.


    Zumindest mal nach dem Fett sehen, ob es wenigstens von der Konsistenz noch in Ordnung erscheint, ist bestimmt nicht verkehrt. Hab ich bisher allerdings auch immer vor mir hergeschoben. Erstens muss man den schönen Verschluss der Manschetten öffnen und nachher wieder fachmännisch zu bekommen, damit es 100%ig dicht bleibt. Zweitens birgt diese Hantiererei auch die Gefahr, die Manschetten zu beschädigen.


    Ein defektes Gleichaufgelenk ist aber natürlich noch ärgerlicher.


    Gruß
    Benjamin

    Fährt und schraubt gern *Simson S50B1* *Schwalbe KR51/1* *Trabant 601 LX '88* *Lada Niva 1700*

  • V603 : Nadel-Putzen mit was und wie ( bestimmt mit Liebe!) .
    Bepone : auch ein Sandkörnchen ist gelegentlich mal schnell unter die geöffnete Manschette gehuscht , fatal für die Langlebigkeit der Lager/Gelenke.
    Gruß!

  • Korrekt, unerwünschter Dreck ist schnell eingeschleppt.


    Gruß
    Benjamin

    Fährt und schraubt gern *Simson S50B1* *Schwalbe KR51/1* *Trabant 601 LX '88* *Lada Niva 1700*

  • Antriebswellenmanschetten habe ich nun schon viele gewechselt, aber noch keine unter "Reinraumbedingungen". ;)
    Man sollte da nun wirklich nicht übertreiben, ausbauen, zerlegen, mit Kaltreiniger auswaschen, trockenblasen, und wieder montieren.
    Beim allfälligen Nadelnputzen aber auf die Einbaurichtung jeder einzelnen achten, die verschleißen laut Sachsenring einseitig und dürfen auch wieder nur so eingebaut werden wie sie gelaufen sind.
    Wer macht das so? Ich nicht. Und alle Autos fahren noch immer.

  • Wie schon erwähnt , nicht einmal diesen Aufwand (Nadeln putzen) treibe ich : wenn eine defekte Manschette gewechselt werden muß : vorher außen alles putzen , Manschette runter , nur Ringe der Nadellager runter aber ohne jede weitere Zerlegung , das Altfett mit einem klinisch reinem Schraubenzieher wegnehmen , neues Fett drauf , zusammenbauen . Die werkseitigen MOS2-Fette sind doch Lebensdauerfette , warum solllte ich die aus den Lagern holen . Lebensdauerfette : MOS2 sollte doch wohl kaum altern , ist ein Feststoff .Oder?
    Habe mehrere Fahrzeuge ( keine Trabi's ) bis zu ihrem Ende , so um die 400tkm gefahren , mit den ersten Gelenken . Ohne deren Totalzerlegung zum Nachfetten . Aber ich will hier Niemand von so einer Aktion abhalten .
    Ein Berliner Renault-Rennsport-Spezialist arbeitet beim Fetterneuern mit der Spritze : erst Spannband wenig lockern , Altfett rausdrücken , dann Kanüle rein und neues Fett reindrücken.
    Gruß!

  • Ich wasch die einfach mit Kraftstoff aus und spritz die nochmal mit Bremsenreiniger ab. Mehr als sauber danach....
    Ich hab aber die Erfahrung, dass das Fett bei wenig gefahrenen Fahrzeugen austrocknet und bei Dailydrivern dünner wird.

  • Natürlich ist MoS2 ein Feststoff. Dieser soll aber die Schmierung nur begünstigen und bei Fettmangel eine notdürftige Schmierung für eine kurze Zeit sicherstellen.
    Das "Trägermaterial" als Haupt-Schmierstoff ist normales Fett und dieses altert nun mal.



    Gruß
    Benjamin

    Fährt und schraubt gern *Simson S50B1* *Schwalbe KR51/1* *Trabant 601 LX '88* *Lada Niva 1700*