Kombi: Knallen an der Hinterachse

  • Hallo Zusammen,


    bei meinem Kombi Baujahr 88 mit Schraubfeder hinten stelle ich bei der kleinsten Bodenwelle ein Knallen an der Hinterachse fest. Es scheint von einem der Federbeine zu kommen.
    Ich kann das Geäusch auch gut reproduzieren, indem ich einfach den Kotflügel hinten 2 bis 3cm nach unten drücke.


    Kann mir jemand sagen woher das kommen könnte? Stoßdämpfer sind nicht nass und auch die Federn sehen gut aus.


    Gibt es für den Kombi spezielle Stoßdämpfer? Auf dem einen ist "Kombi" drauf geklebt, auf dem anderen nicht.


    Viele Grüße

  • Das klingt verdächtig nach der Abstützkappe und dem dazugehörigem Druckstück am Stoßdämpfer.


    Die Drückstücke sind meist vergammelt, meins sah aus als würde es aus Salzkristallen bestehen. Dann liegt dre Dämpfer oben nicht richtig an und es "knallt". Schau mal nach ob es das sein könnte. Dazu müssen hinten die Dämpfer raus.


    https://www.trabantwelt.de/Tra…j4gjh9t0mir3kqapqh04tnai0


    https://www.trabantwelt.de/Tra…j4gjh9t0mir3kqapqh04tnai0

  • Als ich meine Dämpfer ausgebaut hatte und das Druckstück kräftig mit der Hand gedrückt habe ist es regelrecht zerbröselt. 8|
    Aus welchem material sind die gewesen? Das zerbröselte Zeug war außen silbrig und innen weiß.

  • Das ist eine Aluminiumlegierung. Leider eine, die enorm empfindlich gegen Taumittel ist. Denen kannst Du im Winterfaktisch nicht entfliehen.
    Wer also den Trabi auch im Winter nutzen will, sollte hier auf Niro setzen.
    Zum Problem: Fakt ist, dass das Federbein heraus muss. Das Druckstück bekommst Du nur ersetzt, wenn der obere Federteller entfernt und die Feder somit entlaste ist. Dann kannst Du auch den Stoßdämpfer prüfen. Von meinen ersten hat einer auch nur 1000km gehalten. Dann war er funktionslos. Bei der Wippprobe war links und rechts kein wirklicher Unterschied spürbar.
    Neue bekommst Du hier: www.stossdaempfer-schwarz.de
    Unterschiedlich sind Kombi und Limousine nur in der Feder. Die Drahtstärke sollte beim Kombi 0,5mm mehr betragen.

  • Ob das bei mir alles so stimmt, bezweifle ich halt.


    Habe den Kombi vor Kurzem gekauft und wurde dabei fies reingelegt. Habe mittlerweile schon sauviel investiert, weil der Kerl, der mir den als "Top Zustand" verkauft hat, ein Fuscher war. Die ganzen Sachen fielen bei der Besichtigung 17 Uhr (da war es leider schon dunkel) nicht auf. Stau sei dank war ich erst so spät in Eberswalde. Da ich aber die 250km von Dresden mit Hänger nicht umsonst zurück gelegt haben wollte, habe ich ihn guten Glaubens gekauft. Ein Fehler, wie sich mittlerweile rausgestellt hat.


    Hier mal dein paar Sachen, die bisher aufgefallen sind und zum teil repariert wurden:
    - Scheibe Beifahrerseite geht nicht runter (schaue ich mir am Mittwoch an)
    - Scheibe Fahreseite springt immer aus der Führung (bereits behoben)
    - Scheibe Fahrerseite schließt oben nicht komplett (Fensterrahmen völlig verzogen gewesen, wurde mit Holz, Hammer und großer Vorsicht wieder gerichtet)
    - alle Scheiben-Dichtungen zu kurz und somit undicht. Es wurden kleine Dichtungsstücke zugeschnitten und dazwischen geklemmt. Habe sowas auch noch nie gesehen (erstmal mit Terosol abgedichtet, Dichtungen werden im Frühjahr alle neu gemacht)
    - Frontscheibe völlig zerkratzt (kommt im Frühjahr eine neue rein)
    - Scheinwerfer Beifahrerseite: Höhenverstellung geht nicht (schon angeschaut, Lanpengehäuse völlig verbogen bzw. abgenutzt)
    - Licht für Höhenverstellung im Tacho leuchtet durchgängig (muss ich mal alles durchklingeln)
    - beim Aufblenden leuchtet der Nebenscheinwerfer-Schalter (hier auch durchklingeln)
    - Innenspiegel gesprungen (schon ein neuer da)
    - Rollgurtführungen verrostet (richtig nervig, da der Rollgurt nicht mehr von alleien zurück rollt)
    - Rollschienen völlig ausgeschlagen (hoffe die Schraubstock-variante bringt Abhilfe)
    - Lichtmaschine defekt (bereits repariert, die war völlig falsch zusammen gebaut --> Ergebnis: 3 Dioden und Regler im A....)
    - Schleifgeräusch hinten rechts in Linkskurven --> Bremstrommel oval (muss ich ausdrehen lassen oder mir Ersatz besorgen)
    - Stoßdämpfer hinten links knallt bei jeder Bodenwelle (wird ja hier gerade besprochen)
    - Wischermotor/Wischer defekt: keine Enabschaltung, kein Intervall (neuer Motor wurde probiert, keine Besserung. Wahrscheinlich Schalter defekt oder wieder mal etwas völlig falsch verdrahtet)
    - Armaturenbrett/Heizung klappert (behoben, Gummies haben gefehlt)
    - Tür Beifaherseite liegt an einer Stelle nicht am Dichtgummi zwischen Karosse und Tür an, Ergebnis: es läuft dort Wasser in den Innenraum (habe noch keine Ahnung wie ich das ohne Lackschäden reparieren soll)


    Also zurück zum Thema: Bei dem ganzen Fusch weiß ich halt leider nicht, ob die Federn hinten die Richtigen sind oder die von der Limousine. Kann jemand mal messen bei sich? Mein Vergleichskombi steht leider aktuell nicht in der Nähe, sodass ich nicht mal eben vergleichen kann.


    Und zu den anderen Themen: ich bin für jeden hilfreichen Tipp oder jede Hilfe (sei es in Form von Ersatzteilen usw.) sehr dankbar.


    Viele Grüße

  • Deine ganze Schilderung des Falls legt mir nahe das wir doch auf der richtigen Spur sind.


    Wie kommst du zu der Einschätzung es wäre was anderes? Ich habe an den von Dir aufgezählten Punkten nichts gefunden was die Druckstücke ausschließt, ich bin eher der Meinung die werden es wohl sein.


    Wenn an dem Fahrzeug soviel gepfuscht wurde , wieso sollten die Druckstücke dann schon getauscht sein?


    Auch mit den Limofedern würde es nicht knallen wenn alles korrekt verbaut ist.

  • Okay, also baue ich Dämpfer und Feder die Tage mal aus. Kennt jemand eine gute Variante das ohne Spannwerkzeug zu tun? Besitze so etwas nämlich leider nicht. Oder gibt es gute Spannwerkzeuge für einen schmalen Taler?

  • Bei mir hat es immer gereicht die Federn der Dreieckslenker zu lösen, dann konnte ich das komplette Federbein entnehmen. Zum schauen reicht das ja erst mal.


    Edit: also ohne Spannvorrichtung

  • Zum ausbauen reicht das. Aber das Druckstück bekommst Du dann noch nicht heraus. Du kannst es dann nur ansehen.
    Danach habe ich die Spanngurte um die Feder gelegt, damit die Mutter ohne Spannung entfernt werden kann. Sonst reißt möglicherweiise der letzte Gewindegang heraus.
    Zum Zusammenbau auf die gleiche Art, sucht mach sich am besten einen zweiten Mann und schiebt die Teile auf dem Tisch langsam ineinander.

  • So eine Fahrwerksfeder hat ordentlich schmackes, niemals ohne Federspanner da dran gehen! Wenn die Feder losspringt, sollte man nicht in der Nähe sein. Bau das Fedrebein aus, ohne die Schraube oben am Federbein zu lösen und geh in deine Stammwerkstatt und lass die Zentralschraube am Federteller öffnen. Dann tausch die Buchse aus und nimm das von der Werkstatt zusammengebaute Federbein wieder mit und dann kannst du es gefahrlos wieder einbauen. Ich denke mal für nen kleinen Obolus in die Kaffeekasse machen die dir das.


    Ralph

    wenn's gekracht hat.... RS Sachverständigenbüro Göttingen


    ...wir bringen ihr Auto ins rollen... RS Automobile Göttingen

  • @gummimann88


    Deine geschilderten Probleme zum "topp Zustand" sind für mich in dem Alter eigentlich fast normale Alltagsprobleme (je nach dem was du dafür bezahlt hast).


    Mittlerweile traue ich nur noch dem was ich selbst gemacht habe, alles andere muss genau angesehen und ausprobiert werden.


    PS: ohne Federspanner würde ich auch nicht rangehen, deine Gesundheit wirds dir danken.

  • So hab ich das bei mir auch gemacht.


    Wir haben zu zweit die Dämpfer zusammen gebaut. Einer hat alles etwas zusammen gedrückt während der andere die Mutter aufgedreht hat.


    Ich habe das auch schon allein im eingebautem zustand gemacht.
    Wenn das Auto normal auf dem Boden steht, kann man beide Muttern lösen und dann das Auto aufbocken.
    Wenn der Dämpfer entspannt ist, die Schraube unten entfernen und den Dämpfer raus nehmen.
    Einbau genau anders herum. Ist nicht das gelbe vom Ei aber hat geklappt.
    :rolleyes:

  • Manchmal verstehe ich euch nicht. ;)
    Meine Federspanner haben incl. Versand gerade mal etwas mehr als 20,- Euro gekostet.
    Ein Profi würde damit sicherlich nicht arbeiten, das geht ihm viel zu langsam. Aber immerhin sind die Krallen geschmiedet und die Spindel hat ein Trapezgewinde.
    Warum soll ich mich also in Gefahr bringen oder mit irgendwelchen Improvisationen arbeiten, Spanngurt zum Beispiel.
    Nur mal so als Denkanregung. :)

  • So, wir haben heute den Feiertag gleich mal genutzt um die Federbeine auf beiden Seiten auszubauen. Federspanner haben wir fast den Gleichen wie du verwendet, Hegautrabi.



    Stoßdämpfer sind nicht nass. Haben bei beiden Federbeinen Druckstück und Abstützkappe getauscht, alles wieder eingebaut und eben Probefahrt gemacht.
    Ergebnis: Das Knallen ist immernoch. WIr konnten nun genau feststellen, dass das Geräusch von hinten links kommt. :( Hat also leider nichts gebracht die ganze Aktion, außer dass ich wieder 20€ leichter bin :D



    Was uns aufgefallen ist: die neuen Abstützkappen sind viel dicker als die, die drin waren. Habe mal ein Bild angehängt. Vorteil der neuen Abstützkappe: der Anschlagteller liegt jetzt an der Karosserie an, tat er vorher nicht.


    Und nun zurück zum Problem: Kann es sein, dass die obersten Ringe der Schraubfeder in Druckstufe aneinanderschlagen und das Geräusch verursachen? Eventuell Feder ermüdet? Geht ganz schön eng zu, wenn man sich die Federn mal bei abgebocktem Fahrzeug anschaut.

  • Das Problem ist ganz sicher, dass die Mutter (die das Federbein zusammenhält), im Durchgangsloch des Doms gegen die Karosse schlägt und damit das Geräusch verursacht. Ursache dafür wiederum ist, dass die Führung des Druckstückes in der Unterseite des Gummis (Abdeckkappe) nicht optimal ist, weil hier verschiedene Ausführungen von Gummi und Druckstück vermischt werden. Bezugnehmend auf das Bild ist die linke Kappe vom 601 (auch 1.1), die rechte Kappe wurde im 1.1er verbaut (wurde irgendwann in der Serie umgestellt). Das Thema hatten wir vor einiger Zeit schonmal, da hatte ich auch Bilder gepostet.