• Interessantes Phänomen bei meinem 89er:


    Im vergangenen Sommer begann er auf einmal, daß das Fernlicht mal schaltbar war und mal nicht. Es gab auch ein Flackern in der Elektrik und angesichts des bevorstehenden Winters hat er eine frisch regenerierte Drehstromlichtmaschine bekommen. Ladespannung ok, auch im Leerlauf um die 14 Volt. Müßte also reichen, es gibt auch keinerlei Anzeichen für eine entladene Batterie. Sie stellt stabil 12 V zur Verfügung.


    Mittlerweile weiß ich, daß das Fernlicht nur dann nicht zu schalten geht, wenn der Motor im Leerlauf läuft. Sobald Drehzahl da ist, klappt alles. Im Leerlauf wird auch das Licht dunkler - trotz der o.g. ordentlichen Ladespannung. Da das Phänomen mit der alten Lima genauso auftrat wie mit der neuen, frage ich mich jetzt woran das liegt. Alle Meßwerte ok, aber trotzdem solche Symptome. :hä:

  • Andere (frische) Batterie probiert? Auch die neueste und beste Lima schafft es im Leerlauf nicht bei einer schwachen Batterie alles am laufen zu halten.

  • ...Batterie. Sie stellt stabil 12 V zur Verfügung.

    12 Volt sind auch etwas wenig.

    Du solltest einmal prüfen, welchen Spannungsabfall es bis zur Magnetspule (56as) gibt. Die Kontakte am Lenksäulenschalter sind etwas anfällig durch die Lichthupe. Zu guter Letzt halte ich die Masseverbindung am Schaltrelais für suboptimal. Auch hier könntest Du einmal den Spannungsabfall vom Masse-Ende der Spule zu 31 messen.

  • Aber wenn es wirklich an der Batterie liegt, würde es dann nicht auch beim Starten Probleme geben?

    Für den kleinen 2 Zylinder mit schwacher Verdichtung und 0,6kw Starter....reicht auch eine halbtote Batterie zum Starten. Dazu kommt auch Kälte jetzt aktuell. Ich hab dieses Teil drin:



    und das zeigt aktuell vor dem Anlassen die orange LED unten an, wo im Sommer immer die grüne an war.

    Erst wenn der Motor da ist wird es grün.


    Man hört da auch bei Anlassen das es minimal schwächer ist, kommt aber problemlos.

  • Ich würde neben der neuen/anderen Batterie auch noch den Spannungsverlauf während der Fahrt mit unterschiedlichen Verbrauchern beobachten. Entweder ein Mulitmeter anklemmen, oder (wenn vorhanden) einen Spannungsmesser für den Zigarettenanzünder verwenden. Diese (China-)Dinger sind zwar nicht sonderlich genau, aber man kann erstmal schauen, wo die Reise hingeht.


    Für das geschilderte Problem habe ich aktuell auch keine Erklärung, allerdings hatte ich damals bei meinem 1.1er-Elektik-Problem so einige Erkenntnisse gewinnen können (z.B. den Einfluss des Heizigels). Bei mir war es allerdings das Problem einer zeitweise Überspannung aufgrund eines Fehlers in der Lima. Beim 601er würde ich erstmal den Einfluss der Hauptbeleuchtung feststellen und beobachten. Mit Licht sollten es auf jeden Fall noch mehr als 13 Volt Ladespannung sein. Neue bzw. geladene Batterien sollten der Erfahrung nach ca. 12,6-12,7 Volt haben.

  • Deluxe - wie sind die Werte stehendem Motor (12Volt?), laufendem Motor im Leerlauf (?) und bei erhöhter Drehzahl (14 Volt?).

    Die Soll-werte betragen in etwa:

    >12 Volt im Stand

    >13 Volt bei Leerlaufdrehzahl

    >14 Volt bei erhöhter Drehzahl (max. 14,5 Volt)


    Das Umschaltrelais sollte selbst bei schwacher und entladener Batterie (11 Volt und weniger) noch problemlos funktionieren, dieses würde ich obligatorisch als erstes einfach mal testweise tauschen (falls ein Ersatzteil ohne Probleme verfügbar ist). Wenn das nicht hilft oder nicht möglich ist, dann ist dort direkt die Spannung einmal nachzumessen.


    Vorschlag zur Messung / Fehlersuche

    Hier der Abschnitt des Plans in zwei Bildern - rechts auf Bild 1 ist der Umschalter in der Lenksäule (Blinkschalter, As 15 und 56a wichtig) und links der Lichtschalter (15 und 56as wichtig).

    - Über 15 [=Zündplus] kommt die Spannung in den Blinkschalter rein, verlässt über 56a als "Umschaltsignal" den Blinkschalter in Richtung Lichtschalter...

    - dort wiederrum kommt es über den As 15 rein und (bei Schaltstellung Licht-Ein [Stellung 2]) über 56as raus...

    - in Richtung Umschaltrelais; dort über 56as [Bild 2] wird dann die eigentliche Umschaltung vollzogen.

    (Lichtschalter, Blinkschalter)


    (Umschaltreleais)


    Also könntest du anfangen, am Umschaltreleais die Spannung direkt an 31 und 56as abzugreifen und den Schalter zu betätigen (Zündung an, Licht an). Du solltest hier mindestens die Batteriespannung (- ~1 Volt) messen können. Ist der Spannungsabfall dort erheblich größer, ist die Masseleitung zu prüfen (gegen Karosseriepunkt messen) - und wenn das nicht hilft, dann die 56a zu prüfen (zuerst am Lichtschalter-Ausgang und Eingang messen, dann am Blinkschalter selbst am Ein- und Ausgang). Dort, wo die Spannung ohne größeren Abfall da ist, ist der Fehler (bzw. unmittelbar am zuvor geprüften Teil).


    Viel Erfolg :)

  • Ich hatte auch schon mal ein schwergängiges Abblendrelais. Unauffällig, wenn man von Hand umschaltete, aber elektrisch angesteuert wollte das einfach nicht.

    Mußte die Wippe mit allem drum und dran ganz schön penibel reinigen und schmieren, bis es wieder flutschte.

    Könnte also durchaus sein, daß die Magnetkraft bei 13V im Leerlauf nicht mehr reicht, während bei 14...14,5V es noch hinhaut.

    sapere aude! incipe! (Horaz)
    (bzw. frei nach F. v. Schiller: "Erdreiste Dich zu denken!")

  • Die Soll-werte betragen in etwa:

    >12 Volt im Stand

    >13 Volt bei Leerlaufdrehzahl

    >14 Volt bei erhöhter Drehzahl (max. 14,5 Volt)

    Naja! Ganz so glatte Werte sind das nicht. Die Sache verhält sich tatsächlich schon etwas komplexer. Wenn man die Batteriespannung misst ohne das der Motor läuft, kommt es sehr darauf an, ob die Batterie kurz vorher von der Lichtmaschine geladen wurde oder nicht. Will man irgendwelche Aussagen über den Ladezustand der Batterie treffen, so sollte man einige Stunden bis einen Tag nach dem letzten Laden bzw. Entladen der Batterie warten und dann erst messen. Dabei sollte die Batterie 12,8-12,85V liefern, dann kannst du davon ausgehen, dass die Batterie 100% geladen ist. Schon bei 12,5V ist sie nur noch zu 50% geladen.


    Im Leerlauf schwankt die direkt an der Batterie gemessene Spannung sehr. Die Spannung hängt sehr davon ab, wie exakt die Drehzahl eingestellt ist. Meiner Erfahrung nach macht es kaum Sinn da zu messen. Man kann da im Grunde alles zwischen 13,5V und 14,5V messen. Liegen die Werte weit außerhalb dessen, ist vermutlich etwas defekt.


    Schon bei leicht erhöhter Drehzahl stabilisiert sich das Regelverhalten der Drehstromlichtmaschine enorm. ABER! Der Regler regelt die Ladespannung auch dann zwischen 13,8V und 14,4V. Je nach Messgerät lässt sich auch diese schwankende Spannung nur sehr ungünstig messen. Besser soll es wohl mit einem klassischen Zeigermessgerät ablesbar sein. Ich selbst benutze dazu sogar ein Oszilloskop - aber hauptsächlich um den Spieltrieb zu befriedigen.


    Um wirklich zu wissen ob mit der Batterie und der Ladespannung der Lima alles in Ordnung ist, muss man nun aber noch bei leicht erhöhter Drehzahl das Abblendlicht einschalten und nochmals die Spannung an der Batterie messen. Misst man nun eine deutlich geringere Spannung als ohne Licht, so ist möglicherweise das Kabel zwischen Batterie und Lichtmaschine nicht mehr in Ordnung. Ein Spannungsabfall von bis zu 0,5V würde ich noch als normal bezeichnen. Wenn da jemand einen besseren Wert weiß, korrigiert mich gern. Ich habe meine Verkabelung so lange optimiert, bis ich bei weniger als 0,5V war.


    Hintergrund ist, dass die Lichtmaschine bei Licht an bummelig zusätzliche 11A Strom durch das Kabel zur Batterie schickt, die von dort gleich zu den Lampen weiterfließen. Schon ein vergleichsweise geringer Widerstand führt bei 11A zu einem Spannungsabfall von >0,5V auf dem Kabel (die genaue Rechnung überlasse ich jedem selbst ;) ).


    Wenn nun dein Abblendrelais nicht mehr schaltet, du sonst aber keine Probleme hast, könnte ich mir vorstellen, dass die Spannung bei eingeschaltetem Licht ziemlich starkt abfällt. Ohne zusätzliche Verbraucher an der Batterie merkt man aber den Spannungsabfall über dem Ladekabel kaum und alles funktioniert ganz passabel. Das kenne ich aus eigener Erfahrung.


    Gruß, Felix

  • FelixBRB Danke für die Ergänzungen.


    Meine Werte waren nur die groben Eckdaten, und die ">" sollten "größer als" bedeuten, keine Aufzählungszeichen - also

    größer 12 Volt im Stand; größer 13 Volt bei Leerlaufdrehzahl; größer 14 Volt bei erhöhter Drehzahl (max. 14,5 Volt)


    Mir ging es mit meinen Werten lediglich darum, im groben und ganzen zu prüfen, ob die generelle Bordspannung in etwa passt (mit dem Gedanken eines nicht richtig schaltenden Abblend-Relais im Hinterkopf).


    Deine Werte sind jedoch definitiv die exakteren und ich stimme da mit dir überein :)

  • Heute war der Wagen ungefähr 30km unterwegs. Alles völlig unauffällig, auch mehrere Starts.

    Abends noch eine neue Batterie geholt, in den Kofferraum gestellt um die später zu tauschen. Schlüssel rum - nix. Kein Mucks mehr. Als die neue an Bord war, hat die alte ausgehaucht. :grinser:


    Ich hab dann mal gemessen. Batterie neu so bei 12,7 V. Spannung im Leerlauf ohne Licht 14,1 V, das gleiche bei mittlerer Drehzahl. Mit Abblendlicht bei mittlerer Drehzahl immer noch 13,7 V. Aber im Leerlauf sackt die Spannung bei eingeschaltetem Licht ab auf 12,85 Volt. Und da geht der Abblendschalter nach wie vor nicht. Deshalb in den nächsten Tagen weitersuchen, das Abblendrelais mal flott machen usw.

  • Ich gehe mit Gunnars Vermutung mit, dass es an der Wippe des Abbl.Relais liegt. Kam schon zu Ostzeiten des öfteren vor. Damals zwar zumeist nur bei 6V - aber der 12V-Kram ist inzw. ja auch ein paar Jahrzehnte älter geworden. ;)

  • Na dann passt doch schonmal Batterie und Ladespannung. Obwohl 12,85V schon recht wenig klingt. Ist dein Standgas vielleicht ein bisschen sehr niedrig? Jetzt kannst du auch nochmal mal messen, was von der Spannung noch am Relais ankommt. Passt das, muss wirklich das Relais selbst mal aufgefrischt werden.

  • Hallo Deluxe ,

    habe leider gerade erst hier reingelesen, wie bereits von anderen geschrieben, vermute ich auch , dass das Umschaltrelais dein Problem ist, aber ich denke eher auf der Masseseite.

    Bitte demontiere das Teil mal und stelle wieder eine sichere Masseverbindung zwischen Fahrzeugmasse und Schaltrelais her.

    Wenn du sowieso am Relais werkelst, ist die Kontrolle sämtlicher Steckkontakte sinnvoll.

    Als nächsten Test evtl. mal mit einer Teststrippe von Batterie + (am einfachsten bei ausgeschaltetem Fahrzeug hinter Sicherung 8 ),

    dann ziehst du den Draht auf 56 as ab und tippst mit der andere Seite der Teststrippe mal an 56 as des Umschaltrelais , Dann sollte das Relais was tun.

    Wenn das geht, 56as wieder aufstecken,

    bedeutet das Relais geht und der Fehler müsste evtl. weiter vorn zu suchen sein.

    Die Verbindung von 56as zum Lichtdrehschalter 56as (Kabel ws/rt) ,bitte Kontakte kontrollieren, wenn die i.O. ist, könnte ja nur weiter vorn am Blinkerhebel was nicht iO. sein

    (Kabel ws/bl vom Lichtdrehschalter 15 zum Blinkerhebel), der Lichthupe/Umschalten Kontakt (ziehen des Hebels)

    Du findest das

    Wie gesagt ich denke als erstes, die Masseverbindung des Relais mit dem Fahrzeug.

    Macha

  • Wie gesagt ich denke als erstes, die Masseverbindung des Relais mit dem Fahrzeug.

    Punktlandung... :thumbup:


    Wenn man lange genug sucht, findet man irgendwann auch die Ursache. Das Relais war völlig in Ordnung. Lenksäulenschalter usw. auch.


    Und irgendwann entdeckte ich dann die angeknackste Masseleitung vom Batterieminuspol zur Stirnwand. Nun schaltet das Relais auch wieder im Leerlauf und sogar ganz ohne Motor. :thumbup:

  • Und irgendwann entdeckte ich dann die angeknackste Masseleitung vom Batterieminuspol zur Stirnwand.

    Aber wenn diese Verbindung so eine extreme Auswirkung hat, musst du bitte beim nächsten Mal, wenn das Fahrzeug oben ist, die Masseleitung vom Motor zum Hilfsrahmen untersuchen. Die ist ja eigentlich als Hauptmasseverbindung zum Fahrzeug gedacht.

    Am besten zum Test, die Batterie mal komplett beide Seiten trennen, mit einem Durchgangsprüfer (Piepser) an Motor und blanker Stelle vom Hilfsrahmen testen ob da Durchgang ist (ach so, die kleine Masseverbindung zwischen dem Hauptmassekabel und der Karosse muss auch gelöst sein)

    Wenn's dort piepst, mal an blanke Stelle der Karosse halten. evtl. haben die Schraubverbindungen so viel Farbe, dass dort keine metallische Verbindung über die Schrauben entstehen kann.