Pu Fahrwerksbuchsen

  • Moin Leute!


    Hat zufällig jemand schon Erfahrungen mit Pu Buchsen am Pappmann gemacht?


    Wenn ja, wo bekommt man welche passend?

  • Du meinst sicherlich nicht einen der Polyurethan (PUR) Werkstoffe, sondern eher Teflon (PTFE), der von einigen Online Händlern angeboten wird, oder Miramid (PA) woraus ich mir die Buchsen selber drehe.


    Meine Erfahrungen, oder besser ich lasse fahren, sind seit etwa 1 1/2 Jahren positiv, weshalb ich mich auch weiterhin an die Maschine stelle und selbst fertige.


    Die angebotenen Teflonbuchsen (soweit es auch wirklich Teflon ist und nicht auch Miramid) sind gleichwertig. Der Preis von durchschnittlich 30 € pro Seite denke ich ist angesichts des Arbeitsaufwandes gerechtfertigt.


    Von herkömmlichen Hartgewebebuchsen habe ich mich weitestgehend abgewand, da die sozialistische Lagerware, die nunmehr mindestens 25 Jahre alt ist, anfängt bröselig zu werden. Ich denke mal, die Phenolharze sind ausgetrocknet. Zumal haben die verwndeten Kunststoffe bessere Selbstschmiereigenschaften, was nicht heisst, dass man aufs Fett verzichten sollte, aber mit sehr wenig Fett gehts trotzdem.

    Wenn irgendein Teil in einer Maschine falsch eingebaut werden kann, so wird sich immer jemand finden, der dies auch tut.
    - 5. Murphysches Gesetz -

  • Ich meinte wirklich Pu Buchsen als Ersatz für die Gummi-Metall-Buchsen in den Querlenkern und im Federauge...


    Allerdings wären Teflonbuchsen für die Schwenklager auch eine sinnvolle Anschaffung, wi könnte ich welche beziehen?

  • Dazu hatte ich mal mit jemanden gesprochen, der die Buchsen individuell herstellt. Von Ihm kam die Aussage, dass dies keinen Sinn macht, da die Serienbuchsen beim Trabant schon deutlich härter sind als bei anderen Fahrzeugen. Somit ist der Unterschied nur sehr gering und lohnt den Aufwand nicht.

  • Die Silentbuchsen in den Querlenkern und in der Feder haben dämpfende Aufgaben. Warum sollten die durch etwas anderes ersetzt werden? Lagerstellen sind immer Verschleißstellen, egal welches Material ich dort einsetze.


    Schau dir mal die Querlenkerlagerung und Schräglenkerlager der Hinterachse beim Wartburg an. Dort ist Stahl in Stahl, was wiederum einen erhöhten Wartungsaufwand bedeutet und im Falle des Nichtgewartetwerdens durchaus schon mal festrosten kann und damit erst richtig Aufwand erfordert.


    Einzig die Hartgewebebuchsen der Federgabeln und Laufbolzen sehe ich Materialmäßig als ersetzenswert an.

    Wenn irgendein Teil in einer Maschine falsch eingebaut werden kann, so wird sich immer jemand finden, der dies auch tut.
    - 5. Murphysches Gesetz -

  • Von herkömmlichen Hartgewebebuchsen habe ich mich weitestgehend abgewand, da die sozialistische Lagerware, die nunmehr mindestens 25 Jahre alt ist, anfängt bröselig zu werden.


    Hmm also derartige Feststellungen konnte ich noch nicht beobachten. Die Buchsen von früher die ich heute verwende, fühlen sich genauso an und lassen sich genauso bearbeiten wie vor 20 Jahren als ich das zum ersten Mal gemacht habe. Anders als bei vielen Gummiteilen (Lenkmanschetten etc.) kann ich bei den Buchsen bisher keine lagerzeitbedingten Einschränkungen feststellen.

  • Bei mir ist es etwa 35 Jahre und ich bin der Meinung, so bröckelig waren sie schon immer. Im Einsatz kenne ich aber auch keine gebrochene Buchse.

  • also irgendwie beobachte ich hier immer wieder, dass sich Leute die nicht sportliche oder motorsportlich Anwendungen im Sinn haben, sich bei solchen Themen melden und dann nicht auf die Fragen Antworten, sondern in Frage stellen, warum jemand etwas machen will, wenn die Serie doch auch funkioniert.
    Das bringt den Fragenden nicht weiter und hilft später niemanden, die ähnliche Fragen haben. :(


    Aufs Thema zurück und als Erklärung. Auch PU Puchsen sind aus einem Elastomer, allerdings härter (z.B. Shore90) als die Serienbuchsen. (Shore 50-60, beim Trabi halt etwas mehr)


    Im Motorsport setzt man soetwas ein, um das Federungsverhalten der Lager zu verringern und die Kraft besser in die Dämpfer einzuleiten, bzw. bei Querlenkern die Veränderung der Achsgeometrie zu unterdrücken.


    Schaut man sich dann professionelle Fahrwerkskomponenten an, dann wird man feststellen, dass diese dann sogar wirklich Metalllager (Unibal) verwenden um diesen Efekt noch zu vergrößern. (so ist es zum Beispiel bei meinen H&R Dämpfern gelöst)

  • In wie weit sich eine Verbesserung duch PU Lager einstellt beim Trabant, sei dahingestellt, Hinterachse könnte Ich mir vorstellen, ebenfalls Dämpfergummis, evtl. noch Feder, aber bei den Lenkern der Vorderachse würde Ich original Buchsen verwenden, da bei diesen der Gummiquerschnitt eh sehr gering ist. Wo man wirklich drüber nachdenken könnte wären die inneren Spurstangengelenke, dort würde Ich auf jeden Fall umrüsten auf wartungsfreie Kugelköpfe.


    Motor und Getriebelager evtl. auch durch eine härtere Mischung ersetzen, müsste man aber austesten, das nicht zu viele Schwingungen in die Karo gehen.


    Es kommt natürlich immer darauf an, wie das Fahrzeug genutzt werden soll, bei einen reinen Strassenfahrzeug würde Ich max. Hinterachsgummis, Dämpfer und Kugelköpfe machen.

  • Mullibert: Wie würdest du unter deinen Gesichtspunkten die Bronze/Messing Buchsen einordnen? Vom Gefühl sind die härter, aber vom Federungsvermögen sollten die doch eher weicher als die originalen Buchsen sein?

  • Grundlegend würde ich Bronze und Messing als härter ansehen als PU.
    Allerdings kenne ich diese Metalle eher als Gleitlager mit eher geringer Radialerbealstung.
    Im Fahrwerk hätte ich Bedenken, dass die Buchsen sich echte schnell plastisch verformen und somit defekt sind. (also am Querlenker und im Stoßdämpferauge, im Schwenklager haben sie ihren Berechtigung, aber das ist ja auch mehr eine Axialebelastung)

  • Motor- und Getriebelager ersetzen : bei jahrelangen Basteleien , den Trabi komfortabler und damit "noch mehr" langstreckentauglich zu machen waren diese Lager der Knackpunkt : ein innen richtig leiser , nicht dröhnender Trabant ist nur mit wesentlich "weicheren" MuG-lagern zu machen . Diese Lager von Gummi auf härtere Pu (PUR) -Lager umrüsten : wahrscheinlich noch mehr Dröhnung . Schönen Abend!

  • Bei Komfortbetonter auslegung müsste man natürlich die Lager für Motor und Getriebe recht weich ausführen, wenn man jedoch das Fahrzeug für Motorsportzwecke nutzen will, kommt man eigentlich nicht an härtere Lager vorbei.

  • ...kommt man an härteren Lagern nicht vorbei ... Neugierige Frage : schon mal eine zusätzliche Drehmomentstütze probiert , mit Originallagern unterm Motor?
    Beim Super-Michael ist vor Jahren am Ferrari bei der Boxenausfahrt eine Antriebswelle abgefallen : Motorschwingungen hatten zu Materialbrüchen geführt , nicht nur im Antriebsstrang .
    Gruß!

  • Erklär mal!
    ME bringt die gar nichts außer das du dir ein zusätzliches Lager einbaust welches Schwingung überträgt. Die soll ja nur verhindern das Motor-Getriebeeinheit sich zu weit verdrehen.


    Die richtige Kombination aus einer Feder-Dämpfer-Einheit muß gefunden werden!


    Und wenn es zu so was kommt dann hat das sich eine andere Ursache wie z.B. Resonanz...und die entsteht im Trabant schon im Auspuff...

  • wie P60W schon schrieb, bringt das zusätzliche Lager der Stütze auch wieder Schwingungen und Kräfte in die Karo und das bestimmt an einer Stelle, die bei unseren Filigranen Fahrzeugen nicht zur aufnahme von diesen Kräften und Schwingungen geeignet ist. Ich bin selber schon mehrere Fahrzeuge mit PU-Lagern gefahren, natürlich dröhnen die unter umständen mehr als mit Serienlagern, jedoch hatte Ich damals bei keinen Ermüdungsrisse oder Brüche.

  • Wo lasst ihr die denn fertigen? Stehen auch noch auf meiner Liste. Allerdings für den 1.1er.

  • Rohmaterial gibt es im Netz, muss man halt ein bissel suchen, ab und an bei Ebay, oder bestehende Buchsen, Lager umarbeiten und anpassen.


    Selber gießen könnte man natürlich auch.