Bremsen vorne "rubbeln"

  • Ein Hallo aus der Ferne


    Ich habe 2 Jahre lang peu a peu einen 87er 601er sozusagen wiedererweckt.
    Das Autochen fährt prima, bremst sich aber aus höherem Tempo sehr ruppig.
    Die Radlager sind neue, guter Qualität.
    Die Radnaben laufen rund, die Trommeln auch.
    Ich habe noch zusätzlich die Trommeln über die Nabe gespannt ausgedreht, aber es bleibt.
    Bei kleinen Tempo bremst es gleichmäßig.
    Die Achsschenkel Gelenke sind in Ordnung, die Spurstangen auch.
    Die Metall Gummibuchsen im Querlenker sind neu.


    Wie ich hier gelesen habe rubbelt es wohl bei manchen Autos. Was tut ihr dagegen?


    Danke und sonnige Grüße


    Utzinger

  • Dass es nur "bei manchen" Autos rubbelt, ist untertrieben. Nach nunmehr einer Trabant - Fahrtstrecke, die der mittleren Entfernung Erde - Mond - Erde entspricht, behaupte ich, dass eine 601 - Duplex - Trommelbremse, die beim Abbremsen aus einer Geschwindigkeit ab ca. 80 km/h nicht rubbelt, ins Reich der Fantasie gehört. Auch ganz neue Trommeln tun es nach der ersten intensiveren Bremsung. Abhilfe gibt's nur durch Umbau auf Scheibenbremse.
    Gruß Lutz

    Jawohl, Sie haben richtig gehört! Wir machen Hausbesuche! Selbstverständlich ohne langwierige vorherige Terminabsprache! Wir kommen auch zu Ihnen! Stets zu Diensten...Ihre Steuerfahndung! :grinsi:

  • Hallo Hycomatheizer


    Du willst mir damit sagen, daß es normal ist?
    Wie ich das erste Mal nach langer Bergab Fahrt fest auf die Bremse getreten bin, wäre mir fast das Gebiß herausgefallen.
    Ich habe dann nach und nach alles was sich an der Achse vorne dreht und bewegt durchgearbeitet und jetzt ist es zwar etwas besser, aber das Autochen wird aus Tempo über 90 sehr unangenehm durchgeschüttelt.


    Auf Scheibenbremse umzubauen hab ich hier schon gelesen, aber das wäre mir jetzt zu viel.

  • Hallo und willkommen hier! :)


    Wie mein Vorredner schon geschrieben hat, ist die 'Rubbelei' beim starken Verzögern aus V < 80 km/h - in verschiedenen Ausprägungen - üblich.
    Je nach Qualität des Bremsbelags ist die Intensität der Rubbelei unterschiedlich. Bei Cosid / ATE ist es nach meiner Erfahrung relativ ertäglich.


    Auf Scheibenbremsen umzubauen hilft in der Tat, aber u. U. ergeben sich hierbei andere, 'unpraktische' Nebeneffekte.
    Die Sache einzutragen gestaltet sich in TÜV-regierten Bundesländern oftmals schwierig und es wurde auch von überbremsenden Hinterachsen berichtet - letzteres auch selbst beobachtet.

    -> --> 26 Jahre <-- <--

    Bayrischer Trabant Club


    ES GIBT NUR WENIGE DUMME FRAGEN, ABER VERDAMMT VIELE DUMME ANTWORTEN !

  • Alter Ost-Trick:
    Man kann das Rubbeln verringern, indem man die Bremsbeläge an den Enden anfast (abschrägt). Das geht am besten mit einer Aluminiumfeile, die hat ganz grobe Wellen. Ruhig 2-3cm an jeder Seite feilen, damit keine scharfe Kante mehr an der Bremstrommel reibt. Die Bremswirkung beeinträchtigt das nur ganz minimal.


    Hab ich von meinem Schrauber und es fährt sich gut. Bissl Rubbeln ist immer, das ist normal bei Trommeln. Aber nicht mehr so stark, daß man Angst um die Schwenklager haben muß.


    Scheibenbremse ist die Königsklasse, allerdings ist mir das zu umständlich und teuer.

    Wo sind die Trabifrauen?


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    2 Mal editiert, zuletzt von Schrauberin ()

  • Das Rubbeln gibts in vielen Ausprägungen, wie beschrieben. Bei mir hat da vor 2 Jahren das ganze Auto gewackelt und die Bremswirkung war echt unterirdisch. Die Beläge waren einfach Schrott. Nachdem ich neue verbaut hatte, war es viel viel Besser.

  • Ich habe auch neue Beläge eingebaut, weil die Bremswirkung unterirdisch schlecht war. Das hat aber mit dem Rubbeln nichts zu tun.


    Trotzdem hab ich die Beläge mit der Feile bearbeitet.
    Wen sie ganz neu sind, liegen sie soweso nicht flächig an der Trommel an und rubbeln nicht so. Sobald sie etwas abgenutzt sind, kommt das Rubbeln wegen der rechtwinkligen Kante vorn und hinten. Also sorgt man vor und feilt die Kante schräg. ;)
    Wozu einen Bremsbelag tauschen, der noch gut bremst?

    Wo sind die Trabifrauen?


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  • Also soweit ich mich erinnern kann, kommt das Rubbeln von der, bei Wärmeausdehnung größeren, Trommel. Die Beläge, deren Radius sich nicht geändert hat, rattern darin dann hin und her. Ist aber lange her dass ich Trommel am Trabant vorne fahren musste, durfte, wollte... ;)
    Das Anschrägen der Kanten macht man um dem Quitschen beizukommen.

  • Wenn sich die Trommel ausdehnt, also ihren Radius vergrößert, dann nutzen sie sich am meisten in der Mitte ab.
    Wenn man dann "kalt" bremst (z.B. nach längerer Autobahnfahrt), dann liegen die Bremsbeläge an den äußeren Kanten zuerst an.


    Normalerweise habe ich das Rubbeln mit "kalter Bremse" und nicht, nchdem ich schon den Südhang des Erzgebirges 500 Höhenmeter heruntergerollert bin.

    Wo sind die Trabifrauen?


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  • Wenn das bei dir bei kalter Bremse rubbelt, könnten auch die Trommeln unrund sein.
    Das von dir beschriebene Szenario mit dem Abnutzen in der Mitte, funktioniert vielleicht bei den Trommelbremsen bei Simson und MZ. Da sind die Bremsbacken fest drehbar auf Zapfen gelagert. Beim Trabant sind sie aber schwimmend, und können demzufolge in der Bremse "herumtanzen".

  • 2-3cm an den Belägen an jeder Seite zu feilen, halte ich schon für grenzwertig. Dann brauche ich mir keine neuen Beläge einzubauen.

  • Also vielleicht gibt´s ja verschiedenes "Rubbeln".
    Aber was ich kenne ist Folgendes:


    Die Auflageflächen zwischen Radnabe und Trommel müssen super sauber und von Rostansätzen befreit sein. Sonst sitzt die Trommel minimal schräg auf der Nabe, und schon ist sie unrund montiert.


    Das sauber macher dieser Flächen hat in meinen diversen Fällen immer zur Besserung geführt!

  • Wieder ein Hallo aus der Ferne


    Das was ihr da so sagt enttäuscht mich etwas.
    Wenn im Grunde genommen jeder Trabi rubbeln soll, warum gibt es da nichts was man dagegen machen kann?
    Ich kannte sowas von früheren Fahrzeugen, wenn Trommeln unrund wurden. Wenn noch genug Fleisch dran war wurden die ausgedreht und es war gut.
    Bei mir kann ich das ausschließen.
    Ich hab die Bremszylinder ausgebaut und mir einen Taster angefertigt um durch die Öffnung mit Rad drauf den Rundlauf zu messen.
    Die Trommeln sind rund.
    Die Beläge sind neue originale DDR Ersatzteile.


    Wenn ich hier so lese, dann gibt es für so viele Dinge an dem Autochen Verbesserungen.
    Hat denn noch niemand herausgefunden warum das bei scheinbar allen so ist?


    Sonnige Grüße

  • Hmm, bin jetzt noch nicht der Trabi-Technik-Profi, aber mein 89''er Kombi ( alles noch original ) rubbelt definitiv kein Stück, absolut ruhiges und erstaunlich effektives Abbremsen!


    Da kann ich mich ja freuen.....

  • Schönen Abend , eine Ursache des Rubbeln's / der Rubbel-Schwingungen könnten !!! Drehschwingungen , erstens infolge von der "relativ elastischen Lagerung" der Bremsankerplatte/des Radträgers zum Hilfsrahmen liegen , oder zweitens an einer relativ elastischen Lagerung der Bremsbacken an der Bremsankerplatte . Der Bolzen der Bremsbacke ist an der blechernen Bremsankerplatte gelagert . Vielleicht federt's an dieser Stelle?
    Der untere Dreieckslenker ist relativ steif , aber die obere Lagerung des Radträgers mittels Blattfeder ist doch sehr elastisch bezüglich Verdrehen . Dazu kommen die Elastizitäten der Silentbuchsen ,.
    Knallhartes Gegenargument : eine Scheibenbremsanlage ist auch an selben Dreieckslenkern und an gleicher Blattfeder gelagert. Deshalb ist es bei Trommelanlagen eher naheliegend , das die Bremsbacken "drehschwingen" infolge Elastizitäten von Bolzen/Bremsankerplatte, evt ist auch der Servoeffekt der auflaufenden Backenlagerung beider Backen ( Duplex) ein "Rubbelverstärker".
    Aber warum rubbelst bei 80kmh mehr als bei 30kmh? Resonanzen , Übereinstimmung von Frequenzen der Raddrehzahl und der Bremsanlagen-Elastizitäten ??????
    Dieser Beitrag wurde im privaten Biergarten verfasst . Gruß!

  • Also ich sags nochmal:
    Mach die Auflageflächen zwischen Radnabe und Bremstrommel peinlich genau sauber und rostfrei, bevor Du mit Ausdrehen usw. anfängst.
    Das Geruckel muss nicht sein ...

  • Hallo Marc : siehe Utzinger "..Taster angefertigt... Trommeln sind ( laufen ) rund..." .
    Richtig ist aber trotzdem : sauberste , beschädigungsfreie Konusverbindungen sind kein Nachteil .
    Schönen Abend!

  • Richtig , Hegautrabi , deswegen hatte ich auch als letzten Satz etwas vom Biergarten geschrieben . Aber es gibt auch rubbelnte Bremsen , wo Nabe und Trommel eins sind . Konus Achsstummel-Nabe .
    Noch eine mögliche (aber unwahrscheinliche) Ursache für's Rubbeln : die beiden Bremszylinder der Duplex einer Seite sind hydraulisch miteinander verbunden , auf kurzem Weg . Der hydr. Druck in den Zylindern ist ja beim Beginn des Bremsen gleich . Durch minimal unterschiedliche Kräfte (Reibung der Backe in der Trommel , Servowirkung) beim Bremsen schauckeln sich die Zylinder gegenseitig auf . Vielleicht schaukelt sich sogar vorn rechts/links gegenseitig auf.
    Bei der Montage von Scheibe-Nabe kommt bei meinen Alltagsmodellen ein Hauch hitzebeständiges Schmiermittel ( bis 1200 Grad) gegen Rost auf die Anlageflächen .
    Gruß!