Hinterachse überbremst (Trommel) - Scheibenbremse VA

  • Nachdem ich an der Vorderachse auf Scheibenbremse umgebaut habe und diese immer leicht gebremst hat (Räder konnten aufgebockt nicht frei drehen), hab ich die Feder für den Vordruck aus dem 601er HBZ rausgenommen. Ging so auch erstmal. Bei der Dekra wurde allerdings festgestellt, dass die Hinterachse überbremst. Hab dann als Tipp bekommen den 1.1er HBZ zu nehmen, da dieser bereits für Scheibe vorn und Trommel hinten ausgelegt sein sollte. Diesen habe ich dann auch eingebaut und es fühlte sich im Gegensatz zum 601er HBZ schon etwas besser an. Allerdings wurde bei der Nachkontrolle nun festgestellt, dass die Hinterachse noch immer überbremst X/


    Gibts eine Möglichkeit irgendwo am HBZ einen Druckminderer einzubauen (welchen?) oder gehts nur mit Leitung zerschneiden?


    Die Teile habe ich verbaut:
    SB Vorderachse
    1.1er HBZ
    auf 4x100 umgebohrte 1.1er Trommeln hinten


    ...irgendwo da muss ja dann das Übel liegen. Hat von euch jemand das Problem schon mal gehabt?

  • Also ich war auch erst vor einem Monat bei der Dekra um den gleichen Umbau eintragen zu lassen ausgenommen den HBZ und es gab keine Probleme.
    Also das soll heißen original Bremse nur andere Trommel hinten und vorne Scheibe.
    Ich habe vor dem umbau davon auch schon was gehört in bezug auf die HA, komischerweise funktioniert soweit alles Prima.
    Die Auflösung würde mich auch mal interessieren.

  • Wie wurde es denn festgestellt, auf der Rolle oder im Fahrversuch? Dass die HA blockiert ist ganz normal, dass sie vielleicht sogar eher als die VA mit Scheibenbremse zum blockieren neigt würde mir aufgrund der Selbstverstärkung auch einleuchten.

    Matt ist das neue Hochglanz
    Zwei Zylinder, zwei Takte und ein Mikuni: da geht was! :thumbup:

  • Der Prüfer, der meinen Trabi geprüft hat, war nicht mehr da als ich das Auto wieder abgeholt hab. Sein Kollege meinte aber, dass sie ihn auf der Rolle und im Fahrversuch geprüft haben. Freitag ist er wieder anwesend, da werd ich mal anrufen und fragen wie groß der Unterschied zwischen VA und HA ist bzw. wieviel ich hinten wegnehmen müsste. Letztenendes werd ich wohl nicht drumrum kommen einen Druckminderer einzubauen.

  • Der 1.1er hat neben den Druckminderern aber auch größere Radbremszylinder an der HA. Der Kolbenduchmesser beim 1.1er ist 19,05 mm, beim 601er nur 15,87 mm. Soweit ich weiß ist es wohl möglich bei defekten Druckminderern am 1.1er, die Druckminderer außer Betrieb zu nehmen und dafür 601er RBZ an der HA zu verbauen, um letztlich das gleiche/ähnliche Ergebnis zu erzielen. Selbst habe ich aber keine Erfahrungen, da meine Druckminderer offensichtlich noch funktionieren.

  • Ahh da kommt doch langsam Licht ins Dunkel :thumbup: ..dass der 1.1er auch nen Druckminderer an der Hinterachse hat, wusste ich bisher noch nicht.


    Hab einen bei Trabantwelt für knapp 80 Euro gefunden, wo kommt der genau hin? Kann man auf dem Artikelfoto nicht wirklich erkennen.


    Was die Radbremszylinder angeht, passen die ggf. Plug & Play in das 601er System rein oder passt das mit der Ankerplatte usw. nicht? Kenne mich leider Null mit dem 1.1er aus..

  • Druckminderer vom Golf 1 geht auch...

  • Stahlente:
    Den Druckregler kann man z. B. an der Verbindungsstelle der Bremsleitung am Unterboden montieren.
    Die 1.1 RBZ passen plug & play.


    LG

    -> --> 26 Jahre <-- <--

    Bayrischer Trabant Club


    ES GIBT NUR WENIGE DUMME FRAGEN, ABER VERDAMMT VIELE DUMME ANTWORTEN !

  • Aufgrund des Leeräumens habe ich bei meinem auch das Problem der überbremsenden Hinterachse. Ich fahre noch den 601 HBZ und habe den Druckminderer vom 1.1 (den von Trabantwelt) direkt am HBZ verbaut. So brauchte ich keine Leitungen kürzen oder ähnliches. Ein leichtes Umbiegen hatte gereicht.


    Seit dem habe ich auch im Slalomeinsatz und bei Nässe keine Probleme mehr gehabt.

  • Danke für eure Infos!


    Ja, meiner ist auch leergeräumt und dazu kommt noch ein negativer Sturz. Das spielt dann wohl alles zusammen und wird beim Bremsen hinten zu viel (bzw. zu wenig Masse und Auflagefläche). Gut, dass man den Druckminderer direkt am HBZ oder so verbauen kann, da brauch ich das Teil nur einsetzen und neu entlüften und muss nicht an der Leitung rumschnippeln.


    Mein Gedankengang mit den 1.1er RBZ ist natürlich quatsch. Matze hat ja geschrieben, dass man bei defektem(!) Druckminderer die RBZ vom 601er verbauen kann um ggf. denselben Effekt zu erhalten. Da hab ich in die falsche Richtung gedacht :whistling:

  • Im 1.1er bei defekten (und ausgebauten) Druckminderern die RBZ vom 601er einzubauen halte ich für bedenklich, selbst als Not- bzw. Übergangslösung.


    Wenn Scheibenbremsen vorne, dann vernünftigerweise auch die größeren RBZ vom 1.1er mit Druckminderer.


    LG


    Nachtrag: Wenn das Auto leergeräumt bleiben soll, dann kann man zunächst die 601er RBZ drinnlassen und ausprobieren ob so genügend Bremswirkung vorhanden ist.

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  • Bei Druckminderern anderer Fabrikate sollte man den Umschaltdruck und das Übersetzungsverhältnis beachten.
    Beispiel Golf 1/Scirocco:
    Es gibt je einen für Trommelbremse ("3/35") und für Scheibenbremse ("3/15").
    Die Bezeichnungen lassen sich wie folgt aufschlüsseln:
    1. Zahl "3" - Übersetzungsverhältnis
    2. Zahl "15"/"35" - Umschaltdruck in bar.
    Zum Vergleich: der 1.1er übersetzt ab 14bar im Verhältnis 3:1.


    Ein Druckbegrenzer/Druckminderer lässt den Druck ab einem bestimmten Schaltdruck nicht weiter steigen oder nur noch in vermindertem Verhältnis ansteigen.


    Wenn man hinten auf die 1.1er RBZ umrüstet, wird die Bremskraft bis zu dem Umschaltdruck auch größer, da der Druck auf eine größere Kolbenfläche wirkt. D.h. in Zahlen: während die Bremskraft im Unschaltpunkt bei 601-RBZ bei 2x 280N liegt, sind es mit 1.1 RBZ schon 2x 397N pro Rad.

  • Heißt also den Zahlen nach, wenn man die 601er RBZ drin hat und bereits ohne Druckminderer überbremst, würde man mit 1.1er RBZ + Druckminderer auch kein positives Ergebnis erzielen.


    Ich werde mir heute noch den Druckminderer vom 1.1er einbauen und morgen nochmal zur Nachkontrolle fahren. Sollte damit dann hoffentlich passen ^^

  • Um das definitiv zu bejahen, fehlt mir die Erfahrung.
    Ich könnte mir vorstellen, dass dein Trabant, gerade auch, weil er hinten durch das leer räumen noch leichter ist, schneller als der schwerere 1.1er (mit Tank hinten) überbremst.
    Vlt. setzt die Druckübersetzung aber auch früh genug ein und das Überbremsen wird verhindert.
    Mit 601er RBZ und dem Druckminderer habe ich da weniger bedenken.


    Mein Uni ist übrigens nicht leer geräumt, sondern hat zusätzlich immer etwas Werkzeug an Bord und AHK. Und ich habe auch ohne Druckminderer bisher kein Überbremsen feststellen können.

  • Letztenendes bleibt halt nur probieren. Wie gesagt, ich werd nachher einfach den Druckminderer einbauen und dann werd ich ja morgen sehen obs reicht. Bei Mullibert sinds ja so ziemlich dieselben Gegebenheiten wie bei mir, von daher gehe ich davon aus, dass es damit auch bei mir passt.

  • Nachkontrolle bestanden, Plakette ist drauf :D


    Muss mir allerdings mal nochwas wegen dem negativen Sturz einfallen lassen. Durch die Felgen gehts ohne Stuko nicht. Durch die tiefere Blattfeder geht der Sturz ziemlich ins extreme (daher auch der Hang zum Überbremsen). Werd ich wohl die Kotis hinten doch etwas ziehen müssen, damit ich die Stuko rausnehmen kann. Aber erst mal genug geschraubt, der Rest der Saison wird jetzt gefahren.

  • Kuriose Sache, ich habe bestimmt schon 10 Scheibenbremsen an der VA eintragen lassen, bei drei verschiedenen Prüfern. Ein Überbremsen der HA war nie Thema.

  • normal ist das auch kein Thema, bzw. ist es ein kleineres Problem, doch mit einem leeren Hinterwagen sollte man aus reinem Selbsterhaltungstrieb einen Minderer verbauen. (ich habe mich vorher 2 mal gedreht, als mir im Kreisel jemand die vorfahrt genommen hat. Beide mal nichts passiert, doch ein drittes mal wollte ich nicht haben)